Worum geht es? Einen Tag nach dem Telefonat von Donald Trump mit Wladimir Putin empfing der US-Präsident am Freitagabend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Konkretes Ergebnis gab es keines.
Aber? Trump beantwortete nach dem Termin keine Fragen von Reportern. Er verließ das Weiße Haus unmittelbar danach und machte sich auf den Weg zu seinem Privathaus in Mar-a-Lago in Florida, wo er das Wochenende verbringen wird.
Gab es davor Statements? Ja, Trump und Selenskyj stellten sich im Kabinettssaal fast 40 Minuten den Fragen von Reportern. Der US-Präsident blieb vage und sagte teils rätselhafte Sachen, etwa: "Krieg ist sehr interessant. Man weiß nie, ob Krieg oder Frieden miteinander auskommen."
Und Selenskyj? Er lobt Trump wegen des Gaza-Deals über den grünen Klee. Er und Trump würden beginnen, "einander zu verstehen". Dann bittet er um Waffen. Er sei in einem "technologischen" Krieg" und brauche neben Tomahawks auch Drohnen und andere Raketen.
Was sagt er über Putin? "Es ist kein Geheimnis", antwortet er auf eine Reporterfrage. Wie Trump sagte: "Putin hasst mich."
Wird er die Tomahawks bekommen? Unwahrscheinlich. Trump wirkt dazu sehr zurückhaltend. Die Ukraine mit Tomahawk-Waffen auszustatten, "könnte eine noch größere Eskalation bedeuten, es könnten viele schlimme Dinge passieren," sagt er.
Wie war die Stimmung? Im Vergleich zum eisigen Treffen im März fast freundschaftlich. Trump macht Selenskyj ein Kompliment für seine "sehr schicke Jacke", sprach von einer "Ehre", den Ukraine-Präsidenten zu treffen. Statt einer Maßregelung wegen des fehlenden Anzugs, gab es diesmal für Selenskyj sogar ein Arbeitsessen.
Was wurde serviert? Die BBC sah die Menükarten ein. Also: Grüner Herbstsalat mit Artischocken, Fenchel und einer Zitronenvinaigrette, In der Pfanne gebratenes Hähnchen, serviert mit Süßkartoffel-Hash, Zuckerschoten-Frikassee, Rucola. Danach Rosmarin-Aioli McIntosh-Äpfel und Karamell-Chiffon mit Clementineneis und Brombeersauce.
Worum geht es? Zu Amtsantritt hatte Donald Trump versprochen, die Preise zu senken, aber im August lag die Inflation in den USA bei 2,9 Prozent. Das wird zunehmend zum politischen Problem.
Warum gibt es keine aktuelleren Daten? Wegen des Streits um das Budget 2026 befinden sich die USA derzeit im Shutdown, die meisten Bundesbehörden arbeiten nicht. Deshalb wurden am Mittwoch keine Inflationsdaten für den September veröffentlicht.
Aber? Die Amerikaner werden unrund. In einer Umfrage im Auftrag des Guardian, sagten 74 Prozent, dass sich ihre regelmäßigen monatlichen Haushaltskosten im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 100 US-Dollar erhöht hätten.
Was ist schuld daran? Vor allem auch Rindfleisch. Der Durchschnittspreis ist in diesem Jahr um 12 Prozent und im Vergleich zu vor fünf Jahren um 38 Prozent gestiegen, wie aus den letzten vor dem Shutdown veröffentlichten Regierungsdaten hervorgeht.
Wie reagiert Trump? Er will eingreifen, ohne näher zu sagen wie. "Ich denke, wir haben einen Deal für den Rindfleischpreis. Es ist das einzige Produkt, bei dem wir sagen würden, dass es etwas teurer ist, als wir es gerne hätten", sagte Trump am Donnerstag in einer Ansprache im Weißen Haus. "Wir haben etwas getan, wir haben unsere Magie wirken lassen."
Geht das so einfach? Nein, denn die Ursache für den Preisanstieg ist ein Angebotsmangel. Wegen der Dürre waren die Rinderbestände zu Beginn 2025 auf einem 75-Jahres-Tief, es kündigen sich auch Versorgungsprobleme für die kommenden Jahre an.
Was wäre also zu tun? Druck auf die Produzenten, die Preise zu senken oder eine Erhöhung der Importe. Wir reden also wieder von Zöllen, diesmal in die andere Richtung.
Worum geht es? Seit Tagen kursiert in den sozialen Medien ein Video. Es zeigt Türkei-Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Rande des Gaza-Gipfels in Ägypten.
Was trug sich zu? Zu sehen ist, wie die beiden Hände schütteln. "Du siehst großartig aus", sagt Erdogan, eine Dolmetscherin tritt ins Bild. "Oh, danke", antwortet Meloni. "Aber ich muss dich dazu bringen, dass du mit dem Rauchen aufhörst", erwidert der Präsident. "Ich weiß, ich weiß", sagt Meloni. "Ich will niemanden umbringen."
Wo fand die Szene statt? Am Montag, als mehrere Regierungschefs zusammenkamen, um in Scharm El-Scheich das Waffenstillstandsabkommen für den Gaza-Streifen zu unterzeichnen.
Was ist der Hintergrund des Rauch-Appells? Erdoğan hat versprochen, die Türkei zu einem rauchfreien Land zu machen. Mit Meloni hat er eine harte Gegnerin. Es sei "unmöglich", sie vom Rauchen abzuhalten, mengte sich Emmanuel Macron ins Gespräch ein.
Was meint er? Er bezog sich auf das Buch von Meloni, das vor wenigen Monaten weltweit erschien. "La versione di Giorgia" schildert ihr erstes Jahr im Amt. Die Biographie gibt es unter dem Titel "Ich bin Giorgia" auch auf Deutsch, für die US-Version hat Donald Trump Jr. das Vorwort geschrieben.
Was hat das mit dem Rauchen zu tun? Meloni gesteht im Buch, dass sie wieder mit dem Rauchen begonnen habe – nach fast 13 Jahren Abstinenz. Ihr habe das geholfen, Kontakte zu verschiedenen anderen Staatsoberhäuptern auf der ganzen Welt zu knüpfen, darunter auch zum tunesischen Präsidenten Kais Saied.
Worum geht es? Am 17. Februar 2025 strahlte die BBC den Dokumentarfilm "Gaza: How To Survive A Warzone" aus. Nun wurde der öffentliche-rechtliche Sender von der britischen Medienaufsicht gerügt. Wesentliche Fakten seien unter den Teppich gekehrt worden.
Welche Fakten? Der Film erzählt den Gazakrieg aus der Perspektive von vier Jugendlichen. Bei einem der Augenzeugen handelt es sich um den Sohn eines hohen Hamas-Funktionärs. Das wurde in der Dokumentation nicht erwähnt.
Um wen handelt es sich? Abdullah al-Yazouri trat in der Doku als Ich-Erzähler auf. Sein Vater ist stellvertretender Landwirtschaftsminister in der Hamas-Regierung.
Bekam der Teenager eine Gage? Für seine Tätigkeit erhielt er rund 900 Euro, dazu ein gebrauchtes Mobiltelefon und eine Geschenkkarte für ein Computerspiel.
Was kritisiert die Medienbehörde? Das Office of Communications (Ofcom) stellte ein Versagen der Produktionsfirma Hoyo Films vor. Mindestens drei Mitglieder wussten vom Hintergrund des Buben. Der BBC wird mangelnde Aufsicht und Kontrolle vorgeworfen.
Was sagte Ofcam? Das Publikum sei "wesentlich in die Irre geführt" worden. Es fehlen "wichtige Informationen, die für eine Beurteilung des Erzählers und der von ihm bereitgestellten Informationen möglicherweise von großer Bedeutung gewesen wären", hieß es in einer Erklärung. "Es bestand das Potenzial, das sehr hohe Vertrauen zu untergraben, das das Publikum in eine BBC-Faktensendung über den Israel-Gaza-Krieg erwartet hätte."
Hat das Konsequenzen? Ja, es handelt sich um ein schwerwiegendes Vergehen, BBC2 muss an einem noch festzulegenden Datum um 21 Uhr das Ergebnis der Untersuchung verlautbaren. So etwas gab es zuletzt 2008. Vom iPlayer wurde der Film bereits gelöscht.
Worum geht es? In der kommenden Woche reisen König Charles III. und Königin Camilla zu einem offiziellen Staatsbesuch in den Vatikan. Dabei kommt es in der Sixtinischen Kapelle zu einem Ereignis, das es seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr gegeben hat.
Nämlich? Ökumenischer Höhepunkt der Reise ist ein gemeinsames Gebet von Geistlichen verschiedener Konfessionen. König Charles, als das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche in England, und Papst Leo XIV. werden Seite an Seite beten.
Was ist das historische Ereignis? Ein britischer Monarch und ein Papst bei einem gemeinsamen Gottesdienst: Laut Buckingham Palace hat es seit der Trennung Heinrichs VIII. von Rom im 16. Jahrhundert keinen vergleichbaren Moment gegeben.
Was weiß man über den Gottesdienst? Er wird gemeinsam vom Papst und dem Geistlichen Vertreter der Church of England, Stephen Cottrell, geleitet, er ist Erzbischof von York. Die kürzlich zur Erzbischöfin von Canterbury gewählte Sarah Mullally wird erst 2026 in ihr Amt eingeführt.
Gibt es einen weiteren Schulterschluss? Ja, einen zweiten Gottesdienst in der Kirche St. Paul vor den Mauern. Der König erhält einen ehrenamtlichen, geistlichen Titel, der mit der Abtei verbunden ist, "Royal Confrater". Er wird zu einem "königlichen Bruder" und Mitglied der Bruderschaft der Abtei.
Wie lange dauert der Staatsbesuch? Er findet am 22. und 23. Oktober statt. Charles wird von einer großen Delegation begleitet. Der Staatsbesuch hätte bereits im Frühjahr stattfinden sollen, wurde aber wegen des bereits schlechten Gesundheitszustandes von Papst Franziskus verschoben.
Worum geht es? Am Dienstag war der deutsche Kanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem offiziellen Antrittsbesuch in Brandenburg. Dabei fiel ein Satz, der seither die Politik erregt. In Bezug auf Migration sprach Merz von einem "Problem im Stadtbild".
Was sagte Merz wörtlich? "Wir sind bei der Migration sehr weit. Wir haben in dieser Bundesregierung die Zahlen August '24/August '25 im Vergleich um 60 Prozent nach unten gebracht. Aber wir haben im Stadtbild immer noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."
Was meinte er damit? Direkt interpretiert: Zu viele fremdländisch aussehende Menschen würden die einheimische Bevölkerung irritieren und verschrecken. Der Kanzler war von einem Reporter auf das Erstarken der rechtspopulistischen Partei AfD angesprochen worden. Hier gibt es das Video dazu.
Was war die Folge? Es hagelte Kritik von allen Seiten. "Menschenverachtend" sei die Aussage, so Linken-Fraktionsvorsitzende Heidi Reichinnek. "Dass Merz bis heute nicht dafür um Verzeihung gebeten hat, ist schamlos und unbegreiflich."
Gibt es Konsequenzen? In einem offenen Brief fordern nun mehrere Dutzend Politikerinnen und Politiker der Grünen eine Entschuldigung des Kanzlers. Seine Aussage sei "rassistisch, diskriminierend, verletzend und unanständig", hieß es in dem Schreiben. "Diese Haltung ist eines Bundeskanzlers unwürdig."
Was sagen die Zahlen? Rund 30,4 Prozent der Einwohner haben einen Migrationshintergrund, wurden also selbst im Ausland geboren oder haben mindestens ein im Ausland geborenes Elternteil. Etwa die Hälfte davon besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft, so der Tagesspiegel.
Worum geht es? Seit Monaten war He Weidong nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Jetzt legt China offiziell den Grund dafür offen. Der zweithöchste General des Landes wurde aus der regierenden Kommunistischen Partei und dem Militär ausgeschlossen.
Was ist die Begründung? Verdacht auf schweres Fehlverhalten im Zusammenhang mit Korruption. Acht weitere hochrangige Beamte wurden aus ihren Ämtern entfernt. Einzelheiten zu den mutmaßlichen Verbrechen wurden nicht genannt.
Warum ist der Vorgang bemerkenswert? He Weidong ist der ranghöchste Beamte, der bislang im Rahmen der laufenden Kampagne gegen Korruption und die chinesische Militärführung ins Visier genommen wurde.
Was muss man über He Weidong wissen? Er war stellvertretender Vorsitzende der mächtigen Zentralen Militärkommission, außerdem eines der 24 Mitglieder des Politbüros, dem zweithöchsten Gremium der Kommunistischen Partei nach dem siebenköpfigen Ständigen Ausschuss des Politbüros.
Was weiß man über die entlassenen Beamten? Zu den acht anderen Gefeuerten gehört auch der Direktor der Abteilung für politische Arbeit der Zentralen Militärkommission, Miao Hua, gegen den im vergangenen November Ermittlungen eingeleitet wurden.
Warum ist der Termin bedeutsam? Die Ankündigung erfolgte nur wenige Tage, bevor das Zentralkomitee der Partei in Peking eine wichtige Sitzung abhält, um die Ziele des Landes für die nächsten fünf Jahre festzulegen.
Worum geht es? Seit 20 Jahren ist der Henley Passport Index die harte Währung für die Qualität von Reisepässen. Laut aktuellem Ranking liegt Singapur auf dem ersten Platz, Österreich auf dem fünften Rang.
Wer ist Henley & Partners? Die Kanzlei berät weltweit Privatkunden bei der Planung von Wohnsitzen, Staatsbürgerschaften und Vermögenstransfers. Es gibt 70 Niederlassungen, eine auch in der Wiener City.
Was ist der Passport Index? Henley erstellt eine Rangfolge der Länder anhand der Anzahl der Ziele, die Passinhaber ohne Visum besuchen können. Diese Daten stammen von der International Air Transport Association.
Was wurde untersucht? Der Index umfasst 199 verschiedene Reisepässe und 227 verschiedene Reiseziele. Er wird monatlich aktualisiert.
Was fällt aktuell auf? Das Abrutschen der USA, die aus den Top 10 flogen (im Vorjahr war es Rang 7) und auf Platz 12 landeten, der schlechtesten Platzierung seit 10 Jahren. Nur mehr 180 Ziele können ohne Visum angesteuert werden.
Wer führt? Auf Singapur (193 Ziele) folgen Südkorea (190), Japan (189), dann fünf Länder mit jeweils 188 Zielen (Deutschland, Italien, Luxemburg, Spanien und die Schweiz).
Und Österreich? Von hier aus können 188 Ziele ohne Visum erreicht werden: Platz 5, gemeinsam mit sechs anderen Ländern.
Wer liegt am Ende? Afghanistan (24 Ziele), davor Syrien (26 Ziele).