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30. Juni 2025

"Weltweite Vorsicht" USA warnen Bürger vor Sommer-Urlaub

Worum geht es? Das US-Außenministerium hat vor dem Sommer eine globale Sicherheitswarnung für seine Bürger herausgegeben. Es wird zu "erhöhter Vorsicht" geraten. Das kommt selten vor.

Was ist der Auslöser? Laut Webseite des Ministeriums "der Konflikt zwischen Israel und dem Iran".

Wovor wird gewarnt? Vor Reisebeeinträchtigungen und zeitweiligen Sperren des Luftraums im gesamten Nahen Osten. "Es besteht die Möglichkeit von Demonstrationen gegen US-Bürger und US-Interessen im Ausland."

Sind alle Länder gleichermaßen betroffen? Nein, es gibt Einzel-Einstufungen für fast alle Länder der Erde, sie sind hier zu finden. Die Einschätzungen reichen von Stufe 1 (übliche Vorsicht) bis Stufe 4 (Reiseverbot).

Wie liegt Österreich? Auf der besten Stufe Level 1. Empfehlung der US-Behörden: "Treffen Sie normale Vorsichtsmaßnahmen!"

Wie reagieren Länder? Einige werben aktiv mit ihrer Einstufung, etwa Neuseeland und Australien. Tasmanien oder der Bahnreiseveranstalter Great Journeys New Zealand haben ihre Marketingmaßnahmen in den USA verstärkt.

Weitere Meldungen

Zu heiß zum Warten Wimbledon schickte Tausende Fans weg

Worum geht es? Am Montag begann das Tennisturnier in Wimbledon. Die Warteschlange vor dem Eingang ist legendär, Fans reisen aus der ganzen Welt an. Diesmal aber sprach der Veranstalter eine Warnung aus.

Wovor wurde gewarnt? Vorm Warten in der Hitze. Auf der offiziellen Seite stand: "Um Enttäuschungen zu vermeiden, raten wir Ihnen dringend, heute nicht zum Veranstaltungsort zu kommen."

Wie heiß war es? 29,7 Grad Celsius. Damit wurde der bisherige Rekordwert vom Juni 2001 (29,3 Grad) für einen Eröffnungstag  übertroffen.

Wann kam die Warnung? Um 9 Uhr, eine Stunde vor Öffnung der Tore.

Wie viele warteten schon? Zwischen 9.000 und 10.000 Menschen. Nicht alle gaben das Warten auf.

Wann war der bisher heißeste Tag in Wimbledon? Das war der 1. Juli 2015, als die Temperaturen 35,7 °C erreichten.

Wie reagiert das Turnier? Es wird erwartet, dass auch diesmal die Hitzeregel eingeführt wird.

Was bedeutet das? Die Damen bekommen zwischen dem zweiten und dritten Satz, die Herren zwischen dem dritten und vierten Satz eine zehnminütige Pause.

Wie heiß muss es dafür sein? Laut "Hitzestressindex" um 14 Uhr 30,1 Grad oder darüber.

Kanada knickt ein Keine Digitalsteuer für Google & Co

Worum geht es? Mit 30. Juni wollte Kanada eine Digitalsteuer (Digital Services Tax, DST) einführen. Sie sollte rückwirkend für Einnahmen seit dem 1. Jänner 2022 gelten.

Wie hoch sollte die Steuer sein? 3 Prozent auf digitale Umsätze aus dem kanadischen Markt, zu zahlen ab einer Grenze von 20 Millionen kanadischen Dollar pro Jahr (das sind umgerechnet 12,5 Millionen Euro).

Wen hätte das betroffen? Natürlich vor allem die großen Tech‑Konzerne der USA wie Google (Alphabet), Amazon oder Meta.

Was hätte Kanada damit kassiert? Erwartet wurden bis zu zwei Milliarden US‑Dollar.

Und nun? Kanada sagte die Steuer offiziell ab.

Warum? US‑Präsident Donald Trump hatte die Steuer als "direkten und eklatanten Angriff auf unser Land" bezeichnet und die Verhandlungen mit Kanada vorübergehend ausgesetzt.

Was will Kanada erreichen? Bis spätestens 21. Juli 2025 ein umfassendes Wirtschafts‑ und Sicherheitsabkommen. Dafür opferte man die Digitalsteuer. Nun wird wieder verhandelt,

Warum ist das für Österreich relevant? Länder wie Frankreich, Österreich, Spanien, Türkei und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls Steuern eingeführt. Es ist davon auszugehen, dass die USA auch hier Sanktionen androhen werden.

Wie hoch ist die Digitalteuer in Österreich? 5 %, sie gilt für Unternehmen mit einem weltweiten Umsatz von mindesten 750 Millionen Euro und einem Inlandsumsatz von mindestens 25 Millionen Euro aus Onlinewerbeleistungen.

Trump verspottet Mysteriöse Skulptur in Washington

Worum geht es? Am Donnerstag tauchte auf der National Mall in Washington plötzlich eine Video-Installation auf. Zu sehen ist der Nachbau eines alten Fernsehgeräts, er ist ist goldfarben besprüht.

Woraus besteht die Skulptur? Aus der Nachbildung eines Weißkopfseeadlers mit ausgebreiteten Flügeln, der auf dem Fernseher sitzt. Dazu ist Efeu, ebenfalls goldfarben besprüht, ausgelegt.

Ist im Fernseher was zu sehen? Das Gerät zeigte eine 15-sekündige, stumme Videoschleife von Trumps charakteristischem Zeitlupentanz aus verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Orten.

Mit wem tanzt Trump? Etwa mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der 2019 wegen Menschenhandels mit Minderjährigen angeklagt wurde und während der Untersuchungshaft Suizid verübte.

Steht was dabei? Auf einer Gedenktafel am Sockel der Statue ist zu lesen: "'In den Vereinigten Staaten von Amerika haben Sie die Freiheit, Ihre sogenannte 'Kunst' auszustellen, egal wie hässlich sie ist.' – Das Weiße Haus unter Trump, Juni 2025."

Was ist damit gemeint? Es handelt sich um den Kommentar, den das Weiße Haus letzte Woche der Washington Post schickte – als Reaktion auf ein 2,44 Meter hohes Kunstwerk mit dem Titel "Dictator Approved" – das erste Spott-Kunstwerk gegen Trump.

Was zeigte es? Eine goldbemalte Hand, die die Krone der Freiheitsstatue zerdrückt. Der Sockel der Statue enthielt Zitate autoritärer Führer, die Trump lobten, darunter Putin, Orban, Ex-Brasilien-Präsident Jair Bolsonaro und Nordkoreas Kim Jong-un.

Wer steckt dahinter? Das ist unklar. Die Aufstellung wurde (bis Sonntag) genehmigt, der Name der einreichenden Künstlerin ist aber erfunden.

Wie reagierte das Weiße Haus? "Wow, diese liberalen Aktivisten, die sich als 'Künstler' ausgeben, sind dümmer, als ich dachte!", schrieb die Sprecherin des Weißen Hauses, Abigail Jackson, an die Washington Post.

Gab es schon ähnliche Aktionen? Ja, im Vorjahr etwa in Portland oder Philadelphia.

Privatjets boomen 65% aller Flüge entfallen auf USA

Worum geht es? Die gemeinnützige Organisation International Council on Clean Transportation bemisst in einem neuen Bericht, welche Umweltauswirkungen Privatjets haben, berichtet die Washington Post.

Wie viele Flugzeuge wurden untersucht? Die Forscher identifizierten anhand ihrer eindeutigen Hecknummer 22.749 Privatjets, die auf über 3,57 Millionen Flügen eingesetzt wurden.

Was war das Ergebnis? Weltweit stießen Privatjets im Jahr 2023 bis zu 19,5 Millionen Tonnen Treibhausgase aus. Sie belasteten die Umwelt stärker als alle kommerziellen Flüge zusammen, die vom Londoner Flughafen Heathrow, dem verkehrsreichsten Drehkreuz Europas, abflogen.

Wer sündigt am meisten? 65 Prozent der weltweiten Privatjetflüge und 55 Prozent dieser Treibhausgasemissionen entfielen auf Flugzeuge aus den USA.

Wie ist das mit Flughäfen? Die Studie berücksichtigte nicht nur Treibhausgase, sondern auch Stickoxide und Feinstaub. Die Forscher fanden heraus, dass 18 der 20 umweltschädlichsten Flughäfen für Privatjets in den USA liegen. Die meisten Flüge sind Kurzstrecke mit einer Dauer von weniger als zwei Stunden.

Pitt-Villa ausgeräumt Er war nicht daheim, 3 Verdächtige

Worum geht es? Das Haus von Brad Pitt im Los-Feliz-Viertel von Los Angeles wurde in der Nacht auf Mittwoch von Einbrechern heimgesucht.

Wann fand der Einbruch statt? Laut Polizei kletterten drei Verdächtige gegen 22.30 Uhr über den Zaun, drangen durch ein Frontfenster ein, durchwühlten das Haus und flüchteten mit diversen Gegenständen.

War Pitt daheim? Nein, er befand sich auf einer Pressetour in London für seinen neuen Film "F1: The Movie".

Was wurde gestohlen? Über den Wert der gestohlenen Gegenstände oder ihre genaue Art ist bisher nichts bekannt.

Was weiß man über die Täter? Es wurden bislang keine Festnahmen gemeldet. Die Polizei prüft Überwachungsvideos. Es ist von drei Verdächtigen die Rede.

Was weiß man über das Haus? Es hat drei Schlafzimmer, Pool, Sauna, Hot-Tub, Panorama-Blick. Pitt kaufte es im April 2023 für rund 5,5 Millionen US-Dollar.

Tasche für 3.900 Dollar First Lady Nordkoreas zeigt sich wieder

Worum geht es? Ri Sol‑ju, die First Lady Nordkoreas, ist nach etwa 17 Monaten erstmals wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten – und zwar beim Eröffnungsakt des neuen Wonsan‑Kalma-Strandresorts an Nordkoreas Ostküste.

Kam sie solo? Nein, sie wurde von Diktator-Ehemann Kim Jong‑un und Tochter Kim Ju‑ae begleitet. Die Zwölfjährige (laut manchen Quellen ist sie 13) wird als Nachfolgerin aufgebaut.

Wie wird der Auftritt interpretiert? Als inszenierte Familienshow, in Szene gesetzt, um ein Bild von dynastischer Stabilität zu vermitteln.

Was fiel auf? Ri Sol‑ju, offizieller Titel "Respected First Lady", trug eine Gucci Marmont Matelassé Handtasche (vermutlich Small oder Medium). Modelle können bis zu 3.900 US-Dollar kosten.

Was ist das Wonsan‑Kalma-Strandresort? Ein riesiges Tourismusprojekt an der Ostküste Nordkoreas mit vier Kilometer Sandstrand und Unterkünften für bis zu 20.000 Personen.

"Riesiger Sieg" Trump feiert Entscheidung von Oberstgericht

Worum geht es? Der Oberste Gerichtshof der USA machte am Freitag den Weg für mehr Durchgriffsrechte von Donald Trump frei. Der Supreme Court schränkte die Befugnis von Richtern ein, Anordnungen des US-Präsidenten landesweit zu blockieren.

Wie fiel die Entscheidung aus? Mit einer 6:3 Mehrheit.

Was war der Anlass? Eine von Trump erlassene Executive Order, welche die Gewährung der US-Staatsbürgerschaft per Geburtsrecht einschränken soll.

Was hatte das mit dem Fall zu tun? Richter konnten bisher eine einstweilige Verfügung erlassen. Sie war dann – wie in diesem Fall – in alles Bundesstaaten gültig.

Was war die Folge? Es kam zum sogenannten "Forum Shopping". Eine Klage wurde dort eingereicht, wo man sich eine günstigere Entscheidung erhoffte.

Das geht nun nicht mehr? Nein, Oberstrichter Clarence Thomas drückte das so aus: "Das Gericht stellt heute fest, dass Bundesgerichte keine sogenannten universellen Unterlassungsverfügungen erlassen dürfen."

Wie reagierte Trump? Er zeigte sich begeistert und sprach von einem "riesigen Sieg". Die landesweiten einstweiligen Verfügungen nannte er eine "ernste Bedrohung für die Demokratie".

Ist das Geburtsrecht damit gefallen? Nein, das Gericht hat ausdrücklich nicht darüber entschieden, ob Trumps Executive Order verfassungskonform ist. Das muss erst gerichtlich ausgefochten werden. Aber die Spielregeln dafür haben sich geändert.