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Neu im Kino

Diese Woche geht es noch einmal zurück in die Achtzigerjahre

Zum 40-Jahr-Jubiläum kommt der Klassiker "Zurück in die Zukunft" noch einmal auf die große Kinoleinwand – nicht nur für Fans eine einmalige Gelegenheit. Außerdem neu im Kino: Das Polit-Drama "The Change" über die rechte Wende in den USA – brandaktuell.

Marty McFly (Michael J. Fox, r.) und "Doc" Brown (Christopher Lloyd) im Klassiker "Zurück in die Zukunft" – zum 40-Jahr-Jubiläum wieder auf der Leinwand zu sehen
Marty McFly (Michael J. Fox, r.) und "Doc" Brown (Christopher Lloyd) im Klassiker "Zurück in die Zukunft" – zum 40-Jahr-Jubiläum wieder auf der Leinwand zu sehenUPI
Christian Klosz
Akt. 07.11.2025 00:15 Uhr

Es gibt Filme, die schon nach wenigen Jahren deutlich gealtert sind – und die wenigsten altern gut. Und dann gibt es Filme, die sind 30, 40 oder noch mehr Jahre alt und wirken dennoch so frisch, als wären sie gerade erst gedreht worden, unabhängig von allfälligen technischen Rückständigkeiten. Aber wenn Story und Inszenierung passen, dann passen sie einfach, egal wie alt ein Film ist.

In diese Kategorie gehört "Zurück in die Zukunft", zwar schon 1985 gedreht, aber bis heute ein ewig junger Klassiker. Tolle Story, kluge Ideen, liebevoll umgesetzt, mitreißend gespielt und inszeniert. Ein Film zum immer wieder anschauen – auch auf der großen Leinwand.

Zum 40-Jahr-Jubiläum des Streifens – in Österreich lief "Zurück in die Zukunft" im Herbst 1985 an – kommt der Film für ein paar Tage wieder zurück ins Kino. Wer also schon lange nicht mehr über das Zeitreise-Dilemma von Marty McFly (Michael J. Fox) gelacht hat, oder den Film tatsächlich noch nie gesehen haben sollte, hat jetzt die einmalige Gelegenheit, ihn im Kino-Re-Release zu genießen.

Und apropos Lachen – die Rolle des ebenso dämlichen wie schikanösen "Bullys" Biff wurde von den Filmemachern bereits vor 40 Jahren auf den jungen Donald Trump hin gestaltet. Der war damals bereits offenbar für einige Kreative in Hollywood eine Lachnummer. Daran hat sich bis heute nicht sonderlich viel geändert …

Um Trumps aktuelles Amerika geht es auch im zweiten Film der Woche : "The Change" mit Diane Lane als Uni-Professorin, deren Familie in einem Amerika, das ultraweit nach rechts abdriftet, zerrissen wird. Kein leichter Stoff, aber sehenswert. Viel Spaß im Kino!

Paul (Kyle Chandler) und Ellen Taylor (Diane Lane) feiern ihren Hochzeitstag, aber nicht jeder Gast ist herzlich willkommen: "The Change"
Paul (Kyle Chandler) und Ellen Taylor (Diane Lane) feiern ihren Hochzeitstag, aber nicht jeder Gast ist herzlich willkommen: "The Change"
Owen Behan/Lionsgate

"The Change"

Worum es geht Dr. Ellen Taylor (Diane Lane) und ihr Ehemann Paul (Kyle Chandler) feiern ihren 25. Hochzeitstag. Auch ihre vier sehr unterschiedlichen Kinder sind anwesend, darunter Josh (Dylan O'Brien), ein erfolgloser Schriftsteller. Er hat seine neue Freundin Liz (Phoebe Dynevor) dabei, um sie seiner Familie vorzustellen.

Nach außen wirkt Liz nett und höflich, doch später erinnert sich Ellen, dass sie die junge Frau acht Jahre zuvor an der Uni unterrichtet hatte – und ihren Rauswurf erwirkte, nachdem die ein radikal-autoritäres Pamphlet als Seminararbeit abgegeben hatte. Inzwischen wurde daraus das Buch "The Change", das erklären soll, wie eine reaktionäre Wende in den USA gelingen kann. Elle ist gegen die Beziehung ihres Sohnes mit der Aktivistin, kann sie aber nicht verhindern.

Liz (Phoebe Dynevor), die neue Freundin von Sohn Josh, propagiert eine autoritäre Wende in den USA
Liz (Phoebe Dynevor), die neue Freundin von Sohn Josh, propagiert eine autoritäre Wende in den USA
Owen Behan/Lionsgate

Einige Jahre später ist "The Change" Realität und aus Liz eine bekannte Vordenkerin der Bewegung geworden, die das Land Stück für Stück unter Kontrolle bringt. Der Film beobachtet die inneren Zerwürfnisse in der Familie Taylor über einem Zeitraum von fünf Jahren, die parallel mit der Umgestaltung der USA hin zu einem Einparteienstaat passieren.

Lohnt sich das? Der polnische Regisseur Jan Komasa legte 2019 mit "Corpus Christi" einen Überraschungserfolg hin, der von einem Kleinkriminellen erzählt, der durch Zufall Priester wird und in dieser Rolle seine "Erlösung" findet. Mit "The Change" dreht Komasa erstmals in Englisch und kann auf ein namhaftes Schauspiel-Ensemble – Diane Lane, Kyle Chandler, Phoebe Dynevor – zurückgreifen.

Laut Komasa ist seine Dystopie auch ein persönlicher Film, der seine Angst vor der (politischen) Apokalypse und der Zerstörung (s)einer Familie adressieren soll. Im Gespräch ist sein Werk aber natürlich vor allem wegen einer hochaktuellen politischen Implikationen, da "The Change" von einer autoritären Wende in den USA erzählt, die man über die letzten Monate auch in der Realität beobachten konnte. Seine Verwandtschaft zu "One Battle After Another" oder "The Long Walk" ist offensichtlich, alles Filme, die ähnliche Themen behandeln.

Komasa hatte Sorge, ob sein Polit-Drama in den USA überhaupt gezeigt werden könne, sagte er; er bleibt in seiner Darstellung der faschistoiden "The Change"-Bewegung aber abstrakt, was ihm Kritiker auch ankreiden, die sich mehr Eindeutigkeit gewünscht hätten.

Einige Jahre später sind die USA zu einem Ein-Parteien-Staat geworden und Uni-Professorin Ellen ist verzweifelt
Einige Jahre später sind die USA zu einem Ein-Parteien-Staat geworden und Uni-Professorin Ellen ist verzweifelt
Owen Behan/Lionsgate

Als aufrüttelndes Kammerspiel mit einem groß aufspielenden Cast leistet der Film aber einen sehenswerten Beitrag zur Diskussion um den Erhalt der Demokratie weltweit und in insbesondere in den USA. Das dargestellte Szenario schien bis zum demokratischen Wahl-Comeback am Dienstag nicht unwahrscheinlich. Und vom Tisch ist es immer noch nicht.

"The Change", Drama, Polit-Thriller. USA 2025, 112 Minuten, ab 6. November im Kino

"Miroires No. 3": Betty (Barbara Auer, l.) und Klavierstudentin Laura (Paula Beer) sind beide auf der Suche
"Miroires No. 3": Betty (Barbara Auer, l.) und Klavierstudentin Laura (Paula Beer) sind beide auf der Suche
Stadtkino Filmverleih

"Miroirs No. 3"

Worum es geht Die Berliner Klavierstudentin Laura (Paula Beer) wird auf einer Wochenendfahrt in die Uckermark in einen schweren Autounfall verwickelt: Als sie ihr Freund zum Bahnhof zurückbringen will, weil sie sich unwohl fühlt, überschlägt sich das rote Cabrio. Ihr Freund stirbt an der Unfallsstelle, doch Laura überlebt wie durch ein Wunder körperlich unversehrt, ist jedoch tief traumatisiert.

Die ortsansässige Betty (Barbara Auer), die den Unfall miterlebt hat, nimmt Laura bei sich auf und pflegt sie mit mütterlicher Hingabe. Zunächst reagieren ihr Ehemann und ihr erwachsener Sohn mit Widerstand gegen die Anwesenheit der Fremden, doch allmählich wird sie akzeptiert, entwickeln die vier eine Art familiäre Routine: Bei scheinbarer Harmonie teilt man Mahlzeiten, Gespräche, den Alltag. Laura findet vorübergehend Trost in dieser improvisierten Familie, die eine Lücke in ihrem Leben zu füllen scheint.

Die Scheinidylle zerbricht, als klar wird, warum Lauras temporäre "Ersatzfamilie" ihr so bereitwillig einen Platz in ihrer Mitte anbot: Das Trauma ihrer verstorbenen Tochter bzw. Schwester hat ein Leerstelle hinterlassen, die durch die Fremde gefüllt werden soll. Laura selbst hingegen muss sich mit ihrer existentiellen Leere auseinandersetzen, die schon vor dem Unfall von ihr Besitz ergriffen hatte.

Lohnt sich das? Für den deutschen Regisseur Christian Petzold ist "Miroirs No. 3", benannt nach Maurice Ravels Klavierzyklus, der Abschluss seiner aus "Undine" und "Roter Himmel" bestehenden Trilogie, die sich motivisch an Elementen orientiert: Wasser, Feuer - und diesmal steht die Luft im Mittelpunkt. Premiere feierte der Film heuer in Cannes.

Es geht um Verlust, Trauer, das Loslassen und den Weg dorthin
Es geht um Verlust, Trauer, das Loslassen und den Weg dorthin
Stadtkino Filmverleih

Petzold inszeniert sein Werk minimalistisch, lässt Bilder und Stimmungen für sich sprechen, seine Erzählung hat wie immer auch etwas Märchenhaftes. Beide Protogonistinnen versuchen, "Löcher" in ihrem Leben zu stopfen. Bei Laura ist es eine metaphysische Leerstelle, die Absenz von (Lebens-)Sinn, die durch den Unfall noch verstärkt wird. Für Betty ist das "Loch" physisch, ein Familienmitglied fehlt.

Im Kern geht es in "Miroirs No. 3" um Verlust, Trauer, das Loslassen, der Weg dorthin sieht für die Figuren unterschiedlich aus, das Schicksal aber hat ihre Wege miteinander verknüpft. Empfehlung für Arthouse-Freunde, und für Fans von Christian Petzold sowieso.

"Miroirs No. 3", Drama, Arthouse. Deutschland 2025, 86 Minuten, ab 7. November im Kino

Laura (Paula Beer) verliert ihren Lebensgefährten durch einen Unfall
Laura (Paula Beer) verliert ihren Lebensgefährten durch einen Unfall
Stadtkino Filmverleih

Außerdem neu im Kino:

"Predator: Badlands"
Der sechste Live-Action-Film im Predator-Franchise, erneut von Regisseur Dan Trachtenberg ("Prey"), spielt in der Zukunft auf dem unwirtlichen Planeten Genna. Der junge, ausgestoßene Predator Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) schließt sich mit dem Roboter Thia (Elle Fanning) zusammen, um Jagd auf den "untötbaren" Kalisk zu machen. Doch ein Team des Weyland-Yutani-Konzerns ist hinter beiden her … Actiongeladene Sci-Fi-Unterhaltung, vor allem für Fans des Franchise, mit bisher überraschend guten Kritiken.

"Predator: Badlands", Science-Fiction, Action. USA 2025, 106 Minuten, ab 6. November im Kino

"Predator: Badlands": Der junge Predator Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) macht Jagd auf den "untötbaren" Kalisk
"Predator: Badlands": Der junge Predator Dek (Dimitrius Schuster-Koloamatangi) macht Jagd auf den "untötbaren" Kalisk
Walt Disney

"How to Make a Killing"
Der französische Regisseur (und Hauptdarsteller) Franck Dubosc erzählt die Geschichte des Paares Michel und Cathy, das von finanziellen Sorgen geplagt ist – bis ein Bär vor ihr Auto springt, zwei Drogendealer tötet und ein 2-Millionen-Euro-Versteck offenbart. Die Leichen müssen weg, das Geld möchte man behalten, aber alles leichter gesagt als getan: Was als Glücksfall beginnt, wird zur chaotischen Farce mit wilden Verfolgungsjagden und unfähigen Ermittlern. Schwarzhumorige französische Komödie, gedreht im verschneiten Jura, von den typischen Coen-Filmen inspiriert.

"How to Make a Killing", Komödie, Thriller. Frankreich / Belgien 2024, 109 Minuten, ab 7. November im Kino

Kann seine Nähe zu den Filmen der Coen-Brüder nicht verleugnen: "How to Make a Killing"
Kann seine Nähe zu den Filmen der Coen-Brüder nicht verleugnen: "How to Make a Killing"
Panda Filmverleih

"In die Sonne schauen"
Mascha Schilinskis preisgekrönter Debütfilm, der in Cannes 2025 mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, folgt vier Mädchen – Alma, Erika, Angelika und Lenka –, die über ein Jahrhundert hinweg auf demselben abgeschiedenen Bauernhof in Norddeutschland aufwachsen. Durch Zeitsprünge und eine assoziative Erzählweise erkundet der Film Themen wie familiäres Erbe und sozio-kulturelle Veränderungen über die Generationen hinweg. Deutschlands Kandidat für den Auslandsoscar 2026.

"In die Sonne schauen", Drama. Deutschland 2025, 149 Minuten, ab 7. November im Kino

Deutschlands Kandidat für den Auslands-Oscar: "Film In die Sonne schauen"
Deutschlands Kandidat für den Auslands-Oscar: "Film In die Sonne schauen"
Filmladen

"Mission Santa: Ein Elf rettet Weihnachten"
Der unbeholfene Elf Yoyo muss Weihnachten retten: Nach der Automatisierung der Weihnachtswerkstatt will sich Santa zur Ruhe setzen, da übernimmt eine fiese Hackerin, die die Feiertage hasst, die Kontrolle über die Produktion und droht, alle Geschenke zu zerstören. Yoyo wird zur letzten Hoffnung für das frohe Fest … Turbulenter Familienspaß für die Vorweihnachtszeit.

"Mission Santa: Ein Elf rettet Weihnachten", Animation, Kinderfilm. USA / Deutschland / Indien 2025, 91 Minuten, ab 6. November im Kino

Elf Yoyo muss Weihnachten retten: "Mission Santa"
Elf Yoyo muss Weihnachten retten: "Mission Santa"
Constantin

"Mission Mäusejagd: Chaos unterm Weihnachtsbaum"
Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken inszeniert sein chaotisches Weihnachtsabenteuer als Mischung aus Live Action und Animation: Die Maus Lea und ihre Familie quartieren sich in einem scheinbar leeren Haus am Land ein und wollen dort ein ruhiges Weihnachtsfest verbringen. Doch bald ziehen auch Menschen ein und es entbrennt ein turbulenter Kampf um die Hausherrschaft: Es heißt Mensch gegen Maus. Norwegisch-deutsche Koproduktion für Kinder und Familien, die auf Slapstick setzt.

"Mission Mäusejagd: Chaos unterm Weihnachtsbaum", Animation. Norwegen / Deutschland 2025, 77 Minuten, ab 6. November im Kino

Mensch gegen Maus – ein ungleicher Kampf: "Mission Mäusejagd: Chaos unterm Weihnachtsbaum"
Mensch gegen Maus – ein ungleicher Kampf: "Mission Mäusejagd: Chaos unterm Weihnachtsbaum"
Polyfilm

Tipp: Wiederaufführung der Woche

"Zurück in die Zukunft"
Zum 40-Jahr-Jubiläum von Robert Zemeckis' 80er-Jahre-Klassiker "Zurück in die Zukunft" wird der Film mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd in mehreren Wiener Kinos, unter anderem in den Cineplexx-Kinos, dem Haydn und dem Gartenbaukino, wiederaufgeführt. Wer also Marty McFly, "Doc" Brown, den fliegenden DeLorean und den fiesen Biff auf der großen Leinwand wieder treffen möchte - oder diesen klugen Komödien-Klassiker gar zum ersten Mal sehen will - hat noch bis 9. November die Chance dazu.

"Zurück in die Zukunft", Komödie, Science-Fiction. USA 1985, 116 Minuten, noch bis 9. November im Kino

Kann man immer wieder anschauen: Michael J. Fox als Marty McFly in "Zurück in die Zukunft"
Kann man immer wieder anschauen: Michael J. Fox als Marty McFly in "Zurück in die Zukunft"
UPI
Christian Klosz
Akt. 07.11.2025 00:15 Uhr