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Pumuckl-Comeback im Kino, er klingt sogar genau wie damals

An der Seite von Gustl Bayerhammer wurde der Kobold Pumuckl in den Achtzigerjahren zum Liebling vieler Kinder. Jetzt kehrt er zurück – und das gleich auf die große Leinwand. Alles über "Pumuckl und das große Missverständnis" und alle weiteren Kino-Filme der Woche.

Sieht aus, macht Spaß und klingt sogar wie in den 1980er-Jahren: Der rothaarige Kobold in "Pumuckl und das große Missverständnis"
Sieht aus, macht Spaß und klingt sogar wie in den 1980er-Jahren: Der rothaarige Kobold in "Pumuckl und das große Missverständnis"Constantin
Christian Klosz
Akt. 30.10.2025 00:57 Uhr

"Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar …" Wer in den späten Siebziger- bzw. den frühen Achtziger-Jahren Kind war, kann den Refrain auch heute noch auswendig mitsingen: "Hurra, hurra, der Pumuckl ist da!"

Die von der Schriftstellerin Ellis Kaut bereits in den 1960er-Jahren für ein Radio-Hörspiel erdachte Figur des frechen Kobolds Pumuckl, wurde spätestens mit der ab 1982 ausgestrahlten Fernsehserie mit dem bayrischen Original Gustl Bayerhammer als Meister Eder und dem von Schauspieler und Synchronsprecher Hans Clarin ("Hui Buh, das Schlossgespenst") gesprochenen Pumuckl zum Kult für Kinder.

Seither gab es unterschiedlichste Adaptionen des Stoffes, fürs Kino, für Fernsehen und Radio, als Hörspiele und für die Theaterbühne. Hinter dem neuen Kinofilm "Pumuckl und das große Missverständnis" stecken die Macher der seit 2023 ausgestrahlten neuen TV-Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl". Und dass sie für TV und Kino darauf verzichtet haben, den Pumuckl brachial zu modernisieren und für "eine junge Seher-Generation" attraktiv zu machen, ist ihnen hoch anzurechnen.

Der aktuelle Pumuckl ist so, wie man ihn aus den Achtzigern kennt und schätzt: Zweidimensional, gezeichnet, charmant altmodisch in seinem Zugang zum Leben der Menschen. Die einzige Anleihe am Digitalzeitalter wurde bei der Vertonung gemacht: Die Stimme des Kabarettisten Maxi Schafroth wurde am Computer zu der des 2005 verstorbenen Hans Clarin.

Was von der aktuellsten Umsetzung des Pumuckl-Stoffes zu halten ist (Spoiler: sehr viel!) und welche Kinofilme sich diese Woche außerdem lohnen finden Sie in unserem Überblick – wir wünschen Ihnen viel Spaß mit den Filmstarts der Woche!

Charmante Fortsetzung statt schriller Neuauflage: Der junge Meister Eder und sein Pumuckl sind jetzt auch auf der großen Leinwand zu sehen
Charmante Fortsetzung statt schriller Neuauflage: Der junge Meister Eder und sein Pumuckl sind jetzt auch auf der großen Leinwand zu sehen
Constantin

"Pumuckl und das große Missverständnis"

Worum es geht Florian Eder (Florian Brückner) hat vor zwei Jahren die alte Schreinerei seines Onkels, dem "Meister Eder", in München geerbt, und damit auch den Pumuckl. Mit dem rothaarigen Kobold aus dem Norden plant er nun einen entspannten Sommer – doch der ist voller Abenteuer, Überraschungen, Missgeschicke und Missverständnisse, die die Freundschaft auf eine harte Probe stellen.

Zuerst taucht eine neugierige Schildkröte auf – ein Geschenk von Nachbar Burke (Matthias Bundschuh). Pumuckl sieht in ihr einen neuen Spielgefährten, während Florian sein Augen auf eine andere "Spielgefährtin" geworfen hat: Seine Nachbarin Anna (Anja Knauer).

Pumuckl fühlt sich von ihm vernachlässigt – und deutet einen geplanten Ausflug in die Natur Oberbayerns völlig falsch: Florian will eigentlich nur seine alte Lehrmeister-Werkstatt besuchen und Zeit mit seinem ungewöhnlichen Freund verbringen. Der glaubt allerdings, dass Eder ihn loswerden will. Florian muss lernen zuzuhören. Und Pumuckl, dass Freundschaft auch Arbeit bedeutet.

Lohnt sich das? Unter den zahlreichen Reboots bekannter und beliebter Serien der letzten Jahrzehnte war "Pumuckl" 2023 eine der besseren und der erfolgreichsten, was durchaus überraschte: Die neuen Folgen unter Federführung von Regisseur Marcus H. Rosenmüller blieben der Seele des Originals treu, wirkten dabei aber nie wie eine bemühte Kopie, sondern wie ein behutsames Update.

Die Schildkröte war ein Geschenk von Nachbar Burke und wird Pumuckls Spielgefährtin
Die Schildkröte war ein Geschenk von Nachbar Burke und wird Pumuckls Spielgefährtin
Constantin

Für Kontinuität sorgte die wie aus der Zeit gefallen wirkende Umsetzung des frechen Kobolds: In 2D-Optik sah der Pumuckl genau so aus wie in den Originalfolgen aus den 1980ern. Die Macher widerstanden der Versuchung, auf 3D-Animation oder CGI zu setzen. Und: Durch KI-Verzerrung wurden die von Maximilian Schafroth eingesprochenen Pumuckl-Dialoge in die typische Hans Clarin-Stimme verwandelt.

Bevor die 2. Staffel der Serie erscheint, dürfen Eder junior und Pumuckl nun ihr erstes Kinoabenteuer bestreiten: Was im Kurzformat funktionierte, klappt auch in der Langform. Die Handlung geht mehr in die Tiefe (auch wenn sie zeitweise episodenhaft bleibt), der Slapstick-Humor und bayrischer Charme runden diese herzliche Komödie ab, die das Prädikat "ein Film für die ganze Familie" verdient.

"Pumuckl und das große Missverständnis", Kinder- / Familienfilm. Deutschland 2025, 97 Minuten, ab 30. Oktober im Kino

Lebt in seiner ganz eigenen Welt: Jesse Plemons als Verschwörungstheoretiker Teddy Gatz in "Bugonia" von Star-Regisseur Yorgos Lanthimos
Lebt in seiner ganz eigenen Welt: Jesse Plemons als Verschwörungstheoretiker Teddy Gatz in "Bugonia" von Star-Regisseur Yorgos Lanthimos
Courtesy of Focus Features © 2025 All Rights Reserved.

"Bugonia"

Worum es geht Die beiden Verschwörungstheoretiker Teddy und Don (Jesse Plemons, Aidan Delbis) entführen die skrupellose CEO Michelle (Emma Stone), zu deren Konzern auch das Biomedizinunternehmen Auxolith gehört. Das macht Geschäfte mit experimentellen Opioid-Entzugsmitteln, wodurch Teddys Mutter zu Schaden kam – und nun will er Rache.

Teddy glaubt den "Mainstream-Medien" nicht, wittert ein Komplott globaler "Eliten" und ist obendrein davon überzeugt, dass Michelle eine außerirdische Insektenkönigin ist, die die Erde vergiften will. Auch für das Bienensterben sei sie verantwortlich, so der Hobbyimker.

Die beiden Deppen halten Michelle fortan im Keller von Teddys Haus gefangen, rasieren ihr den Kopf und quälen sie mit Verhören und absurden "Reinigungsritualen". Ziel: Michelles (vermeintliche) Spezies soll vor der nächsten Mondfinsternis von der Erde verschwinden …

Lohnt sich das? Yorgos Lanthimos, der griechische Meister der absurden Tragikomödie, hat vor wenigen Tagen angekündigt, sich vorerst aus der Filmbranche zurückziehen zu wollen, Filme wie die seinen würden keine Finanzierung mehr finden. Zum (bestimmt nur vorübergehenden) Abschied legt er mit "Bugonia" nicht nur seinen bisher teuersten Film vor, sondern auch seinen zeitgemäßesten.

Don (Aidan Delbis, l.) und Teddy (Jesse Plemons) sind auch Hobby-Imker, was ihren Verfolgungswahn nicht lindert
Don (Aidan Delbis, l.) und Teddy (Jesse Plemons) sind auch Hobby-Imker, was ihren Verfolgungswahn nicht lindert
Atsushi Nishijima/Focus Features. © 2025 All Rights Reserved.

Bisher verlagerte Lanthimos seine Stoffe gerne in die Vergangenheit, wie etwa in "The Favourite" oder "Poor Things", "Bugonia hingegen spielt in der Gegenwart. Und erstmals orientiert sich der Regisseur auch an einem Vorbild, sein Film ist ein Remake des südkoreanischen Streifens "Save the Green Planet!". Gleich geblieben wiederum ist der unbedingte Stilwillen, den man mögen muss. Und das Vertrauen in seine ollaborateure: Sowohl mit Emma Stone, als auch mit Jesse Plemmons drehte der Autorenfilmer bereits mehrfach.

Das Absurd-Komische kippt in "Bugonia" in düsteren Nihilismus, den manche Besprechungen des Films mit tiefer Misanthropie gleichsetzen. Bei der Premiere in Venedig vor wenigen Wochen gab es trotzdem (oder gerade deswegen) Applaus. Besonders gelobt wurden auch die Leistungen von seiner Stars Emma Stone und Jesse Plemmons. Speziell, sicher – aber sicher auch sehenswert.

"Bugonia", Schwarze Komödie. USA / Irland / Südkorea 2025, 120 Minuten, ab 30. Oktober im Kino

Büßt nicht nur ihre Haare ein: Emma Stone als beiharte Firmen-CEO Michelle wird von den beiden Nerds entführt
Büßt nicht nur ihre Haare ein: Emma Stone als beiharte Firmen-CEO Michelle wird von den beiden Nerds entführt
Atsushi Nishijima/Focus Features. © 2025 All Rights Reserved.

Außerdem neu im Kino:

"Stiller"
In der Schweiz der 1950er-Jahre wird der US-Amerikaner James Larkin White (Albrecht Schuch) an der Grenze festgenommen – die Behörden halten ihn für den seit sieben Jahren vermissten Bildhauer Anatol Stiller, der in eine schmutzige politische Affäre verstrickt ist und gesucht wird. White beteuert aber, nicht Stiller zu sein. Und auch Stillers Frau will ihren Mann nicht in ihm erkennen. Verfilmung von Max Frischs Klassiker als Identitäts-Drama.

"Stiller", Drama. Deutschland / Schweiz 2025, 99 Minuten, ab 30. Oktober im Kino

Die Fünfzigerjahre und den Stil von Max Frisch hervorragend eingefangen: "Stiller"
Die Fünfzigerjahre und den Stil von Max Frisch hervorragend eingefangen: "Stiller"
Constantin

"Good Boy"
Hund Indy zieht mit seinem sterbenskranken Herrchen Todd aus der Stadtwohnung in ein altes Landhaus, das dessen Großvater gehört hatte – der dort einen tragischen Tod fand. Vor Ort angekommen, nehmen düstere Schatten und übernatürliche Kräfte die Überhand. Indy versucht alles, Todd vor seinem Schicksal zu bewahren. Festival-erprobtes Regie-Debüt von Ben Leonberg, erzählt aus der Perspektive eines Hundes. Ungewöhnlich, knackig kurz, aber sehenswert.

"Good Boy", Horror-Thriller. USA 2025, 72 Minuten, ab 30. Oktober im Kino

Indy versucht alles, damit es seinem Herrchen Todd besser geht: "Good Boy"
Indy versucht alles, damit es seinem Herrchen Todd besser geht: "Good Boy"
Polyfilm

"Dracula – Die Auferstehung"
Im 15. Jahrhundert wendet sich der transsylvanische Prinz Vlad II., Graf von Drācul (Caleb Landry Jones) nach dem Verlust seiner geliebten Frau Elisabeta (Zoë Bleu) voller Zorn von der Kirche ab, tötet einen Priester, verflucht Gott – und wird zum ewigen Leben verdammt: Dracula ist geboren. Und in ihm schlummert die Hoffnung weiter, seine große Liebe irgendwann wiederzusehen. 400 Jahre später scheint er sie in Paris in Gestalt der verführerischen Mina (ebenfalls Zoë Bleu) tatsächlich wiedergefunden zu haben. Altmeister Luc Besson versucht sich an einer Neuadaption des Dracula-Stoffes, in der Christoph Waltz den Van Helsing spielt. Laut.

"Dracula – Die Auferstehung", Horror-Romanze. Frankreich / Großbritannien 2025, 129 Minuten, ab 30. Oktober im Kino

Der Graf (Caleb Landry Jones) findet seine geliebte Frau in Person der schönen Mina (Zoë Bleu) wieder: "Dracula – Die Auferstehung" von Altmeister Luc Besson
Der Graf (Caleb Landry Jones) findet seine geliebte Frau in Person der schönen Mina (Zoë Bleu) wieder: "Dracula – Die Auferstehung" von Altmeister Luc Besson
Constantin

"The Mastermind"
Die USA der 1970er-Jahre zur Zeit des Vietnamkriegs: Der arbeitslose Architekt James Blaine Mooney (Josh O'Connor) will vier Gemälde aus einem verschlafenen Vororte-Museum stehlen. Der Coup gelingt, doch die Beute zu hüten erweist sich als die wahre Herausforderung. Kelly Reichardts ("First Cow") neuer Film ist ein meditatives Porträt über Verlierer in einer entgleisenden Nation, eingefangen in stimmungsvoller Vintage-Ästhetik. Premiere im Cannes-Wettbewerb 2025.

"The Mastermind", Drama. USA 2025, 110 Minuten, ab 31. Oktober im Kino

Verlierer zwischen Alten Meistern: Kunstdieb James (Josh O'Connor) in "The Mastermind"
Verlierer zwischen Alten Meistern: Kunstdieb James (Josh O'Connor) in "The Mastermind"
Stadtkino Filmverleih

"Sorda – Der Klang der Welt"
Die im ruralen Spanien lebende, gehörlose Töpferin Ángela sorgt sich um die anstehende Geburt ihres Kindes: Wie soll sie mit dem Baby kommunizieren, eine Verbindung zu ihm aufbauen? Ihr (hörender) Partner Héctor versucht sie zu unterstützen, doch die Geburt katapultiert sie in in eine tiefe Krise. Eva Libertads Spielfilm-Debüt hat autobiografische Züge und basiert auf den Erfahrungen ihrer gehörlosen Schwester, die auch die Rolle der Ángela spielt.

"Sorda – Der Klang der Welt", Familiendrama. Spanien 2025, 99 Minuten, ab 31. Oktober im Kino

Schwierige Verhältnisse: Die junge Familie in "Sorda – Der Klang der Welt"
Schwierige Verhältnisse: Die junge Familie in "Sorda – Der Klang der Welt"
Filmladen

"No Hit Wonder"
Das One-Hit-Wonder Daniel Nowack (Florian David Fitz) landet nach einem Suizidversuch in der Psychiatrie – sein Ruhm ist verblasst, sein Leben ein Trümmerfeld. Dort trifft er die resolute Therapeutin Lissy (Nora Tschirner), und ein Chorprojekt zwingt ihn, mit anderen "Verlierern" zu singen. Um sich so mit sich und seinen Lebensentscheidungen auseinanderzusetzen. Fitz selbst schrieb das Drehbuch zu dieser schwarzhumorigen Komödie, die zwischen satirischem Biss und Feel Good-Movie schwankt.

"No Hit Wonder", Komödie. Deutschland 2025, 118 Minuten, ab 31. Oktober im Kino

Am Boden: Musiker Daniel (Florian David Fitz) und seine Therapeutin Lissy (Nora Tschirner) in "No Hit Wonder"
Am Boden: Musiker Daniel (Florian David Fitz) und seine Therapeutin Lissy (Nora Tschirner) in "No Hit Wonder"
Warner Bros.

"Das Verschwinden des Josef Mengele"
1956 flieht der "Todesengel von Auschwitz" Josef Mengele (August Diehl) durch Südamerika: Von Buenos Aires über Paraguay bis in den brasilianischen Dschungel. Zuvor war er von den argentinischen Behörden geduldet worden. Basierend auf Olivier Guez' Bestseller, rekonstruiert Regisseur Kirill Serebrennikov das Versteckspiel: Als "Herr Müller" bewegte sich Mengele in Exilnazi-Netzwerken, hielt Kontakt zu seinem Sohn Rolf und seiner zweiten Frau Martha, die kein Interesse an der Aufarbeitung seiner Gräueltaten hatten. Ein historischer Thriller in Schwarzweiß als Studie der Banalität des Bösen.

"Das Verschwinden des Josef Mengele", History-Drama, Thriller. Deutschland 2025, 135 Minuten, ab 31. Oktober im Kino

August Diel verkörpert das Monster von Auschwitz: "Das Verschwinden des Josef Mengele"
August Diel verkörpert das Monster von Auschwitz: "Das Verschwinden des Josef Mengele"
Panda Film Verleih

"Kontinental '25"
In Cluj-Napoca vertreibt die Gerichtsvollzieherin Orsolya einen Obdachlosen aus einem Keller – mit fatalen Folgen, die sie in eine Krise stürzen. Inspiriert von Roberto Rossellinis "Europe '51", mischt der rumänische Film-Provokateur Radu Jude Drama mit absurdem Humor: Orsolyas verzweifelter Versuch, moralisch zu handeln, prallt auf die harte, von Armut und um sich greifendem Nationalismus geprägte Realität. Die schwarzhumorige Farce erhielt bei der Berlinale 2025 den Silbernen Bären.

"Kontinental '25", Tragikomödie. Rumänien 2025, 109 Minuten, ab 31. Oktober im Kino

Das hatte sich die Gerichtsvollzieherin Orsolya anders vorgestellt: "Kontinental '25"
Das hatte sich die Gerichtsvollzieherin Orsolya anders vorgestellt: "Kontinental '25"
Grandfilm
Christian Klosz
Akt. 30.10.2025 00:57 Uhr