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2. Juli 2025

14 % weniger verkauft ... aber die Tesla-Aktie legt kräftig zu

Worum geht es? Am Mittwoch gab Tesla die weltweiten Verkaufszahlen für das zweite Quartal 2025 bekannt. Elon Musk lieferte 384.122 Fahrzeuge aus – rund 60.000 weniger als im zweiten Quartal 2024 und ein Rückgang um 14 Prozent.

Aber hatte Musk nicht was anderes versprochen? Ja, er hatte die Verkaufszahlen im Mai noch als "stark" bezeichnet.

Wie reagierte der Markt? Positiv, Analysten hatten mit viel schlimmeren Zahlen gerechnet. Gegenüber dem ersten Quartal (336.681 Auslieferungen) lief es außerdem besser.

Was bedeutete das für die Aktie? Sie drehte nach einem kurzen Einbruch in der Früh ins Plus. Am Ende des Tages stand ein Zugewinn von 5,1 Prozent.

Was sind die Hintergründe der Schlingerfahrt? Der Streit mit Donald Trump. Erst beste Freunde, dann Streithähne, Beruhigung, Anfang dieser Woche flammte der Konflikt wegen des Budgets neu auf.

Weitere Meldungen

Nur teilweise schuldig Mildes Urteil für Sean "Diddy" Combs

Worum geht es? Nach drei Tagen Beratungen (netto 13 Stunden) einigten sich die 12 Geschworenen am Mittwoch im Prozess gegen Sean "Diddy" Combs. Der Rapper und Musik-Produzent stand seit 5. Mai in New York vor Gericht.

Wie fiel das Urteil aus? Der 55-Jährige wurde überraschend lediglich in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen. Die schwerwiegendsten Vorwürfe endeten mit einem Freispruch.

Wie lautete der zentrale Vorwurf? Die Staatsanwaltschaft warf Combs vor, zwei Ex-Freundinnen – Casandra Ventura und eine Frau, die unter dem Pseudonym "Jane" aussagte –  zu ungewolltem Sex mit Männern gezwungen zu haben.

Wofür wurde er verurteilt? Lediglich in den beiden Anklagepunkten "Transport zur Prostitution". Combs soll die beiden Frauen mehrfach über Bundesstaatsgrenzen hinweg zur Teilnahme an Sexpartys gezwungen haben.

Wofür wurde er freigesprochen? Für die Vorwürfe "Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" und "Bildung einer kriminelle Vereinigung".

Worüber dauerte die Beratungen so lang? Die Geschworenen konnten sich nicht über den Anklagepunkt "organisierte Kriminalität" einigen. Sean Combs wurde beschuldigt, über zwei Jahrzehnte hinweg eine kriminelle Vereinigung geführt und Verbrechen begangen zu haben.

Wie reagierte Combs auf das Urteil? Er kniete nieder und blickte auf den Stuhl, auf dem er fast zwei Monate lang gesessen hatte. Vor dem Urteil hatte er Psalm 11 der Bibel gelesen ("Denn der Herr ist gerecht").

Wie lautet die Strafe? Das Strafmaß wird erst zu einem späteren Zeitpunkt verkündet, das Höchstmaß beträgt zweimal zehn Jahre. Die Staatsanwaltschaft fordert mindestens 51 Monate, also etwas über vier Jahre

Bleibt Combs in Haft? Er sitzt seit seiner Verhaftung im September 2024 im Gefängnis. Seine Anwälte haben beantragten, ihn gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von einer Million Dollar zu entlassen.

Kommt Waffenstillstand? Israel hat laut Trump schon zugestimmt

Worum geht es? Am Dienstag hatte Donald Trump verkündet, Israel habe den Bedingungen für einen 60‑tägigen Waffenstillstand im Gazastreifen zugestimmt – um eine dauerhafte Lösung auszuhandeln und die Freilassung von Geiseln zu ermöglichen.

Hat die Hamas angenommen? Nein, zumindest noch nicht. Die Vermittler Katar und Ägypten haben den Entwurf an die Terrorgruppe weitergeleitet. Die Hamas denkt nach – fordert jedoch den vollständigen Rückzug israelischer Truppen.

Und Israel? Es besteht weiter auf die Freilassung von Geiseln – betrachtet den Waffenstillstand aber als Chancenfenster für Verhandlungen. Eine direkte Bestätigung für die Trump-Ankündigung gab es nicht, Außenminister Gideon Saar sprach von „ermutigenden Zeichen".

Wann könnte der Waffenstillstand in Kraft treten? Das ist unklar, aber am 7. Juli ist Israels Premierminister Benjamin Netanyahu im Weißen Haus zu Gast. Trump könnte sich wieder als Vermittler inszenieren.

Gab es nicht schon einen Waffenstillstand? Ja, er trat am 19. Jänner in Kraft und war mehrstufig ausgelegt. Er endete am 18. März mit einem israelischen Luftangriff.

Teamkicker in Haft Er griff in Air France Flugpersonal an

Worum geht es? Der algerische Nationalspieler Youcef Belaïli nahm mit seinem Verein Tunis an der Klub-Weltmeisterschaft in den USA. Auf dem Heimflug soll er in einer Maschine der Air France handgreiflich geworden sein.

Was ist passiert? Der 33-jährige Stürmer steht im Verdacht, auf dem Weg von New York nach Paris das Kabinenpersonal angegriffen zu haben, berichtet Le Figaro. Laut Medienberichten soll er sich geweigert haben, den Sicherheitsgurt anzulegen.

Was waren die Folgen? Der Fußballer wurde am Mittwochmorgen am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle festgenommen und in Handschellen abgeführt, zeigen Videos und hier. Am Abend wurde er freigelassen.

Wer ist Youcef Belaïli? Er absolvierte 54 Länderspiele für Tunesien, spielte für mehrere Klubs in der höchsten französischen Ligue 1 und ist seit einer Saison für Espérance Sportive de Tunis aktiv. Mit dem Verein nahm er an der Klub-WM in den USA teil.

Mit welchem Erfolg? Der tunesische Klub schied am Ende der Gruppenphase mit einem Sieg und zwei Niederlagen aus, die letzte gegen Chelsea am 25. Juni in Philadelphia.

Trump droht Musk Aktien von Tesla bricht daraufhin ein

Worum geht es? Tesla-Besitzer Elon Musk hatte sich erneut massiv gegen das – am Dienstag vom Senat beschlossene – Steuerpaket von Donald Trump ("One Big Beautiful Bill") gestellt. Der Präsident wütete daraufhin gegen den reichsten Menschen der Welt und seine Unternehmen – darunter auch Tesla.

Was sagte Trump? Er postete auf seinem Nachrichtendienst Truth Social eine Breitseite gegen den gebürtigen Südafrikaner Musk: "Elon bekommt vielleicht mehr Subventionen als jeder andere Mensch in der Geschichte, und zwar mit Abstand, und ohne Subventionen müsste Elon wahrscheinlich sein Geschäft schließen und zurück nach Hause nach Südafrika gehen."

Eine Drohung? Ja, und nicht einmal eine versteckte. Denn der Präsident schrieb weiter: "Vielleicht sollte die Effizienzbehörde DOGE (die Musk bis vor wenigen Wochen noch leitete, Anm.) einmal die staatliche Unterstützung für Musks Konzerne unter die Lupe nehmen."

Weil was passieren könnte? Trump stellte unverhohlen ein Ende der staatlichen Zuschüsse für Musks Unternehmen, darunter neben Tesla das Weltraumunternehmen Space X und den Satelliten-Betreiber Starlink, in den Raum: "Keine Raketenstarts, Satelliten oder Elektroautoproduktion mehr, und unser Land würde ein Vermögen sparen."

Gab es Reaktionen darauf? Bei Börsenbeginn in New York sackte die Tesla-Aktie ab und erholte sich bis Börsenschluss nicht mehr. Am Ende blieb ein Minus von 5,3 Prozent.

Bei den anderen Musk-Firmen? Weder SpaceX, noch Starlink werden an den Börsen gehandelt, daher gab es hier keine unmittelbaren Auswirkungen.

Und was sagte Musk? Auf Trumps Subventionsstopp-Drohung ging der Multimilliardär nicht direkt ein. Aber er kündigte an, eine eigene "Partei der Mitte" zu gründen, sollte der Kongress das "One Big Beautiful Bill"-Gesetz tatsächlich verabschieden.

Geschieht das jetzt wirklich? Schwer einzuschätzen. Läuft weiterhin alles nach Plan, passiert der Gesetzesentwurf am Mittwoch das Repräsentantenhaus und wird von Trump spätestens am Freitag unterzeichnet. Dann könnte es ernst werden für Elon Musk.

"One big beautiful bill" Trump bekommt "sein" Steuerpaket

Worum geht es? Das in den USA politisch heftig umstrittene Steuer- und Abgabenpaket von Präsident Donald Trump – von ihm selbst "One Big Beautiful Bill" ("Großes schönes Gesetz") getauft – passierte am Dienstagabend europäischer Zeit den US-Senat mit der knappest möglichen Mehrheit.

Wie ging die Abstimmung aus? Obwohl Trumps regierende Republikaner die Mehrheit im Senat haben, stand es nach der Stimmabgabe aller Senatoren 50:50, da drei Republikaner von der Parteilinie abwichen und gegen das Gesetz stimmten.

Was gab den Ausschlag für die Annahme des Gesetzes? Die Stimme von Vizepräsident JD Vance, der gleichzeitig Präsident des Senats ist.

Ist das Gesetz damit beschlossen? Nein, es muss noch durch das Repräsentantenhaus. Dort wurde das Gesetz zwar bereits einmal angenommen. Da jedoch zahlreiche Änderungen vorgenommen wurden, muss es ein weiteres Mal durch die Kammer, ehe es dem Präsidenten zur Unterschrift vorgelegt werden kann.

Wann soll das passieren? Gleich morgen, Mittwoch. Läuft im Repräsentantenhaus alles glatt, kann das Gesetz Präsident Trump am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, finalisiert werden.

Warum ist das von Bedeutung? Das Gesetz ist ein Herzstück von Donald Trumps Politik, zementiert es doch den von ihm beschrittenen Weg ein und gibt die budgetpolitische Richtung der USA für die nächsten Jahre vor.

Was steht in dem Gesetz? Es geht vor um die Umsetzung zahlreicher Wahlversprechen von Trump, vor allem in den Bereichen Militär, Grenzschutz und Abschiebungen. Außerdem soll seine Unternehmens- und Millionärs-freundliche Steuergesetzgebung aus seiner ersten Amtszeit fortgesetzt werden.

Wer zahlt drauf? Die Ausgaben für Sozialleistungen werden heruntergefahren – vor allem im Gesundheitsbereich. Deshalb gab es auch von Seiten der Republikaner vereinzelt Kritik an dem Gesetzesentwurf.

Was sagen Kritiker? Sie fürchten einerseits, dass durch die in dem Gesetz beschlossenen Maßnahmen der Schuldenberg der USA weiter dramatisch ansteigen werde. Und zwar um die gigantische Summe von 3,3 Billionen Dollar (2,8 Billionen Euro) in den nächsten zehn Jahren. Und das zusätzlich zu den aktuellen 36 Billionen Dollar Staatsschulden des Landes.

Und andererseits? Sorgen vor allem die geplanten Einsparungen im Gesundheits- und Sozialbereich sowie beim Klimaschutz für Kritik seitens der demokratischen Opposition und von NGOs.

Könnte das Gesetz noch scheitern? Das ist nicht zu erwarten, es wird aller Wahrscheinlichkeit nach das Repräsentantenhaus auch beim zweiten Mal passieren und dann von Trump am Freitag in Kraft gesetzt werden.

Neue Grenzkontrollen Nun startet auch Polen Aktion scharf

Worum geht es? Polen führt ab kommendem Montag, 7. Juli, vorübergehend Grenzkontrollen zu Deutschland und Litauen ein, kündigte das Land am Dienstag an.

Was heißt "vorübergehend"? Das ist nicht genau definiert, es kann ein paar Wochen oder Monate dauern.

Wovon hängt das ab? Deutschland hat Grenzkontrollen bereits eingeführt, Polen reagiert nun darauf. Das heißt, die Maßnahmen gelten so lange, bis sie auch von Deutschland wieder aufgehoben werden.

Erlaubt das die EU? Alle Maßnahmen wurden bei der EU-Kommission angemeldet. EU-Recht (Artikel 25 Schengen-Code) erlaubt solche Ausnahmeregelungen bei "ernster Bedrohung der öffentlichen Ordnung" – allerdings nur zeitlich begrenzt und proportional.

Womit wird die Maßnahme begründet? Polen reagiere "symmetrisch" auf Deutschland, um "den unkontrollierten Strom von Migranten hin und zurück zu begrenzen", sagte Premier Donald Tusk.

Wie wird kontrolliert? Die Maßnahme betrifft alle Land-, Luft- und See­grenzen, also alle großen Grenzübergänge wie Świecko–Forst, Gubin–Guben und Frankfurt (Oder)–Słubice. Flughäfen mit internationalen Flügen nach Deutschland und Litauen werden wieder mit Personenkontrollen belegt. Auf Fähren und in internationalen Züge gibt es verstärkte Kontrollen.

Razzia in Partei-Büros Zulagen-Affäre um CDU, SPD und AfD

Worum geht es? Am Dienstagvormittag durchsuchten Ermittler die Geschäfts- und Fraktionsräume von gleich drei Parteien in Sachsen-Anhalt – darunter die der CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff und von dessen Koalitionspartner SPD.

Was wird den Parteien vorgeworfen? Untreue. sie sollen Fraktionskostenzuschüsse zweckwidrig verwendet haben. Das Geld darf nur für politische Arbeit ausgegeben werden.

Was soll tatsächlich der Fall gewesen sein? Das Steuergeld wurde für Zulagen  und Bewirtung verwendet. Der Bund der Steuerzahler hatte Anzeige erstattet. Nun schritten Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt in Magdeburg ein.

Wie hoch ist der Schaden? Der politische sehr hoch. Wie hantiert wurde, deckte schon ein Sonderbericht des Landesrechnungshofs auf. Zwischen 2012 und 2016 hätte etwa die CDU Butterscotch-Flaschen für 497,30 Euro, Alkohol bei einer Fraktionssitzung (2.031,05 Euro) sowie Spirituosen und hochpreisige Weine (2.550,30 Euro) abgerechnet, so der Spiegel.