Worum geht es? Im umkämpften Gazastreifen können kranke Kinder immer schlechter behandelt werden. Die Aufnahme in anderen Ländern verläuft eher schleppend. Nun bestätigte Großbritannien, zehn Kinder eingeflogen zu haben.
Was sind die Hintergründe? Die Kinder werden fachärztliche Versorgung durch den Gesundheitsdienst NHS erhalten. Sie sind die ersten, die im Rahmen eines von der Regierung koordinierten Programms zur Behandlung nach Großbritannien gebracht werden.
Wie viele wurden ausgeflogen? Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation zehn Kinder zusammen mit 50 Begleitpersonen. In den nächsten Wochen werden weitere erwartet.
Welche Länder haben bisher Kinder aufgenommen? In den vergangenen eineinhalb Jahren etwa Italien (14 krebskranke Kinder mit Begleitpersonen), Spanien (15 Kinder zwischen 3 und 17 Jahren), Irland, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate (85 schwerkranke und verletzten Patienten).
Und aktuell? Zuletzt am Montag Schottland, zwei schwerkranke Kinder und ihre Familien. Gesundheitsminister Neil Gray bestätigte, dass die Regierung sich verpflichtet habe, die Behandlung von bis zu 20 palästinensischen Jugendlichen zu unterstützen. Sie sollen in den kommenden Wochen in Schottland eintreffen.
Worum geht es? Auf seinem Telegram-Kanal (1,8 Millionen Follower) wütet des russischen Ex-Präsidenten Dmitri Medwedew gegen Estland, die NATO und gegen Österreichs Außenministerin Beate Meinl-Reisinger.
Was sagt er über Estland? Verteidigungsminister Hanno Pevkur war zu Besuch in Kiew. Medwedew dazu: "Je kleiner das Land, desto angeberischer und dümmer die Bosse."
Zur NATO? "Die Umsetzung der provokativen Idee Kiews und anderer Idioten, eine `Flugverbotszone über der Ukraine´ zu schaffen und den NATO-Ländern die Möglichkeit zu geben, unsere Drohnen abzuschießen, wird nur eines bedeuten – einen Krieg zwischen der NATO und Russland."
Zur Beschlagnahme russischer Vermögenswerte? Das Geld soll an die Ukraine fließen. Medwedew: "Eine Idee, die von verschiedenen Freaks aus Brüssel und den EU-Ländern ausgeheckt wird." Russland werden "die EU-Staaten sowie die Eurodegenerierten aus Brüssel und einzelnen EU-Ländern, die versuchen, unser Eigentum zu konfiszieren, bis ans Ende der Zeit verfolgen."
Zu Österreich? Medwedew wirft Außenministerin Beate Meinl-Reisinger Doppelmoral vor. Sie "erinnerte an die einstige Größe des untergegangenen Reiches und den Status Wiens in der Welt Diplomatie."
Und? "Fast zwei Monate nachdem sie über die Notwendigkeit eines NATO-Beitritts gesprochen hatte, erklärte sie plötzlich, dass die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Österreich stattfinden sollten, da es sich um ein neutrales Land handele, das dem Bündnis nicht beitreten sollte. Sie sei kategorisch gegen diesen Beitritt, heißt es."
Wie spottet Medwedew? "Der Rausch vom österreichischen Schnaps scheint verflogen zu sein, Beate wurde ernüchtert und bekam große Angst. Geschichte sollte in der Schule unterrichtet werden ..."
Wie reagierte Meinl-Reisinger? Dass Medwedew nun sogar zu persönlichen Angriffen und absurden Vergleichen greift, zeigt, dass im Kreml die Nervosität steigt, weil sich Europa nicht auseinanderdividieren lässt", erklärte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos. Medwedews "verbale Entgleisungen" seien Teil einer Strategie der versuchten Einmischung und Einschüchterung"
Worum geht es? Ein neuer Bericht einer Untersuchungskommission der Vereinten Nationen erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel. Das Land habe einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen begangen.
Was weiß man über den Bericht? Er ist 72 Seiten lang und wurde von einer dreiköpfigen Kommission verfasst, die 2021 eingerichtet worden war. Vorsitzende ist Navi Pillay. Sie war früher Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. Aus Gesundheitsgründen tritt sie im November zurück.
Was steht im Bericht? Israel habe im Gazastreifen vier der fünf im Völkerrecht definierten Völkermordakte begangen: die Tötung von Mitgliedern einer Gruppe, die Zufügung schwerer körperlicher und seelischer Schäden an ihnen, die vorsätzliche Schaffung von Bedingungen, die auf die Zerstörung der Gruppe abzielen, und die Verhinderung von Geburten.
Was sagte Pillay bei der Präsentation? Die israelische Regierung habe "seit fast zwei Jahren eine völkermörderische Kampagne mit der spezifischen Absicht inszeniert, die radikal-islamische Hamas in Gaza zu vernichten".
Wie kam die Kommission zur ihren Erkenntnissen? Sie bezieht sich auf Interviews mit Opfern und Zeugen, gibt an, verifizierte öffentliche Dokumente eingesehen und Satellitenbildern ausgewertet haben.
Wie antwortet Israel? Das Außenministeriumnennt nennt den Bericht "verzerrt und falsch". Sie unterstellt den drei Ermittlern vor, als "Stellvertreter der Hamas" zu fungieren und sich "vollständig auf Lügen der Hamas zu stützen, die "bereits gründlich widerlegt" worden seien.
Was ärgert Israel an dem Bericht? "Im krassen Gegensatz zu den Lügen im Bericht ist die Hamas die Partei, die einen Völkermord in Israel versucht hat – sie hat 1.200 Menschen ermordet, Frauen vergewaltigt, Familien bei lebendigem Leib verbrannt und offen ihr Ziel erklärt, jeden Juden zu töten".
Worum geht es? Im Februar kam es in einer Shanghaier Filiale von Chinas größter Hotpot-Kette Haidilao zu einem unappetitlichen Vorgang. Zwei Teenager pinkelten in einen großen Suppentopf, berichtet die BBC.
Warum weiß man das? Weil die zwei Betrunkenen ein Video ihrer Aktion posteten. Deshalb standen sie nun vor Gericht. Die Restaurant-Kette hatte 2,7 Millionen Euro Schadenersatz gefordert.
Warum so viel? Haidilao hatte rund 4.000 Gästen, die zwischen 24. Februar und 8. März in der Filiale zu Gast waren, eine Entschädigung angeboten. Sie erhielten die Konsumation rückerstattet zuzüglich das Zehnfachen des Rechnungsbetrags. Zudem gab es eine Grundreinigung und das gesamte Geschirr wurde ausgetauscht.
War das nötig? Ja und nein. Im Hinblick auf die Kundschaft war es wohl unumgänglich. Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass irgendjemand die verunreinigte Brühe gegessen hat.
Wie urteilte nun das Gericht? Die Teenager wurden zu rund 260.000 Euro Strafe verurteilt. Alles darüber hinaus sei eine "freiwillige Geschäftsentscheidung" des Unternehmens gewesen.
Wer zahlt das? Die Eltern der Teenager. Sie seien "ihrer Sorgepflicht nicht nachgekommen", berichten chinesische Medien. Schaut nach ein paar Tagen Fernsehverbot aus.
Worum geht es? Auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social kündigte US-Präsident Donald Trump am Dienstag die nächste Klage gegen ein Medienhaus an. "Today, I have the Great Honor of bringing a $15 Billion Dollar Defamation and Libel Lawsuit against The New York Times," schreibt er.
Was steckt dahinter? Vorrangig ein Buch mit dem Titel "Lucky Loser: How Donald Trump Squandered His Father’s Fortune and Created the Illusion of Success", veröffentlicht 2024, und um mehrere Artikel dazu. Dafür will er 15 Milliarden US-Dollar Schadenersatz.
Was stört Trump daran? Er behauptet, dass diese Publikationen falsche Behauptungen enthalten und seinem Ruf, seinen Geschäftsinteressen und seinem Unternehmen geschadet hätten.
Oder wie Trump es ausdrückt? Die New York Times sei "ein Sprachrohr der Demokratischen Partei" und habe "über Jahre hinweg gelogen, verleumdet und diffamiert".
Wo wird die Klage eingebracht? In Florida.
Hat sie Erfolgschancen? Das ist Ansichtssache. Mehrere Medienhäuser wie ABC News oder Paramounts CBS News haben schon freiwillig hohe Abschlagszahlungen geleistet, um sich einen Prozess zu ersparen. Eine Klage von Trump gegen die Times wurde 2023 aber abgewiesen.
Worum geht es? Er war Schauspieler, Regisseur, Produzent und Umweltaktivist. Am Dienstag starb Robert Redford mit 89 im Schlaf. "Beim Sundance in den Bergen von Utah – dem Ort, den er liebte, umgeben von denen, die er liebte", so seine Pressesprecherin Cindi Berger.
Was weiß man über die Todesursache? Nichts. Die Familie ersucht um Privatsphäre.
Womit wurde Redford bekannt? Seinen Durchbruch erzielte er mit Filmen wie Butch Cassidy and the Sundance Kid (1969) und The Sting (1973).
Wie viele Oscars bekam er? Zwei! 1981 als bester Regisseur für Ordinary People (sein Regiedebüt). 2002 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Das schaut nach nicht viel aus? Ja, gemessen an den vielen großartigen Filmen mit seiner Beteiligung, von Der große Gatsby (1974), über den Watergate-Thriller Die Unbestechlichen (1976), Jenseits von Afrika (1985) mit Meryl Streep, Der Pferdeflüsterer (1988), Ein unmoralisches Angebot (1993) ...
Wofür liebten ihn vor allem viele? Für die Gründung des Sundance Film Festival, das unabhängige Filme weltweit bekannt machte.
Was weiß man über seine Familie? Redford war zweimal verheiratet. Mit Lola Van Wagenen (1963–1985) und mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars (seit 2009 bis zu seinem Tod).
Und Kinder? Gab es mit Lola Van Wagenen vier, zwei Buben, zwei Mädchen. Sohn James, ebenfalls Filmemacher und Umweltaktivist, starb 2020 im Alter von 58 Jahren an Krebs. Sohn Scott, starb im Alter von zwei Monaten am plötzlichen Kindstod. Tochter Shauna (65) ist Künstlerin, ihre Schwester Amy (55) Regisseurin. Redford hatte sieben Enkelkinder.
Was sagt Hollywood? Es regnete Huldigungen. Meryl Streep, Co-Star aus "Jenseits von Afrika" schrieb einfühlsam: "Einer der Löwen ist von uns gegangen. Ruhe in Frieden!"
Worum geht es? In Frankreich war es bisher üblich, dass Premierministern und Innenministern nach dem Ausscheidung aus dem Amt weiter Dienstwagen und Fahrer zur Verfügung stehen. Auf Lebenszeit. Damit ist nun Schluss.
Wie das? Der neue Premier Sébastien Lecornu, der erst seit einer Woche im Amt ist, kündigte am Dienstag auf X an, diese Privilegien zu streichen. Sie "werden zum 1. Januar 2026 abgeschafft".
Was gilt dann? Den früheren Politikern stehen Dienstwagen und Chauffeur gar nicht mehr zur Verfügung, Polizeischutz nur mehr "für einen begrenzten Zeitraum", je nachdem, wie lange eine Gefährdungslage besteht.
Wie begründet Lecornu die Entscheidung? Es sei "unvorstellbar, dass ihnen aufgrund eines vorübergehenden Status lebenslange Vorteile zustehen," schrieb er. "Man kann die Franzosen nicht zu Anstrengungen auffordern, wenn diejenigen an der Spitze des Staates keine unternehmen."
Welche Anstrengungen meint er? Frankreich hat existenzielle Budgetprobleme. Geplante Sparmaßnahmen hatten bisher den Beschluss für das Budget verhindert. Sogar zwei Feiertage sollen gestrichen werden.
Was bringt das Streichen der Privilegien? Es ist von eher symbolischer Natur. Die Kosten (ohne Polizeischutz) beliefen sich laut Angaben des Wirtschaftsministeriums im Jahr 2024 auf 1,58 Millionen Euro berichtet der Le Figaro.
Worum geht es? US-Behörden haben eine Untersuchung der Türgriffe von Teslas Flaggschiff-Modell Y eingeleitet. Es hatte Beschwerden gegeben, wonach Kinder im Auto festsaßen, weil die Eltern die Türen nicht aufbekamen.
Um wie viele Autos geht es? Die National Highway Traffic Safety Administration teilte am Dienstag mit, dass bei ihrer vorläufigen Evaluierung mehr als 174.000 Fahrzeuge des Modells Y 2021 überprüft werden.
Was vermutet die Behörde? Die elektronischen Türschlösser dürften nicht funktionieren, wenn die Elektrofahrzeuge nicht genügend Strom erhalten, berichtet die Financial Times. Vor allem bei Hitze kann das zu dramatischen Situationen führen, wenn Kinder eingeschlossen sind.
Wie groß ist das Problem? Das hat nicht unmittelbar mit Tesla zu tun, aber: Mehr als 1.010 Kinder sind in den letzten 25 Jahren an einem Hitzschlag gestorben, weil sie in einem heißen Auto zurückgelassen wurden oder darin eingeschlossen waren.
Wie viele Fälle bei Tesla gab es nun? Die Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem sich neun Fahrzeugbesitzer gemeldet hatten. Am häufigsten: Eltern konnten ein Kind nicht vom Rücksitz holen, nachdem sie aus dem Fahrzeug ausgestiegen waren.
Gibt es dagegen Abhilfe? Ja, es steht auch in der Betriebsanleitung. Die ist aber meistens im Handschuhfach. Im Auto.