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17. März 2025

Panne beim Fußball Es gab Schweigeminute, aber Toter lebte

Das vielleicht Unwichtigste vorab: Das Match ging 1:1 aus, aber darüber redete im Anschluss niemand. Am Samstag waren in der bulgarischen First League Arda Kardschali und Lewski Sofia aufeinander getroffen. Ein Spitzenspiel, der Zweite der Liga (Sofia) traf auf den Fünften. Vor Beginn wurde eine Schweigeminute abgehalten. Petko Gantschew, früher Spieler bei Arda, war gestorben.

Oder aber nicht. Denn noch während der Partie stellte sich heraus, dass Gantschew noch putzmunter ist. Der Verein korrigierte sich zerknirscht auf Facebook: "Die Leitung des PFC Arda will sich beim ehemaligen Arda-Fußballer Petko Gantschew und seinen Angehörigen entschuldigen, nachdem der Verein falsche Angaben zu seinem Tod erhalten hat." Danach herrschte Schweigen.

Weitere Meldungen

Zwei Hits, kein Geld Autorin von "Keinohrhasen" biss sich Zähne aus

Sie ist die Frau hinter zwei der erfolgreichsten deutschen Kinofilme der vergangenen Jahre. Aber sie hat halt recht wenig davon. Den Ruhm räumte Til Schweiger ab, das große Geld floss in andere Kanäle. Dagegen klagte Anika Decker und gewann. Nutzt aber nichts. Die Autorin schrieb die Drehbücher zu "Keinohrhasen" und der Fortsetzung "Zweiohrküken", erhielt einmal 50.000 Euro Honorar, zwei Jahre später 177.000 Euro.

Viel Geld, aber mit dem Filmen wurden Millionen verdient, im Kino, mit DVDs, mit Fernsehrechten und Stofftieren. Decker wollte ihren Anteil daran, am Montag wurde nach acht Jahren am Berliner Kammergericht das finale Urteil gefällt. Sie habe einen Anspruch, am "Übergewinn" beteiligt zu werden, das sah auch der Richter so. Aber sie war zu spät dran, für die Einreichung der Klage wären drei Jahre Zeit gewesen.

Vier Jahre habe sie allein gebraucht, um die Geschäftszahlen zu erstreiten, sagte Decker. Es geht um einiges Geld. Nur für "Keinohrhasen" wurden mehr als sechs Millionen Kinotickets verkauft. Schweiger ließ sich als Co-Autor in den Abspann schreiben. Vor Gericht stellte sich (auch) heraus: Zum Drehbuch hatte er praktisch nichts beigetragen.

Amerika hat keine Eier Wegen Vogelgruppe nun weltweit auf Suche

Die USA wollen es, Dänemark hat es – doch die Rede ist hier ausnahmsweise nicht von Grönland. Denn den Amerikanern gehen gerade die Eier aus. Sauteuer waren sie schon bisher, jetzt spielt das keine Rolle mehr. Wenn man etwas nicht hat, ist es egal, wie teuer es ist. Schuld an allem ist die grassierende Vogelgrippe. Deshalb stellten die USA nun in Dänemark, Schweden, Finnland und den Niederlanden Anträge auf Eier-Exporte.

Doch die Chancen auf Eier-Hilfslieferungen über den Atlantik stehen schlecht, wie der Geschäftsführer des schwedischen Eier-Produzenten Kronägg, Markus Lindström, Medien bestätigte. Nicht nur die geltenden Exportbestimmungen, sondern vor allem der weite Transportweg würden es schwierig machen, das Ansuchen zu erfüllen. Laut CNN würde aber die Türkei imstande und bereit sein, ihre Eier-Exporte in die Vereinigten Staaten auszuweiten.

König "Hot Hot Hot" Playlist von Charles entzückt Podcast-User

Am Montag hatte sich King Charles in ungewöhnlicher Rolle ans Volk gewandt. In einer einstündigen Sondersendung auf Apple Music verriet er seine 17 Lieblingslieder. "Upside Down" von Diana Ross, "Hot Hot Hot" von Arrow, "The Loco-Motion" von Kylie Minogue oder "Could You Be Loved" von Bob Marley. „Er kam nach London, um aufzutreten, als ich noch viel jünger war, und ich traf ihn", erzählte Charles über Marley. "Ich erinnere mich immer an seine Worte: 'Die Menschen haben eine Stimme in sich.'"

Denn das macht den Charme von "The King’s Music Room" aus. Der König schildert seinen persönlichen Bezug zu den Titeln und streut Anekdoten von Treffen mit den Stars ein. Das kommt an. Die Playlist eroberte Platz 1 der Musik-Podcast-Charts. Auch das Video, in dem der König den Podcast von seinem Schreibtisch im Buckingham Palace aus vorstellt, stand kurzzeitig ganz oben auf der Liste, wurde dann aber von drei Videos von Lady Gaga verdrängt, berichtet die Times.

Influencerin weg Wombat-Diebin hat Australien verlassen

Zum Staatsfeind Nummer 1 in nur 60 Sekunden – dieses zweifelhafte Kunststück gelang der amerikanischen Influencerin Sam Jones in Australien. Die Frau hatte ein hilfloses Wombat-Baby seiner Mutter weggenommen und war damit herumgelaufen. Ihr Freund hatte die Szene lachend gefilmt, während die verzweifelte Wombat-Mutter der Influencerin nachlief in Sorge um ihr Junges. Auf dem 5. Kontinent führten diese verstörenden Bilder zu einer Welle der Empörung.

Premierminister Anthony Albanese konnte seinen Ärger kaum zurückhalten, Innenminister Tony Burke ließ sein Ministerium prüfen, ob man das Visum der Amerikanerin widerrufen könnte. Doch nun kam die Influencerin den Behörden zuvor. Wie die BBC meldete, hat sie das Land offenbar aus eigenem Antrieb heraus inzwischen verlassen. "Es gab nie eine bessere Zeit, ein Wombat-Baby zu sein", sagte Innenminister Burke daraufhin am Freitag.

Wombats, die in Australien heimisch sind, stehen im ganzen Land unter Naturschutz. Anders als etwa Kängurus, die vielen Farmern als Plage gelten und abgeschossen werden, genießen die possierlichen Tiere nahezu auf dem ganzen Kontinent die Sympathie der Menschen.

Name "klingt schwul" Flieger der Hiroshima-Bombe wird gecancelled

Sollten die neuen Minister der neuen US-Regierung etwas anderes lesen als Social Media-Posts, müsste man ihnen Arthur Millers Drama "Hexenjagd" ans Herz legen. Denn Präsident Trump hat seinen Vasallen unter anderem befohlen, alles, "was nach Diversität klingt", aus offiziellen Dokumenten zu tilgen, berichtet die Neue Zürcher Zeitung. Die New York Times publizierte eine Liste aller künftig verbotenen Ausdrücke. Eines der berühmtesten "Opfer" dieser Order: Jenes Flugzeug, aus dem die Atombombe auf Hiroshima abgeworfen wurde.

An die 26.000 Fotos wurden im Pentagon bisher ausfindig gemacht, die der neuen Maxime nicht mehr entsprechen und deshalb gelöscht werden sollen. Darunter sind auch zahlreiche Bilder jener berühmten Boeing B-29. Denn das Flugzeug trug den Namen "Enola Gay" – und das Wort "gay" steht im Englischen auch für "schwul". Dass der Pilot der Boeing, Paul Tibbets, sein Flugzeug nach dem Mädchennamen seiner Mutter benannte, scheint dabei nebensächlich.

Doch im Weißen Haus hat man mittlerweile registriert, dass in einigen Behörden offensichtlich gerade mit Feuereifer daran gearbeitet wird, Anordnungen Trumps bewusst falsch zu deuten und umzusetzen. "Böswillige Regelbefolgung" lautet der Vorwurf. Vielleicht darf Amerikas berühmtestes Kriegsflugzeug seinen Namen doch weiter behalten.

230.000 Tonnen Reis weg Japan greift "Strategische Reserve" an

In Japan ist ein Sack Reis umgefallen – allerdings ein Sack von enormer Größe. 230.000 Tonnen Reis sind nämlich spurlos verschwunden. Die Folge: Der Preis für Japans Grundnahrungsmittel Nummer 1 stieg rasant, in den Supermärkten kam es zu Rationierungen. Um die erhitzten Gemüter abzukühlen, warf Japans Regierung nun einen Teil ihrer strategischen Notreserve auf den Markt. 141.796 Tonnen, rechnet die NZZ vor, der insgesamt 1 Million Tonnen Reserve wurden versteigert. Erlös für den Staat: 310 Millionen Euro.

Weshalb der Reis in Japan so knapp ist, darüber streiten die Experten. Die einen machen den Klimawandel verantwortlich, die anderen sehen dunkle Kräfte am Werk: "Es gibt genug Reis, aber eine große Menge wurde irgendwo versteckt", erklärte der Landwirtschaftsminister Ende Februar. Wirtschaftsexperten geben ihm Recht und gehen davon aus, dass Privatleute und auch Unternehmen im großen Stil Reis horten.

Aber bei aller Panik vor Reis-Knappheit sind die Japaner offensichtlich ohnedies gerade dabei, ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Der durchschnittliche Bürger isst heute nur mehr 51 Kilo Reis pro Jahr – vor 60 Jahren waren es noch doppelt so viel.

JD Vance ausgebuht Bei Besuch von Konzert in Washington

Die ganze Szene dauerte laut New York Times nur etwa 30 Sekunden, aber den Betroffenen muss es wie 30 Minuten vorgekommen sein. Bei einem Konzertbesuch im Kennedy Center in Washington am Donnerstagabend wurden Vizepräsident JD Vance und seine Ehefrau Usha von Teilen des Publikums lautstark ausgebuht. Videos der Szene machen seither auf Social Media die Runde.

Hintergrund der spontanen Unmutsäußerung könnte sein, dass Präsident Trump kurz nach Amtsantritt einige Mitglieder des Kuratoriums des Kennedy Center entlassen hatte und selbst den Vorsitz des Kontrollorgans übernahm. Zum Präsidenten des Centers machte er seinen Vertrauten Richard Grenell. Dadurch sollen "woke" Inhalte im Programm der US-Kulturinstitution künftig vermieden werden. Die Regierung Trump schreibt sich unter anderem den Kampf gegen eine linke, progressive Kulturpolitik auf ihre Fahnen.

Ach ja: Im Kennedy Center spielte an diesem Abend das National Symphony Orchestra. Gegeben wurde Schostakowitschs zweites Violinkonzert und Stravinskys Petruschka.