Newsflix.at Logo

29. November 2024

FDP zerbröselt vor Wahl Geheimpapier, Generalsekretär muss gehen

Tagelang wurde abgestritten, geleugnet, alle Vorwürfe wurden als Lügen denunziert. Dann flog auf: Die deutschen Liberalen hatten tatsächlich einen Plan, wie sie die Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP in die Luft sprengen. Bei einem Treffen der Parteispitze schon am 29. September in Potsdam wurde beschlossen, aus der Regierung zu gehen.

Ein detaillierter Ablaufplan regelte alles, er trägt den Titel "D-Day" und beschreibt vier Phasen: "Impuls", also einen Auslöser setzen, "Narrativ qualitativ setzen", eine Erzählung platzieren und das "Narrativ quantitativ verbreiten". Am Schluss dann: "Beginn der offenen Feldschlacht". Sie forderte nun erste Opfer, allerdings in den eigenen Reihen.

Mit einem 50 Sekunden langen Statement trat am Freitag Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurück. Parteichef Christian Lindner will von dem Papier nichts gewusst haben. Es sei nur auf Mitarbeiterebene entstanden. Ob er damit durchkommt, scheint fraglich.

Weitere Meldungen

VW steht vor Streik Unternehmen lehnt Sparvorschläge ab

Vor zehn Tagen hatten der Gesamtbetriebsrat von VW und die IG Metall dem Management von Volkswagen einen Deal angeboten. Die Löhne sollten für die kommenden Jahre nur auf dem Papier um 5,1 Prozent angehoben werden – das Geld aber tatsächlich in einen Solidaritätstopf landen, aus dem eine Verkürzung von Arbeitszeiten finanziert werden sollte. Im Gegenzug sollte das Unternehmen auf Werksschließungen und Entlassungen verzichten.

Nun lehnte VW den Vorschlag ab, der angeblich 1,5 Milliarden Euro einsparen sollte. Das sei "auch nach intensiver Analyse nicht feststellbar", so das Management in einem Schreiben. Damit stehen die Zeichen auf Arbeitskampf. Schon in der nächsten Woche könnte es zu Warnstreiks in sechs Werken kommen, das nächste Treffen zwischen den Streitparteien ist erst für den 9. Dezember angesetzt.

Finanz entzaubert Grint Potter-Star muss 2,2 Millionen nachzahlen

"Finite Incantatem" hätte vielleicht geholfen. Der Schutzzauber aus Harry Potter stand Rupert Grint im Alltag aber leider nicht zur Verfügung. Und deshalb muss der Darsteller von Ron Weasly nun umgerechnet 2,2 Millionen Euro Steuer nachzahlen. Der 36-Jährige hat einen Rechtsstreit gegen "HM Revenue & Customs" verloren. Das britische Finanzamt hatte eine Steuererklärung von Grint angefochten.

Der Anlassfall liegt einige Jahre zurück. Im Steuerjahr 2011/2012 hatte der ehemalige "Harry Potter"-Star, der in allen acht Filmen mitspielte, von einem Unternehmen 4,5 Millionen Pfund erhalten, Erlöse aus der Filmreihe. Grint versteuerte das Geld mit einer Kapitalertragsteuer von 10 Prozent, das Gericht bewertete es aber als Einkommen. Also über den Daumen 52 Prozent Steuern und Abgaben. Vielleicht kann er das Geld herzaubern.

Dinner mit Donald Zuckerberg bei Trump in Mar-a-Lago

Es ist, wie es ist, jetzt heißt es Allianzen zu schmieden. Einen festen Freund hat Donald Trump mit Elon Musk schon in der Techno-Branche, nun versuchte eine zweite Größe aus Kalifornien das Eis zu brechen. Mark Zuckerberg, Chef von Meta (Facebook, Instagram, WhatssApp), war zu Gast in der Villa des designierten Präsidenten in Florida. "Mark war dankbar für die Einladung zum Abendessen", sagte ein Sprecher von Meta gegenüber der BBC.

Diese Herzlichkeit bestand nicht immer. Nach den Unruhen im Kapitol schloss Zuckerberg den künftigen Präsidenten von Facebook und Instagram aus, Trump drohte dem Meta-Chef mit Gefängnis "für den Rest seines Lebens", sollte er sich in die Präsidentschaftswahlen 2024 einmischen. Schnee von gestern. "Dies ist eine wichtige Zeit für die Zukunft amerikanischer Innovation", schrieb Meta nach dem Dinner. Klingt nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Truthahn-Abwurf So kommt Alaska zu Thanksgiving-Dinner

Am Donnerstag begingen die USA Thanksgiving und ein Truthahn als Festtagsmahl war wie immer obligat. Aber nicht jeder kann ins Geschäft nebenan gehen, weil nebenan vielleicht ein gutes Stück weit weg ist. Dafür aber ist Esther Keim da. Sie wirft von einem Flugzeug aus Truthähne über Alaska ab, damit auch in den entlegensten Gebiete alle was zum Beißen haben. Der "Alaska Turkey Bomb" fand nun schon zum dritten Mal in Folge statt.

Wenn sie sich jetzt vorstellen, dass eine Frau in einem Flugzeug an einer offenen Luke steht und die gefrorenen Tiere abwirft, dann liegen Sie genau richtig. In Alaska sind nur etwa 20 Prozent der Gegend über Straßen erreichbar. Manchmal nimmt Esther Keim die Hilfe eines "Truthahnabwerfers" in Anspruch, manchmal macht sie das selbst und ihre Freundin Heidi steuert die Maschine. Heute gingen 32 gefrorene Truthähne auf Alaska nieder, alle so um die fünf Kilo schwer.

Achtung grün! Briten warnen Kinobesucher vor Hautfarbe

In Österreich läuft "Wicked" am 12. Dezember in den Kinos an. In den USA und in Großbritannien ist die Verfilmung des Broadway-Musicals schon zu sehen, sie wird überall sehnsüchtig erwartet. Viele verkleiden sich, um den drei Stunden langen Streifen mit Ariana Grande (31) und Cynthia Erivo (37) zu sehen. Das British Board of Film Classification (BBFC) hat nun aber eine Diskriminierungswarnung ausgesprochen. Begründung: eine der Hauptfiguren wird aufgrund ihrer grünen Haut gemobbt.

Szenen des Films könnten "verstörend" sein, so die BBFC. "Eine grünhäutige Frau wird wegen ihrer Hautfarbe verspottet, schikaniert und gedemütigt. Eine behinderte Frau im Rollstuhl wird von gesunden Menschen herablassend behandelt. Sprechende Tiere werden in einer Fantasiegesellschaft verfolgt.“

Anfang des Jahres war die Altersfreigabe für Mary Poppins vom BBFC wegen "diskriminierender Sprache" PG angehoben worden. In dem Film von 1964 kommt zweimal das Wort "Hottentotten" vor, ein abwertender Begriff für die Khoikjoi-Völker in Südafrika und Namibia, berichtet die Times.

Rumänien zählt neu Gericht zweifelt Präsidentschaftswahl an

Die Überraschung kam über Nacht. Als die Rumänen am Montag wach wurden, hatte sich das Ergebnis der erste Runde der Präsidentschaftswahl am Tag davor drastisch geändert. Plötzlich lag der rechtsradikale Putin-Freund Calin Georgescu mit 22,94 Prozent der Stimmen vorn. Der westlich orientierte amtierende Ministerpräsident Marcel Ciolacu landete mit nur 19,15 Prozent auf dem dritten Platz. Damit verpasst er die Stichwahl.

Nun bekommt er eine neue Chance. Das Verfassungsgericht ordnete nämlich eine neue Auszählung der Stimmen an. "Entsetzlich für einen demokratischen Staat", nannte Elena Lasconi den Vorgang. Sie war mit 19,17 Prozent der Stimmen als Zweite in die Stichwahl gekommen. Der Verdacht des Gerichts: Wahlmanipulation, sie könnte von Russland ausgegangen sein. Der US-Geheimdienst wurde eingeschaltet.

Erbe zu verschenken Warren Buffett spendiert 150 Milliarden Dollar

Er ist der drittreichste Mensch der Welt, nun aber auch schon 94 Jahre alt. Über Jahrzehnte verfolgte die Börsenwelt, welche Entscheidungen Warren Buffett traf. Das "Orakel aus Omaha" hatte meist ein gutes Händchen, seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway sorgte dafür, dass Buffett ein Vermögen von 150 Milliarden Dollar anhäufte. 99,5 Prozent davon will er nach seinem Tod verschenken, teilte er nun in einem Brief seinen Aktionären mit.

Wer das Geld erhält, sollen seine Kinder entscheiden. Susan (71), Howard (69) und Peter Buffett (66) sind auch schon der Jugendlichkeit entwachsen. Ihr Vater hat es stets so gehalten: Sie sollen so viel Geld erhalten, damit sie sich ihre Wünsche erfüllen können, aber nicht so viel, dass sie gar nichts mehr tun müssen, berichtet die NZZ. Auch für sein Erbe hat er klug vorgesorgt. Die Kinder dürfen es nur einstimmig verteilen. Das schütze vor falschen Freunden, so Buffett. Sie könnten immer sagen, der jeweils andere würde nicht zustimmen.