Worum geht es? Ein Verband aus rund 50 Booten und mit mehr als 300 Aktivisten an Bord hatte sich Anfang September von Barcelona aus Richtung Gaza aufgemacht. Nun fand die Reise ein jähes Ende. Aber das war nicht das einzige Problem an Bord.
Sondern? Vor zwei Tagen war es zu Streitigkeiten unter die Teilnehmern gekommen. Der tunesische Koordinator der Gaza-Flotte, Khaled Boujemâa, trat aus Protest zurück. Grund: die Anwesenheit von LGBTQ-Aktivisten in der Flottille. Das verkündete er in einem Video.
Und Greta Thunberg? Sie war neben Nelson Mandelas Enkel Mandla Mandela und der französischen Schauspielerin Adèle Haenel das Promi-Aushängeschild an Bord. Nach den Streitigkeiten legte sie ihr Funktion in der Führung der Flottille zurück, wurde von der Homepage gelöscht und auf ein kleineres Schiff "versetzt".
Was hatte die Reise überhaupt für einen Sinn? Offiziell, Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen.
Und nun? Soll zumindest ein Teil der Global Sumud Flotilla (GSF) von der israelischen Kriegsmarine gestoppt worden sein, berichten die Aktivisten in einem Video auf X. Der Vorfall soll sich 70 bis 80 Seemeilen vom Gazastreifen entfernt zugetragen haben.
Was soll passiert sein? Laut Aktivisten sollen zehn bis zwölf israelische Schiffe aufgetaucht sein. Sie hätten die Besatzungen aufgefordert, die Motoren abzustellen und auf weitere Anweisungen zu warten.
Was sagt Israel? Das israelische Außenministerium bestätigte auf X, dass die Flottille aufgefordert wurde, ihren Kurs zu ändern und die Hilfslieferungen in Häfen außerhalb des Gazastreifens zu bringen. Die Flottille habe das Angebot) abgelehnt, "weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation".
Worum geht es? Wochenlang observierte das Bundesamt für Verfassungsschutz drei Männer, am Mittwochvormittag ließ sie der deutsche Generalbundesanwalt festnehmen. Die mutmaßlichen Hamas-Terroristen sollen ein Attentat geplant haben.
Warum weiß man das? Weil sie dabei waren, sich auf dem Schwarzmarkt mit Waffen auszustatten. Tatsächlich wurden bei den Männern ein Sturmgewehr vom Typ AK47, sowie mehrere Pistolen und eine größere Menge Munition gefunden.
Was hatten sie damit vor? Die Ermittler gehen davon aus, dass Anschläge auf jüdische oder israelische Einrichtungen in Deutschland geplant waren. Die Vorbereitungen dafür liefen seit dem Sommer.
Was weiß man über die Männer? Zwei sind im Libanon geboren, einer in Syrien, die Verdächtigen sind zwischen 30 und Mitte 40 Jahre alt. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass alle drei Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation Hamas sind.
Worum geht es? Sie veränderte unseren Blick auf Menschenaffen und sie revolutionierte die Erforschung der Tiere. Am Mittwoch starb Jane Goodall im Alter von 91 Jahren "eines natürlichen Todes" teilte ihr Institut auf Instagram mit – während einer Vortragsreise in Kalifornien.
Wer war Goodall? Eine Frau mit starkem Willen. Geboren in London 1934, von Kindheit an war es ihr Traum, Menschenaffen nahe zu kommen. Ihrer Familie fehlte das Geld, um ein Studium zu finanzieren. Goodall jobbte als Sekretärin und Kellnerin, um sich ihre erste Reise nach Afrika finanzieren zu können.
Womit wurde sie bekannt? Für ihre bahnbrechende Forschung an Schimpansen im Gombe-Nationalpark in Tansania. Ab den 1960er Jahren beobachtete sie wild lebende Tiere, indem sie Teil ihrer Kolonien wurde.
Was entdeckte sie? Dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und benutzen – eine Fähigkeit, die bis dahin nur Menschen zugeschrieben wurde. Sie zeigte, dass Schimpansen Freude, Trauer, Mitgefühl und sogar Aggression zeigen können – ähnlich wie Menschen.
Wofür wurde sie schief angeschaut? Sie gab den Schimpansen Namen (statt Nummern) und erkannte sie als Individuen mit Gefühlen, Persönlichkeiten und sozialen Beziehungen an. Jane Goodall widersprach der damaligen wissenschaftlichen Norm, Tieren keine menschlichen Eigenschaften zuzuschreiben.
Welche Anerkennung wurde ihr zuteil? Sie wurde zur Dame Commander of the Order of the British Empire (DBE) und 2002 zur UN-Friedensbotschafterin ernannt.
Was weiß man über sie privat? Goodall war zweimal verheiratet. 1964 heiratete sie den niederländischen Naturfotografen Baron Hugo van Lawick und wurde zur Baroness Jane van Lawick-Goodall. Das Paar bekam einen Sohn und ließ sich 1974 scheiden. 1975 heiratete sie Derek Bryceson, Direktor der Nationalparks in Tansania. Er starb 1980 an Krebs.
Was bleibt von ihr? Das 1977 gegründete Jane Goodall Institute – eine Organisation zur Förderung von Forschung, Naturschutz und Umweltbildung. Sie war eine der wichtigsten Stimmen im globalen Naturschutz und Tierschutz.
Worum geht es? Als erster Mensch der Welt verfügte Elon Musk am Mittwoch über ein Netto-Vermögen von 500 Milliarden US-Dollar. Er überkletterte die Grenze kurzfristig im Echtzeit-Ranking von Forbes. Grund: gestiegene Aktienkurse bei Tesla.
Was macht Musk reich? Im gehören unter anderem rund 12 % der Anteile an Tesla und geschätzt 42 % am Weltraum-Unternehmen SpaceX, das rund 400 Milliarden Dollar wert ist.
Wie weit liegt Musk in Front? Ziemlich! Zweitreichster ist Larry Ellison (Oracle) mit 350 Milliarden Dollar Vermögen, vor Meta-Chef Mark Zukcerberg (246 Milliarden) und Amazon-Gründer Jeff Bezos (234 Milliarden).
Worum geht es? Am 6. Jänner 2021 hatten Trump-Anhänger das Kapitol in Washington gestürmt. YouTube sperrte daraufhin das Konto des Ex-Präsidenten, der die Wahl im November 2020 gegen Joe Biden verloren hatte. Nun gab es eine Einigung.
Wie schaut die Einigung aus? YouTube (das zur Google-Gruppe gehört) zahlt freiwillig 22 Millionen US-Dollar an Trump, 2,4 Millionen gehen an die American Conservative Union und die US-Autorin Naomi Wolf. Gesamt fließen also 24,4 Millionen.
Streift Trump das Geld selbst ein? Nicht direkt, es geht an den "Trust for the National Mall". Die gemeinnützige Organisation wurde errichtet, um den 200 Millionen Dollar teuren Ballsaal im Weißen Haus zu errichten.
Was ist die Vorgeschichte? Trump forderte 2021 die Wiederherstellung seiner gesperrten Accounts, nicht nur auf YouTube, sondern auch auf den Plattformen Facebook und Twitter. Den Unternehmen warf Trump Zensur vor. Im Juli 2021 reichte er Klage ein.
Was passierte dann? 2023 schaltete YouTube den Channel von Trump wieder frei, 2024 wurde er gewählt, nun bekommt er die Entschädigungszahlung.
Da ist er nicht der Erste, oder? Nein, Meta (Facebook) zahlte im Januar rund 25 Millionen Dollar. Musks Online-Plattform X - als Nachfolgedienst von Twitter - soll laut "Wall Street Journal" rund zehn Millionen Dollar bezahlt haben.
Worum geht es? Der europäische Fußballverband UEFA wollte in dieser Woche im Rahmen einer "Not-Sitzung" über den Ausschluss Israels aus allen Bewerben abstimmen lassen. Nun wurde das Vorhaben verschoben.
Warum? Offiziell gab es nicht einmal eine Bestätigung für eine Abstimmung, die Londoner Times hatte die Pläne enthüllt. Nun heißt es, der von Donald Trump vorgelegte Friedensplan erfordere eine Neubewertung der Situation.
Was hat sich geändert? Acht muslimische bzw. arabische Nationen – Katar, Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Indonesien und die Türkei – haben ihre Unterstützung für den neuen Friedensplan angekündigt.
Was hat das mit Europas Fußball zu tun? Über die UEFA-Bewerbe können sich europäische Nationen für die WM in den USA, Kanada und Mexiko qualifizieren. Wird Israel von der UEFA suspendiert, ist der WM-Traum geplatzt.
Warum ist Israel in der UEFA? Das Land war ursprünglich Teil der Asiatischen Fußballkonföderation, wurde dann ausgeschlossen und dockte 1994 an Europa an.
Was bleibt ungelöst? Wie es nun mit Israel weitergeht. Das Nationalteam liegt in der WM-Qualifikationsgruppe I auf dem dritten Platz hinter Spitzenreiter Norwegen und dem zweitplatzierten Italien. Der norwegische Fußballverband hat angekündigt, alle Einnahmen aus dem nächsten WM-Qualispiel gegen Israel am 11. Oktober in Oslo für humanitäre Hilfe in Gaza zu spenden.
Aber? Es ist unklar, ob das Spiel stattfinden kann. Und da wäre dann auch noch die Europa League. Maccabi Tel Aviv steht dort als einziges israelisches Team in einem europäischen Wettbewerb. Am 6. November ist man bei Aston Villa zu Gast.
Worum geht es? In der Nacht auf Dienstag wurden in Afghanistan weitgehend alle Internet-Zugänge gekappt. Der Shutdown betraf sowohl Mobilfunk‑ als auch Festnetzdienste und das Glasfasernetz.
Was ist der Grund? Ein offizielles Statement der Taliban gibt es bislang nicht. Es gibt aber einen Erlass des Taliban-Führers Hibatullah Akhundzada, wonach Glasfaser‑ und WiFi‑Dienste verboten werden sollen, um "Unmoral" zu verhindern.
Was sind die Folgen? Viele Firmen stehen vor massiven Problemen. Staatliche Dienste, Banken, Zollbehörden und Ämter sind stark betroffen, da sie auf verlässliche Netzverbindungen angewiesen sind. Auch der Flugverkehr hat Probleme.
Warum trifft das Frauen besonders? Viele Bildungsangebote (Online-Kurse, Fernunterricht) liefen über Internet, da die Taliban Frauen Schritt für Schritt aus dem öffentlichen Leben verdrängt haben. Die Abschaltungen erschweren den Zugang zu Bildung zusätzlich.
Was ist mit Medien? Journalisten und Medienhäuser verlieren ihre Kommunikationswege, die Öffentlichkeit erhält kaum verlässliche Informationen,. Der Kontakt von Korrespondenten zur ihren Medienhäusern ist abgebrochen.
Gab es schon davor Einschränkungen? Ja, vor allem finanzielle. Ein Monatstarif mit 100 GB Datenvolumen kostete 3.500 Afghani, also etwa 50 Dollar. Das Pro-Kopf-Einkommen Afghanistans lag im Jahr 2024 bei 306 US-Dollar.
Worum geht es? Der US-Pharmariese Pfizer, als Erfinder der Potenzpille Viagra zu Weltruhm gelangt, senkt seine Medikamentenpreise in den USA. Damit folgt der Hersteller einem Wunsch von US-Präsident Donald Trump.
Warum greift Trump hier ein? Der Präsident ist der Auffassung, dass die Pharmahersteller in den USA verhältnismäßig höhere Preise für ihre Produkte ausrufen als in vergleichbaren Ländern. Deshalb setzt er in- wie ausländische Hersteller zunehmend unter Druck.
Um wie viel wird Pfizer billiger? Die Preise für zahlreiche Medikamente sollen in den USA an die niedrigsten Preise gekoppelt werden, die Menschen in anderen wohlhabenden Ländern für die gleichen Arzneimittel zahlen.
Gilt der Preisnachlass für alle Amerikaner? Die niedrigeren Preise sollen einerseits im Rahmen des Gesundheitsprogramms Medicaid gelten, aber auch für alle anderen Menschen in Amerika Anwendung finden, so der Präsident.
Werden anderer Hersteller dem Beispiel folgen? Trump ist davon überzeugt. Er hat insgesamt 17 Pharmakonzerne aufgefordert, ihre Preise für den US-Markt zu senken. Pfizer, ein amerikanisches Unternehmen, ist das erste, das dem Wunsch folgt.
Und wenn wer nicht mitspielt? Dann droht der Präsident mit seiner Lieblingswaffe. Zöllen. Für ausländische Pharmahersteller sollen ab 1. Oktober 100 Prozent Aufschlag gelten, falls sie nicht bereits mit dem Bau von Produktionsanlagen in den USA begonnen haben.