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9. April 2025

Handschuh klärt Mord Nach 31 Jahren Verdächtiger in Haft

Mord verjährt nie. Dieser Grundsatz wurde nun in Deutschland zu neuem Leben erweckt. Einer "Cold Case"-Einheit der Polizei gelang es, ein Tötungsdelikt zu klären, das vor 31 Jahren passiert ist. 1994 war ein Kioskbesitzer in Bielefeld ermordet worden. "Dreh- und Angelpunkt der neueren Ermittlungen war ein Arbeitshandschuh, den vermutlich der Täter am Tatort verloren hatte", berichtet die Polizei. Der Handschuh trug die Initialen M. T. Und Speichel.

Also suchten die Beamten im Computer nach männlichen Personen mit den Anfangsbuchstaben M. T., über 200 Betroffene wurden zu einer Speichelprobe gebeten. Tatsächlich ergab sich ein Treffer. Eine Person, die zur Verwandtschaft des möglichen Täters gehört, wurde ausfindig gemacht. Durch weitere Ermittlungen konnte schließlich ein Tatverdächtiger ausgeforscht werden. Er ist in Haft.

Der inzwischen 46-Jährige war zum Zeitpunkt der Tat 15 Jahre alt. Gegen ihn wird ein Verfahren nach dem Jugendstrafrecht geführt.

Weitere Meldungen

Aus für Familiennachzug Neue deutsche Koalition kopiert Österreich

Pünktlichkeit steht nicht im Programm, wurde aber geliefert. Für Mittwoch um 12 Uhr wurde die neue deutsche Regierung avisiert und ziemlich auf die Minute genau stieg weißer Rauch auf. CDU/CSU und SPD einigen sich auf einen Koalitionsvertrag, er ist mit 144 Seiten im Vergleich zu Österreich (240 Seiten) recht schlank. Die Neuwahl des Bundeskanzlers soll in der Woche ab dem 5. Mai stattfinden.

Die SPD soll sieben Ressorts erhalten, darunter, wie in Österreich, das Finanzministerium. Sechs Ministerien gehen an die Kanzlerpartei CDU, darunter das Außenressort – zum ersten Mal nach 60 Jahren wieder. Die CSU erhält drei Ressorts, darunter das mächtige Innenministerium.

Auch im Kapitel Migration des Regierungsprogramms gibt es Parallelen zu Österreich. Der Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte wird zunächst für zwei Jahre ausgesetzt, mit Möglichkeit zur Verlängerung. Die Kontrollen, die es derzeit schon an allen deutschen Grenzen gibt, sollen verlängert werden. Eine Spezial-Klausel bezieht sich auf die Ukrainer in Deutschland: Wer nach dem 1. April 2025 eingereist ist, bekommt niedrigere Leistungen.

"Mein Mann ist einsam" Usha Vance gibt erstes Interview

Eine Dose Mitleid? Er fühle sich in seiner Rolle als Vizepräsident "sehr einsam", sagt die Frau von JD Vance in ihrem ersten großen Interview als Second Lady der Vereinigten Staaten. In dem Gespräch mit der Free Press spricht die 39-jährige Usha Vance, in Kalifornien geborene Tochter indischer Einwanderer, vor allem darüber, wie sich ihr Leben geändert hat, seit ihr Mann den Platz als Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump eingenommen hat.

Sie sei seine engste Beraterin, die Kommunikation würde sich aber vor allem per SMS abspielen, so die Anwältin (mit Abschlüssen in Yale und Cambridge) und Mutter dreier Kinder. Ob ihr Mann allerdings wirklich alle relevanten Fragen mit ihr teilt, bezweifelt Usha Vance selbst: "Ich weiß nicht, ob er mich wirklich um Rat fragt, denn es kann eine sehr einsame Welt sein, die man mit niemandem teilen kann."

Vance, der bereits jetzt als Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2028 gilt, nimmt seine Aufgaben wesentlich offensiver als seine Amtsvorgänger wahr, ob es nun um die Situation in der Ukraine geht, oder um den umstrittenen Besuch auf Grönland, zu dem Trump eigentlich Usha Vance schickte und bei dem der Vize seine Frau dann begleitete.

Als Folge dessen erfährt das Ehepaar Vance auch direkter den Unmut der Bürger. Bei einem Konzert im Kennedy Center wurden die beiden vor wenigen Wochen ausgebuht. Situationen, die Usha Vance offenbar vollkommen kalt lassen: "Es waren etwa 20 bis 30 Sekunden, in denen einige Leute buhten, während ein paar andere klatschten. JD winkte ihnen zu, und dann genossen wir die Show." Es sei ein "gutes Beispiel für Berichterstattung", die auf der Suche nach einem Narrativ ist, "das sich eben ergibt".

Handystopp in Bank CEO stellt neue Regeln für Sitzungen auf

Jamie Dimon ist Vorsitzender and Chief Executive Officer (CEO) von JPMorganChase, der größten Bank der Welt. Sein jährlicher Bericht an die Aktionäre trägt den Titel "Entschlossen", ist eben erschienen und liefert auf 372 Seiten nicht nur Geschäftszahlen. Dimon, seit 2006 Chef der Bank, richtet sich auch an Mitarbeiter – und er hat eine klare Meinung, wie diese ihre Arbeit effizienter gestalten können. Und zwar "nicht nur für die Bosse", wie er schreibt.

"Schreiben Sie Memos selbst", empfiehlt der Manager. "Wenn ich jemandem eine Frage stelle, möchte ich auch direkt von dieser Person eine Antwort erhalten und nicht vom Chef ihres Chefs in der Hierarchie." Und: "Was die Kommunikation betrifft, vermeiden Sie Management-BlaBla. Sprechen Sie so, wie Sie sprechen!"

"Und was die Teilnahme an Besprechungen angeht, wenn eine erforderlich ist, dann sollte sie sich lohnen. Ich lese IMMER die Unterlagen im Voraus. Ich widme ihnen 100 Prozent meiner Aufmerksamkeit. Ich sehe ständig Leute in Besprechungen, die Benachrichtigungen und persönliche SMS erhalten oder E-Mails lesen. Das muss aufhören. Es ist respektlos. Es verschwendet Zeit."

Musk rastet aus Trump-Berater "dümmer als ein Sack Ziegel"

Im Zollstreit der USA mit der Welt brechen alle Dämme. Am Dienstag ließ US-Präsident Donald Trump verlautbaren, dass er schon am Mittwoch Zölle in Höhe von  104 Prozent auf alle chinesischen Importe einheben will. "Wir warten auf ihren Anruf", räumte Trump den Chinesen die Möglichkeit für Verhandlungen ein, aber die Frist verstrich. Das schickte die Börsen, die am Dienstag ins Plus gedreht hatten, auf eine neue Talfahrt.

Einer der großen Verlierer der Turbulenzen ist Elon Musk und er holte nun zu einem Rundschlag aus. Auf seiner Online-Plattform X schimpfte der Tesla-Gründer ganz im Trump-Style über dessen Berater. Peter Navarro sei "wirklich ein Idiot" und "dümmer als ein Sack Ziegel", schrieb er. Navarro gilt als einer der Initiatoren der neuen Zollpolitik der USA.

Oster-Koalition Deutsche Regierung soll heute stehen

Wofür Österreich gute fünf Monate und drei Durchläufe gebraucht hat, dürfte Deutschland in sechs Wochen hinter sich gebracht haben. Wie der Nachrichternsender ntv meldete, hätten sich die Spitzen von CDU/CSU und SPD am Dienstag 44 Tage nach der Wahl auf ein Koalitionsabkommen geeinigt. Letzte Feinheiten sollten am Mittwoch besprochen werden, um 12 Uhr wollten die Parteien über das Verhandlungsergebnis informieren.

Die Verhandler hatten zuletzt nochmals deutlich aufs Tempo gedrückt, um möglichst noch vor Ostern mit einer handlungsfähigen Regierung auf die aktuelle Wirtschaftslage – Zollstreit der EU mit den USA, heftige Kursverluste an den Börsen – reagieren zu können. Dass die neue Koalitionsregierung nun just an dem Tag bekanntgegeben werden soll, an dem die neuen Zölle der USA in Kraft treten, kann sehr wohl auch als Botschaft verstanden werden. Motto: Wir sind bereit.

Auf die neue Regierung wartet eine Mega-Aufgabe. Neben den aktuellen Auseinandersetzungen mit den USA, bedarf das Land dringend eines riesigen Investitions-Schubes, um die marode Infrastruktur sowie die Bundeswehr fit für die Zukunft zu machen. Dafür hatte der Bundestag bereits vor einigen Wochen ein Investitionspaket in der Höhe von 500 Milliarden Euro genehmigt. Und auch die in Umfragen immer stärker werdende rechte AfD bereitet den neuen Regierungsparteien zunehmend Kopfschmerzen.

Es ging um Zentimeter Neues 3D-Modell erklärt Titanic-Katastrophe

In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 rammte die Titanic einen Eisberg, 40 Minuten später versank das damals größe Schiff der Welt. 1.514 Menschen starben. Erst 1985 wurde das Wrack in 3.800 Metern Tiefe entdeckt, aber viele Fragen über das Unglück sind bis heute offen. Die Doku "Titanic: The Digital Resurrection" liefert nun einige Antworten. Denn das Schiff wurde dafür eigens nachgebaut.

Drei Wochen lang umrundeten zwei ferngesteuerte Roboter namens "Romeo" und "Julia" 2022 das Wrack und kartierten es. Daraus entstand der größte Unterwasser-3D-Scan aller Zeiten mit 16 Terabyte Daten, rund 715.000 Fotos, Millionen Lasermessungen. Die Auswertung zeigt: Zentimeter entschieden über Leben und Tod.

Der Eisberg rammte die Titanic seitlich, das dauerte nur 6,3 Sekunden. Das Schiff war darauf ausgelegt, die Überflutung von vier Abteilen zu überstehen, es kam aber zu Schäden an sechs Segmenten, einige davon nur winzig im Vergleich zur Größe des Schiffes. Eine Fläche, nicht größer als zwei DIN-A4-Blätter, gab den Ausschlag.

Wäre es vernünftiger gewesen, den Eisberg zu rammen, als zu versuchen, ihm auszuweichen? Auch darauf gibt das Modell eine Antwort. Der Aufprall hätte vier Abteile geflutet und für hunderte Todesopfer an Bord gesorgt –  aber mutmaßlich das Schiff über Wasser gehalten. Die Doku "Titanic: The Digital Resurrection" ist ab 12. April auf Disney+ zu sehen.

Endlich versöhnt! Madonna und Elton John begraben Streit

Es begann mit einer groben Unfreundlichkeit. 2004 machte sich Elton John (heute 78) über die Nominierung von Madonna (nun 66) in der Kategorie "Bester Live-Act" bei den Q Awards lustig. "Seit wann gibt es Playback live?", fragte er. "Jeder, der öffentlich auf der Bühne Playback macht, wenn man 75 Pfund dafür bezahlt, sollte erschossen werden."

2012 gab es einen kleinen Nachschlag. Vor der Preisverleihung für den besten Filmsong, maulte Elton John, Madonna habe "nicht den Hauch einer verdammten Chance". Aber sie siegte mit "Masterpiece", er ging mit "Hello Hello" leer aus. Danach gab der Sänger die Diva: "Sie ist so ein Alptraum, ihre Karriere ist vorbei", zeigte er sich als schlechter Verlierer.

Nun die Versöhnung hinter den Kulissen der US-Show "Saturday Night Live".  Madonna (die nie über Elton gelästert hatte) stellte den Musiker. "Vergib mir", antwortete er. Umarmung, Posting auf Instagram, fertig. "Es war, als würde sich alles fügen", schrieb Madonna.