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11. März 2025

Frachter vorm Sinken Nach Kollision Robben-Kolonie in Gefahr

Die gute Nachricht vorab: Die Solong hatte kein Natriumcyanid geladen, zumindest nicht mehr. Der Eigentümer des Frachtschiffes sagte am Dienstag, die Container mit dem Giftstoff seien zuvor entladen worden. Trotzdem herrscht nach dem Zusammenstoß des Containerschiffs unter portugiesischer Flagge mit dem Tanker MV Stena Immaculate der US-Streitkräfte am Montag vor der Ostküste Großbritanniens weiter Umweltalarm.

Das Feuer auf der Stena ging am Dienstag deutlich zurück, die Solong aber driftete ab und wurde in die Nähe eines Naturschutzgebiets getrieben. Die Küstenwache geht davon aus, dass das größtenteils ausgebrannte Schiff sinken wird. Es liegt momentan 8 Kilometer vor der Küste des Donna Nook National Nature Reserve, dort lebt eine große Robbenkolonie.

Bei der Stena Immaculate, die Kerosin geladen hatte, sind inzwischen Spezialschiffe eingetroffen, um eine Ölverschmutzung des Meeres zu verhindern. Das als vermisst gemeldete Besatzungsmitglied der Solong gilt als tot.

Weitere Meldungen

Schmuck um 1,2 Millionen weg Putzfrau erleichterte Prinzessin

Der Prozess am Dienstag konnte zur Aufklärung wenig beitragen. Weil kein Dolmetscher für Spanisch anwesend war, schickte der Richter am Amtsgericht Westminster die Angeklagte heim und vertagte auf 14. April. Dabei geht es um einiges. Einer 69-jährigen Putzkraft aus Kolumbien wird vorgeworfen, Prinzessin Firyal von Jordanien großflächig bestohlen zu haben. Tatort: die umgerechnet 7 Millionen teure Villa der Durchlaucht in Belgravia im Zentrum Londons.

Es ist ein bisschen kompliziert. Prinzessin Firyal ist 80 und war mit Prinz Muhammad bin Talal, dem zweiten Sohn von Talal bin Abdullah, verheiratet. Der wiederum war bis zu seiner Abdankung 1952 König von Jordanien. Nach ihrer Scheidung wurde Firyal die Lebensgefährtin eines US-Bankiers. Als der 2009 starb, gab es einen üblen Rechtsstreit mit seinen Söhnen ums Erbe. Sagen wir so: Firyal verarmte nicht.

Der Putzfrau wird vorgeworfen, zwischen Februar und November 2020 Diamantringe, Armbänder, Uhren und Ohrringe gestohlen zu haben, dazu Luxusartikel wie Hermès-Taschen, alles in allem 1,2 Millionen Euro wert. Die braucht die Prinzessin zur Repräsentation. Sie ist UNESCO-Sonderbotschafterin und  Mitglied des internationalen Rates der Tate Modern in London.

Das ist ja der Gipfel! Pilot fliegt fast in Berg und wird suspendiert

Die 190 Passagiere bekamen davon nichts mit, das Warnsystem im Flugzeug aber schon. Paul E., Pilot bei EasyJet, war vergangenen Monat auf dem Weg vom Flughafen Manchester nach Hurghada in Ägypten. Beim Sinkflug des Airbus A320 wurde im Cockpit das Warnsystem für die Bodenanäherung (GPWS) ausgelöst, eine Sicherheitsfunktion, die vor einer möglichen Kollision warnt. Der Pilot war gezwungen, den Jet hochzuziehen und neu auszurichten.

Tatsächlich war das Flugzeug nur mehr 235 Meter vom Gipfel eines Berges entfernt, es gilt ein Mindestabstand von 1.800 Metern. Der Airbus war mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Kilometern pro Minute gesunken, viel zu schnell. Der 61-jährige Pilot selbst meldete am nächsten Tag den Vorgang, er wurde suspendiert. Heim flog er trotzdem, allerdings als Passagier.

Fußball-Kathedrale Schulden egal, Manchester baut Mega-Stadion

Verrückte Fußballwelt: Vor zwei Wochen gab Manchester United ein umfangreiches Sparprogramm bekannt, sogar das Essen in der Kantine wurde gestrichen. Den Fußballverein plagen 1,2 Milliarden Euro Schulden. Jetzt aber wird investiert (!). Am Dienstag stellte United (aktuell nur auf Platz 14 der Premier League) die Pläne für den Neubau eines Stadions vor, es soll in der Nähe der traditionellen Heimstätte Old Trafford entstehen.

Die neue Arena soll 2,4 Milliarden Euro kosten, geplant wurde sie von Star-Architekt Norman Foster. Von ihm stammt etwa die Reichstagskuppel in Berlin oder der Apple Park in Cupertino. Das größte Stadion in Europa soll Platz für 100.000 Zuschauer bieten. Der Entwurf sieht drei als "Dreizack" bezeichnete Masten vor, die laut Angaben der Architekten 200 Meter hoch sein werden.

Die Finanzierung des Bauwerks ist noch unklar. Manchester United gehört mehrheitlich der US-Familie Glazer, die mit Shopping Malls reich wurde. Rund ein Viertel der Anteile besitzt Sir Jim Ratcliffe, Gründer des Chemiekonzerns Ineos.

AfD darf mitkicken Gericht fügt FC Bundestag Niederlage zu

Das Wort Nebenschauplatz umschreibt das Ereignis ganz gut und der Begriff Rechtsaußen bekommt eine ganz neue Bedeutung. Seit 1961 gibt es den FC Bundestag. Abgeordnete treffen sich von März bis November immer dienstags in den Sitzungswochen und kicken. Auch die AfD will mitspielen, aber das wollten wiederum die anderen nicht, berichtet der Spiegel. Bei einer Abstimmung im März 2024 sprach sich die Mehrheit für einen Ausschluss aus.

Das wiederum wollten sich die rechten Kicker nicht bieten lassen, vier Bundestagsabgeordnete zogen vor Gericht. Das gab nun der AfD in einem – noch nicht rechtskräftigen – Urteil recht. Die geltenden Satzungen würden einen Ausschluss nicht vorsehen, so die Begründung. Nun kann berufen werden, wogegen ist noch unklar. Die AfD-Kicker wurden nämlich bisher noch nicht vom Verein ausgeschlossen, sondern lediglich vom Spielbetrieb.

EU verschärft Asylregeln Auch "Kurzzeit-Arrest" soll möglich werden

484.000 Asylwerber bekamen 2023 in der EU einen Rückkehrbescheid ausgestellt, aber nur 20 Prozent kamen der Aufforderung nach. Am Dienstag legte  der zuständige österreichische EU-Kommissar Magnus Brunner eine neue Verordnung vor, sie ist Teil des Asyl- und Migrationspakts. "Regelrecht existentiell", nannte Brunner die Vorhaben in der F.A.Z., "sonst verlieren wir das Vertrauen der Bürger vollständig."

Neu ist eine Mitwirkungspflicht. Asylwerber müssen im Mitgliedsstaat bleiben, der für die Rückführung zuständig ist. Sie müssen ihre Identität nachweisen, Angaben über ihren Reiseweg machen und werden biometrisch erfasst. EU-Länder sollen Rückkehrentscheidungen gegenseitig anerkennen, um parallele Verfahren zu verhindern.

Wer dagegen verstößt, muss mit Strafen und Streichung der Zuwendungen rechnen. Reisen in ein anderes Land werden als "Fluchtgefahr" gesehen, Betroffene können inhaftiert werden. Ein "Kurzzeit-Arrest" soll verhindern, dass Personen vor der Abschiebung untertauchen. Rückführungszentren in Drittländern werden erlaubt. Die Verschärfungen müssen nun die Abstimmung im Parlament überstehen. Angepeilter Termin: Juli 2026.

Papst geht es besser Das Schlimmste ist überstanden, so Ärzte

Am 14. Februar war Papst Franziskus mit einer Bronchitis in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden, diagnostiziert wurde eine beidseitige Lungenentzündung. Millionen Gläubige in der ganzen Welt beteten für das Kirchenoberhaupt. Franziskus ist mit 88 Jahren der zweitälteste Papst in der Geschichte, nur Leo XIII. wurde noch älter, er starb 1903 mit 93 Jahren.

Nun gibt es einen Hoffnungsschimmer. Nach drei Wochen im Krankenhaus teilten die Ärzte am Montagabend mit, dass der Papst das Schlimmste überstanden habe. Es bestehe keine Lebensgefahr mehr. Das Krankheitsbild sei weiterhin "komplex", aber er spreche gut auf die Behandlung an, die Blutwerte hätten sich verbessert. Franziskus muss weiter im Spital bleiben, erhält Medikamente und wird beatmet.

Wall Street stürzt ab Auch Aktienkurs von Tesla hat sich halbiert

Ja, nein, vielleicht – das rächt sich nun. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen Staaten wie Kanada oder Mexiko immer wieder mit Sonderzöllen gedroht und die Aktion im letzten Moment abgeblasen. Am Sonntag schockte er das Land erneut. In einem Interview mit Fox News schloss er eine Rezession nicht aus. "Es gibt immer Phasen, in denen es ein bisschen dauert. Aber ich denke, für uns sollte es großartig werden."

Doch das Vertrauen der Anleger ist nicht mehr besonders ausgeprägt. Die Wall Street erlebte am Montag den schlimmsten Tag des Jahres. Der Dow-Jones-Index, der die 30 größten US-Unternehmen abbildet, sank um 2,1 Prozent. Der relevantere S&P 500-Index büßte 2,7 Prozent ein, der technologie-orientierte Nasdaq 4 Prozent, er fiel auf ein Sechsmonats-Tief. Bitcoin gab um 2,1 Prozent nach.

Elon Musk stürzte mit. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump am 3. November hatte sich der Wert der Tesla-Aktie im Dezember verdoppelt, nun ist alles wieder weg. Der E-Autohersteller verlor am Montag 15,4 Prozent, innerhalb von drei Monaten verlor das Unternehmen die Hälfte seines Wertes.