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20. Februar 2025

Bond geht fremd Nun hält Amazon die "kreativen Rechte"

1962 hauchte Albert "Cubby" Broccoli dem Meisterspion Leben ein, nach seinem Herztod 1996 übernahmen Stiefsohn Michael G. Wilson und Tochter Barbara die Regie bei James Bond. Finanziert und vertrieben wurde der Klassiker von den MGM-Filmstudios, die allerdings wurden 2022 für 8,45 Milliarden Dollar am Amazon verkauft. Das passte nicht gut zusammen. Verdammte Idioten" soll Broccoli die Amazon-Kollegen genannt haben, schreibt das "Wall Street Journal".

Nun klingt das anders, denn Wilson und Barbara Broccoli ziehen sich zurück und geben die "kreative Kontrolle" ab, schrieben sie in einer gemeinsamen Erklärung. Damit steht vier Jahre nach "Keine Zeit zu sterben“, dem letzten Auftritt von Daniel Craig, neuen Filmen nichts mehr im Weg.

Weitere Meldungen

Zug fährt 6 Elefanten tot Video zeigt, wie Tiere Wache halten

Unfälle mit Elefanten kommen in Sri Lanka immer wieder vor. Die vielen Abholzungen sorgen dafür, dass die Tiere den Menschen immer näher kommen. Seit einiger Zeit wird darüber debattiert, wie der öffentliche Verkehr darauf reagieren soll. Langsamer fahren? Die Signalhörner betätigen? Jährlich werden im Schnitt 20 Elefanten von Zügen getötet.

Am Donnerstag kam es in den frühen Morgenstunden zum folgenschwersten diesbezüglichen Unglück der Geschichte. In Habarana, 180 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, entgleiste in der Nähe eines Wildreservats ein Personenzug, nachdem er gegen eine Elefantenherde gestoßen war. Sechs Tiere waren auf der Stelle tot, zwei wurden verletzt. Die Passagiere des Zugs kamen unbeschadet davon.

Berührend: Auf Videos, die nach dem Unfall aufgenommen wurden, ist zu sehen, wie ein Elefant Wache hielt und ein verletztes Jungtier bewachte, das zusammengerollt neben den Gleisen lag.

Sandalen keine Kunst Jetzt sieht das auch Oberstgericht so

Geschmack kann man nicht kaufen, Sandalen schon und das kann teuer werden. Für das Modell Arizona Big Buckle nimmt Birkenstock aktuell 140 Euro, für Florida Flesh sogar 220 Euro. Das ließe sich eventuell leichter verschmerzen, wenn es sich dabei um Kunst am Fuß handeln würde, aber das tut es nicht, stellte der deutsche Bundesgerichtshof am Donnerstag fest. Den hatte das Traditions-Unternehmen angerufen, um Plagiate zu stoppen.

Die Treter beschäftigen die Gerichte schon einige Zeit, damit ist es aber nun vorbei. In letzter Instanz schmetterte das Gericht die Revision von Birkenstock ab, die Sandalen als "urheberrechtlich geschützten Werke der angewandten Kunst" einstufen zu lassen. "Ein freies und kreatives Schaffen ist ausgeschlossen, soweit technische Erfordernisse, Regeln oder andere Zwänge die Gestaltung bestimmen." Da die Modelle Gizeh und Arizona aber auf Füße passen müssen, gibt es gewissen "Zwänge" und das Argument fällt flach.

"Schwitzen wie Mafiosi" Italien will Estland-Beitrag für ESC stoppen

Der Eurovision Song Contest (ESC) findet vom 10. bis zum 17. Mai in Basel statt. Österreich tritt am 15. Mai im zweiten Halbfinale an, diesmal versucht sich Countertenor JJ alias Johannes Pietsch, das Lied ist noch geheim. Andere sind da schon weiter, die haben schon ihren ersten Skandal. Italien regt sich nämlich über den Beitrag aus Estland auf. "Espresso Macchiato" droht sogar der Ausschluss.

Rapper Tommy Cash singt eine Mischung aus gebrochenem Englisch und Italienisch und streut Stereotypen über Italien ein. Er "schwitze wie ein Mafioso“, radebrecht er und "das Leben ist wie Spaghetti, hart, bis man es schafft." Die italienische Regierungspartei Lega sowie der Konsumentenschutzverband Codacons fordern nun in einem Schreiben an Veranstalter EBU, dass der Song nicht zugelassen wird. Ds Problem: er ist ein ziemlicher Ohrwurm.

30.000 Dollar für Salto Das bietet Delta nun Passagieren an

Am Montagnachmittag legte eine Bombardier CRJ900 der Delta-Tochter Endeavor Air in Toronto eine Bruchlandung hin. Die Maschine landete viel zu hart auf der Landbahn, beide Tragflächen brachen ab, das Flugzeug überschlug sich und landete kopfüber auf dem Rollfeld. "Wie die Fledermäuse" hingen die Passagiere kopfüber in den Sicherheitsgurten fest. Videos zeigen das Drama.

Die Ursache des Unglücks ist noch unklar, 21 der 80 Passagiere und Besatzungsmitglieder waren verletzt worden, drei davon schwerer. Alle konnten inzwischen aus dem Spital entlassen werden, teilte die Fluglinie am Donnerstag mit. Delta zahlt jedem Passagier nun sofort 30.000 Dollar Schadenersatz, das Geld ist "an keine Bedingungen geknüpft ist und beeinträchtigt keine Rechte“, heißt es gegenüber CBS.

"Mit Händen ermordet" So grausam starben die Kinder-Geiseln

Am Donnerstag hatte die Terrorgruppe Hamas in einer erneut entwürdigenden Inszenierung die Leichen von vier Geiseln übergeben. Am Tag darauf wurden die sterblichen Überreste von Forensikern untersucht. Bei den Toten sollte es sich um den 85-jährigen Oded Lifshitz, Shiri Bibas (32) und ihre beiden Söhne Ariel und Kfir, erst vier Jahre und neun Monate alt, handeln. Das Video der Mutter, die ihre Kinder am 7. Oktober 2023 vor arabisch brüllenden Männer beschützen will, hatte Israel erschüttert.

Die Obduktion ergab, dass die weibliche Leiche nicht Shiri Bibas ist, man könne nicht feststellen, wessen sterbliche Überreste die Hamas übergeben habe. Ein Fehler, erklärte ein Hamas-Sprecher, die Überreste von Shiri Bibas seien bei der Bergung aus Trümmern mit denen einer anderen Person vertauscht worden. Freitagabend übergab die Hamas schließlich eine weitere Leiche an das Rote Kreuz, dabei handelte es sich um die sterblichen Überreste von Shiri Bibas, wie aus Israel einige Stunden später bestätigt wurde. Bibas' Mann Yarden war vor 3 Wochen aus der Hamas-Geiselhaft entlassen worden. Als Einziger der Familie hat er überlebt.

Besonders grausam: Nach einer Untersuchung der sterblichen Überreste teilte das israelische Militär (IDF) mit: die kleinen Kinder sind nach ihrer Entführung am 7. Oktober 2023 "mit bloßen Händen" ermordet worden. Die Terrorgruppe hatte behauptet, die Kinder seien bei einem israelischen Luftangriff gestorben.

Am Samstag wurden dann 6 weitere Geiseln freigelassen, darunter Israel-Österreicher Tal Shoham, im Gegenzug werden mehr als 600 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen. Am nächsten Donnerstag sollen dann die sterblichen Überreste der nächsten vier toten Geiseln übergeben werden.

Wer darf zu Trump? Meloni und Macron liefern sich Duell

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump in einem Wut-Posting Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj als "Diktator" bezeichnet und sich an die Seite von Russland gestellt. Europa wurde erneut vor den Kopf gestoßen, sorgt sich nun aber um Grundsätzliches. Wer nämlich findet ein Ohr beim neuen Präsidenten?

Am Montag reist Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach Washington, drei Tage später folgt der britische Premier Keir Starmer, als Labour-Politiker politisch ganz weit weg von Trump. Die Macron-Visite wiederum ärgert Giorgia Meloni. Italiens Premierministerin hat sich Kontakte ins Weiße Haus aufgebaut, war bei der Trump-Angelobung zugegen und hoffte auf den ersten Termin.

Sein erstes Ziel hat der US-Wüterich jedenfalls erreicht: alle einzuschüchtern. Nachdem er über Selenskyj hergezogen war, kam kein Mucks aus Großbritannien. Oder Italien. Oder Frankreich. Oder Deutschland. Mit Trump will es sich niemand verscherzen, schreibt die Süddeutsche Zeitung.

Radler-Steuer in Zürich? Sie sollen zahlen wie Autofahrer

In Zürich gibt es rund eine Million Fahrräder, in der Schweiz werden sie Velos genannt. Weil die Erhaltung der Wege, auf denen die Velos unterwegs sind, einiges kosten, sind mehrere Parteien in Zürich auf eine Idee gekommen: Wer ein Motorfahrzeug bewegt, zahlt dafür mehrfach – Mineralölsteuer, regionale Motorfahrzeugsteuer und Autobahnvignette – wer Radl fährt, zahlt nichts, so die NZZ.

Vertreter der Schweizerischen Volkspartei (SVP) und der liberalen FDP finden das "ungerecht". Gemeinsam schafften die bürgerlichen Parteien diese Woche eine Mehrheit im Parlament. Die Zürcher Stadtregierung muss nun einen Vorschlag für eine "Radler-Steuer" ausarbeiten, über die dann wiederum im Parlament debattiert werden kann. Die NZZ hat überschlagsmäßig ausgerechnet, was das pro Rad kosten könnte und kam auf umgerechnet 80 Euro pro Jahr. Ein bisschen weniger als die Vignette bei uns.