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22. August 2025

Epstein-Vertraute Protokoll von Maxwell-Verhör veröffentlicht

Worum geht es? Das US-Justizministerium hat die Protokolle des zweitägigen Verhörs von Ghislaine Maxwell durch Ermittler des Ministeriums Ende Juli nun als Transskripte im Internet veröffentlicht. Das verschriftlichte Verhör ist insgesamt 320 Seiten lang. Dem Verhör durch das Ministerium war ein wochenlanges politisches Tauziehen vorausgegangen.

Wer ist Ghislaine Maxwell? Die Tochter des britischen Medienmagnaten Robert Maxwell (1923-1991) war ab den frühen 1990er-Jahren zuerst die Freundin und später die persönliche Vertraute des ehemaligen New Yorker Selfmade-Millionärs Jeffrey Epstein, der wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt war und sich 2019 – wegen neuerlicher Vorwürfe in Untersuchungshaft – das Leben nahm. Maxwell war auch an zahlreichen seiner Verbrechen beteiligt.

Das ist bewiesen? Ja, das stellte ein Gericht im Jahr 2022 fest und verurteilte Maxwell, 63, zu einer 20-jährigen Haftstrafe, die sie derzeit verbüßt. Sie hat demnach eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch der Mädchen gespielt.

Wo ist Maxwell derzeit? Sie saß bis zu ihrem Verhör durch das Justizministerium in einem Gefängnis in Florida und wurde unmittelbar danach in eine Anstalt mit wesentlich geringerer Sicherheitsstufe in Texas verlegt.

Warum werden die Verhörprotokolle veröffentlicht? Damit hofft man offenbar, der Debatte um eine Verwicklung von US-Präsident Donald Trump in den Fall Epstein etwas an Dynamik zu nehmen. Trump steht seit Monaten unter dem Druck seiner eigenen Anhänger, die von ihm eine Veröffentlichung aller Akten zu Epstein fordern.

Und weshalb passiert das nicht? Trump selbst hatte diese Forderung in seinem Wahlkampf immer wieder gestellt, allerdings nach seiner Wahl einen Rückzieher gemacht. Seither wird darüber spekuliert, dass der Präsident selbst maßgeblich in den Epstein-Akten vorkommen könnte, da er ab den frühen 1990er-Jahren gute anderthalb Jahrzehnte eng mit dem verurteilten Sexualstraftäter befreundet gewesen ist.

Weitere Meldungen

Nach Pokémon-Debakel McDonald's Japan verschiebt Aktion

Worum geht es? McDonald's Japan hat eine geplante Marketing-Aktion mit Sammelkarten zu dem beliebten Manga "One Piece" verschoben, nachdem es zuletzt bei einer ähnlichen Aktion mit Pokémon-Sammelkarten zu massiver Kritik an dem Fastfood-Riesen gekommen war.

Was ist geschehen? Erst vor wenigen Wochen hatte man zu Happy Set-Kindermenüs (diese sind mit den Happy Meals bei uns vergleichbar) Pokémon-Sammelkarten als Beigaben ausgeteilt. Doch anders als eigentlich gedacht, kauften vor allem erwachsene Sammler die Happy Sets in großer Menge, um möglichst viele verschiedene Karten zu ergattern.

Weshalb das? Viele der Karten erzielen auf dem Sammlermarkt hohe Preise und wurden deshalb direkt im Internet angeboten. Die Lebensmittel aus den Sets wurden meistens gleich direkt vor den Lokalen weggeworfen, was für Empörung gesorgt hatte.

Wie hat McDonald's reagiert? Die Pokémon-Aktion wurde bereits nach einem Tag wieder beendet. Und nun wurde eine ähnliche geplante Aktion mit Manga-Sammelkarten der Serie "One Piece" kurzerhand abgesagt, um nicht noch einmal in die selbe Falle zu laufen.

Gab es auch eine Reaktion seitens der Behörden? Die japanische Verbraucherschutzbehörde hatte McDonald's aufgefordert, seine Verkaufsstrategie zu verbessern und Maßnahmen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zu ergreifen. Das war wohl mit einer der Beweggründe für die jetzige Entscheidung.

Was ist "One Piece"? Eine der erfolgreichsten Manga-Serien aller Zeiten. Die seit 1997 erscheinende Geschichte umfasst mittlerweile über 1.100 Episoden und ist mit mehr als 500 Millionen Ausgaben die meistverkaufte Mangaserie aller Zeiten. Zusätzlich gibt es auch Spin-Offs der Originalserie, Animes (Zeichentrickfilme), Kinofilme, eine Netflix-Serie sowie unzählige Merchandising-Produkte – darunter auch Sammelkarten wie jene, die jetzt von McDonald's verteilt werden sollten.

Personenschutz extrem US-Minister braucht hunderte Agenten

Worum geht es? US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, der durch seine offenherzige Kommunikation von US-Luftangriffen in ungesicherten Chats bereits einmal für Schweißausbrüche im Pentagon gesorgt hat, bringt die Militärs erneut zum Rotieren. Dieses Mal ist es das außerordentliche Sicherheitsbedürfnis des Ministers, mit dem sich das Verteidigungsministerium herumschlagen muss.

Was bedeutet das konkret? Laut Washington Post sind die Anforderungen des Verteidigungsministers an das Personenschutzteam des Pentagon so gewaltig, dass dieses Mitarbeiter aus anderen Abteilungen abziehen muss, um den Schutz-Aufgaben nachkommen zu können. Im Detail ist die Rede davon, dass das ursprünglich etwa 150 Personen umfassende Team, das für die Sicherheit der wichtigsten Mitarbeiter des Pentagon zuständig ist, auf mittlerweile bis zu 500 Agenten aufgestockt worden ist.

Wurden dafür eigens neue Mitarbeiter aufgenommen? Nein, die Agenten wurden von anderen Arbeitsbereichen der Criminal Investigation Division (CID), also der Pentagon-eigenen Sicherheitsabteilung, abgezogen. Dort fehlen diese Beamten jetzt natürlich, weshalb die anderen Aufgaben des CID – vor allem die Aufklärung schwerer Straftaten innerhalb der Armee – beeinträchtigt wird.

Warum benötigt der Minister so viel Personenschutz? Laut den Recherchen der Post werden regelmäßig große Personenschutzteams abgestellt, um die privaten Anwesen von Minister Hegseth in Minnesota, Tennessee und Washington zu bewachen. Auch die Wohnhäuser von Hegseths Ex-Frau seien bereits vom CID beschützt worden, heißt es.

Ist dieser große Sicherheitsaufwand üblich? Offenbar nicht. "Ich habe noch nie so viele Sicherheitsteams für eine einzige Person gesehen", zitiert die Zeitung einen anonymen CID-Mitarbeiter: "Niemand hat das."

Was sagt das Pentagon offiziell dazu? Es rechtfertigt die neuen Anforderungen. "Jede Maßnahme, die den Schutz von Minister Hegseth und seiner Familie betrifft, basiert auf der aktuellen Bedrohungslage und erfolgte auf ausdrückliche Empfehlung der Army Criminal Investigation Division", zitiert die Washington Post einen Sprecher.

Gibt es einen Plan, wie das Problem gelöst werden soll? Laut der Zeitung hat das Pentagon in seinem Haushaltsplan für kommendes Jahr bereits die Aufnahme von 250 neuen Mitarbeitern für den Personenschutz beantragt. Dumm nur, dass Hegseth eigentlich angetreten ist, um die Ausgaben der Armee zu senken und bereits im Februar Einsparungen in Milliardenhöhe angeordnet hat.

Ankick für Armani Modemacher kleidet Juventus Turin ein

Worum geht es? Der italienische Modemacher Giorgio Armani, 91, wird in den kommenden beiden Spielzeiten die Mannschaft von Rekordmeister Juventus Turin einkleiden. Das gaben das Unternehmen und der Fußballverein am Donnerstag bekannt.

Schneidert Armani jetzt Dressen? Nein, es geht um die modischen Auftritte der Mannschaft abseits des Fußballplatzes. Armani werde das Männer-Team von Juventus mit "formaler Garderobe" einkleiden, so das in Mailand ansässige Modeunternehmen.

Ist es das erste Mal, dass Armani Kicker einkleidet? Nein, das Unternehmen hat schon verschiedenen Mannschaften zu modischer Eleganz verholfen. So kleidete es u.a. den FC Chelsea, Bayern München und den SSC Napoli ein. Auf Nationalmannschaftsebene wurde man vor allem für die italienische Squadra Azzurra und das englische Nationalteam tätig. Auch abseits des Fußballplatzes wurden sxchon häufig Mannschaften und Verbände von Armani ausgestattet.

War Giorgio Armani zuletzt nicht erkrankt? Ja, der 91-jährige Modeschöpfer musste heuer erstmals seine eigene Modeschau bei der Mailänder Modewoche auslassen, weil er sich von einem Krankenhausaufenthalt erholte. In einer Stellungnahme, die Armani an seinem 91. Geburtstag am 11. Juli veröffentlichte, kündigte er an, bei der Herbst-Modewoche (23. bis 29. September) wieder dabei sein zu wollen.

Trump-Sieg vor Gericht Strafe wegen "Übermäßigkeit" aufgehoben

Worum geht es? US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rolle als Geschäftsmann einen Erfolg vor Gericht erzielt. Ein New Yorker Richter hob eine im Jahr 2024 gegen Trump ausgesprochene Millionenstrafe nun "wegen Übermäßigkeit" auf. Nun muss ein neues Strafmaß für den Geschäftsmann Trump festgesetzt werden.

Weswegen war Trump verurteilt worden? Er wurde für schuldig befunden, über viele Jahre die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums größer angegeben zu haben, als sie tatsächlich gewesen sind, um dadurch bessere Konditionen von Banken und Versicherungen zu erhalten.

Und wie hoch war die Strafe? Trump wurde im Februar 2024 deshalb zu einer Strafe in der Höhe von etwa 355 Millionen Dollar verurteilt. Zusammen mit den Zinsen belief sich die Strafe auf 464 Millionen Dollar (ca. 400 Millionen Euro).

Weshalb wurde die Strafe aufgehoben? Der Oberste Gerichtshof von New York entschied, die Höhe der Buße sei ein Verstoß gegen den achten Zusatzartikel zur US-Verfassung, der übermäßige Strafen verbietet. Trumps Anwälte hatten hingegen argumentiert, eine Annullierung der Geldstrafe diene dem "übergeordneten Wohl" des Landes – dieser Auffassung folgte das Gericht nicht.

Wie reagierte Trump? Bescheiden und demütig wie immer. Auf Truth Social nannte er das Urteil einen "totalen Sieg" und bezeichnete die New Yorker Generalstaatsanwältin Laetitia James als "korrupt und inkompetent".

Wie geht es nun weiter? Besagte Generalstaatsanwältin wird das Urteil anfechten. Erst wenn das entschieden ist, wird man sehen, ob Trump doch noch tief in seine Tasche greifen muss, oder ob er ein geringeres Strafmaß ausfasst.

Amerikaner lesen weniger Buch-Konsum ging um 40% zurück

Worum geht es? Die Amerikaner lesen immer weniger, wenn es nicht sein muss. Laut einer neuen Studie der Universität von Florida sowie des University College London ist die Zahl jener Erwachsenen, die jenseits der Arbeit Bücher, Zeitungen oder Magazine lesen, in den vergangenen 20 Jahren um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Die Forscher werteten dafür Daten einer groß angelegten Zeitnutzungsstudie aus, an der zwischen 2003 und 2023 mehr als 236.000 Amerikaner teilnahmen.

Was ist davon zu halten? Studienleiterin Jill Sonke hält das Ergebnis der Studie für das Resultat eines langfristigen kulturellen Wandels. Demnach sank die Zahl der Erwachsenen, die sich in ihrer Freizeit die Zeit zum Lesen nahmen, pro Jahr um etwa drei Prozent.  Studienleiterin Jill Sonke bezeichnete dieses Ergebniss als "zutiefst besorgniserregend".

Wo ist der Rückgang besonders drastisch? Die Studienautoren haben ein klares Gefälle ausgemacht. Farbige Amerikaner, Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss sowie Landbewohner stellen das analoge Lesen von Büchern und Magazinen überproportional oft komplett ein, während Weiße mit akademischen Abschlüssen, die in Städten wohnen, ihre Lesezeit sogar ausweiten würden.

Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung? Abgesehen von den direkten wirtschaftlichen Folgen für Verlage und Kreative, deren Arbeit offenbar immer weniger finanziert wird, hat diese Tendenz auch dramatische Auswirkungen auf den Bildungsstatus der Gesamtbevölkerung. Denn laut einer Untersuchung des US-Bildungsministeriums, würden die Lesekompetenz sowie die Fähigkeit, auch komplexe Texte Sinn erfassend lesen zu können, bei US-Schülern laufend abnehmen und hätten 2022 einen Tiefststand erreicht.

Neuordnung der Wahlkreise So will Texas bei Wahl 2026 tricksen

Worum geht es? Im Bundesstaatsparlament von Texas haben die dort regierenden Republikaner eine Änderung der Wahlkreise im ganzen Bundesstaat durchgesetzt. Damit will die Partei von Präsident Donald Trump bei den Kongresswahlen im kommenden Jahr fünf Sitze mehr erobern als sie bisher erringen konnte. Und somit ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus in Washington absichern.

Ist dieses Vorgehen legal? Ja, das ist legal. Die entsprechende Gesetztes-Praxis wird Gerrymandering genannt und wird bereits seit dem Jahr 1812 praktiziert.

Wie funktioniert Gerrymandering im Detail? Die Grenzen von Wahlkreisen werden so neu gezogen, dass aufgrund des Wahlverhaltens der Bürger bei den letzten Wahlen davon ausgegangen werden kann, dass sich die Ergebnisse bei der nächsten Wahl zugunsten jener Partei verschieben, die die Änderung der Grenzen betrieben hat.

Warum ist das in Texas gerade jetzt ein Thema? Weil die Republikaner befürchten, bei den Kongresswahlen im Herbst 2026 die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verlieren. Dort hat die Partei von Präsident Trump aktuell nur drei Stimmen Vorsprung. Da bei den Wahlen, die zur Halbzeit der jeweiligen Präsidentschaft stattfinden, meistens die Oppositionspartei Stimmen zulegt, hat Trump das Gerrymandering angeregt, um so möglichst keine Stimmen zu verlieren, sondern sogar noch welche dazu zu gewinnen.

Gab es da nicht Proteste seitens der Demokraten dagegen? Ja, zahlreiche demokratische Abgeordnete haben zuletzt den Bundesstaat Texas verlassen und damit eine Abstimmung über die Änderung der Wahlkreise unmöglich gemacht. Nun sind die Demokraten allerdings wieder nach Texas zurückgekehrt und haben sich von den Republikanern überstimmen lassen.

Weshalb sind sie nicht weiter ferngeblieben? Es gab massiven Druck seitens des republikanischen Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, der auch die Polizei des Staates einsetzte, um die Demokraten zur Abstimmung zu zwingen. Diese erklärten zudem, ihre zweiwöchige Abwesenheit und der Medienrummel darum hätten dafür gesorgt, dass andere Bundesstaaten auf die Situation in Texas aufmerksam geworden seien und nun ähnliche Gerrymandering-Schritte überlegen würden.

Also könnten auch demokratische Staaten ihre Wahlkreis-Grenzen entsprechend abändern, um mehr Stimmen zu lukrieren? Ja, das ist nicht nur möglich, sondern wird auch bereits überlegt. Konkret sind die demokratischen Gouverneure von Kalifornien, Illinois und Maryland bereits am tüfteln, wo sie Änderungen ansetzen müssen, Auch aus den republikanischen Staaten Ohio und Florida wird Ähnliches berichtet.

Mit 104 Jahren Designer des 007-Logos gestorben

Worum geht es? Der Designer des weltberühmten 007-Filmlogos, der US-Künstler Joseph Caroff, ist am vergangenen Wochenende, einen Tag vor seinem 104. Geburtstag, in New York gestorben. Beim 007-Logo geht die Ziffer 7 in eine stilisierte Pistole über.

Wann wurde das 007-Logo entworfen? Caroff gestaltete das Logo 1962 für den ersten "offiziellen" Bond-Film "Dr. No", als die Produzenten nach einem briefkopf für eine Pressemitteilung suchten. Seither wird das Logo in sämtlichen offiziellen James Bond-Filmen verwendet und auch bei lizensierten Merchandising-Produkten aufgedruckt.

Hat Caroff noch weitere bekannte Designs gestaltet? Auf jeden Fall, er entwarf etwa Buchcover (u.a. für Norman Mailers Erstling "Die Nackten und die Toten") sowie insgesamt etwa 300 Filmplakate. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehört das knallrote Plakat zur Verfilmung des Broadway-Musicals "West Side Story".

Aber wirklich bekannt war der Künstler nicht, oder? Caroff lebte sehr zurückgezogen und machte keinerlei Aufhebens um seine – nichtsdestotrotz oftmals geniale – künstlerische Arbeit. Erst in den letzten Jahren wurden seine vielfältigen Arbeiten wieder entdeckt und langsam auch einer breiteren Öffentlichkeit, abseits der Design-Szene, bekannt. Einen guten Überblick über Caroffs Arbeiten bietet seine offizielle Webseite.