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5. August 2025

Erste Chefin des MI5 tot Sie war Vorbild für "M" aus James Bond

Worum geht es? Am vergangenen Sonntag starb mit Stella Rimington die erste Frau, die offiziell an der Spitze des britischen Inlands-Geheimdienstes MI5 stand. Rimington leitete den Dienst von 1992 bis 1996 und galt als Vorbild für die Schauspielerin Judi Dench in der Rolle von James Bonds Vorgesetzter "M" in insgesamt acht Filmen der Reihe, von "Goldeneye" bis "Spectre".

War Rimington wirklich die erste Frau an der Spitze des Geheimdienstes? Lange Jahre wusste man das tatsächlich nicht, denn Rimington war die erste, deren Namen bei ihrer Ernennung offiziell bekannt gegeben wurde. In den 83 Jahren davor (der MI5 wurde 1909 gegründet) war der Name des Generaldirektors ein Staatsgeheimnis. Erst mit Rimington wurde mit dieser Praxis geändert und inzwischen weiß man auch, dass vor ihr – wenig überraschend – nur Männer diese Position eingenommen hatten.

Wie kam sie zu diesem Job? Rimington arbeitete zunächst gemeinsam mit ihrem Mann von 1965 bis 1969 für den britischen Auslands-Nachrichtendienst in Indien, ehe sie nach London zurückkehrten und beim MI5 andockten. 1991 wurde Stella Rimington Stellvertretende Direktorin und 1992 schließlich Direktorin des Dienstes – damit war sie auch weltweit die erste Frau an der Spitze eines Nachrichtendienstes. Sie blieb bis 1996 an der Spitze des MI5 und ging danach in den Ruhestand.

Trat Rimington danach leiser? Kann man nicht sagen. In ihren letzten Jahrzehnten betätigte sich Stella Rimington, die 1996 in den Ritterstand erhoben worden war, vor allem als Autorin von Spionageromanen. Ihr erstes Buch erschien 2005, insgesamt schrieb sie zehn Bücher um die MI5-Mitarbeiterin Liz Carlyle, von denen vier auch auf Deutsch erschienen sind, sowie zwei weitere Spionageromane um die CIA-Agentin Manon Tyler. Ihre Autobiografie war in Großbritannien ein Bestseller.

Gibt es Nachrufe? Der aktuelle Chef des MI5, Sir Ken McCallum, wird auf der Homepage des Dienstes folgendermaßen zitiert: "Ihre Führung läutete eine neue Ära der Offenheit und Transparenz hinsichtlich der Arbeit des MI5 zur Sicherheit unseres Landes ein – ein Vermächtnis, das bis heute anhält."

Weitere Meldungen

Laubbläser Ja oder Nein? Zürich stimmt nach 20 Jahren Streit ab

Worum geht es? Die Bewohner der Stadt Zürich stimmen am 28. September darüber ab, ob der Betrieb der umstrittenen Laubbläser rigoros eingeschränkt werden soll, oder nicht. Für die Stadt steht die Abstimmung am Ende eines mehr als 20 Jahre währenden Streits um den Betrieb der Geräte, in dem sich die Meinungen der Stadtparteien zu dem Thema mehrfach gedreht haben, so die NZZ.

Inwieweit soll der Betrieb eingeschränkt werden? Geht die Abstimmung zugunsten einer Einschränkung aus, dann werden künftig nur mehr elektrisch betriebene Laubbläser und Laubsauger erlaubt ein, und das auch nur zwischen Oktober und Dezember. Benzinbetriebene Geräte müssten dann ausgesondert werden.

Was spricht gegen eine Einschränkung? Nicht wenige Menschen argumentieren, dass ein Quasi-Verbot undemokratisch sei und es den Menschen selbst überlassen bleiben sollte, ob sie jetzt einen Laubbläser verwenden oder nicht.

Wie wird die Abstimmung wahrscheinlich ausgehen?  Betrachtet man die Stimmungslage in der Bevölkerung, so sollte an der Einschränkung kein Weg vorbei führen. Andererseits hat es bei diesen sogenannten Volksentscheiden immer wieder Überraschungen in die eine oder andere Richtung gegeben.

Warum sind Laubbläser dermaßen umstritten? Weil seit Jahrzehnten erwiesen ist, dass sie nicht nur die lokale Fauna und Flora stark schädigen können, sondern auch den Feinstaubgehalt in der Luft deutlich erhöhen.

Aber ist es überhaupt möglich, ohne Laubbläser auszukommen? Ja sicher, es gibt längst Beispiele dafür. So hat etwa die Stadt Graz bereits vor elf Jahren den Betrieb der Geräte komplett untersagt. Und weder hat sich die steirische Landeshauptstadt dadurch zu einem antidemokratischen Zentrum entwickelt, noch ist sie im Laub untergegangen. Die Bürger der Stadt scheinen vielmehr recht fein damit zu sein, dass sie die Luftaufwirbler nicht verwenden dürfen.

Maxwell verlegt Bessere Haftbedingungen für Epstein-Freundin

Worum geht es? Ghislaine Maxwell, die Freundin des 2019 in Untersuchungshaft verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, wurde von jener Haftanstalt in Florida, in der sie seit ihrer Verurteilung 2021 wegen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen eingesessen hatte, in eine Anstalt mit minderschweren Sicherheitsvorkehrungen in Texas verlegt.

Weshalb ist das geschehen? Dazu gibt es keine Stellungnahme der Gefängnisbehörde, die Verlegung wurde allerdings bestätigt.

Wo ist Maxwell jetzt? Sie wurde in die Haftanstalt Bryan im Südosten von Texas verlegt. Die Einrichtung wird primär für Straftäterinnen benutzt, die keine Gewaltverbrechen begangen haben. Insofern ist die Verlegung von Maxwell hierher ungewöhnlich.

Wer ist Ghislaine Maxwell? Sie war ursprünglich die Freundin des New Yorker Finanzmanagers Jeffrey Epstein und wurde später seine Komplizin bei der Ausbeutung und dem sexuellen Missbrauch von Dutzenden, wahrscheinlich hunderten auch minderjährigen Mädchen. Nach dem Suizid Epsteins 2019 in Untersuchungshaft wurde Maxwell ebenfalls verhaftet und 2021 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.

Warum erfolgt die Verlegung gerade jetzt? Im Zuge der neu aufgeflammten Debatte um die so genannten "Epstein Files", also jene Akten aus dem Nachlass des Sexualstraftäters, aus denen auf seine angeblichen prominenten Komplizen geschlossen werden könnte, sowie die angebliche Verwicklung von Präsident Trump in die Sache, geriet auch Maxwell wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit. Sie wurde vergangene Woche vom Stellvertretenden Justizminister Todd Blanche zwei Tage lang dazu befragt.

Was hat Maxwell ausgesagt? Dazu gibt es keine Stellungnahmen. Man weiß nur, dass sie angeblich sämtliche Fragen des Justizministeriums beantwortet hat.

Ist die Verlegung ein Dankeschön der Regierung? In britischen Medien wird eher darüber spekuliert, dass Maxwell (die Britin ist) im Gefängnis in Florida nicht mehr sicher gewesen sei. So habe sie jedenfalls gegenüber ihrem Bruder argumentiert, mit dem sie regelmäßig telefoniert. Maxwell glaubt auch nicht, dass ihr Ex-Partner Epstein in Haft Suizid begangen hat, sondern hält seinen Tod 2019 für das Ergebnis einer Verschwörung.

Besteht die Möglichkeit, dass Maxwell vorzeitig freigelassen wird? Präsident Trump wurde von Reportern darauf angesprochen, ob er daran denke, Maxwell zu amnestieren. Der Präsident antwortete, dass er das theoretisch könnte, aber bislang von niemandem darum gebeten worden sei.

Hamburg – Berlin gesperrt Deutsche Bahn modernisiert Strecke

Worum geht es? Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin, eine der meistfrequentierten überregionalen Bahn-Routen Deutschlands, ist seit Freitag, dem 1. August, wegen Sanierungsarbeiten komplett gesperrt.

Wie lange wird die Sperre dauern? Laut Deutscher Bahn soll die Totalsperre bis 30. April 2026 dauern.

Was wird alles erneuert? Es sollen 165 Kilometer Gleise sowie 250 Weichen getauscht werden. Insgesamt ist die Strecke 278 Kilometer lang. Auch sollen sechs Stellwerke neu errichtet und 19 weitere modernisiert werden. Und last but not least will man 28 Bahnhöfe entlang der Strecke sanieren.

Gibt es trotzdem Zugverbindungen auf der Strecke? Ja, die Züge zwischen den Städten werden jetzt über niederrangigere Strecken geführt. Dadurch dauert die Fahrt durchschnittlich 45 Minuten länger und es fahren auch um die Hälfte weniger Züge.

Hat das auch Auswirkungen auf den übrigen Bahnverkehr? Ja, durch die Umleitung der Fernzüge über Regionalstrecken kommt es zu Einschränkungen im Regionalverkehr. Diese sollen durch Busse zumindest teilweise ausgeglichen werden. Tatsache ist aber, dass auf Reisende auf dieser Strecke neun sehr anspruchsvolle Monate zukommen.

Nach Schlagabtausch Trump schickt Atom-U-Boote nach Russland

Worum geht es? Nachdem sich US-Präsident Donald Trump und der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew auf Social Media einen verbalen Schlagabtausch lieferten, ordnete der US-Präsident die Stationierung von zwei Atom-U-Booten der US Navy in "entsprechenden Regionen" an, für den Fall, dass diese "törichten und aufrührerischen Äußerungen" – gemeint sind Äußerungen von Medwedew – mehr als nur das seien, so Trump auf Truth Social.

Worum ging es bei dem Streit-"Gespräch"? Medwedew, der derzeit Vizevorsitzender des russischen Sicherheitsrats ist, tauschte mit Trump zuletzt gegenseitige Drohungen aus. Ausgelöst wurde die digitale Kraftmeierei durch Trumps Drohung mit Strafzöllen gegen Russland, falls Moskau einer Waffenruhe mit der Ukraine nicht zustimmen sollte.

Gab es Drohungen von russischer Seite? Medwedew spielte in seinen Postings u.a. auf das russische Nuklearsystem "Tote Hand" an, das dafür geschaffen wurde, Atomraketen halbautomatisch zu starten, sollte die russische Führung ausgeschaltet werden.

Und was soll die Geste mit den U-Booten bezwecken? Trump begründete seinen Schritt mit dem Statement "Worte sind sehr wichtig und können oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen führen". Er, Trump, hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sei. Die Boote sollen seinen Standpunkt offenbar untermauern.

Sind die U-Boote der Amerikaner denn nicht ohnedies ständig in den Regionen um Russland präsent, um rasch einsatzbereit sein zu können? Dazu gibt es verständlicherweise keine Aussagen aus dem Pentagon. Aber es ist davon auszugehen, dass die USA all jene Länder, von denen potenziell eine nukleare Gefahr ausgeht, ohnedies permanent und auf mehreren Ebenen überwachen.

Und wohin beorderte Trump nun diese beiden U-Boote? Dazu gab es verständlicherweise keine Aussagen. Vermutlich sollen sie die Überwachung Russlands intensivieren bzw. ergänzen.

Ein Ballsaal für Trump Weißes Haus baut um 175 Millionen um

Worum geht es? Das Weiße Haus in Washington hat Umbaupläne veröffentlicht. Der Ostflügel des Amtssitzes des Präsidenten der USA soll umgestaltet werden und einen riesigen Ballsaal für 650 Gäste als neuen, zusätzlichen Anbau erhalten, berichtet die BBC.

Wozu einen Ballsaal? Bislang finde offizielle Bälle und Empfänge des Weißen Hauses vor allem im sogenannten East Room statt, der allerdings Platz für maximal 200 Gäste bietet. Werden mehr Gäste erwartet, müssen eigens Zelte im Garten des Weißen Hauses errichtet werden.

Weshalb jetzt diese Initiative? Bereits vor seiner ersten Amtszeit als Präsident (2017-2021) hat der jetzige Präsident Trump das Fehlen eines größeren Veranstaltungssaales moniert und wollte dafür seinem Amtsvorgänger Barack Obama sogar 100 Millionen Dollar aus seinem Vermögen zur Verfügung stellen. Obama lehnte das damals allerdings ab.

Und nun? Die Kosten für den Um- und Ausbau werden nun auf 200 Millionen Dollar (ca. 175 Millionen Euro) geschätzt und von Trump persönlich sowie noch nicht näher genannten Spendern getragen.

Wann soll der Umbau fertig sein? Auf jeden Fall noch vor dem Ende von Trumps Amtszeit im Jänner 2029.

Wie wird der neue Ballsaal aussehen? Auf Renderings, die das Weiße Haus dazu veröffentlicht hat, ist ein mit Stuckatur und goldenen Akzenten geschmückter Saal zu sehen, der sich stilistisch an das bisherige Ensemble anpasst.

Was wird neben dem Ballsaal noch errichtet? Die Büros im Ostflügel sollen renoviert und umgestaltet werden. Dort hat u.a. auch die First Lady, Melania Trump, ihre Büros. Sie müssen für die Dauer der Umbauarbeiten in einen anderen Bereich des Weißen Hauses verlegt werden.

Ist das der erste Umbau des Weißen Hauses? Nein, der Amtssitz des US-Präsidenten ist seit seiner Einweihung im Jahr 1800 immer wieder umgebaut und erweitert worden, um den sich permanent ändernden Anforderungen und Bedürfnissen der Zeit und der Amtsträger gerecht zu werden.

Neue Trump-Zölle US-Präsident straft Schweiz und Kanada ab

Worum geht es? Im Zuge der Neuordnung der amerikanischen Handelsbeziehungen zum Rest der Welt durch das Verhängen immer neuer Zollsätze, hat US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Freitag eine Fristvelängerung von sieben Tagen per Dekret umgesetzt. Statt wie geplant ab 1. August treten alle neuen Handelszölle nun erst am 7. August in Kraft.

Weshalb die Verzögerung? Um für die Umsetzung der neuen Vereinbarungen mehr Zeit zur Verfügung zu haben, so die US-Regierung.

Gibt es neue Zoll-Vereinbarungen? Es gibt neue Ansagen Trumps für Länder, mit denen es bisher zu keiner Vereinbarung gekommen ist. So verhängten die USA für Kanada Strafzölle in der Höhe von 35 Prozent und für die Schweiz sogar von 39 Prozent. Man sei aber für weitere Gespräche offen, so Trump.

Wurde Mexiko auch abgestraft? Nein, dem südlichen Handelspartner der USA, der vielen US-Unternehmen als "verlängerte Werkbank" zur Produktion von Gütern dient, wurde vielmehr ein weiterer Aufschub von 90 Tagen gewährt, um neue Verhandlungen möglich zu machen.

Hat ein Land noch höhere Strafzölle ausgefasst als die Schweiz? Ja, Brasilien. Waren von dort werden künftig mit einem Strafzoll von 50 Prozent belegt. Als Hintergrund für diese besonders harte Entscheidung gilt, dass Trump seit Wochen extremen Druck auf die Regierung und die Justiz des südamerikanischen Landes ausübt, da es den ehemaligen Präsidenten und Trump-Freund Jair Bolsonaro vor Gericht gestellt hat.

Was ist mit der EU? Die Europäische Union hat sich am vergangenen Wochenende mit den USA auf einen Zollsatz von 15 Prozent geeinigt und dafür zusätzlich massive Zugeständnisse in Billionen-Dollar-Höhe gemacht.

Und das gilt bereits ab heute? Nein, auch bereits geschlossene Zoll-Vereinbarungen wurden auf den 7. August verschoben.

4 Billionen Dollar Microsoft wird immer wertvoller

Worum geht es? Der Software-Konzern Microsoft hat am Donnerstag an der New Yorker Börse erstmals einen Marktwert von mehr als vier Billionen (= 4.000 Milliarden) Dollar erreicht. Der u.a. von Bill Gates gegründete Hightech-Riese ist erst das zweite Unternehmen nach dem Chiphersteller Nvidia, dem dieses Kunststück gelingt.

Weshalb diese Wertsteigerung? Am Donnerstag legte Microsoft starke Zahlen für das zweite Quartal 2025 vor, worauf die Aktie bei Börsenbeginn sofort um mehr als sechs Prozent auf 545 Dollar zulegte.

Wie ging der Tag für Microsoft zu Ende? Bei Börsenschluss notierte das Papier bei 533,50 Dollar. Der starke Rückgang ist laut Analysten vor allem mit sogenannten Gewinnmitnahmen zu erklären – viele Anleger wollten sofort Kapital aus dem Anstieg schlagen.

Welche Auswirkungen hat das jetzt auf den Gesamtwert? Der Wert aller Microsoft-Aktien ist damit zwar am Ende des Tages wieder unter die magische 4-Billionen-Dollar-Grenze gesunken, die Gesamt-Tendenz zeigt aber weiterhin steil nach oben.

Weshalb legt Microsoft so stark zu? Der Konzern hatte zuletzt massiv in KI investiert, was von den Anlegern offenbar honoriert wird. Auch Chiphersteller Nvidia, der vor drei Wochen als erstes Unternehmen überhaupt die Vier-Billionen-Schallmauer durchbrochen hatte, wird von den Anlegern primär wegen seiner als herausragend gefeierten KI-Chips so hoch eingeschätzt.