Worum geht es? Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman ist am Dienstag von US-Präsident Donald Trump mit militärischen Ehren in Washington empfangen worden. Es ist der erste Besuch des Thronfolgers seit sieben Jahren.
Warum die lange Pause? Bin Salman war international in die Kritik geraten, nachdem der regierungskritische saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi, der auch für US-Medien arbeitete, 2018 in der Botschaft seines Landes in Istanbul brutal ermordet und zerstückelt worden war. Ein US-Geheimdienstbericht kam zu dem Schluss, dass bin Salman die Tötung des Reporters gebilligt hatte.
Was sagt das Königshaus? Es weist die Vorwürfe zurück und behauptete, die Täter hätten auf eigene Faust gehandelt. Fünf Araber wurden deshalb zum Tode verurteilt, drei weitere zu Gefängnisstrafen. Die Todesstrafen wurden später in Haftstrafen umgewandelt.
Kam das Thema jetzt zur Sprache? Ja. Eine Reporterin des Senders ABC fragte nach Khashoggi. Daraufhin erklärte Trump, dieser sei eine "extrem umstrittene Person" gewesen. "Ob man ihn mochte oder nicht, Dinge passieren", so Trump. Der Kronprinz hätte nichts davon gewusst. Und zu der TV-Reporterin sagte Trump: "Sie sollten unseren Gast nicht in Verlegenheit bringen."
Was will Trump von bin Salman? Vor allem gute Beziehungen. Deshalb möchte er dem Königreich auch F-35-Kampfjets verkaufen, trotz israelischer Bedenken. Israel ist bislang der einzige Staat in der Region, der über die hochmodernen Kampfjets verfügt.
Worum geht es? Die ersten toxikologischen Befunde über jene Hamburger Familie, die in Istanbul tragisch ums Leben gekommen ist, liegen laut dem Spiegel jetzt vor. Demnach starben die Eltern und die beiden Kinder (3 und 6) durch eine chemische Substanz, der sie in ihrem Hotel ausgesetzt gewesen sind.
Was ist passiert? Die vierköpfige Familie mit türkischen Wurzeln reiste vergangene Woche für ein paar Tage an den Bosporus. Aber schon nach zwei Tagen kamen alle vier mit schweren Vergiftungssymptomen ins Krankenhaus. Die Mutter und die beiden Kinder starben noch am Tag nach ihrer Einlieferung, der Vater verstarb am vergangenen Montag.
Was taten die Behörden? Sie gingen zunächst von einer Lebensmittelvergiftung aus. Erst am Wochenende geriet das Hotel in den Fokus der Ermittlungen.
Wann weiß man sicher, was schuld war? Das könnte noch dauern. Als nächstes werden Proben von chemischen Substanzen untersucht, die im Hotel zur Schädlingsbekämpfung verwendet wurden. Die Vermutung ist, dass ein nicht für Wohnbereiche zugelassenes Schädlingsbekämpfungsmittel illegal verwendet worden ist und die Familie vergiftet hat.
Gab es weitere Vergiftungsfälle? Zwei weitere Gäste des Hotels kamen ins Krankenhaus, hatten aber vergleichsweise milde Symptome und konnten das Spital mittlerweile wieder verlassen. Dafür erhielt nun der Tod einer 23-jährigen deutschen Studentin im vergangenen November neue Aufmerksamkeit. Auch bei ihr war zunächst eine Lebensmittelvergiftung diagnostiziert worden, das wurde aber später in eine Vergiftung mit Pestiziden geändert, berichten türkische Medien.
Worum geht es? Ein Häftling in Australien will gerichtlich dagegen vorgehen, dass er hinter Gittern keinen Vegemite-Brotaufstrich essen darf. Er hat deshalb nun Klage gegen den Bundesstaat Victoria eingereicht.
Was ist Vegemite? Ein salzig-intensiver Brotaufstrich aus Hefeextrakt, vergleichbar mit dem britischen Marmite. In Australien ist die zähe Paste, die etwas wie Maggi schmeckt, Kult, tut sich aber in den meisten anderen Ländern der Welt eher schwer.
Weshalb ist der Aufstrich Häftlingen verboten? Die Behörden geben an, dass Häftlinge das stark riechende Würzmittel möglicherweise dazu verwenden könnten, Schmuggelware zu verbergen oder hinter Gittern Alkohol herzustellen. Deshalb steht Vegemite seit 2006 auf dem Häfen-Index.
Wie geht es jetzt weiter? Andre McKechnie, der eine lebenslängliche Haftstrafe wegen des Mordes an einem Immobilienmakler verbüßt, argumentiert in seiner Klagschrift, dass das Verbot ihm das Recht verwehre, "seine Kultur als Australier zu genießen". Der Prozess um den Brotaufstrich soll 2026 stattfinden.
Worum geht es? Ein Franzose, der in Neuville-sur-Saône, einem Vorort von Lyon, lebt, wünschte sich einen Swimmingpool. Beim Abtragen der Erde stieß er auf einen Goldschatz. Aber lange wird er ihn wohl nicht haben.
Was hat er genau gefunden? Goldbarren und Münzen im geschätzten Wert von 700.000 Euro, berichtet die Times. Der Schatz war sorgfältig in Plastik verpackt.
Was macht der Mann damit? Er meldete den Fund, wie gesetzlich vorgeschrieben, dem Rathaus. Ein Stadtrat lobte ihn sogar für seine Ehrlichkeit und sagte: "Ich werde jetzt selbst mit den Nachforschungen beginnen." Das war ein Fehler.
Warum? Weil die Nachforschungen zu einem Ergebnis führten: Das Gold gehört den Erben seines mutmaßlichen ursprünglichen Besitzers. Einziger Haken: Sie müssen sich erst melden.
Was, wenn nicht? Dann fällt der Schatz an den Staat. Der ehrliche Finder geht mutmaßlich leer aus.
Was weiß man über ihn? Nicht viel. Der Mann möchte seine Identität nicht preisgeben, da er befürchtet, ins Visier von Kriminellen zu geraten, wie die Lokalzeitung "Le Progrès" berichtet. Ins Visier der Erben zu geraten, könnte allerdings noch teurer werden.
Gab es so etwas schon einmal? Ja, 2018 fand ein Ehepaar in Roanne (Zentralfrankreich) Goldbarren im Wert von 800.000 Euro. Ein Gericht ordnete die Übergabe an die Erben an. Nach französischem Recht müssen sie dafür nicht einmal im Testament bedacht werden.
Worum geht es? Ein kurzer Clip und schon war die Verstimmung da. Am Sonntag wurde das Motto der Met Gala 2026 enthüllt. Die exklusivste Party der Welt trägt den Titel "Costume Art".
Warum ist das wichtig? Weil jeder Gast ein Outfit passend zum jährlichen Motto trägt, das die neue Ausstellung des Costume Institute widerspiegelt. Der Reinerlös fließt dem Institut zu.
Was ist die Met Gala? Die Veranstaltung wird auch die "Oscars der Mode“ genannt, vor allem der rote Teppich schlägt alle anderen Events. Die Show findet jeweils am ersten Montag im Mai in New York statt. Es handelt sich um eine Charity.
Wie definiert sich Exklusivität? Geladen ist nur A-Prominenz. Zuletzt kosteten Tickets rund 85.000 Euro. Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour kuratiert und kontrolliert die Gästeliste seit den 1990ern.
Warum gab es nun Ärger? Weil auf der Instagram-Seite bekanntgegeben wurde, dass Amazon-Gründer Jeff Bezos und seiner Ehefrau Lauren Sánchez Bezos im nächsten Jahr (neben Saint Laurent und Condé Nast) zu den Großspendern gehören werden. Das finden nicht alle gut.
Warum? Es wird bekrittelt, dass sich ein zwei Neureiche in die Show einkaufen. Allerdings besteht die Veranstaltung fast ausschließlich aus Neureichen.
Worum geht es? Ein Auktionshaus in Neuss im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen wollte am Montag Hunderte Gegenstände und Dokumente von KZ-Häftlingen versteigern. Es regte sich Widerstand, auch aus Polen.
Was sollte versteigert werden? Etwa 600 historische Objekte, darunter mehrere hundert Briefe aus der Sammlung eines privaten NS-Forschers. Angeboten wurde auch ein "Judenstern für Schutzhäftlinge im KL Buchenwald, Gebrauchsspuren, sehr selten gesehen!" – Anfangsgebot: 350 Euro, berichtet der Spiegel.
Warum kam es dazu nicht? Es regte sich heftiger Widerstand, auch die Politik schaltete sich ein. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) forderte, "dass ein derartiges Auktionsgeschäft in Deutschland nicht stattfindet". Sein polnischer Amtskollege Radosław Sikorski. sagte: "Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ist keine Ware und darf nicht kommerziell vermarktet werden".
Was passierte dann? Das Auktionshaus sagte die Auktion ab, entschuldigte sich und löschte sämtliche Exponate von der Webseite.
Kam so etwas schon vor? Ja, öfter, meistens ohne große Proteste. Kenner der Szene warnen vor einer Pauschalverurteilung. Auch Museen und Gedenkstätten beteiligen sich an solchen Auktion, um die erworbenen Objekte ausstellen zu können.
Was soll nun mit den Gegenständen passieren? Laut der Nachrichtenagentur KNA verlangt Polen die Übergabe an die Gedenkstätte Auschwitz.
Worum geht es? Seit Wochen steigt die Nervosität an den Börsen. Viele Experten sehen eine Überhitzung des Marktes mit KI-Aktien. Am Montag bekam die Unsicherheit neue Nahrung.
Wodurch? Am Ende des Tages fiel der Dow Jones Industrial Average (DJIA) deutlich um etwa 557 Punkte (ca. 1,2 %), kein Crash, aber ein Fingerzeig. Auch andere Indices gingen nach unten, der S&P 500 um rund 0,9 %, der Nasdaq Composite um etwa 0,8 %.
Was war davor passiert? Vor allem der Chiphersteller Nvidia hatte die Gerüchte befeuert. Viele Investoren befürchten, dass die AI-Aktien, trotz ihres starken Anstiegs, überbewertet sind. Am Mittwoch publiziert der Chiphersteller seinen mit Spannung erwarteten Quartalsbericht.
Warum haben viele Bauchweh? Weil einige Großinvestoren in den vergangenen Wochen Aktienpakete von Nvidia abgestoßen haben. SoftBank verkaufte im Oktober alle 32,1 Mio. Aktien (für 5,8 Milliarden Dollar).
Was passierte jetzt? Es wurde bekannt, dass der Hedgefonds des umstrittenen Investors Peter Thiel im 3. Quartal seinen gesamten Bestand abgebaut hat, 537.742 Nvidia-Aktien, mit einem Wert von etwa 100 Millionen Dollar. Und die beiden waren nicht die Einzigen.
Was steckt dahinter? Diese Verkäufe zeigen, dass mehrere große Investoren aktuell vorsichtiger gegenüber Nvidia sind – insbesondere im Hinblick auf KI-Bewertungen. Es handelt sich vermutlich um eine Mischung aus Gewinnmitnahmen (nach starkem Lauf) und Risikoreduktion.
Worum geht es? Die als Kessler-Zwillinge in den Sechziger- und Siebzigerjahren weltbekannten deutschen Zwillingsschwestern Alice und Ellen Kessler haben am Montag in ihrer Villa in München gemeinsam begleiteten Suizid* verübt. Das bestätigte die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben mehreren Medien. Die Schwestern waren 89 Jahre alt.
Wer waren Alice und Ellen Kessler? 1936 in Sachsen geboren, flüchteten die Schwestern 1952 aus der DDR in den Westen und wurden zu Kino-Aushängeschildern der deutschen Wirtschaftswunderjahre. Später avancierten die Blondinen zu Showstars in Paris und den USA und feierten auch in Italien, wo sie lange Jahre lebten, Triumphe.
Was war das Geheimnis ihres Erfolges? Eine Mischung aus deutschen Tugenden und weltläufigem Flair. Alice und Ellen Kessler, die zeitweilig als "schönste Frauen der Wert" galten, strahlten Internationalität aus, blieben aber ihren Wurzeln treu: Sie galten stets als diszipliniert, zuverlässig und professionell.
Waren die Schwestern verheiratet? Sie hatten immer wieder Beziehungen, verbrachten aber ihr gesamtes Leben gemeinsam. Sie wohnten stets zusammen, auch zuletzt waren ihre Wohnbereiche nur durch eine Schiebetüre getrennt. Bereits 2012 hatten Sie in einem Interview darüber gesprochen, dass sie einmal gemeinsam aus dem Leben scheiden wollen.
Was ist Begleiteter Suizid? Wenn man sterbenskrank ist und keine Aussicht auf Heilung besteht, kann man sich auch in Österreich seit 2022 von einem Arzt beim Wunsch nach selbstbestimmtem Sterben unterstützen lassen. Dafür muss man allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die von Medizinern überprüft werden. Breite Aufmerksamkeit erhielt das Thema durch den Begleiteten Suizid des Journalisten und Autors Niki Glattauer im Spätsommer dieses Jahres.
* Suidzid-Gedanken? Hier finden Sie Hilfe: Liste aller Notrufnummern (auch nach Bundesländern); Telefonseelsorge Tel.: 142 (Notruf).