Worum geht es? Der US-Autobauer Tesla ist in Europa weiterhin auf Talfahrt. Auch nach der Abkehr von Mehrheitseigentümer und CEO Elon Musk von der Regierungsarbeit und einem milliardenschweren Aktienpaket des E-Auto-Herstellers für den reichsten Menschen der Welt, sinken die Absatzzahlen in den meisten europäischen Märkten weiter rasant.
Wo geht es für Tesla bergab? Die jüngsten, am Montag veröffentlichten Zahlen lassen wenig Spielraum für Interpretationen. In Frankreich verkaufte der Hersteller im August um 47,3 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr, während der Gesamtmarkt gleichzeitig um 2 Prozent zulegte. In den Niederlanden sank der Absatz ebenfalls um 50 Prozent, in Dänemark um 40 Prozent. In Schweden verkaufte Tesla sogar um 84 Prozent weniger Wägen, während der Gesamtmarkt um 6 Prozent anstieg.
Gibt es gar keine guten Nachrichten für Elon Musk? In Maßen. In Norwegen, dem Elektro-Musterland Europas, stieg der Tesla-Verkauf an, im August war jedes fünfte in Norwegen verkaufte E-Auto von den Amerikanern. Allerdings: der chinesische Konkurrent BYD konnte seine Absatzzahlen in Norwegen im selben Zeitraum verdreifachen.
Weshalb die Absatzprobleme? Einerseits wahrscheinlich aufgrund von Produktionsunterbrechungen, die mit einem Modellwechsel beim Bestseller, dem tesla Y, zusammenhängen. Marktexperten führen die Zurückhaltung der Kunden aber auch auf das – inzwischen beendete – Engagement Musks für Donald Trump zurück. Und nicht zuletzt drängen chinesische Mitbewerber – allen voran BYD – mit Vehemenz auf den internationalen Markt.
Wie sehen die Absatzzahlen von Tesla generell aus? In den ersten sieben Monaten 2025 ging der Tesla-Absatz in Europa um ein Drittel auf 119.000 Fahrzeuge zurück. Weltweit sank der Verkauf im zweiten Quartal um 14 Prozent, neuere Zahlen gibt es noch nicht.
Worum geht es? Der Chef des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé wurde am Montag vom Verwaltungsrat, dem Aufsichtsorgan des Unternehmens, fristlos entlassen. Laurent Freixe hatte eine Liebesbeziehung mit einer ihm direkt unterstellten Managerin zuerst nicht gemeldet und dann – auf Nachfrage – dementiert.
Wie kam man ihm auf die Schliche? Laut einem Bericht der NZZ seien bereits im vergangenen Mai über interne Kanäle für Whistleblower Hinweise auf die Liaison eingegangen. Daraufhin habe eine eine erste Untersuchung nichts zutage gefördert und auch Freixe selbst die Beziehung geleugnet. Aber nach weiteren Hinweisen ließ der Verwaltungsrat tiefer graben und wurde fündig.
Weshalb eine fristlose Kündigung? Da die Beziehung weder sofort gemeldet worden, noch auf Nachfrage zugegeben worden war, habe der Manager gegen die internen Unternehmensrichtlinien verstoßen, so Nestlé in einer Aussendung. Deshalb habe man das Dienstverhältnis fristlos gekündigt. Der Franzose war fast 40 Jahre bei dem Nahrungsmittelkonzern.
Wer wird sein Nachfolger? Ein Mann mit Österreich-Bezug: Philipp Navratil, 48, besitzt die österreichische und die Schweizer Staatsbürgerschaft, ist seit 24 Jahren beim Konzern und leitete zuletzt die Kaffeekapselsparte Nespresso.
Worum geht es? Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord ist am Sonntag in Bulgarien offenbar das Ziel einer Störsender-Attacke durch Russland geworden. Das teilte eine Sprecherin der EU am Montag in Brüssel mit. Demnach sei das satellitenbasierte GPS-Navigationssystem des Jets beim Anflug auf den Flughafen von Plovdiv gestört worden und ausgefallen.
Woher weiß man, dass es Russland gewesen ist? Das sei eine Mutmaßung der bulgarischen Behörden, so die EU-Sprecherin. Die russische Regierung erklärte laut der Financial Times, die Meldungen über den Vorfall seien nicht richtig.
Konnte die Maschine dennoch landen? Ja, nachdem das Flugzeug nach dem Zwischenfall längere Zeit über dem Flughafen kreiste, landete es sicher unter Verwendung bodengestützter Navigationshilfen, so die Süddeutsche Zeitung.
Weshalb war von der Leyen in Bulgarien? Die Kommissionspräsidentin tourt derzeit durch jene nord- und osteuropäischen EU-Staaten, die direkt an Russland grenzen, um ein Zeichen in Sachen Zusammenhalt innerhalb der Union zu setzen. Lettland, Estland, Litauen, Finnland, Polen, Bulgarien und Rumänien sind, in der Diktion der EU, "Frontstaaten" gegenüber Russland.
Passieren derartige Störungen häufig? Laut EU komme es immer wieder zu derartigen Störaktionen Russlands. Vor allem im Baltikum werde so versucht, auch das zivile Leben der Menschen zu beeinflussen. Verkehrsexperten warnen demnach schon länger, dass es aufgrund derartiger Aktionen zu einem katastrophalen Unglück im Luft- oder Schifffahrtsverkehr kommen könnte.
Worum geht es? Nach dem Fünf-Satz-Sieg des Polen Kamil Majchrzak gegen den Russen Karen Khachanov bei den US-Open verteilte der Sieger Autogramme und Souvenirs bei seinen Fans. Als er einem Buben seine Kappe geben wollte, griff ein daneben stehender Mann blitzschnell zu und riss die Kopfbedeckung an sich. Die Szene wurde jedoch von den TV-Kameras festgehalten und ging kurz danach viral.
Wer war der Übeltäter? Ein polnischer Geschäftsmann namens Piotr Szczerek, der als Chef einer Baufirma zum Millionär geworden war. Die Szene wurde auf zahlreichen Plattformen millionenfach aufgerufen und Szczerek erlebte in der Folge einen Mega-Shitstorm. Er und seine Frau, die mit ihm bei dem Spiel war, deaktivierten daraufhin ihre Social Media-Konten.
Wie ging der Millionär mit seiner neuen Prominenz um? Nachdem ihm die Tragweite seiner Aktion bewusst geworden war, veröffentlichte Piotr Szczerek am Montag eine Erklärung, in der er mitteilte, er habe "eine schmerzhafte, aber notwendige Lektion in Demut" gelernt. Er wolle sich bei dem Buben, seiner Familie, allen Fans und dem Spieler selbst entschuldigen, so der Millionär.
Wie erklärte er seinen Aussetzer? Er habe gedacht, der Spieler strecke ihm die Kappe als Souvenir für seine eigenen Söhne hin, so der Bau-Manager. Es sei nicht seine Absicht gewesen, sie dem Kind wegzunehmen. Mittlerweile sei die Kappe dem Buben übergeben worden und man habe sich bei ihm entschuldigt. Ob er selbst sich entschuldigt hat, ließ der Pole, der selber in einer Amateur-Liga spielt, offen.
Reagierte auch der polnische Spieler? Ja, Kamil Majchrzak, aktuell als 62. bestplatzierter Pole in der ATP-Weltrangliste, traf den Buben nochmals, überreichte ihm eine signierte Kappe und ein Goodie-Bag und posierte für Fotos. Er habe im Trubel nach seinem Sieg den Vorfall gar nicht bemerkt, erklärte er – was auch auf dem Video klar zu erkennen ist. Majchrzak sagte zudem, er habe seinem Landsmann Szczerek die Kontaktdaten von der Mutter des Buben gegeben, damit dieser Wiedergutmachung leisten könne.
Worum geht es? Die US-Regierung soll einen Vorschlag für die Zukunft des Gaza-Streifens ausgearbeitet haben. Das berichtet die Washington Post, der das Papier vorliegt. Kernelement des Konzepts, das den zynischen Namen "GREAT Trust" (für "Gaza Reconstruction, Economic Acceleration and Transformation Trust") trägt, ist eine komplette Absiedlung der palästinensischen Bevölkerung.
Wie soll das funktionieren? Laut dem Plan sollen die USA für mindestens zehn Jahre die Verwaltung des Gaza-Streifens übernehmen. Die etwa zwei Millionen Einwohner sollen zum Verlassen des Gebietes aufgefordert werden – entweder indem sie freiwillig in ein anderes Land ausreisen, oder vorübergehend in Sperrgebiete umgesiedelt werden.
Bekommen die Menschen eine Entschädigung? Laut dem vorliegenden Plan, sollen Grundbesitzer für die Überlassung ihres Besitzes "digitale Token" erhalten. Jeder Palästinenser, der den Gaza-Streifen verlässt, soll zudem 5.000 Dollar in bar sowie Mietzuschüsse für vier Jahre und Lebensmittel für ein Jahr bekommen.
Was soll mit dem Gaza-Streifen geschehen? Dieser soll von den USA "entwickelt" werden. Geplant sind demnach Fabrikansiedlungen, Rechenzentren und Hotels, die durch private und öffentliche Investitionen finanziert werden sollen. Das alles erinnert an das im Februar von US-Präsident Donald Trump in Umlauf gebrachte bizarre Video über "Trump Gaza" und seine Ankündigung, auf dem Gebiet eine "Riviera des Nahen Ostens" errichten zu wollen.
Von wem stammt das Konzept? Ausgearbeitet wurde es von der "Gaza Humanitarian Foundation" (GHF), einer umstrittenen, von den USA unterstützten Hilfsorganisation, die mit der israelischen Armee kooperiert und gemeinsam mit US-Firmen Lebensmittellieferungen in den Gaza-Streifen liefert. Die USA haben Vorbehalte gegen die Arbeit der UNO vor Ort und arbeiten lieber mit der GHF zusammen.
Worum geht es? In den afghanischen Provinzen Kunar und Nangarhar bebte in der Nacht auf Montag die Erde. Das Beben hatte eine Stärke von 6,0 auf der Richter-Skala, das Zentrum lag in nur acht Kilometern Tiefe. Dadurch kam es zu erheblichen Schäden. Laut einem Sprecher der Taliban seien mindestens 800 Tote und 2.800 Verletzte zu beklagen.
Könnten die Opferzahlen noch steigen? Davon ist auszugehen. Laut den Behörden werden noch viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Zudem seien zahlreiche Orte aufgrund der Zerstörungen von der Außenwelt abgeschnitten und könnten nur aus der Luft erreicht werden. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Kabul bat diesbezüglich um internationale Hilfe.
Ist Afghanistan besonders gefährdet? Ja, denn das Land liege an der Schnittstelle mehrerer tektonischer Platten. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu schweren Beben in der Region. 2023 kamen laut UNO deshalb mehr als 1.500 Menschen ums Leben, 2022 starben mehr als 1.000 Menschen aufgrund von Erdbeben.
Worum geht es? Die Schweizer Organisation Pegasos führt "Freitodbegleitungen"* durch, hilft also bei assistiertem Suizid. Das Unternehmen gilt als umstritten. Ein Vorfall zeigt nun, wie pietätlos mit Hinterbliebenen umgegangen worden sein soll.
Was passierte? Pegasos ist vor allem in Großbritannien aktiv. "Going to Switzerland" sei dort längst zur stehenden Wendung für den Suizidtourismus geworden, schreibt die NZZ. Auch Maureen S. aus Irland nahm die Dienste in Anspruch.
Aber? Ihre Familie wusste nichts davon. Die 58-Jährige sagte den Angehörigen, sie reise mit einer Freundin nach Litauen. Tatsächlich starb Maureen S. am 10. Juli in Nunningen in der Schweiz.
Wie erfuhr die Familie davon? Ihre Tochter bekam ein Paket aus der Schweiz, Tracking-Nummer CF128182270CH. Darin befand sich eine Urne mit der Asche ihrer Mutter plus ein Kremierungszertifikat.
Es gab keine Verständigung über den Tod? Doch, zwei Tage später per WhatsApp, berichtet der "Irish Independent".
Was sagt Pegasos? Das Unternehmen wollte sich nicht äußern. Maureen S. dürfte Papiere gefälscht haben. Sie soll einen Brief vorgelegt haben, dass ihre Familie Bescheid wüsste. Das Unternehmen fragte per E-Mail nach, ob das Schreiben echt sei. Die Antwort dürfte Maureen S. selbst geschrieben haben.
Wie geht Pegasos nun vor? Das Unternehmen will "keine unbegleiteten Patientinnen oder Patienten mehr akzeptieren".
*Wenn Sie verzweifelt sind oder Angst haben, dass Sie sich selbst etwas antun könnten: Rufen Sie bei einer Krisenhotline an, wenden Sie sich an einen Not- oder Krisendienst in Ihrer Nähe oder an eine psychiatrische Ambulanz, beziehungsweise rufen Sie die Rettung unter 144.
Worum geht es? Jedes Jahr veranstaltet die katholische Comunione e Liberazione das "Rimini-Meeting", ein Treffen wie das Forum Alpbach, meist recht hochkarätig besetzt.
Wer kam diesmal? In Erinnerung werden vor allem Mario Draghi, früher Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und italienischer Ministerpräsident, und die aktuelle Regierungschef Giorgia Meloni bleiben.
Warum? Weil sie der EU die Leviten lasen. Im Fall von Draghi ist das keine so große Überraschung. Jahrelang habe die EU geglaubt, das wirtschaftliche Gewicht ihres 450 Millionen Konsumenten starken Marktes habe international Gewicht, sagte er. "2025 wird uns als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem diese Illusion zerbrochen ist."
Und Meloni? Sie war direkt wie selten seit sie vor drei Jahren ins Amt kam. Die EU scheine "zunehmend zur geopolitischen Bedeutungslosigkeit verurteilt und unfähig, wirksam auf die Herausforderungen zu reagieren, die China und die Vereinigten Staaten hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit stellen,“ sagte sie.
Wie lange dauerte ihre Rede? Etwa eine Stunde. die EU sei dabei, auf der Weltbühne in die Bedeutungslosigkeit abzudriften, sagte Meloni und warnte, die Union müsse "weniger tun, es aber besser machen", wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wolle.
Wie kam sie beim Publikum an? Sie wurde frenetisch begrüßt und musste sich sogar ein paar Tränen der Rührung aus dem Gesicht wischen.