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14. Januar 2025

Geht TikTok an Musk? Verkauf kurz vorm Verbot in den USA

Am 20. Jänner wird Donald Trump angelobt, einen Tag davor könnte sich das Schicksal von TikTok entscheiden. Der China-Plattform für Kurzvideos war gesetzlich eine Frist von 270 Tagen eingeräumt worden, um das US-Geschäft zu verkaufen, sie läuft am Sonntag ab. Das Unternehmen, das dem chinesischen Konzern ByteDance gehört, hat den Supreme Court angerufen und um Aufschub gebeten. Die Chancen dafür stehen schlecht.

Trump hat die Richter dazu aufgerufen, ihm mehr Zeit für einen Deal einzuräumen. Nun tauchten Gerüchte auf, TikTok könnte an Elon Musk gehen, berichtet das Wall Street Journal. Das sei "ausgelotet" worden. Musk gehört schon X, gemeinsam mit der Video-Plattform entstünde eine weltweite Medien- und Meinungsmaschine. TikTok allein hat in den USA 170 Millionen User. Eine Sprecherin wollte gegenüber BBC "Fiktion" nicht kommentieren.

Am Dienstag fanden vor dem Supreme Court in den USA die Anhörungen zu einer Fristerstreckung für TikTok statt. Eine Entscheidung soll im Lauf der Woche fallen. Die USA unterstellen China, über den Kurzvideo-Dienst massenhaft Daten zu sammeln.

Weitere Meldungen

Fällt Oscar heuer aus? Rekord-Feuer bedroht Preisverleihung

Die Bekanntgabe der Nominierungen wurde schon zweimal verschoben, nun gilt der 23. Jänner. Aber bleibt es dabei? In Hollywood nimmt eine Debatte Fahrt auf, die Fragen stellt. Etwa: Wie kann man angesichts von mindestens 24 Toten und 12.000 kaputten oder zerstören Häusern an so etwas wie Filmpreise denken? Auch vier Mitglieder des 55-köpfigen Verwaltungsrats der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und ihr ehemaliger CEO haben ihre Häuser verloren.

Nun gibt es Ideen. Ein Benefizkonzert für den 30. Januar im Intuit Dome in Inglewood ist geplant. Und es gibt den Vorschlag, die Oscar-Verleihung abzuhalten, aber alle Einnahmen zu spenden. Das schlug Jean Smart auf Instagram vor, ihre Serie "Hacks" ist Emmy-prämiert.

In Los Angeles bereitete man sich in der Nacht auf Mittwoch auf neue Stürme vor. Windböen zwischen 72 und 112 km/h wurden erwartet, es gilt weiter eine "Besonders gefährliche" Brandwetterwarnung.

Müllbälle sind zurück Neun Strände in Australien gesperrt

Mitte Oktober 2024 waren tausende Kugeln angeschwemmt worden, einige klein wie Erbsen, andere erreichten die Größe von Tennisbällen. Mehrere Strände in Australien mussten gesperrt werden. Jetzt wiederholt sich die Geschichte. Die Bälle – diesmal grau oder weiß – zwangen die Behörden dazu, neun bekannte Strände, darunter  Manly und Dee Why, zu schließen. Untersuchungen laufen.

Die neuesten Bälle "könnten alles Mögliche sein", sagte Sue Heins, Bürgermeisterin von Northern Beaches zum Guardian Australia. Genau das mache am meisten Angst. Untersuchungen der Behörden legen den Verdacht nahe, dass die Bälle aus einem Abwasserleck stammen. Beim ersten Fund im Oktober enthielten die Teerklumpen Spuren von Speiseöl, Blutdruckmedikamenten, Pestiziden, Haaren, Methamphetamin und Tierarzneimitteln.

Kaufen oder fliegen Starbucks führt neue Shop-Regeln ein

Einfach so reingehen und sich niedersetzen, oder die Toilette benutzen, das ist nun kalter Kaffee, also Schnee von gestern. In allen Filialen von Starbucks in den USA und Kanada gibt es seit Montag einen neuen Aushang: "Die Räumlichkeiten sind für die Nutzung durch unsere Partner und Kunden bestimmt – dazu gehören auch unsere Cafés, Terrassen und Toiletten." Die Regelung soll am 27. Jänner (nach Schulungen) in Kraft treten.

Bei Starbucks (39.000 Filialen in 84 Ländern) muss also ab sofort etwas gekauft werden, wenn man die Dienste der Kette in Anspruch nehmen will. Die Geschäfte des Unternehmens liefen schon einmal prickelnder. im Oktober wurden weltweit sinkende weltweite Umsätze und Gewinne gemeldet, nun soll das Angebot gestrafft werden, einzelne Getränke sollen günstiger werden. Im Sommer 2024 holte Starbucks mit Brian Niccol für 113 Millionen Dollar einen neuen Chef.

100 Prozent Steuer Spanien plant neue Immobilien-Abgabe

Für Briten ist Spanien ein gern genommener Wohnsitz, vor allem im Alter. Das könnte bald ein teures Vergnügen werden, denn Großbritannien liegt nicht (mehr) in der Europäischen Union. Das tun viele andere Länder auch nicht und deshalb sollen ihre Bewohner bald zur Kasse gebeten werden. Spanien plant, für Käufer aus Nicht-EU-Ländern eine Steuer auf bis zu 100 Prozent des Immobilienwerts einzuheben, berichtet die Financial Times.

In Spanien herrscht eine akute Wohnungskrise. Egal ob Kauf oder Mieter, Wohnraum ist rar und nur mehr schwer erschwinglich, die Wut der Bevölkerung über diesen Umstand ist groß. Deshalb kündigte der sozialdemokratischee Ministerpräsident Pedro Sánchez die Einführung einer "Immo-Strafsteuer" für Ausländer an.

Allein im dritten Quartal kauften Nicht-EU-Bürger in Spanien 27.400 Immobilien, "hauptsächlich zu Spekulationszwecken", so Sánchez – Briten, Deutsche, zunehmend auch wohlhabender Ausländer aus den USA, Mexiko und Venezuela.

Waffenstillstand in Gaza Er soll 42 Tage gelten, 33 Geiseln retten

So nahe dran war man bisher noch nie. Die Terror-Organisation Hamas hat angeblich schon zugestimmt, nun liegt es an Israel. Am Dienstag fanden in Doha, der Hauptstadt von Katar, entscheidende Gespräche statt, auch die USA (je ein Vertreter von Biden und Trump) nahmen daran teil. Laut Entwurf, der durchsickerte, soll die erste der drei Phasen des Abkommens 42 Tage dauern, berichtet La Stampa.

In Phase 1 sollen 33 Geiseln, darunter Frauen, Kinder, ältere Menschen und verletzte Zivilisten, aus dem Gazastreifen befreit werden, im Austausch gegen 1.000 palästinensische Frauen und Kinder, die in israelischen Gefängnissen eingesperrt sind. Drei Geiseln würden als "Geste des guten Willens" am ersten Tag des Abkommens freigelassen, vier eine Woche später, wenn Israel mit dem Rückzug aus besiedelten Gebieten des Gazastreifens beginnt.

Während dieser ersten sechswöchigen Phase würden sich die israelischen Streitkräfte aus den Bevölkerungszentren zurückziehen, den Palästinensern soll die Rückkehr in ihre Häuser im Norden des Gazastreifens gestattet werden und es würde eine Welle humanitärer Hilfe geben, bei der jeden Tag etwa 600 Lastwagen eintreffen würden.

In der zweiten Phase würden alle verbliebenen Geiseln, tot und lebendig, an Israel übergeben werden. In der dritten Phase sollen der Wiederaufbau und eine neue Regierungsführung für Gaza diskutiert werden.

Gorilla in Flugzeug Babyaffe aus Frachtraum gerettet

Die Maschine der Turkish Airlines sollte von Nigeria nach Bangkok, Thailand, gehen. Bei einer Zwischenlandung in Istanbul, Türkei, wurde im vergangenen Monat im Frachtraum ein junger Gorilla entdeckt. Er war fünf Monate alt und steckte in einer engen Kiste. Nun erholt er sich im im Polonezkoy Zoo von Instanbul. Untersuchungen sollen zeigen, ob er ausgewildert werden kann.

Immerhin gibt es bereits einen Namen. Nach einem öffentlichen Wettbewerb wurde er Zeytin, übersetzt Olive, "getauft". Die Olive  erholt sich gut. "Als er kam, war er sehr schüchtern und blieb dort, wo wir ihn zurückließen", sagte Tierarzt Gulfem Esmen im Guardian. "Jetzt ist er nicht mehr so schüchtern. Er kümmert sich nicht einmal groß um uns. Er spielt seine eigenen Spiele."

Keine Rede in KZ Ausschwitz verbietet Politikern Auftritte

Am 27. Jänner 1945 wurde das Konzentrationslager Ausschwitz von sowjetischen Truppen befreit. 80 Jahre später wird es am 27. Jänner eine Gedenkveranstaltung geben, zu der zahlreiche Präsidenten und Regierungschef erwartet werden. Reden dürfen sie auf der Veranstaltung keine halten, sagte Piotr Cywiński, Direktor der Gedenkstätte und des Museums Auschwitz-Birkenau, dem Guardian. Lediglich Überlebende von Auschwitz werden sprechen.

2005 hatte Russland Präsident Wladimir Putin auf der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag eine Rede gehalten. Es sei „unfassbar, dass Menschen zu einer solchen Barbarei fähig sind", sagte er.

Politisch heikel ist die Veranstaltung auch diesmal. Premierminister Benjamin Netanjahu will kommen, es existiert aber ein ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gegen ihn wegen Kriegsverbrechen. Ministerpräsident Donald Tusk hatte zunächst angedeutet, ihn vorstrecken zu wollen, nun rudert er zurück. Er gestand Netanjahu eine "sichere Teilnahme" zu.