Worum geht es? Wenn von tollen Hechten an der Börse die Rede ist, dann sind damit Unternehmen wie Apple, Nvidia oder Google gemeint. Mit einem Stoffbären machten Anleger in den vergangenen Jahre aber bessere Geschäfte.
Wie bitte? Build-a-Bear Workshop ist eine US-amerikanische Einzelhandelskette, die sich auf selbst gestaltete Plüschtiere spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1997 in St. Louis, Missouri (USA) gegründet, hat inzwischen weltweit 627 Filialen (sogar auf Kreuzfahrtschiffen) und einen Onlineshop.
Wie funktioniert das Geschäft? Kunden wählen ein Kuscheltier (meist Bären, aber auch andere Tiere, Lizenzfiguren wie Pokémon, Star Wars oder Disney). Es wird im Laden mit Watte ausgestopft, Kinder dürfen oft selbst auf das Pedal treten. Danach wird das Tier genäht, angezogen und personalisiert.
Und das hat Erfolg? Ja, rasend. Der Aktienkurs der Marke stieg in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 2.000 Prozent. Sie gehört damit zu den 20 größten Marktgewinnern in diesem Zeitraum.
Ist der Boom vorbei? Mitnichten. Der Aktienkurs hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt und ist seit Jahresbeginn um 66 Prozent gestiegen. In den vergangenen zwei Jahren wurden 100 zusätzliche Filialen eröffnet, heuer werden es 60 sein.
Was muss einschränkend gesagt werden? 2020 war die Aktie auf dem Tiefststand von 1 Dollar. Aktuell liegt der Kurs bei 73 Dollar pro Aktie.
Worum geht es? Am Freitag unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine Proklamation ("Restriction on Entry of Certain Nonimmigrant Workers“). Sie macht die sogenannten H-1B-Visa empfindlich teuer.
Wie teuer? Neue Anträge kosten nun 100.000 US-Dollar. Es handelt sich um eine einmalige Gebühr pro Antrag („petition“), nicht um eine wiederkehrende Gebühr jährlich.
Ab wann tritt das in Kraft? Das ist schon passiert, am Sonntag.
Was löste das aus? Panik unter Unternehmen, denn zunächst sah es so aus, als würde die Gebühr auch für bestehende H-1B-Visa gelten. Unternehmen versuchten am Wochenende, Mitarbeiter aus der ganzen Welt ins Land zu holen und boten Hilfe bei der Flugbuchung an. Miscoroft bat betroffene Mitarbeiten, "auf absehbare Zeit" in den USA zu bleiben, so die New York Times.
Was kosteten die Visa bisher? Arbeitgeber mussten eine Anmeldegebühr von 780 Dollar und eine Gebühr von 215 Dollar für die Visalotterie zahlen. Da die Zahl beschränkt ist, werden die Plätze verlost.
Wovon ist hier überhaupt die Rede? Das H-1B-Visum ist eine Arbeitserlaubnis für hochqualifizierte Fachkräfte. US-Unternehmen holen damit ausländische Spezialisten ins Land.Die Visa sind der Regel bis zu 3 Jahre gültig, maximal 6 Jahre.
Was ist die Vorbedingung? Mindestens ein Bachelorabschluss oder gleichwertige Erfahrung im relevanten Fachgebiet.
Wie viele Fachkräfte kommen? Die reguläre Quote beträgt 65.000 Visa pro Jahr. Es gibt eine Zusatzquote von 20.000 Stück für Personen mit einem US-Masterabschluss oder höher. Unis, Non-Profit-Organisationen im Forschungsbereich und Forschungseinrichtungen der Regierung fallen nicht unter die Quote.
Warum machen die USA das? Damit Unternehmen Amerikaner am Arbeitsmarkt favorisieren. Bedarf haben vor allem Konzerne wie Amazon oder JP Morgan, wirklich betroffen sind aber vor allem kleinere Betriebe, sie können die 100.000 Dollar kaum stemmen. Internationale Akademiker, die in den USA studiert haben, werden jetzt schwerer einen ersten Job bekommen.
Worum geht es? Seit über einem Jahr wird in den USA darüber gerungen, was mit TikTok passieren soll. Nun scheint man einer Lösung sehr nahe gekommen zu sein. Schon diese Woche könnte es soweit sein, berichtet Axios.
Was ist die Vorgeschichte? Am 24. April 2024 hatte der damalige US-Präsident Joe Biden ein Gesetz unterschrieben. Es verpflichtete die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance, die Videoplattform innerhalb eines Jahres an einen US-Eigentümer zu verkaufen oder sie zu schließen.
Warum? Weil man den chinesischen Einfluss auf die Plattform nicht mehr hinnehmen wollte. Die USA befürchteten auch, dass China die amerikanische Bevölkerung mit Propaganda oder Fake News fluten könnte.
Was passierte dann? Die Durchführung landete auf dem Schreibtisch den neuen Präsidenten. Trump war ursprünglich Tik-Tok-Gegner, die Plattform nutzte ihm aber im Wahlkampf enorm. Also verlängerte er das Verkaufs-Ultimatum bereits viermal.
Nun wieder? Ja, um weitere vier Monate, um eine Regelung zustande zu bringen.
Wie schaut diese Regelung nun aus? ByteDance muss TikTik, genau genommen den Algorithmus, vermutlich nicht verkaufen, sonst könnte das Unternehmen die Plattform außerhalb der USA nicht mehr benutzen.
Sondern? Für die USA wird eine Kopie des Algorithmus erstellt und diese Kopie dann an ein neues Joint Venture vermietet, das von einer US-Investorengruppe unter der Leitung von Andreessen Horowitz, Silver Lake und Oracle kontrolliert wird.
Was bedeutet das für Konsumenten? Die 170 Millionen US-Benutzer müssten die App nicht erneut herunterladen, da sie im Inland, aber auch außerhalb des Landes weiterhin funktionieren würde.
Wer gehört zur Investorengruppe? Oracle-Chef Larry Ellison (dessen Unternnehmen den Algorithmus neu trainieren und die Daten der US-Benutzer schützen soll), Michael Dell, Lachlan Murdoch und Rupert Murdoch. Das gab Trump am Sonntag auf dem Murdoch-Sender Fox bekannt.
Worum geht es? Um eine Überraschung. Am vergangenen Mittwoch setzte der Disney-Sender ABC "Jimmy Kimmel Live!" ab. Schon heute kehrt der Star-Talker ins Programm zurück. Mit einer Entschuldigung?
Was ist die Vorgeschichte? Nach dem Tod des rechten Influencers Charlie Kirk hatte Kimmel in seiner Show Trump verspottet – nach 22 Jahren zog ABC den Stecker. Trump Jubelte ("Kimmel hat NULL Talent") und drohte anderen TV-Sendern mit dem Zusperren.
Und nun? Am Montag gab ABC-Eigentümer Disney eine Erklärung ab. "Wir haben die letzten Tage intensiv mit Jimmy gesprochen und sind nach diesen Gesprächen zu dem Entschluss gekommen, die Show am Dienstag wieder auf Sendung zu bringen."
Und die Pause? Wird so gedeutet: "Letzten Mittwoch haben wir beschlossen, die Produktion der Show zu unterbrechen, um die angespannte Situation in einem emotionalen Moment für unser Land nicht weiter zu verschärfen. Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil wir einige der Kommentare für unpassend und daher unsensibel hielten."
Warum der Schwenk? Das Meinungsbild in den USA ist zerfranst. Selbst hochrangige Republikaner kritisierten das Aus für die Show und die Rolle von TV-Regulator Brendan Carr dabei. Der Scharfmacher ("Wir können es uns leicht machen oder schwer") war von Trump eingesetzt worden.
Was wird heute sein? Da ist noch vieles offen. Erwartet wird, dass Kimmel in der Show eine Erklärung abgibt, die man auch als Entschuldigung deuten könnte – ein Drahtseilakt. Unklar ist auch, ob alle ABC-Partnersendungen im Land die Sendung ausstrahlen.
Worum geht es? Am Wochenende hatten Australien, Großbritannien, Kanada und Portugal offiziell Palästina als Staat anerkannt. Am Montag folgte Frankreich. Aber das Vorgehen ist umstritten.
Warum Frankreich? "Manche mögen sagen, es sei zu spät. Andere mögen sagen, es sei zu früh. Doch eines ist sicher: Wir können nicht länger warten," sagte Staatspräsident Emmanuel Macron. "Nichts rechtfertigt den anhaltenden Krieg in Gaza. Nichts."
Wo gab er das Statement ab? Bei einer Konferenz zur Zweistaatenlösung vor der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. Es gab anhaltenden Applaus, vor allem von den arabischen Staaten.
Warum ist das bedeutsam? Weil nun vier der fünf UN-Vetomächte einen Staat Palästina anerkennen: Frankreich, Russland, Großbritannien und China – einzig die USA nicht.
Wie ist momentan der Status? Mit Frankreich erkennen 149 der insgesamt 193 UN-Mitgliedstaaten offiziell Palästina an. Die EU ist in der Frage gespalten. 14 Länder haben eine Anerkennung ausgesprochen oder angekündigt, 13 Länder nicht.
Wie ist das mit Österreich? So wie Deutschland gibt es keine Pläne für eine Anerkennung. Aber bei unserem Nachbarn wächst der Druck.
Wieso? In der Israel-Politik geht der Riss durch die gesamte Koalition. Sowohl in SPD als auch in der Union gibt es immer mehr Stimmen, die sich für ein härteres Vorgehen gegen Israel aussprechen.
Warum wurde zusätzlich Öl ins Feuer gegossen? Weil sich die deutsche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kürzlich für Sanktionen gegen Israel stark gemacht hat.
Was passiert nun? Am heutigen Dienstag startet die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Der Gazakrieg wird dabei das bestimmende Thema sein.
Worum geht es? Am Sonntag lud Turning Point USA zu einer öffentlichen Gedenkstunde ins State Farm Stadium in Phoenix (Arizona). Charlie Kirk hatte die rechte Jugend-Organisation gegründet. Er war am 10. September auf dem Campus der Utah Valley University erschossen worden.
Wie viele Menschen kamen? Das State Farm Stadium fasst 63.400 Menschen, die Plätze wurden auf 70.000 erweitert. Rund um das Stadion versammelten sich Tausende Menschen, die keinen Einlass mehr gefunden hatten.
Wer hielt Reden? Neben Präsident Donald Trump Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Susie Wiles, die Stabschefin des Weißen Hauses. Alle standen hinter einer Panzerglasscheibe.
Wer war unerwartet da? Tech-Milliardär Elon Musk wurde am Rande der Veranstaltung beim Plaudern mit Trump gesichtet – ihr erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt seit dem erbitterten öffentlichen Scheitern ihrer Beziehung im Juni.
Wie lange dauerte die Veranstaltung? Über fünf Stunden.
Welche Rede überraschte am meisten? Die von Erika Kirk, Charlie Kirks Witwe. In Richtung des mutmaßlichen Todesschützen sagte sie: „Diesem jungen Mann vergebe ich. Ich vergebe ihm, weil Christus das auch getan hätte und weil Charlie das auch getan hätte." Die Antwort auf Hass sei "nicht Hass, sondern Liebe – auch zu denen, die man als Feinde sieht."
Und Trump? Er war der letzte Redner, unmittelbar nach Erika Kirk, und von Vergebung war 45 Minuten lang keine Spur. Kirk nannte er einen "Märtyrer". In einem Punkt sei er anderer Meinung gewesen als er, sagte Trump. "Ich hasse meinen Gegner und wünsche ihm nicht das Beste", sagte er. Er fügte hinzu: "Es tut mir leid, Erika."
Wie nannte er den Tatverdächtigen? Ein "radikalisiertes, kaltblütiges Monster". Er werde Kirk posthum die Presidential Medal of Freedom verleihen. Trump schwor, das Justizministerium untersuche " Netzwerke linksradikaler Wahnsinniger, die politische Gewalt finanzieren, organisieren, anheizen und verüben".
Was fiel auf? Der Dresscode. Die meisten erschienen tatsächlich wie gewünscht in in Rot, Weiß und Blau, dem US-Nationalfarben.
Wie war der Stil der Veranstaltung? Fast wie ein religiöses Erweckungserlebnis. Es gab Gebete, christliche Lieder. "Wir brauchen viel mehr Gott,“ sagte Verteidigungsminister Pete Hegseth. Kirks Gegner würden versuchen, eine von Gott geschaffene Nation zu zerstören, sagte einer der Redner.
Wie endete die Gedenkfeier? Trump holte Erika Kirk auf die Bühne. Die beiden umarmten sich und standen zusammen, während "America the Beautiful" gespielt wurde. Anschließend reichten sie sich die Hände und gingen gemeinsam ab.
Worum geht es? Am 10. September wurde der rechte Aktivist und Trump-Influencer Charlie Kirk auf dem Campus der Utah Valley University in Orem erschossen. Am Donnerstag beschloss der US-Senat die Einführung einen "Nationalen Gedenktags" für ihn.
Wann findet er statt? Am 14. Oktober, dem Geburtstag von Kirk.
Wie kam es dazu? Die Abgeordneten Jimmy Patronis und Senator Rick Scott, beide aus Florida, brachten eine Resolution ein. Sie wurde von allen Republikanern im Senat unterzeichnet.
Mit welcher Begründung? "Herr Kirk hat sich stets für die Werte der individuellen Freiheit, der offenen Debatte, der Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements und der Verteidigung verfassungsmäßiger Grundsätze eingesetzt," steht im Text.
Und die Demokraten? Sind gespalten. In einer internen Sitzung gab die Fraktionsführung bekannt, dass sie für die Resolution stimmen werde, um den Republikanern keine öffentliche Angriffsfläche zu bieten. Den Abgeordneten werde aber die Entscheidung selbst überlassen, berichtet Axios.
Bedeutet was? Die Demokraten agieren uneinheitlich. Die Abgeordnete Jasmine Crockett (Demokratin, Texas) sagte vorab, sie wolle gegen die Resolution stimmen. Sie sei sich "nicht sicher, was an vielen von Kirks früheren Aussagen ehrenhaft ist".
Worum geht es? Für den Sonntag hat Turning Point USA zu einer öffentlichen Gedenkstunde ins State Farm Stadium in Phoenix (Arizona) geladen. Charlie Kirk hatte die rechte Jugend-Organisation gegründet.
Wer wird zur Gedenkfeier erwartet? Präsident Trump, Vizepräsident JD Vance, Außenminister Marco Rubio und weitere hochrangige Mitglieder der Regierung. Das State Farm Stadium fasst 63.400 Menschen.
Das wird nicht reichen, oder? Nein, die Polizei sagte gegenüber ABC News, sie wäre nicht überrascht, wenn mehr als 100.000 Menschen kämen. Der Gratis-Einlass erfolgt nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".
Wie ist das Ereignis zu bewerten? Die Anhänger des ermordeten rechten Trump-Influencer wollen die Gedenkfeier als klare politische Botschaft verstanden wissen. Turning Point USA hat die Menschen dazu aufgefordert, in Rot, Weiß und Blau zu erscheinen.
Wer hält Reden? Fix ist, dass Kirks Witwe Erika Kirk zu den Trauergästen sprechen wird. Sie ist als neue Chefin von Turning Point vorgesehen.
Wie steht es um die Sicherheit? Das US-Heimatschutzministerium hat die Veranstaltung als Ereignis der Stufe 1 eingestuft – wie den Super Bowl und den Boston-Marathon gilt, berichtete ABC News .
Wo wird Kirk beerdigt? In seiner Wahlheimat Phoenix im Anschluss an die Trauerfeier.