Lebensmittel, Energie, Gemeindegebühren, Autofahren, öffentlicher Verkehr: Kaum ein Lebensbereich, der 2026 nicht teurer wird. Und: Viele der Preissteigerungen sind abenteuerlich hoch ausgefallen. Womit Sie jetzt rechnen müssen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Sie haben einen Rauhaardackel? Oder einen Pinscher? Hoffentlich wertschätzt ihr Mausi, wie tief Sie bald für ihn oder sie in die Tasche greifen.
Sie sind öfter durschtig? Dann denken sie vielleicht besser in Alternativen zum Bier! Leitungswasser wäre eine günstiges Ersatzprogramm. Wobei ...
Würde man in Österreich aktuell eine Zeitung gründen, dann böte sich der Titel Hiobsbotschaft an. Fast täglich wird die Bevölkerung darüber unterrichtet, was demnächst oder sofort teurer wird. Diese Preissteigerungen heißen nicht immer Preissteigerung, sondern manchmal auch Preisanpassung oder Inflationsausgleich oder Optimierung der Preisstruktur oder marktgerechte Tarifgestaltung.
Im Ergebnis läuft es immer auf dasselbe hinaus: Die Geldbörserl der Österreicherinnen und Österreicher schlanken in einer Geschwindigkeit ab als wären sie mit Ozempic-Spritzen beschossen worden. Im November lag die Teuerung bei 4,1 Prozent, der Dezember wird kaum besser ausfallen. In der Eurozone liegen nur zwei Länder schlechter.

Falls Sie einen Gedanken daran verschwendet haben, dass nun das Schlimmste überstanden ist, dann ist "verschwendet" der passende Begriff dafür. Mit Anfang des Jahres wird erneut einiges empfindlich teurer. Ein kleines Potpourri der Preissteigerungen:
Mops bis Mozart: Wien erhöht 300 Gebühren
Wien schraubt an 300 Gebühren herum, nun wurden die ersten bekannt. Etwa der Sportförderungsbeitrag, er erhöht sich von 10 Prozent auf 12,5 Prozent, Fußball-Tickets werden damit teurer. Die Erhöhungen sollen im Lauf des Frühjahr 2026 in Kraft treten.
Bier schäumt um 3,2 Prozent über
Mit 1. Dezember hat die Brau Union die Bierpreise um 3,2 Prozent angehoben. Das betrifft 20 Marken, etwa Gösser, Zipfer, Puntigamer, Reininghaus, Wieselburger, Kaiser, Schwechater, Fohrenburger, Edelweiss, Schaldminger, Schleppe, Villacher Bier, Linzer Bier.
Der Marktanteil der Brau Union, im Eigentum des niederländischen Heineken-Konzerns, beträgt in Österreich 60 Prozent. Ob die Supermärkte und die Gastro die Preiserhöhung an die Kunden weiterreichen ist unklar. Prognose: nicht gleich, aber irgendwann bald.

Wiener Öffis fahren auf höhere Tarife ab
Mit 1. Jänner werden U-Bahn & Co empfindlich teurer. Die Jahreskarte steigt von 365 Euro auf 461 Euro (digital) oder 467 Euro (Papier). Wer monatlich zahlen will, kommt auf 500,40 Euro bzw. 506,40 Euro im Jahr. Die Einzelfahrt kostet statt 2,40 Euro nun 3 Euro (digital) oder 3,20 Euro (Papier). Mehr dazu hier.
Preis fürs Klimaticket heizt sich auf
Bereits mit 1. August wurde der Preis für das österreichweite Klimaticket von 1.095 Euro auf 1.300 Euro angehoben. Mit 1. Jänner sind dann 1.400 Euro fällig. Mehr dazu hier.
Regionaltickets sind preislich auf Schiene
Nicht in allen Bundesländern, aber in den meisten fahren auch die regionalen Zugtickets preislich Schlitten. Das VOR KlimaTicket MetropolRegion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) kostet ab 1. Jänner 1.000 Euro und damit 102 Euro mehr als bisher Mehr dazu hier. Der Preis für das Klimaticket Oberösterreich steigt um 111 Euro auf 703 Euro (den Gesamtüberblick gibt es hier).
Auch Wiener Parkgebühren halten nicht an
Mit 1. Jänner steigen in Wien die Parkgebühren um 30 Prozent. Jede halbe Stunde kostet um 40 Cent mehr. Eine Stunde parken kommt in Wien dann 3,40 Euro. Der Preis für das Parkpickerl klettert von 10 Euro auf 13 Euro im Monat.
E-Card bekommt preislichen Fieberschub
Die Jahresgebühr für die E-Card verdoppelt sich nahezu. Statt 13,80 Euro sind seit 15. November fürs kommende Jahr 25 Euro fällig. Das Geld wird direkt vom Lohn abgezogen. Ab 2026 müssen dann auch Pensionisten zahlen. Mehr dazu hier.

Wiener Wohnbauförderung räumt sich mehr Platz im Geldbörsel ein
Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich den Wohnbauförderungsbeitrag, er beträgt derzeit jeweils 0,5 Prozent vom Bruttolohn. Ab 1. Jänner erhöht Wien als einziges Bundesland die Abgabe auf jeweils 0,75 Prozent. Wer 4.000 Euro brutto im Monat verdient, verliert 72 Euro netto im Jahr. Mehr dazu hier.
Neuer Preis für Vignette pickt
Wer auf die Autobahn muss, blecht dafür im nächsten Jahr mehr. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette steigt von 103,80 Euro auf 106,80 Euro, der für die Motorradvignette von 41,50 Euro auf 42,70 Euro. Mehr dazu hier.
Auch NoVA und Versicherungssteuer schnalzen nach oben
Die Normverbrauchsabgabe für den CO2-Ausstoß von Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor steigt ebenfalls ab 2026 an. Laut ÖAMTC sind davon auch Hybrid-Modelle und Plug-in-Hybride betroffen, nur Elektroautos bleiben von der NoVA befreit.
Auch die jährlich fällige motorbezogene Versicherungssteuer wird bei Neuzulassungen teurer. Im Schnitt zahlen Benzin- und Diesel-Fahrer rund 35 Euro mehr pro Jahr als bisher. Auch bei Plug-in-Hybriden kann es zu höheren Abgaben kommen. Mehr dazu hier.
Pannen kosten nicht nur Nerven
Die Auto-Mitgliedschaft beim ÖAMTC kostet im nächsten Jahr 106,10 Euro im Jahr, heuer waren es 103,40 Euro. Mehr dazu hier. Beim ARBÖ zahlt man 113,20 Euro statt 110 Euro im Jahr. Mehr dazu hier.
Falschparken wird zum Luxus
Autofahrer, die in Wien Bim oder Bus blockieren, mussten schon bisher 365 Euro (nicht zufällig der Preis der Öffi-Jahreskarte) plus die Kosten für Feuerwehr und Abschleppdienst berappen. Ab 2026 wird aber die Jahreskarte mit 467 Euro empfindlich teurer – und genauso viel kostet dann auch das Falschparken.
Versicherungen sichern sich höhere Prämien
Auch die Briefe der Versicherungen in der Weihnachtszeit haben Tradition. Bei Haushaltsversicherungen, Zusatz-Krankenversicherungen oder Auto-Versicherungen werden die Gebühren "angepasst", sie kosten also mehr.

Energiepreise stehen unter Strom
Im November lag die Teuerung in Österreich bei 4,1 Prozent, im Oktober waren es 4,0 Prozent. In der Eurozone (2,2 Prozent im Schnitt) liegen damit nur mehr Estland (4,7 Prozent) und Kroatien (4,3 Prozent) hinter Österreich. Preistreiber war laut Statistik Austria die Energie. Hier stiegen die Preise im November um 10,9 Prozent, nach einem Plus von 9,4 Prozent im Oktober.
Essen muss man sich vom Mund absparen
Auch das zeigt die Inflationsrate: Bei Nahrungsmitteln, Tabak, Alkohol ging es um 4,4 Prozent nach oben, im Oktober waren es 4,0 Prozent. Im Dienstleistungsbereich durfte es mit einem Plus von 4,5 Prozent noch etwas mehr sein.
Österreich gibt es im Ausland billiger
Falls Sie sich im Supermarkt über die Preise wundern: Sie sind nicht allein. Vom "Österreich-Aufschlag", im Sommer von Politikern gern in den Mund genommener Begriff, ist nun keine Rede mehr. Viele Waren sind im Ausland billiger zu haben, auch solche, die aus Österreich stammen.
Teuerung ist kein kalter Kaffee
Nicht alles wurde teurer. Ein Preisvergleich der Arbeiterkammer im September 2025 zeigte: 13 von 40 Produkten wurden im Vergleich zum September 2024 billiger, Duschgel etwa um 17 Prozent. Aber: Bei einigen Bedarfsgütern schnalzten die Preise richtig nach oben, etwa beim Bohnenkaffee (plus 57 %), Tafelessig (plus 41 %), Orangensaft (plus 36 %) oder bei der Vollmilchschokolade (plus 23 %). Mehr dazu hier.
Auch der Tschick-Preis heizt uns ein
Die Tabaksteuer erhöht sich von 83,50 auf 85,50 Euro pro 1.000 Zigaretten. Der variable Anteil bleibt bei 32 Prozent des Verkaufspreises. Neu besteuert werden ab April auch Nikotinbeutel und E-Zigaretten-Liquids.
Gaspreise geben Gas
Erst im Jänner 2025 wurden die Netzentgelte für Gas und Strom deutlich erhöht, nun geht es weiter rauf. Die Netzkosten für Gas steigen im Schnitt in Österreich um 18,2 Prozent, es gibt starke regionale Schwankungen.
Die Mietervereinigung hat die Folgen für einen Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 15.000 kWh ausgerechnet. in Kärnten betragen die Mehrkosten 142 Euro im Jahr, im Burgenland gleich 600 Euro, in Wien 85 Euro.

Auch Gemeinden wollen Geld sehen
Die meisten Gemeinden in Österreich gehen finanziell am Stock. Die Erhöhung von Gebühren geht leichter von der Hand als das Einsparen. Wasser, Kanal, Müll kosten jetzt vielerorts mehr.
Das willkürliche Beispiele Tulln zeigt: auch hier zahlt man ab 1. Jänner für Hunde mehr (70 Euro statt 54,03 Euro), Schwimmen im Aubad (9,90 Euro statt 7,90 Euro) oder Schlittschuh laufen (9,70 Euro statt 8,10 Euro) sind ebenfalls ein teureres Vergnügen.
Na Mahlzeit in den Kindergärten
Die Essensbeitrag für Klein- und Kindergartenkinder soll in Wien mit 1. Jänner um über 10 Prozent erhöht werden. Eltern zahlen im Monat dann statt 84,85 Euro 94 Euro.
Beim Schwimmen gehen die Preise baden
In vielen Gemeinden gehen die Preise in Bädern nach oben (oder sie sperren ganz zu). In Wien steigen die Preise um 6,4 Prozent. Der Tageseintritt kostet 8,10 Euro, die Halbjahreskarte 170,10 Euro statt bisher 159,60 Euro.