Newsflix.at Logo
78.300 Dollar pro Kopf

Platz 13 in der Welt: So reich ist Österreich wirklich

Der Economist hat die Wirtschaftsleistung sowie lokale Marktfaktoren von 178 Ländern miteinander verglichen. Überraschendes Ergebnis: Österreich liegt weltweit auf Platz 13, noch vor Frankreich, Schweden und Finnland. Ganz vorn: Norwegen, Katar & Dänemark.

So reich ist Österreich: Laut einer neuen Auswertung des Economist liegt unser Land auf Platz 13 der reichsten Staaten der Welt
So reich ist Österreich: Laut einer neuen Auswertung des Economist liegt unser Land auf Platz 13 der reichsten Staaten der Weltviennaslide / picturedesk.com
The Economist
Akt. 13.08.2025 00:40 Uhr

Reich sein bedeutet nicht nur, mehr zu verdienen. Die Preise unterscheiden sich von Land zu Land, und ein bescheidenes Gehalt reicht dort weiter, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind. Auch die Arbeitszeiten variieren: An manchen Orten lassen sich mit weniger Arbeitsstunden hohe Einkommen erzielen, sodass mehr Zeit für Freizeit bleibt. Welche Länder sind also wirklich reich?

Um diese Frage zu beantworten, haben wir 178 Länder anhand von drei Kriterien bewertet. Das erste Kriterium ist das Pro-Kopf-BIP zu Marktwechselkursen. Es ist einfach und intuitiv und wird häufig herangezogen. Allerdings werden dabei Preisunterschiede zwischen den Ländern nicht berücksichtigt.

Der zweite Maßstab passt die Einkommen an diese lokalen Kosten an (bekannt als Kaufkraftparität oder KKP). Dies liefert einen besseren Anhaltspunkt für den Lebensstandard, berücksichtigt jedoch nicht die Freizeit: Der Anteil der Erwerbstätigen und die Arbeitszeit variieren von Land zu Land.

Unser letzter Maßstab berücksichtigt sowohl die lokalen Preise als auch die geleisteten Arbeitsstunden. Sehen Sie unten, wie die Länder abschneiden.

Bahnhofstraße Zürich: Nirgendwo ist das durchschnittliche pro-Kopf-Einkommen höher als in der Schweiz
Bahnhofstraße Zürich: Nirgendwo ist das durchschnittliche pro-Kopf-Einkommen höher als in der Schweiz
travelstock44 / Lookphotos / picturedesk.com

Die drei Länder, die unsere Liste anführen, sind die Schweiz, Singapur und Norwegen. In Dollar ausgedrückt liegt die Schweiz mit einem Durchschnittseinkommen von über 100.000 Dollar im letzten Jahr an der Spitze. Singapur und Norwegen folgen mit 90.700 Dollar bzw. 86.800 Dollar. Die Schweiz ist jedoch auch eines der teuersten Länder der Welt, sodass die hohen Gehälter nicht sehr weit reichen.

Bereinigt um die lokalen Kosten liegt Singapur vorn. Und bereinigt um die geleisteten Arbeitsstunden nimmt Norwegen wie im Vorjahr den ersten Platz ein, gefolgt von Katar und Dänemark. Die USA, gemessen am BIP die größte Volkswirtschaft der Welt, belegen bei den drei Messgrößen die Plätze 4, 7 und 6. Großbritannien liegt auf den Plätzen 19, 27 und 25.

Das sind die 10 reichsten Länder der Welt, gemessen an den Faktoren BIP pro Kopf zu Marktwechselkursen, Kaufkraftparität und lokale Preis-Situation sowie geleistete Arbeitsstunden
Das sind die 10 reichsten Länder der Welt, gemessen an den Faktoren BIP pro Kopf zu Marktwechselkursen, Kaufkraftparität und lokale Preis-Situation sowie geleistete Arbeitsstunden
The Economist
Die Plätze 11-20 der reichsten Länder der Welt. Österreich liegt mit 56.800 Dollar beim Pro-Kopf-BIP auf Platz 14 und kommt unter Berücksichtigung aller Faktoren auf den Gesamt-Platz 13
Die Plätze 11-20 der reichsten Länder der Welt. Österreich liegt mit 56.800 Dollar beim Pro-Kopf-BIP auf Platz 14 und kommt unter Berücksichtigung aller Faktoren auf den Gesamt-Platz 13
The Economist

Die Veränderungen der Länderrangliste in den verschiedenen Kategorien können soziale Muster widerspiegeln. Länder, in denen nur wenige Frauen für ihre Arbeit bezahlt werden – wie Saudi-Arabien und die Türkei – schneiden beim Stundenlohn besser ab als beim Einkommen allein, da die Verdienste auf wenige Personen konzentriert sind.

Länder mit einer ungewöhnlich alten oder jungen Bevölkerung verschieben sich ebenfalls: In Italien sind viele Menschen im Ruhestand, in Nigeria haben viele noch kein erwerbsfähiges Alter erreicht. In beiden Ländern unterstützt eine kleinere Erwerbsbevölkerung eine größere.

Seit letztem Jahr war Guyana mit einem durchschnittlichen Sprung um 17 Plätze der größte Aufsteiger in der Gesamtwertung. Ein Ölboom hat das Durchschnittseinkommen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 40 Prozent angehoben. Die USA stiegen um durchschnittlich 1,6 Plätze, obwohl ihre Zölle einen Angriff auf den Lebensstandard darstellen.

Am Ende der Rangliste steht Burundi, wo die Mehrheit der Bevölkerung unter 17 Jahre alt ist. Die Einkommen betragen kaum 0,15 Prozent derjenigen der Schweiz. Selbst preisbereinigt müsste ein Schweizer Einkommen von 100 Burundiern geteilt werden.

Norwegische Ölförderung in der Barentsee: Nordseeöl und die soziale Struktur des Landes machen Norwegen zum reichsten Land der Welt
Norwegische Ölförderung in der Barentsee: Nordseeöl und die soziale Struktur des Landes machen Norwegen zum reichsten Land der Welt
Cornelius Poppe / NTB / picturedesk.com

* Österreich ist das 13.-reichste Land der Welt

Österreich liegt in der Economist-Rangliste überraschend weit vorne – und zwar in allen drei Referenz-Faktoren:

So schneidet Österreich in der Economist-Rangliste ab

  • Beim Pro-Kopf-BIP (Bruttoinlandsprodukt) zu Marktwechselkursen liegt Österreich im weltweiten Vergleich mit 56.800 Euro pro Kopf auf dem 14. Platz. Das bedeutet, das – statistisch gesehen – auf jeden Österreicher ein Jahres-Bruttoeinkommen in dieser Höhe kommt – und zwar vom Säugling bis zum Pensionisten. Ganz vorne in dieser Rangliste liegen die Schweiz (104.000 Dollar), Singapur (90.700 Dollar) und Norwegen (86.800 Dollar). Das niedrigste Pro-Kopf-BIP hat das afrikanische Malawi mit 508 Dollar pro Kopf und Jahr.
  • Die Kaufkraftparität stellt das Verhältnis des Einkommens an die lokalen Kosten darf. Das lässt Rückschlüsse auf den Lebensstandard in einem Land zu, sagt aber nichts über die Anzahl der Erwerbstätigen in einem Land und deren durchschnittliche Arbeitszeit aus. Hier liegt Österreich im internationalen Vergleich auf Platz 17 – unsere 56.800 Dollar rechnen sich in Anbetracht der Verhältnisse auf einen Wert von 71.600 Dollar hoch. In dieser Statistik einsame Spitze: Singapur mit einem hochgerechneten Wert von 151.000 Dollar.
  • Der dritte Faktor berücksichtigt schließlich die lokalen Preise für Waren und Dienstleistungen sowie die für die Erwirtschaftung des pro-Kopf-BIP geleisteten Arbeitsstunden. Diese Werte mit einbezogen, rechnet sich das heimische Pro-Kopf-BIP schließlich auf die Summe von 78.300 Dollar pro Kopf hoch. Ergibt Gesamtrang 13, noch vor Ländern wie Frankreich (77.900 Dollar), Schweden (74.700 Dollar) oder Finnland (72.900 Dollar). Ganz vorne liegt das Öl-reiche Norwegen (115.000 Dollar) vor Katar (111.000 Dollar) und Dänemark (92.300 Dollar). Am Ende der Rangliste: die Zentralafrikanische Republik mit 1.410 Dollar.

Unter dem Strich bedeutet das, dass Österreich nicht nur vom wirtschaftlichen Ertrag her mit wesentlich größeren und potenteren Nationen mithalten kann – Deutschland liegt etwa beim pro-Kopf-BIP um 1.000 Dollar hinter Österreich, Italien erwirtschaftet nur 40.200 Dollar pro Kopf. Vor allem auch die – im Verhältnis zu vergleichbaren Staaten immer noch – moderaten Preise sowie die verhältnismäßig kurze Arbeitszeit katapultieren uns auf den weltweit sehr beachtlichen 13. Gesamt-Rang.

Berechnungs-Faktor 1: Das Pro-Kopf-BIP (Bruttoinlandsprodukt) zu Marktwechselkursen lag in Österreich 2024 bei 56.800 Dollar – Das ist Gesamtrang 14, einen Platz vor Deutschland. Ganz vorne: Die Schweiz mit 104.000 Dollar pro Kopf
Berechnungs-Faktor 1: Das Pro-Kopf-BIP (Bruttoinlandsprodukt) zu Marktwechselkursen lag in Österreich 2024 bei 56.800 Dollar – Das ist Gesamtrang 14, einen Platz vor Deutschland. Ganz vorne: Die Schweiz mit 104.000 Dollar pro Kopf
The Economist
Berechnungs-Faktor 2: Er passt die Einkommen an die lokalen Kosten an – das bezeichnet man als Kaufkraftparität. Das Pro-Kopf-Einkommen der Österreicher ist demnach 71.600 Dollar wert. Zum Vergleich: Die Schweiz liegt hier mit 93.800 Dollar auf Platz 5. Mit anderen Worten: Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind ungleich günstiger als bei den Eidgenossen
Berechnungs-Faktor 2: Er passt die Einkommen an die lokalen Kosten an – das bezeichnet man als Kaufkraftparität. Das Pro-Kopf-Einkommen der Österreicher ist demnach 71.600 Dollar wert. Zum Vergleich: Die Schweiz liegt hier mit 93.800 Dollar auf Platz 5. Mit anderen Worten: Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind ungleich günstiger als bei den Eidgenossen
The Economist
Berechnungs-Faktor 3: Er berücksichtigt die lokalen Verbraucherpreise sowie die Arbeitsstunden, die für die im Pro-Kopf-BIP erzielte Summe geleistet werden müssen. Das erhöht den Wert des in Österreich erwirtschafteten Pro-Kopf-BIP schließlich auf 78.300 Dollar. Macht im Gesamt-Ranking Platz 13 von insgesamt 178 Nationen. Ganz vorne: Norwegen, Katar und Dänemark
Berechnungs-Faktor 3: Er berücksichtigt die lokalen Verbraucherpreise sowie die Arbeitsstunden, die für die im Pro-Kopf-BIP erzielte Summe geleistet werden müssen. Das erhöht den Wert des in Österreich erwirtschafteten Pro-Kopf-BIP schließlich auf 78.300 Dollar. Macht im Gesamt-Ranking Platz 13 von insgesamt 178 Nationen. Ganz vorne: Norwegen, Katar und Dänemark
The Economist / Quellen: OECD, World Bank, Penn World Table, UN, The Economist

Einige Orte sind nicht berücksichtigt. Winzige Gebiete wie Bermuda sind zu klein, um in die Rangliste aufgenommen zu werden. Der Index lässt auch Irland außer Acht, wo die BIP-Berechnungen durch Steuerarbitrage verzerrt sind, sowie Luxemburg, wo die Einkommen durch grenzüberschreitende Pendler aufgebläht sind.

Die Rangliste berücksichtigt weder Ungleichheit noch den Wert von Vermögenswerten. In einigen der berücksichtigten Länder sind möglicherweise offizielle Daten unvollständig oder unzuverlässig. Keine einzelne Messgröße kann erfassen, wie gut Menschen leben. Zusammengenommen bieten die Zahlen jedoch eine nützliche Orientierungshilfe.

* Diese Absätze entstanden durch eine ergänzende Recherche durch Newsflix und wurden nicht von The Economist gestaltet.

"© 2025 The Economist Newspaper Limited. All rights reserved."

"From The Economist, translated by www.deepl.com, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com"

The Economist
Akt. 13.08.2025 00:40 Uhr