Der Economist hat die Wirtschaftsleistung sowie lokale Marktfaktoren von 178 Ländern miteinander verglichen. Überraschendes Ergebnis: Österreich liegt weltweit auf Platz 13, noch vor Frankreich, Schweden und Finnland. Ganz vorn: Norwegen, Katar & Dänemark.
Reich sein bedeutet nicht nur, mehr zu verdienen. Die Preise unterscheiden sich von Land zu Land, und ein bescheidenes Gehalt reicht dort weiter, wo die Lebenshaltungskosten niedriger sind. Auch die Arbeitszeiten variieren: An manchen Orten lassen sich mit weniger Arbeitsstunden hohe Einkommen erzielen, sodass mehr Zeit für Freizeit bleibt. Welche Länder sind also wirklich reich?
Um diese Frage zu beantworten, haben wir 178 Länder anhand von drei Kriterien bewertet. Das erste Kriterium ist das Pro-Kopf-BIP zu Marktwechselkursen. Es ist einfach und intuitiv und wird häufig herangezogen. Allerdings werden dabei Preisunterschiede zwischen den Ländern nicht berücksichtigt.
Der zweite Maßstab passt die Einkommen an diese lokalen Kosten an (bekannt als Kaufkraftparität oder KKP). Dies liefert einen besseren Anhaltspunkt für den Lebensstandard, berücksichtigt jedoch nicht die Freizeit: Der Anteil der Erwerbstätigen und die Arbeitszeit variieren von Land zu Land.
Unser letzter Maßstab berücksichtigt sowohl die lokalen Preise als auch die geleisteten Arbeitsstunden. Sehen Sie unten, wie die Länder abschneiden.
Die drei Länder, die unsere Liste anführen, sind die Schweiz, Singapur und Norwegen. In Dollar ausgedrückt liegt die Schweiz mit einem Durchschnittseinkommen von über 100.000 Dollar im letzten Jahr an der Spitze. Singapur und Norwegen folgen mit 90.700 Dollar bzw. 86.800 Dollar. Die Schweiz ist jedoch auch eines der teuersten Länder der Welt, sodass die hohen Gehälter nicht sehr weit reichen.
Bereinigt um die lokalen Kosten liegt Singapur vorn. Und bereinigt um die geleisteten Arbeitsstunden nimmt Norwegen wie im Vorjahr den ersten Platz ein, gefolgt von Katar und Dänemark. Die USA, gemessen am BIP die größte Volkswirtschaft der Welt, belegen bei den drei Messgrößen die Plätze 4, 7 und 6. Großbritannien liegt auf den Plätzen 19, 27 und 25.
Die Veränderungen der Länderrangliste in den verschiedenen Kategorien können soziale Muster widerspiegeln. Länder, in denen nur wenige Frauen für ihre Arbeit bezahlt werden – wie Saudi-Arabien und die Türkei – schneiden beim Stundenlohn besser ab als beim Einkommen allein, da die Verdienste auf wenige Personen konzentriert sind.
Länder mit einer ungewöhnlich alten oder jungen Bevölkerung verschieben sich ebenfalls: In Italien sind viele Menschen im Ruhestand, in Nigeria haben viele noch kein erwerbsfähiges Alter erreicht. In beiden Ländern unterstützt eine kleinere Erwerbsbevölkerung eine größere.
Seit letztem Jahr war Guyana mit einem durchschnittlichen Sprung um 17 Plätze der größte Aufsteiger in der Gesamtwertung. Ein Ölboom hat das Durchschnittseinkommen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 40 Prozent angehoben. Die USA stiegen um durchschnittlich 1,6 Plätze, obwohl ihre Zölle einen Angriff auf den Lebensstandard darstellen.
Am Ende der Rangliste steht Burundi, wo die Mehrheit der Bevölkerung unter 17 Jahre alt ist. Die Einkommen betragen kaum 0,15 Prozent derjenigen der Schweiz. Selbst preisbereinigt müsste ein Schweizer Einkommen von 100 Burundiern geteilt werden.
Österreich liegt in der Economist-Rangliste überraschend weit vorne – und zwar in allen drei Referenz-Faktoren:
Unter dem Strich bedeutet das, dass Österreich nicht nur vom wirtschaftlichen Ertrag her mit wesentlich größeren und potenteren Nationen mithalten kann – Deutschland liegt etwa beim pro-Kopf-BIP um 1.000 Dollar hinter Österreich, Italien erwirtschaftet nur 40.200 Dollar pro Kopf. Vor allem auch die – im Verhältnis zu vergleichbaren Staaten immer noch – moderaten Preise sowie die verhältnismäßig kurze Arbeitszeit katapultieren uns auf den weltweit sehr beachtlichen 13. Gesamt-Rang.
Einige Orte sind nicht berücksichtigt. Winzige Gebiete wie Bermuda sind zu klein, um in die Rangliste aufgenommen zu werden. Der Index lässt auch Irland außer Acht, wo die BIP-Berechnungen durch Steuerarbitrage verzerrt sind, sowie Luxemburg, wo die Einkommen durch grenzüberschreitende Pendler aufgebläht sind.
Die Rangliste berücksichtigt weder Ungleichheit noch den Wert von Vermögenswerten. In einigen der berücksichtigten Länder sind möglicherweise offizielle Daten unvollständig oder unzuverlässig. Keine einzelne Messgröße kann erfassen, wie gut Menschen leben. Zusammengenommen bieten die Zahlen jedoch eine nützliche Orientierungshilfe.
* Diese Absätze entstanden durch eine ergänzende Recherche durch Newsflix und wurden nicht von The Economist gestaltet.
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"From The Economist, translated by www.deepl.com, published under licence. The original article, in English, can be found on www.economist.com"