Azoren statt Paris. Gérard Depardieu weilte lieber bei Filmaufnahmen, als am Dienstag zu erscheinen. Das Strafgericht verurteilte ihn also in Abwesenheit nicht rechtskräftig zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe, einer Geldstrafe von etwa 20.000 Euro sowie einer Eintragung in das französische Sexualstraftäterregister. Zudem wurde der 76-Jährige für zwei Jahre von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen und muss sich einer psychologischen Betreuung unterziehen.
Depardieu soll während der Dreharbeiten zum Film "Les Volets Verts" 2021 sexuell übergriffig geworden sein. Zwei Frauen – eine 54-jährige Dekorateurin und eine 34-jährige Regieassistentin – berichteten von unangemessenen Berührungen und obszönen Bemerkungen. Der Schauspieler bestritt die Vorwürfe, räumte jedoch ein, in der Vergangenheit "unbeholfen" gewesen zu sein und "oft Schweinereien" gesagt zu haben.
Dieser Prozess ist der erste, in dem Depardieu sich wegen sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten muss. In den vergangenen Jahren gab es über 20 öffentliche Anschuldigungen gegen ihn, von denen viele jedoch aufgrund fehlender Beweise oder Verjährung nicht zu einer Anklage führten. Ein weiterer Prozess wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung steht noch aus.
Bis Ende Dezember hatten die USA noch ein Kopfgeld von zehn Millionen US-Dollar auf Ahmed al-Sharaa ausgesetzt. Der aktuelle Machthaber von Syrien soll vor Jahren in Internierungslagern wie Camp Bucca und Camp Taji gefangen gehalten worden sein, sie wurden von US-Streitkräften und der irakischen Regierung betrieben. Nun die Wende. Im Rahmen seiner Nahostreise kündigte US-Präsident Donald Trump in Riad an, sämtliche US-Sanktionen gegen Syrien aufheben zu wollen.
Sie waren unter dem Caesar Syria Civilian Protection Act von 2019 verhängt worden. Nun sei es an der Zeit, Syrien beim Wiederaufbau zu unterstützen, damit es wieder "Größe" erreiche, sagte der US-Präsident. Al-Sharaa hatte zuletzt angeboten, US-Unternehmen Zugang zu seinen Rohstoffvorkommen zu ermöglichen. Vorbild war das Mineralienabkommen der Ukraine. Sogar die Errichtung eines Trump Towers in der syrischen Hauptstadt Damaskus scheint möglich.
Al-Sharaa kam nach dem Sturz von Diktator Bashar al-Assad im Jahr 2024 an die Macht. Die Entscheidung hat in der internationalen Gemeinschaft gemischte Reaktionen hervorgerufen. Die Aufhebung der Sanktionen wurde von der UN begrüßt. Israel zeigt sich besorgt über al-Sharaas islamistische Vergangenheit.
Es war eine der größten Operationen der vergangenen Jahre. Rund 800 Einsatzkräfte durchsuchten am Dienstag ab 6 Uhr früh Immobilien und Wohnungen in acht Bundesländern. Ziel: Die Zerschlagung der größten "Reichsbürger"-Gruppe, der Verein nennt sich "Königreich Deutschland". Die Szene lehnt die Legitimität der Bundesrepublik ab, will einen "Gegenstaat" errichten und zählt laut Verfassungsschutz rund 25.000 Anhänger.
Es gab vier Festnahmen, darunter Peter Fitzek, selbsternannter "König von Deutschland". Er wurde in Untersuchungshaft genommen. Bei der Festnahme trug er statt königlicher Insignien ein schlichtes Poloshirt. Es handle sich um "keine harmlose Spinnerei, sondern gefährlichen Staatsersatz mit antisemitischen und verschwörungsideologischen Zügen", sagte Innenminister Alexander Dobrindt (CSU). Er hatte das "Königreich Deutschland" zuvor verbieten lassen.
Die Änderung kam über Nacht. Nur einen Tag vor der Eröffnungszeremonie am Dienstag erließen die Filmfestspiele von Cannes eine neue Kleiderordnung. Zu viel Nacktheit ist auf dem roten Teppich "aus Gründen des Anstands" nun verboten. Offenbar wollte man Bianca Censoris und ihrem Begleiter Ye, früher bekannt als Kanye West, keine Bühne bieten, wie es bei den diesjährigen Grammys passierte.
Das Verbot wirkt aber auch in die andere Richtung. "Voluminöse Outfits" sind nun ebenfalls untersagt. Also "Kleider mit einer großen Schleppe, die den reibungslosen Ablauf der Gäste behindern und die Platzwahl im Theater erschweren". Es gibt schon das erste Opfer: Halle Berry, Mitglied der Wettbewerbsjury. "Ich hätte heute Abend ein wunderschönes Kleid des [indischen Designer Gaurav] Gupta tragen sollen, aber ich kann es nicht tragen, weil die Schleppe zu groß ist", sagte sie auf der Eröffnungspressekonferenz.
Anfang Februar platzte die Fusion mit Honda und Mitsubishi. Nun muss der japanische Autobauer Nissan drastisch umstrukturieren. Das Unternehmen kündigte am Dienstag an, weltweit weitere 11.000 Stellen abzubauen und sieben Fabriken zu schließen, um das Geschäft angesichts schwacher Umsätze umzustrukturieren, berichtet die BBC. Nissan beschäftigt etwa 133.500 Mitarbeiter.
Mit den jüngsten Kürzungen erhöht sich die Gesamtzahl der Entlassungen, die das Unternehmen 2024 angekündigt hat, auf rund 20.000, das sind 15 Prozent der Belegschaft. Zwei Drittel der jüngsten Stellenstreichungen würden in der Produktion stattfinden, der Rest im Vertrieb, in der Verwaltung, in der Forschung und bei Vertragsmitarbeitern, sagte der Vorstandsvorsitzende, Ivan Espinosa. Noch vor einigen Jahren habe Nissan mehr als fünf Millionen Autos im Jahr verkauft, inzwischen seien es nur noch 3,3 Millionen.
Katar möchte US-Präsident Donald Trump im Zuge seiner Nahost-Reise einen ultramodernen Jumbo Jet schenken. Der neue Machthaber in Syrien geht noch einen Schritt weiter. Ahmed al-Sharaa, einst Anhänger der Al-Kaida, bringt sein Land mit einem bemerkenswerten Zugeständnis in Stellung: Im Gegenzug zur Aufhebung aller US-Sanktionen bietet er Zugang zu syrischen Rohstoffvorkommen und dem Präsidenten den Bau eines Trump-Tower in Damaskus an, berichtet die Times.
Al-Sharaa wird von den USA nach wie vor als Terrorist eingestuft, während seiner Zeit bei Al-Kaida war er unter anderem 5 Jahre im berüchtigten Gefängnis Abu Ghraib im Irak inhaftiert. Dennoch bemüht er sich nachdrücklich um ein Treffen mit Trump. Vor seinem Abflug in den Nahen Osten erklärte der US-Präsident, dass er erwäge, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben, um einen Neuanfang zu ermöglichen.
Bereits vergangene Woche traf al-Sharaa mit Frankreichs Emmanuel Macron zusammen, um eine allmähliche Annäherung an den Westen zu besprechen. Sogar eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel stehe dabei im Raum, berichteten vertrauliche Quellen der Times. Al-Sharaa stürzte mit seiner Miliz vergangenen Herbst das Regime von Langzeit-Diktator Baschar al-Assad und bemüht sich seither, das Bürgerkriegsland zu befrieden und wieder an die internationale Staatengemeinschaft heranzuführen.
Solche Worte hörte man von einem Labour-Politiker bisher selten. Aber in Großbritannien ist Nigel Farage auf dem Vormarsch, er hat mit seiner Reformpartei eben bei Regionalwahlen einen Rekordsieg eingefahren. Der Rechtspopulist, der den Briten den Brexit einbrachte, ist drauf und dran, Labour und die Conservatives zu überholen. Nun wird Premierminister Keir Starmer Kürzungen im Sozialbereich überdenken. Und er verschärft die Migrationspolitik.
Er wolle "die Kontrolle über unsere Grenzen zurückgewinnen" und ein "schmutziges Kapitel" der zunehmenden Einwanderung abschließen, sagte der Labour-Politiker am Montag. England dürfe nicht "zu einer Insel der Fremden" werden. Panikmache und die Verwendung von rechtem Vokabular wurden ihm daraufhin vorgeworfen.
Großbritannien will nun 100.000 Migranten weniger pro Jahr aufnehmen. Ein neuer Englischtest soll kommen, Zuwanderer müssen innerhalb von fünf Jahren die Landessprache gut beherrschen. Geplant sind zudem Visa-Verschärfungen, ein Anwerbeverbot von Pflegepersonal für Altenheime im Ausland, Straftäter sollen abgeschoben werden. Die Opposition nennt das Paket eine Mogelpackung.
19 Monate lang wurde er festgehalten, gefoltert, am Montag kam Edan Alexander frei – als letzte bekannte lebende US-amerikanische Geisel in Gaza. Der mittlerweile 21-Jährige diente als sogenannter "Lone Soldier" (alleinstehender ausländischer Soldat) in der Golani-Brigade der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF).
Die Freilassung erfolgte ohne israelische Beteiligung und wurde als Geste gegenüber den USA gewertet, insbesondere im Vorfeld eines geplanten Besuchs von US-Präsident Donald Trump in der Region. Alexander wurde dem Roten Kreuz übergeben und zur israelischen Armee gebracht. Anschließend soll er medizinisch und psychologisch betreut werden.
Die US-Regierung feierte die Freilassung als "wichtigen humanitären Erfolg". US-Präsident Donald Trump befindet sich derzeit auf einer viertägigen Reise im Nahen Osten. Er besucht am Dienstag Saudi-Arabien und trifft Kronprinz Mohammed bin Salman, nimmt am Mittwoch an einem Golf-Gipfel in Riad teil, reist nach Katar und am Donnerstag in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) weiter.
Saudi-Arabien und die VAE haben im Vorfeld Investitionen in Höhe von insgesamt rund 2 Billionen US-Dollar in den USA zugesagt. Es wird über strategische Investitionen in Künstliche Intelligenz und fortschrittliche Technologien verhandelt. Ein Rüstungsabkommen soll geschlossen werden, darunter ein Drohnenvertrag im Wert von 2 Milliarden US-Dollar mit Katar.