Eigentlich wollten die Filmfestspiele von Cannes züchtiger werden. Eine neue Kleiderordnung wurde erlassen, zu viel Nacktheit ist auf dem roten Teppich "aus Gründen des Anstands" nun verboten. Aber dann kam am Mittwoch Tom Cruise, um in der Kategorie "Außer Konkurrenz" seinen neuen Film "Mission: Impossible – The Final Reckoning" zu präsentieren und alles war wieder ein bisschen anders.
Der 62-Jährige, der ohne Lebensabschnittspartnerin Ana de Armas auftrat, sorgte am Roten Teppich für Hysterie und einen Starauflauf. Eva Longoria, Zoe Saldana oder Andie McDowell wollte sich die Show nicht entgehen lassen. Heidi Klub presste ihre Oberweite sittenwidrig in eine enge Robe von Ellie Saab aus der 1001 Seasons Haute Couture Collection. Aber im Vergleich zu Pom Klementieff, die im neuen "Mission: Impossible"-Film eine tragende Rolle spielt, hatte sie vergleichsweise viel an. Ihr Kleid war bis zum Nabel dekolltiert.
"Mission: Impossible – The Final Reckoning" ist der achte und mutmaßlich letzte Aufguss der Serie. Er erscheint fast dreißig Jahre nach dem ersten Teil im Jahr 1996 unter der Regie von Brian De Palma. Dieses Mal übernimmt Tom Cruise, alias Ethan Hunt, die Mission, gegen eine gewaltige künstliche Intelligenz namens "Entity" zu kämpfen.
Über Südfrankreich gingen am Mittwoch schwere Unwetter nieder. Bis in den Nachmittag hinein wurden 280 Blitzeinschläge registriert, allein in der Gemeinde La Barben waren es 14, dazu gab es zum Teil heftige Stürme. Im Zoo von Barben nördlich von Marseille leben rund 700 Tiere, Löwen, Wölfe, Anakondas und hier nahm das Unwetter dramatische Formen an. Gegen 14.50 Uhr schlug ein heftiger Blitz in den Tiergarten ein.
Der Blitz erwischte eine Gruppe von Menschen auf einer "ebenen, offenen Fläche", wie die Feuerwehr dem "Le Figaro" mitteilte. 13 Menschen wurden zum Teil erheblich verletzt, darunter vier Kinder. Zwei Erwachsene erlitten schwere Verbrennungen, bei einer 29-jährigen Frau aus Deutschland, die von ihrer Schwester und zwei Kindern begleitet wurde, sind die Verletzungen lebensgefährlich. Tiere kamen nicht zu Schaden.
Das gab es seit über 100 Jahre nicht mehr, wenn man von der ekligen Ausnahme Olympia absieht. Seit 1923 galt ein Schwimmverbot für die Seine, ab 5. Juli 2025 ist Baden wieder erlaubt – an drei offiziellen Badestellen: Bras Marie (Zentrum, maximal 150 Personen), Bras de Grenelle (15. Arrondissement, 200 Personen) und Quai de Bercy (12. Arrondissement, 700 Personen). Die Plätze sind mit schwimmenden Liegeflächen, Duschen und Umkleidekabinen ausgestattet.
Der Zugang ist kostenlos, Baden darf man aber nur während beaufsichtigter Öffnungszeiten. Insgesamt sollen langfristig 26 Badestellen im Großraum Paris entstehen. Tägliche Wasserproben sollen die Qualität während der Saison sicherstellen. Bei Regen, schlechter Wasserqualität oder Strömung bleiben die Badestellen geschlossen. In die Infrastruktur, vor allem die Sanierung der Kanalanlagen, wurden 1,4 Milliarden Euro investiert. Die Seine-Saison endet am 31. August.
Handwerklich gesehen kann man es kaum schlechter machen. Wenige Tage vor ihrem Abschied aus dem Amt ging die deutsche Innenministerin Nancy Faeser mit einem neuen Gutachten über die AfD an die Öffentlichkeit. Der Verfassungsschutz stufe die Partei nun als "gesichert rechtsextremistisch" ein, sagte die SPD-Politikerin. Den 1.108 Seiten dicken Bericht legte sie nicht vor, das öffnete der Spekulation Tür und Tor. Und: Die AfD klagte, der Verfassungsschutz kassierte die Einstufung vorläufig wieder ein. Peinlich!
Nun kommt ein nächstes Kapitel dazu. Denn am Dienstagabend stellten Medien wie Cicero, die Junge Freiheit und andere rechte Portale das komplette Gutachten online, jede Seite davon gekennzeichnet als Verschlusssache und "Nur für den Dienstgebrauch". Eine Blamage. Und das, obwohl der neue Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) gesagt hatte, er wolle sich zu dem Papier erst äußern, wenn er es gelesen habe. Nun kann er es anklicken.
In solchen Phasen wird man daran erinnert, dass der neue Papst erst 69 ist. Nun bekam Leo XIV. Besuch vom aktuellen Tennispapst. Der Italiener Jannik Sinner spielt momentan in Rom und wurde vom Pontifex zu einer Privataudienz empfangen. Er kam nicht mit leeren Händen, sondern brachte zwei Tennisschläger mit. Zum Spielen konnte er den US-Amerikaner aber nicht verführen. Als er ihm einen Ball reichte, antwortete der Papst: "Hier machen wir etwas kaputt. Besser nicht!"
Der Vatikan teilte ein Video der Szene, Sinner (23) war mit seinen Eltern erschienen. In seinem früheren Leben hatte sich Robert Prevost als "Amateur-Tennisspieler" bezeichnet. Anfang der Woche wurde er von einem Reporter gefragt, ob er an einem Benefiz-Tennismatch teilnehmen würde. Er wolle Jannik Sinner nicht gegenübertreten, antwortete Leo XIV. lachend, zumindest nicht auf der anderen Seite des Netzes.
Drei Tage lang Schweigen. Am vergangenen Wochenende war fixiert worden, dass am Donnerstag Ukraine-Friedensgespräche in Istanbul gestartet werden sollen. Wolodymyr Selenskyj hatte sein Kommen zugesagt ("ich werde auf Putin warten"), ein Konter auf die Forderung Russlands, direkte Unterredungen aufzunehmen. Das traf offenbar einen wunden Punkt, denn Wladimir Putin antwortete nicht darauf.
Donnerstag, das wäre heute. Aber einen Tag zuvor erklärte Putins Sprecher Dmitri Peskow gegenüber Journalisten in Moskau, er werde die Zusammensetzung der russischen Delegation bekannt geben, "sobald wir die entsprechenden Anweisungen vom Präsidenten erhalten haben". "Bisher wurden keine derartigen Anweisungen gegeben", fügte er hinzu.
Kronprinz Mohammed bin Salman von Saudi-Arabien saß mit im Raum, der türkische Präsident Erdogan war per Videoverbindung zugeschaltet. Die beiden hatten das Treffen vermittelt, vor einem halben Jahr wäre es noch undenkbar erschienen. Im Rahmen seiner Nahost-Reise besprach sich Donald Trump am Mittwoch mit Ahmed al-Sharaa. Später, an Bord der Air Force One, beschrieb er ihn gegenüber Reportern als "jungen, attraktiven … harten Kerl".
Der US-Präsident sagte, Washington diskutiere über eine Normalisierung der Beziehungen zu Syrien, es wäre eine "Ehre", alle Sanktionen aufzuheben. Aber er stellte auch fünf Forderungen. Dazu gehört die Unterzeichnung des Abraham-Abkommens mit Israel, Syrien müsse in Fragen des Terrorismus mit den USA zusammenzuarbeiten, "palästinensische Terroristen" aufnehmen und Verantwortung für die Isis-Haftzentren im Nordosten Syriens übernehmen.
In den USA gilt Präsident al-Sharaa, ein ehemaliger Al-Kaida-Kommandeur, offiziell immer noch als Terrorist. Bis letzten Dezember war ein Kopfgeld von 10 Millionen US-Dollar auf ihn ausgesetzt.
Jeder 4. Neuwagen weltweit wird heuer bereits ein E-Auto sein. Die Internationale Energie-Agentur IEA schätzt, dass 2025 weltweit 20 Millionen Autos mit Elektroantrieb oder als Plug-in-Hybrid verkauft werden. Im Jahr 2020 waren es erst 3,5 Millionen Elektro-Neuwagen weltweit. Die rasante Steigerung der Absatzzahlen wird vor allem auf die Entwicklung günstigerer Batterien zurückgeführt. Für 2030 rechnet man bereits mit einen E-Anteil bei Neuwagen von 40 Prozent weltweit.
Unangefochten auf der Pole Position bei E-Autos steht China. Fast zwei Drittel aller elektrischen Neuwagen wurden dort zugelassen. Das liege vor allem an der breiten Palette an verhältnismäßig günstigen Modellen. In Europa stagniert der E-Auto-Anteil bei den Neuwagen hingegen. Vor allem, da in mehreren Ländern staatliche Unterstützungen bei der Anschaffung ausgelaufen sind. In Österreich ging der E-Neuwagen-Absatz 2024 von knapp 20 auf 17,6 Prozent zurück.
Noch weniger an den Siegeszug der Elektro-Mobile glaubt man nur in den USA. 2024 lag der E-Anteil bei den Neuwagen bei gerade einmal 10 Prozent und wird bis 2030 auf maximal 20 Prozent steigen. Verantwortlich für diese verhaltene Prognose ist die Verbrenner-freundliche Politik von US-Präsident Trump. Erst am Montag legten die Republikaner einen Gesetzentwurf vor, nach dem die teils strengen Abgasvorschriften für Benziner bundesweit aufgehoben werden sollen.