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16. Juli 2025

Ostermontag und 8. Mai Frankreich will Feiertage abschaffen

Worum geht es? Der französische Premierminister François Bayrou hat am Dienstag seinen Plan dargelegt, wie die Staatsverschuldung der zweitgrößten Wirtschaftsmacht der EU eingebremst werden soll. Die herausstechendste einer Vielzahl von Maßnahmen wäre die Abschaffung von zwei gesetzlichen Feiertagen.

An welche Feiertage wird gedacht? Einerseits an den Ostermontag und andererseits an den 8. Mai, also den Tag, an dem Frankreichs Sieg über Nazi-Deutschland gefeiert wird. "Aber ich bin auch für andere Vorschläge offen", so Premier Bayrou.

Warum gerade diese beiden Tage? Weil "der Ostermontag keine religiöse Bedeutung hätte und die gesamte Nation ohnedies mehr arbeiten und produzieren müsse, um den Schuldenstand zu verkleinern.

Gibt es noch weitere Maßnahmen? Ja, dazu gehören ein Einfrieren der öffentlichen Ausgaben für das kommende Jahr, die Beendigung der Steuererleichterungen für Reiche und eine Reduzierung der Zahl der Beamten.

Was ist Frankreichs Ziel? Die Grand Nation will ihr Budgetdefizit von 5,8 (2024) auf zunächst 4,6 Prozent Prozent im Jahr 2025 und bis 2029 auf unter 3 Prozent kriegen. Erschwerend kommt dabei noch hinzu, dass die Verteidigungsausgaben parallel dazu sukzessive steigen sollen: Um 3,5 Milliarden Euro (2026) und bis 2027 um nochmals 3 Milliarden Euro.

Wie soll das gehen? Indem man die Ausgaben drastisch reduziert. Alleine heuer sollen mehr als 40 Milliarden Euro weniger ausgegeben werden als 2024.

Wird es klappen? Es sieht eher nicht danach aus. Sowohl das ganz linke, als auch das ganz rechte Lager im Parlament haben bereits angekündigt, gegen das neue Budget zu stimmen und so die Regierung Bayrou nach nicht einmal einem Jahr zu stürzen.

Und danach? Müsste Präsident Emmanuel Macron entweder wieder einen neuen Premier wählen, wie bereits vergangenes Jahr. Oder aber eine Expertenregierung einsetzen. Beides erscheint politisch derzeit wenig aussichtsreich. Und seinen eigenen Rücktritt schließt der Präsident aus – auch das eine Parallele zu 2024.

Weitere Meldungen

Beyoncé bestohlen Dieb klaute unveröffentlichte Songs

Worum geht es? Aus einem Wagen, der zum Tour-Tross von US-Sängerin Beyoncé gehört, wurden letzte Woche in Atlanta, Georgia, Festplatten mit mehreren unveröffentlichten Liedern, Pläne für diverse Kurzfilme sowie eine Setlist für ihre Konzerttournee gestohlen.

Wie kam es dazu? Beyoncés Choreograph Christopher Grant sowie die Tänzerin Diandre Blue hatten den gemieteten Jeep in Atlanta geparkt, um in eine Markthalle zu gehen. Als sie zum Auto zurückkehrten, war die Heckscheibe eingeschlagen und es fehlten zwei Koffer.

Wurde noch etwas gestohlen? Diverses Computer-Equipment, Earpods, Designerkleidung sowie ein Laptop – und das dürfte dem Dieb letztlich zum Verhängnis geworden sein. Denn die Polizei konnte sowohl die Kopfhörer, als auch den Laptop tracken und den mutmaßlichen Langfinger aufspüren.

Wurde alles gefunden – auch die gestohlenen Lieder? Das ist nicht bekannt, die Polizei hält sich dazu bedeckt.

Weshalb ist Beyoncé überhaupt in Atlanta? Sie trat dort insgesamt vier Mal im Rahmen ihrer aktuellen "Cowboy Carter" Tournee auf. Das nächste Konzert geht am 25. Juli in Las Vegas über die Bühne.

War die Sängerin bei dem Diebstahl in Gefahr? Nein, sie war nicht einmal in der Nähe, als es zu dem Einbruch kam.

Sind unveröffentlichte Lieder eigentlich wertvoll!? Das hängt natürlich immer davon ab, wer der Interpret ist. Es kommt gar nicht so selten vor, dass unveröffentlichtes Material von Musikern gestohlen wird. Erst im Januar bekannte sich ein britischer Hacker schuldig, unveröffentlichte Musik von Künstlern wie Coldplay , dem kanadischen Sänger Shawn Mendes und dem amerikanischen Popstar Bebe Rexha gestohlen zu haben. Die Diebin gab zu, durch den Online-Verkauf der Musik rund 42.000 Pfund verdient zu haben.

Barfuß gehen verboten Portofino erlässt strenge Regeln

Worum geht es? Der luxuriöse italienische Badeort Portofino östlich von Genua hat neue Richtlinien für das Verhalten auf öffentlichen Plätzen erlassen. Demnach ist es ab sofort verboten, im Ort barfuß zu gehen sowie in Badekleidung oder mit nacktem Oberkörper durch den Ort zu spazieren. Auch Alkohol darf an öffentlichen Plätzen weder mitgeführt noch konsumiert werden.

Gibt es noch weitere Verbote? ja, auch jede Form von Betteln, auch wenn es unaufdringlich erfolgt, ist untersagt. Und auch "öffentliches Biwakieren" ist verboten – man darf also nicht mehr am Boden, auf Mauern oder in Arkaden sitzen oder liegen. Außerdem sind laute Geräusche nach 0.30 Uhr verboten. Darüber berichtet die Lokalzeitung Il Secolo XIX in ihrer Online-Ausgabe.

Gelten die Verbote im ganzen Ort? Ja, aber insbesondere im historischen Zentrum, auf öffentlichen Parkplätzen und in der Nähe von Kirchen. Und zwar ab sofort und bis einschließlich 30. September.

Und wer sich nicht daran hält? Muss mit Geldstrafen zwischen 25 und 500 Euro rechnen.

Was soll damit erreicht werden? Laut Bürgermeister Matteo Viacava sollen damit "die touristische Attraktivität des Ortes" an der ligurischen Riviera geschützt und unangemessene Verhaltensweisen im öffentlichen Raum unterbunden werden. Die Massnahmen werden vor allem als Versuch gesehen, Portofino als exklusives Reiseziel für wohlhabende internationale Gäste zu erhalten.

Ist Portofino denn so exklusiv? Es gehört zu den vornehmsten italienischen Badeorten, was einerseits an seiner räumlichen Begrenztheit und andererseits an der hohen Dichte an Promis liegt. Der Ort, in dem nur mehr 355 Einwohner leben (vor 60 Jahren waren es noch dreimal so viele), hat heute das höchste pro-Kopf-Durchschnittseinkommen in ganz Italien mit mehr als 94.000 Euro. Gleichzeitig kämpft Portofino aber auch mit dem in Italien allgegenwärtigen Overturism.

Sind die neue Maßnahmen unumstritten? Nein, Kritiker sehen darin eine zunehmende soziale Ausgrenzung. Auch die Frage, ob der Schutz des Images eines Ortes auf Kosten grundlegender Freiheiten der Bürger gehen darf, wird in Italien diskutiert.

Löwenbabys eingeschläfert Weil ihre Mutter sie nicht annahm

Worum geht es? Im Kölner Zoo sind zwei neugeborene Löwenbabys eingeschläfert worden, nachdem sich ihre Mutter tagelang kaum um den Nachwuchs gekümmert hatte. Letztlich entschied man sich "nach sorgfältiger Abwägung, die bereits stark entkräfteten Jungtiere einzuschläfern, um ihnen unnötiges Leid zu ersparen", so der Zoo auf Instagram.

Wie konnte es so weit kommen? Die beiden Jungtiere, ein männliches und ein weibliches, kamen Anfang vergangener Woche zur Welt, ihre Mutter, die Löwin Gina, nahm den Nachwuchs aber, laut Zoo, von Beginn weg nicht an und ließ die Babys auch nicht trinken.

Weshalb? Das sei deshalb geschehen, weil ihr letzter Wurf, der Anfang 2024 zur Welt kam und aus drei Babys besteht, noch nicht selbständig ist und die Löwin all ihre Energie in jene Jungtiere investiert, die die größten Überlebenschancen haben.

Ist das normal? Laut dem Kölner Zoo sei das ein vollkommen normales, instinktives Verhalten der Löwin: "Es ist evolutionär bedingt, dass eine Löwenmutter sich nur um die Jungtiere kümmert, die die größten Chancen haben durchzukommen."

Und in freier Wildbahn? Ist die Sterblichkeit bei Löwenjungen demnach noch größer. Laut dem Tierpark herrsche eine sehr hohe Sterblichkeit von 50 bis 70 Prozent bei Würfen und Junglöwen im ersten Jahr. "Es kommt durchschnittlich nur ein Wurf im Leben einer erwachsenen Löwin durch. Die Überlebenschancen von Würfen bei Löwen in Zoos sind insgesamt deutlich höher."

Warum hat man die Jungen nicht von Hand aufgezogen? Offenbar, weil man von der Art, um die es hier geht – es handelt sich um Asiatische Löwen – einen genügend großen Bestand in den Zoos der Welt hat. "Ebenfalls in enger Abstimmung mit dem Zuchtprogramm für Asiatische Löwen wurde bereits im Vorfeld gemeinsam entschieden, auf eine Handaufzucht der Löwenjungtiere zu verzichten", so der Kölner Zoo auf Instagram, "da dies zu einer Fehlprägung dieser Löwen auf Menschen führen würde".

Was sagen Tierschützer? Die sehen die Großkatzenzucht in Tiergärten vor allem als Marketingmaßnahme für die Besucher. Die Tierschutzorganisation PETA fordert dementsprechend ein Ende der Löwenhaltung im Zoo. Die Großkatzen würden dort "wie am Fließband" gezüchtet werden, so die Biologin Yvonne Würz in der Bild. "Solche grausamen Vorgänge sind kein Ausrutscher, sondern trauriger Alltag hinter den Mauern von Zoos. Denn niedliche Jungtiere sind nach wie vor ein wahrer Publikumsmagnet."

Stimmt das denn? Falsch ist es wohl nicht. In Köln, so Bild, sollen die älteren Jungtiere im Herbst in andere Zoos vermittelt werden und danach soll Löwin Gina ein weiteres Mal Babys zur Welt bringen.

Königliche Einladung Charles III. empfängt Donald Trump

Worum geht es? Von 17. bis 19. September empfängt König Charles III. US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania zu einem offiziellen Staatsbesuch in Großbritannien. Das gab das Königshaus am Montag in einer Aussendung bekannt. Das Präsidentenpaar wird dabei auf Schloss Windsor im Westen von London untergebracht werden.

War Trump denn nicht bereits in London auf Staatsbesuch? Ja, im Jahr 2019 empfing ihn Königin Elizabeth mit allen royalen Ehren. Trump schwärmte hinterher in den höchsten Tönen von dem Treffen, während der 2022 verstorbenen Queen die Zusammenkunft in wesentlich weniger angenehmer Erinnerung geblieben sein dürfte.

Weshalb jetzt wieder ein Staatsbesuch? Das war nicht die Entscheidung des Königshauses, sondern eine der Regierung von Premierminister Keir Starmer. Der überbrachte Trump eine entsprechende Einladung bei seinem Besuch im Weißen Haus im Februar – wohl auch, um günstigen Wind für die bilateralen Verhandlungen des Königreichs mit den USA zu machen.

Und hat es etwas genutzt? Jedenfalls war Trump von der Einladung sehr geschmeichelt. Und dass er ohnedies auf königliches Zeremoniell steht, weiß man spätestens seit seinem Besuch beim NATO-Gipfel in Den Haag, wo Trump als einziger Staatsgast im Schloss von Hollands König Willem-Alexander nächtigen durfte, was seine Laune am nächsten Tag deutlich hob.

Sind die Briten von dem Besuch ebenso begeistert wie Trump? Das ist eher weniger anzunehmen. Umfragen zufolge, steht eine Mehrheit der Menschen im Vereinigten Königreich dem US-Präsidenten skeptisch bis ablehnend gegenüber. Echte Trump-Fans sind auf der Insel eine ziemlich rare Spezies.

Paris, Rom, nun Venedig "Emily in Paris" zieht es in die Lagunenstadt

Worum geht es? Die fünfte Staffel der Erfolgsserie "Emily in Paris" wird unter anderem in Venedig spielen. Das gab der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, in den sozialen Medien bekannt. Bereits die vierte Staffel, die im vergangenen Sommer veröffentlicht worden war, verlagerte das Geschehen zunächst in die französischen Alpen und schließlich nach Rom, wo sich Emily neu verliebte.

Was passiert in der Serie? Emily, gespielt von Lily Collins, der Tochter von Musiklegende Phil Collins, ist eine junge amerikanische Marketing-Expertin, die es beruflich nach Paris verschlägt. Dort lernt sie nicht nur die Pariser Lebensart und die mehr oder weniger charmanten Eigenheiten der Hauptstädter kennen, sondern verliebt sich auch unglücklich, und das gleich mehrfach.

Was ist das mit Rom? Am Ende der vierten Staffel reist Emily in die Ewige Stadt, wo sie sich natürlich ebenfalls verliebt. Aber auch ihr französischer Schwarm hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen und plant, der quirligen Amerikanerin kurzerhand nachzureisen.

Und Venedig? Das wird sich erst zeigen. Die Dreharbeiten in der Lagunenstadt sind für Mitte August angesetzt – konkret von 15. bis 25. Also mitten in der Hochsaison und unmittelbar nach der tagelangen Hochzeitsfeier von Amazon-Boss Jeff Bezos.

Wann wird die neue Staffel zu sehen sein? Aller Voraussicht nach ab Sommer 2026, vermutlich wieder in zwei Tranchen.

Und auf welchem Sender? "Emily in Paris" ist eine Netflix-Produktion und gehört zu den erfolgreichsten Serien des Streaming-Anbieters.

Warum wollen plötzlich alle Städte, dass Emily bei ihnen spielt? Weil es eine erstklassige Tourismuswerbung ist. In Paris hat sich ein regelrechter "Emily-Tourismus" entwickelt, tausende Fans der Serie reisen in die Stadt und besuchen die Drehorte der Serie. Das erhoffen sich inzwischen natürlich auch andere Städte.

Wann kehrt Emily nach Paris zurück? Je früher desto besser, jedenfalls wenn es nach Präsident Emmanuel Macron geht. Nicht nur, dass seine Ehefrau Brigitte in Staffel 4 einen Gastauftritt hatte, warb der französische Präsident im Oktober letzten Jahres in einem ausführlichen Interview mit dem Branchenblatt Variety um Emilys Rückkehr nach Paris. Ob es was gebracht hat, wird sich zeigen.

Starkoch verurteilt 4 Jahre und 3 Monate Haft für Schuhbeck

Worum geht es? Der ehemalige deutsche Starkoch Alfons Schuhbeck wurde am Montag in München wegen Betrugs mit Coronahilfen und Insolvenzverschleppung verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 76-Jährige in seinem Firmenkonglomerat jahrelang Misswirtschaft betrieben und Partner wie Lieferanten geschädigt habe.

Das war nicht das erste Urteil gegen Schuhbeck, oder? Nein, bereits 2022 war er wegen Steuerhinterziehung zu 3 Jahren und 2 Monaten Haft verurteilt worden.

Und wie viel kommt jetzt noch dazu? Auf die erste Strafe werden noch einmal 1 Jahr und 1 Monat draufgeschlagen. Macht insgesamt 4 Jahre und 3 Monate Haft.

Saß der Koch bereits im Gefängnis? Er trat seine Haft im August 2023 an, wurde aber zwischenzeitlich vorübergehend entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass er an Krebs erkrankt ist. Ob er wieder in die Haft zurück muss, hängt davon ab, wie sich sein Gesundheitszustand entwickelt. Nach eigenen Angaben sei er allerdings "unheilbar erkrankt", so Schuhbeck.

Wie wurde Schuhbeck bekannt? Der 1949 Geborene kommt aus kleinen Verhältnissen und hat sich sprichwörtlich "nach oben gekocht". Er lernte in großen Häusern, u.a. bei Eckart Witzigmann im "Aubergine", und baute sich in München ein Gastro-Imperium auf. Zeitweilig war er auch Mannschaftskoch des FC Bayern München.

Ist davon etwas geblieben? Nein, bis auf ein Gewürzgeschäft mussten alle Betriebe schließen. Aber er habe in der Haft ein Kochbuch geschrieben und ein zweites sei in Fertigstellung, so der ehemalige Spitzenkoch.

Ist das Urteil rechtskräftig? Noch nicht, aber Schuhbeck bedanke sich nach dem Prozess bei Richter und Staatsanwältin und erklärte, er wolle für Wiedergutmachung sorgen.

Trump droht Putin Ukraine erhält neue Waffen um 10 Milliarden

Worum geht es? Im Beisein von NATO-Generalsekretär Mark Rutte gab US-Präsident Donald Trump am Montag bekannt, dass die USA die Ukraine mit umfassenden Waffenlieferungen in ihrem Kampf gegen Russland unterstützen werden. Bereits in einer ersten Tranche sollen Waffensysteme im Gegenwert von 10 Milliarden Dollar an Kiew geliefert werden.

Klang Trump diesbezüglich vor kurzem nicht noch ganz anders? Ja, erst vor zwei Wochen erklärte der Präsident, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine zurückfahren würden, weil sie sonst selbst im Ernstfall nicht mehr genügend Reserven hätten.

Weshalb jetzt diese Kehrtwende? In der Pressekonferenz erklärte Trump, dass er von Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich "enttäuscht" sei, weil ihn dieser offenbar seit Monaten hinhalte und in Wahrheit  gar nicht an einem Waffenstillstand interessiert sei.

Und jetzt sind auf einmal genügend Waffen da? Der Plan sei, so Trump, dass die NATO-Staaten ihre eigenen Arsenale leeren und damit die Ukraine umgehend unterstützen werden. Und danach gehen diese Staaten in den USA auf Shoppingtour und füllen ihre Arsenale mit neuen US-Waffen wieder auf: "Wir werden Waffen der Spitzenklasse herstellen und sie an die NATO liefern", so Trump.

Heißt, die USA beteiligen sich nicht an den Kosten? Nein – und auf diesen Teil des "Deals" war Trump besonders stolz: "Wir müssen gar nichts bezahlen, sie (die NATO-Partner, Anm.) zahlen alles."

Was soll konkret geliefert werden? Laut Trump "alles" und "das Beste". Vor allem, so hörte man nach der Pressekonferenz, Flugabwehrsyteme vom Typ "Patriot", aber auch Artilleriegranaten und Mittelstreckenraketen, mit denen die Ukraine den Krieg "in das russische Hinterland tragen" kann, wie sich das der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schon lange wünscht.

Werden die Rüstungs-Investitionen der Europäer im aktuellen Zollstreit mit den USA berücksichtigt? Das wird man erst sehen, ist aber keinesfalls auszuschließen.

Gibt es noch weitere Maßnahmen gehen Putins Krieg? Ja, Trump kündigte außerdem an, Russlands Verbündete mit Strafzöllen in der Höhe von 100 Prozent zu belegen, sollte es nicht binnen 50 Tagen ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine geben.

Gegen welche Staaten richtet sich diese Drohung? Vor allem gegen Länder wie Indien, China und Brasilien, die seit Kriegsbeginn russisches Öl und Gas um zig Milliarden Dollar kaufen und damit nicht nur die russische Wirtschaft am Laufen halten, sondern vor allem auch Putins kostspieligen Krieg finanzieren.

Wie reagierte die Ukraine? Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zufrieden und dankte Trump in einer Videobotschaft für dessen Bereitschaft, "den Schutz des Lebens des ukrainischen Volkes zu unterstützen".

Und Moskau? Aus dem Kreml gab es zunächst keine Stellungnahme. Aber wie u.a. der Spiegel berichtet, stiegen an der Moskauer Börse nach der Ankündigung Trumps die Kurse um mehrere Prozent – offenbar, weil man dort mit (noch) schlimmerem gerechnet hatte.