Worum geht es? Ein neuer Bericht einer Untersuchungskommission der Vereinten Nationen erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel. Das Land habe einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen begangen.
Was weiß man über den Bericht? Er ist 72 Seiten lang und wurde von einer dreiköpfigen Kommission verfasst, die 2021 eingerichtet worden war. Vorsitzende ist Navi Pillay. Sie war früher Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und UN-Hochkommissarin für Menschenrechte. Aus Gesundheitsgründen tritt sie im November zurück.
Was steht im Bericht? Israel habe im Gazastreifen vier der fünf im Völkerrecht definierten Völkermordakte begangen: die Tötung von Mitgliedern einer Gruppe, die Zufügung schwerer körperlicher und seelischer Schäden an ihnen, die vorsätzliche Schaffung von Bedingungen, die auf die Zerstörung der Gruppe abzielen, und die Verhinderung von Geburten.
Was sagte Pillay bei der Präsentation? Die israelische Regierung habe "seit fast zwei Jahren eine völkermörderische Kampagne mit der spezifischen Absicht inszeniert, die radikal-islamische Hamas in Gaza zu vernichten".
Wie kam die Kommission zur ihren Erkenntnissen? Sie bezieht sich auf Interviews mit Opfern und Zeugen, gibt an, verifizierte öffentliche Dokumente eingesehen und Satellitenbildern ausgewertet haben.
Wie antwortet Israel? Das Außenministeriumnennt nennt den Bericht "verzerrt und falsch". Sie unterstellt den drei Ermittlern vor, als "Stellvertreter der Hamas" zu fungieren und sich "vollständig auf Lügen der Hamas zu stützen, die "bereits gründlich widerlegt" worden seien.
Was ärgert Israel an dem Bericht? "Im krassen Gegensatz zu den Lügen im Bericht ist die Hamas die Partei, die einen Völkermord in Israel versucht hat – sie hat 1.200 Menschen ermordet, Frauen vergewaltigt, Familien bei lebendigem Leib verbrannt und offen ihr Ziel erklärt, jeden Juden zu töten".
Worum geht es? Im Februar kam es in einer Shanghaier Filiale von Chinas größter Hotpot-Kette Haidilao zu einem unappetitlichen Vorgang. Zwei Teenager pinkelten in einen großen Suppentopf, berichtet die BBC.
Warum weiß man das? Weil die zwei Betrunkenen ein Video ihrer Aktion posteten. Deshalb standen sie nun vor Gericht. Die Restaurant-Kette hatte 2,7 Millionen Euro Schadenersatz gefordert.
Warum so viel? Haidilao hatte rund 4.000 Gästen, die zwischen 24. Februar und 8. März in der Filiale zu Gast waren, eine Entschädigung angeboten. Sie erhielten die Konsumation rückerstattet zuzüglich das Zehnfachen des Rechnungsbetrags. Zudem gab es eine Grundreinigung und das gesamte Geschirr wurde ausgetauscht.
War das nötig? Ja und nein. Im Hinblick auf die Kundschaft war es wohl unumgänglich. Es gibt allerdings keine Hinweise darauf, dass irgendjemand die verunreinigte Brühe gegessen hat.
Wie urteilte nun das Gericht? Die Teenager wurden zu rund 260.000 Euro Strafe verurteilt. Alles darüber hinaus sei eine "freiwillige Geschäftsentscheidung" des Unternehmens gewesen.
Wer zahlt das? Die Eltern der Teenager. Sie seien "ihrer Sorgepflicht nicht nachgekommen", berichten chinesische Medien. Schaut nach ein paar Tagen Fernsehverbot aus.
Worum geht es? Auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social kündigte US-Präsident Donald Trump am Dienstag die nächste Klage gegen ein Medienhaus an. "Today, I have the Great Honor of bringing a $15 Billion Dollar Defamation and Libel Lawsuit against The New York Times," schreibt er.
Was steckt dahinter? Vorrangig ein Buch mit dem Titel "Lucky Loser: How Donald Trump Squandered His Father’s Fortune and Created the Illusion of Success", veröffentlicht 2024, und um mehrere Artikel dazu. Dafür will er 15 Milliarden US-Dollar Schadenersatz.
Was stört Trump daran? Er behauptet, dass diese Publikationen falsche Behauptungen enthalten und seinem Ruf, seinen Geschäftsinteressen und seinem Unternehmen geschadet hätten.
Oder wie Trump es ausdrückt? Die New York Times sei "ein Sprachrohr der Demokratischen Partei" und habe "über Jahre hinweg gelogen, verleumdet und diffamiert".
Wo wird die Klage eingebracht? In Florida.
Hat sie Erfolgschancen? Das ist Ansichtssache. Mehrere Medienhäuser wie ABC News oder Paramounts CBS News haben schon freiwillig hohe Abschlagszahlungen geleistet, um sich einen Prozess zu ersparen. Eine Klage von Trump gegen die Times wurde 2023 aber abgewiesen.
Worum geht es? Er war Schauspieler, Regisseur, Produzent und Umweltaktivist. Am Dienstag starb Robert Redford mit 89 im Schlaf. "Beim Sundance in den Bergen von Utah – dem Ort, den er liebte, umgeben von denen, die er liebte", so seine Pressesprecherin Cindi Berger.
Was weiß man über die Todesursache? Nichts. Die Familie ersucht um Privatsphäre.
Womit wurde Redford bekannt? Seinen Durchbruch erzielte er mit Filmen wie Butch Cassidy and the Sundance Kid (1969) und The Sting (1973).
Wie viele Oscars bekam er? Zwei! 1981 als bester Regisseur für Ordinary People (sein Regiedebüt). 2002 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Das schaut nach nicht viel aus? Ja, gemessen an den vielen großartigen Filmen mit seiner Beteiligung, von Der große Gatsby (1974), über den Watergate-Thriller Die Unbestechlichen (1976), Jenseits von Afrika (1985) mit Meryl Streep, Der Pferdeflüsterer (1988), Ein unmoralisches Angebot (1993) ...
Wofür liebten ihn vor allem viele? Für die Gründung des Sundance Film Festival, das unabhängige Filme weltweit bekannt machte.
Was weiß man über seine Familie? Redford war zweimal verheiratet. Mit Lola Van Wagenen (1963–1985) und mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars (seit 2009 bis zu seinem Tod).
Und Kinder? Gab es mit Lola Van Wagenen vier, zwei Buben, zwei Mädchen. Sohn James, ebenfalls Filmemacher und Umweltaktivist, starb 2020 im Alter von 58 Jahren an Krebs. Sohn Scott, starb im Alter von zwei Monaten am plötzlichen Kindstod. Tochter Shauna (65) ist Künstlerin, ihre Schwester Amy (55) Regisseurin. Redford hatte sieben Enkelkinder.
Was sagt Hollywood? Es regnete Huldigungen. Meryl Streep, Co-Star aus "Jenseits von Afrika" schrieb einfühlsam: "Einer der Löwen ist von uns gegangen. Ruhe in Frieden!"
Worum geht es? In Frankreich war es bisher üblich, dass Premierministern und Innenministern nach dem Ausscheidung aus dem Amt weiter Dienstwagen und Fahrer zur Verfügung stehen. Auf Lebenszeit. Damit ist nun Schluss.
Wie das? Der neue Premier Sébastien Lecornu, der erst seit einer Woche im Amt ist, kündigte am Dienstag auf X an, diese Privilegien zu streichen. Sie "werden zum 1. Januar 2026 abgeschafft".
Was gilt dann? Den früheren Politikern stehen Dienstwagen und Chauffeur gar nicht mehr zur Verfügung, Polizeischutz nur mehr "für einen begrenzten Zeitraum", je nachdem, wie lange eine Gefährdungslage besteht.
Wie begründet Lecornu die Entscheidung? Es sei "unvorstellbar, dass ihnen aufgrund eines vorübergehenden Status lebenslange Vorteile zustehen," schrieb er. "Man kann die Franzosen nicht zu Anstrengungen auffordern, wenn diejenigen an der Spitze des Staates keine unternehmen."
Welche Anstrengungen meint er? Frankreich hat existenzielle Budgetprobleme. Geplante Sparmaßnahmen hatten bisher den Beschluss für das Budget verhindert. Sogar zwei Feiertage sollen gestrichen werden.
Was bringt das Streichen der Privilegien? Es ist von eher symbolischer Natur. Die Kosten (ohne Polizeischutz) beliefen sich laut Angaben des Wirtschaftsministeriums im Jahr 2024 auf 1,58 Millionen Euro berichtet der Le Figaro.
Worum geht es? US-Behörden haben eine Untersuchung der Türgriffe von Teslas Flaggschiff-Modell Y eingeleitet. Es hatte Beschwerden gegeben, wonach Kinder im Auto festsaßen, weil die Eltern die Türen nicht aufbekamen.
Um wie viele Autos geht es? Die National Highway Traffic Safety Administration teilte am Dienstag mit, dass bei ihrer vorläufigen Evaluierung mehr als 174.000 Fahrzeuge des Modells Y 2021 überprüft werden.
Was vermutet die Behörde? Die elektronischen Türschlösser dürften nicht funktionieren, wenn die Elektrofahrzeuge nicht genügend Strom erhalten, berichtet die Financial Times. Vor allem bei Hitze kann das zu dramatischen Situationen führen, wenn Kinder eingeschlossen sind.
Wie groß ist das Problem? Das hat nicht unmittelbar mit Tesla zu tun, aber: Mehr als 1.010 Kinder sind in den letzten 25 Jahren an einem Hitzschlag gestorben, weil sie in einem heißen Auto zurückgelassen wurden oder darin eingeschlossen waren.
Wie viele Fälle bei Tesla gab es nun? Die Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem sich neun Fahrzeugbesitzer gemeldet hatten. Am häufigsten: Eltern konnten ein Kind nicht vom Rücksitz holen, nachdem sie aus dem Fahrzeug ausgestiegen waren.
Gibt es dagegen Abhilfe? Ja, es steht auch in der Betriebsanleitung. Die ist aber meistens im Handschuhfach. Im Auto.
Worum geht es? Disney, Universal und Warner Bros Discovery haben gemeinsam Klage gegen den chinesischen Entwickler einer beliebten Video-App mit künstlicher Intelligenz eingereicht. Er habe eine "vorsätzliche und dreiste" Urheberrechtsverletzung begangen.
Welche China-Firma ist gemeint? MiniMax, Eigentümer von Hailuo AI. Der Videogenerator vermarktet sich selbst als "Hollywood-Studio in Ihrer Tasche".
Was ist damit gemeint? Hailuo AI ist eine chinesische KI-Technologie zur automatisierten Videoerstellung. Sie generiert aus Texten oder Bildern hochwertige Videos.
Wie funktioniert das? Die Benutzer geben einen Text ein oder laden ein Bild hoch. Die Algorithmen von Hailuo AI verarbeiten diese Daten dann via KI zu einem kurzen Video-Clip, in der Regel etwa 6 Sekunden lang, der je nach verwendetem Modell realistisch oder stilisiert sein kann.
Was hat das nun mit Hollywood zu tun? MiniMax verwendet einige der bekanntesten Charaktere des Studios, darunter Darth Vader von Disney und die Minions von Universal. Der Klage sind Screenshots beigefügt.
Wie viel fordern die Studios? Das ist unklar, in der Klage soll von dem "gesetzlich zulässigen Höchstbetrag" die Rede sein.
Worum geht es? Erst am 19. August hatte das Weiße Haus einen offiziellen TikTok-Account eröffnet. Erster Post: „Amerika, wir sind ZURÜCK! Einen Monat später lässt Donald Trump den Worten Taten folgen: TikTok darf bleiben.
Was ist die Vorgeschichte? Am 24. April 2024 unterzeichnete der damalige US-Präsident Joe Biden ein Gesetz. Es verpflichtete die TikTok-Muttergesellschaft ByteDance, die Videoplattform innerhalb eines Jahres an einen US-Eigentümer zu verkaufen oder sie zu schließen.
Was passierte danach? Trump "erbte" den Streit und verlängerte die Frist bereits dreimal. Nun stand die Entscheidung an, ob es zu einer vierten Verschiebung kommt.
Warum? Mit 17. September läuft die aktuelle Verkaufsfrist aus. "Vielleicht verhandeln wir gerade über TikTok , vielleicht auch nicht“,sagte Trump am Sonntag auf die Frage eines Reporters.
Rätselhaft, oder? Ja, so blieb es. "Wir können es sterben lassen, oder wir können es – ich weiß nicht, es hängt von China ab ", fügte Trump hinzu. "Es ist nicht so wichtig. Ich möchte es für die Kinder tun, denen es gefällt."
Warum gab es nun eine Wende? Ab Sonntag trafen sich US-amerikanische und chinesische Beamte in Madrid zu ihrer vierten Runde von Handelsgesprächen. Es ging um Zölle, aber auch um TikTok. Und es gab einen Durchbruch.
Nämlich? Zwischen China und den USA wurde ein Rahmenabkommen erzielt, sagte US-Finanzminister Scott Bessent. Ziel sei es, das Unternehmen in US-Eigentum zu überführen. Am Freitag sollen Trump und Chinas Präsident Xi Jinping den Deal in einem Gespräch fixieren.
Was ist der Deal? Das ist unklar. Wir werden nicht über die kommerziellen Bedingungen sprechen“, sagte Bessent. „Es handelt sich um ein Geschäft zwischen zwei privaten Parteien."
Wie stark ist TikTok in den USA? Die Plattform hat 170 Millionen User.
Und bei den Zöllen? Wird es eine fünfte Verhandlungsrunde geben. Beide Regierungen planen ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Trump und Xi noch in diesem oder Anfang nächsten Jahres. Es schaut gut aus.
Warum weiß man das? Der chinesische Vizepremier He Lifeng, der die chinesische Delegation anführte, lächelte, als er den Veranstaltungsort verließ.