Worum geht es? Seit Wochen bekämpft das US-Militär angebliche Drogenschmuggler vor Südamerikas Küsten mit Waffengewalt, bislang wurden dabei mindestens 32 Menschen getötet. Zuletzt war dabei auch ein kolumbianischer Fischer ums Leben gekommen. "Mord" nannte Kolumbiens linker Präsident Gustavo Petro das US-Vorgehen – und brachte Präsident Donald Trump damit auf die Palme.
Was tat der US-Präsident? Er nannte Präsident Petro einen "illegalen Drogendealer" und drohte damit, Hilfszahlungen einzustellen, Zölle einzuheben und das US-Militär zu entsenden, sollte Kolumbien nicht effizienter gegen den Koka-Anbau vorgehen. Das Land ist der größte Kokainproduzent der Welt.
Und gab Kolumbien nach? Nein, als Reaktion zog das südamerikanische Land vielmehr am Montag seinen Botschafter aus Washington ab. Innenminister Armando Benedetti erklärte zudem, bei Trumps Äußerungen handle es sich um "eine Androhung einer Invasion".
Weshalb die Eskalation? Kolumbien und die USA sind an sich seit Jahrzehnten Verbündete, das Land gilt als einer der engsten Partner der Vereinigten Staaten in Südamerika. Aber Gustavo Petro ist der erste linke Präsident des Landes und versucht offenbar, sich über eine besonders kritische Haltung gegenüber Trump zu profilieren.
Inwiefern das? In den sozialen Medien schrieb er, Trumps "Krieg gegen die Drogen" sei vielmehr der Versuch der USA, Lateinamerika und seine Bodenschätze zu kontrollieren. Zudem erklärte er, der Kokainkonsum in den USA sei verantwortlich für 300.000 Morde und über eine Million Tote in Lateinamerika.
Worum geht es? In Washington begannen Bautrupps am Montag damit, Teile des Ostflügels des Weißen Hauses einzureißen, berichtet die Washington Post. Damit soll Platz geschaffen werden für einen neuen Ballsaal für bis zu 650 Personen, eines der Lieblingsprojekte von US-Präsident Donald Trump.
Waren die Abrissarbeiten geplant? Sie waren jedenfalls nicht angekündigt. Trump hatte vielmehr immer erklärt, der Anbau des Ballsaals würde die bestehende Struktur des Gebäudes nicht beeinträchtigen. Der Ballsaal werde "in der Nähe sein, aber es nicht berühren" und dem bestehenden Gebäude Respekt zollen, hatte Trump bislang erklärt.
Wie groß soll der neue Ballsaal werden? Geplant ist eine Fläche von 8.400 Quadratmetern. Damit würde sich die Grundfläche des Gebäudes mit einem Schlag beinahe verdoppeln. Trump hatte den Bau des Ballsaals per Executive Order im Juli beauftragt.
Wozu wird der neue Ballsaal benötigt? Weil nach Ansicht des Präsidenten die Kapazitäten des East Room, in dem bislang alle größeren Feierlichkeiten stattgefunden haben, zu gering für das Weiße Haus seien. Der Ballsaal wird mehr als dreimal so viele Menschen aufnehmen können.
Was kostet das Projekt? Geplant waren 200 Millionen Dollar, mittlerweile sind die Baukosten auf 250 Millionen gestiegen. Laut Trump werde alles von Spendern bezahlt – Unternehmen wie Apple, Amazon, Lockheed Martin oder Coinbase würden jeweils bis zu 25 Millionen Dollar für das Projekt locker machen.
Worum geht es? Ab Montag um 8 Uhr MESZ begannen sich die Berichte zu häufen, eine Stunde später war klar: Amazons Cloud-Computing-Dienst (AWS) hat ein gröberes Problem. Und damit viele Websites und Apps weltweit.
Warum war das so? Weil fast ein Drittel des Internets auf Amazon Web Services angewiesen ist. Das Geschäft wird weltweit von drei Anbietern dominiert: Amazon hat einen Marktanteil von etwa 30 %, Microsoft Azure 20 % und Google Cloud 13 %. Ein kleiner Fehler hat also dramatische Auswirkungen.
Wie dramatisch? Der Ausfallmonitor Downdetector gibt an, weltweit mehr als 6,5 Millionen Berichte erhalten zu haben, die über 1.000 Unternehmen betrafen. Am ärgsten betroffen waren die USA, etwa Snapchat und Reddit, Banken wie Lloyds und Halifax sowie Gaming-Seiten wie Roblox und Fortnite.
Was passierte zum Beispiel? Laut Downdetector meldeten mehr als 1.800 Personen Probleme mit der mobilen App von Starbucks. Das Unternehmen ermöglicht es Benutzern, über seine App Getränke zu bestellen oder Prämienpunkte zu sammeln.
Gab es auch bei uns Probleme? Ja, einzelne Apps funktionierten auch in Österreich schlecht, etwa Signal.
Was war schuld? Ein häufiger Ausfall, der als Domain Name System (DNS)-Fehler bekannt ist. Wenn jemand auf eine App tippt oder auf einen Link klickt, sendet sein Gerät im Wesentlichen eine Anfrage, um mit diesem Dienst verbunden zu werden. Am Montag konnte AWS diese Anfrage nicht auflösen.
Wie lange dauerte das Problem? Um 13 Uhr MESZ verschickte Amazon ein Update, das die zugrunde liegenden Probleme beseitigen sollte. Im Anschluss begannen sich die Probleme langsam zu legen.
Worum geht es? In den sozialen Medien tauchte ein Video auf, es zeigt die Hochzeit der Tochter von Ali Shamkhani. Er ist einer der Top-Berater des iranischen Obersten Führers Ali Khamenei. Das Problem: das Hochzeitskleid von Braut Fatemeh.
Was ist an dem Kleid "falsch"? Es ist trägerlos, hat einen tiefen Ausschnitt, die Schultern sind frei. Auch die Mutter der Braut hat für islamische Verhältnisse ein sehr offenherziges Kleid an. Während des Einzugs ist Musik zu hören.
Wer ist Ali Shamkhani? Er gilt als Hardliner, von 2013 bis 2023 war er Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrats (SNSC), dem für die nationale Sicherheit des Regimes zuständigen Gremium.
Wo wurde das Video aufgenommen? Im luxuriösen Espinas Palace Hotel in Teheran. Es stammt offenbar aus dem April 2024.
Warum löst das im Iran Wut aus? Weil es im Land eine Hijab-Pflicht und Sittsamkeitsgesetze gibt, die Frauen in ihrer Bekleidung stark einschränken. Erst jüngst wurde bekannt, dass 80.000 neue Sittenpolizisten in Teheran eingesetzt werden sollen, um die Einhaltung der islamischen Kleiderordnung durch Frauen durchzusetzen.
Warum wird der Fall zum Politikum? Weil der Iran nun Israel beschuldigt, hinter der Veröffentlichung des Videos zu stehen. Das Eindringen in die Privatsphäre von Menschen sei "Israels neue Mordmethode", schreibt Iran International.
Wie verteidigt der Iran die Bilder? Der Vater der Braut habe seinen Kopf gesenkt gehalten, als er seine Tochter während der "nur für Frauen" stattfindenden Zeremonie zum Bräutigam führte. "Einige Frauen waren verschleiert und der Rest waren Mahram (nahe Verwandte)".
Worum geht es? "Wir haben im Stadtbild immer noch dieses Problem …" sagte der deutsche Kanzler Friedrich Merz in der vergangenen Woche am Rande einer Veranstaltung in Brandenburg. Was er sagen wollte: es gäbe zu viel migrantisch aussehende Menschen in Innenstädten.
Was folgte? Viel Empörung, der Satz sei menschenverachtend, rassistisch, eine Diktion wie in der Nazizeit. 50 Politiker der Grünen schrieben einen Brief an den Kanzler und forderten ihn zu einer Entschuldigung auf.
Kommt er dem nach? Nein, Merz verteidigte seine Äußerung. Er habe damit zum Ausdruck bringen wollen, dass die Regierung Rückführungen von abgelehnten Asylwerbern im großen Stil plane.
Sieht er das immer noch so? Ja, auf einer Pressekonferenz nach der Klausurtagung des CDU-Präsidiums in Berlin legte er am Montag sogar nach. Er werde nichts zurücknehmen, "im Gegenteil".
Was sagte er wörtlich? "Fragen Sie ihre Kinder, fragen Sie ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Alle bestätigen, dass das ein Problem ist – spätestens mit Einbruch der Dunkelheit." Wer seine Töchter frage, werde vermutlich "eine ziemlich klare und deutliche Antwort" bekommen, was er mit seinem "Stadtbild"-Satz gemeint habe, so der Kanzler.
Worum geht es? Offenbar verlief das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag doch nicht so harmonisch wie gedacht.
Sondern? Trump habe herumgeschrien, geflucht wie ein Bierkutscher und von Selenskyj Gebietsabtretungen an Russland verlangt. Sonst werde Putin die Ukraine "zerstören". Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf "vertraute Personen".
Was verlangte er konkret? Der US-Präsident habe Karten der Frontlinie in der Ukraine beiseite geworfen und darauf bestanden, dass Selenskyj die gesamte Donbass-Region an Putin übergebe.
Kommt uns das bekannt vor? Ja, es war genau das, was der russische Präsident im Telefonat mit Trump einen Tag zuvor vorgebracht hatte. Er bot an, einige kleine Gebiete der beiden südlichen Frontregionen Cherson und Saporischschja aufzugeben und forderte dafür Teile der östlichen Donbass-Region im Austausch.
Wie reagierte Selenskyj? Er lehnte den Vorschlag von Trump ab, auch hier ist von Schreiduellen die Rede. Der ukrainische Präsident sagte, er habe Trump "klar gemacht", "dass die Haltung der Ukraine in diesem Zusammenhang unverändert bleibt".
Hat Trump nicht gerade das Gegenteil gesagt? Ja, am 24. September schrieb er auf Truth Social: "Nachdem ich mich mit der militärischen und wirtschaftlichen Lage der Ukraine und Russlands vertraut gemacht und sie vollständig verstanden habe ... denke ich, dass die Ukraine mit der Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzugewinnen".
Wann treffen sich Trump und Putin? Die Außenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, haben zur Vorbereitung eines möglichen Präsidententreffens zum Ukraine-Krieg miteinander telefoniert. Aber es wird noch dauern.
Warum? Nächste Woche bricht Trump zu einer Reise nach Asien auf, er fliegt unter anderem nach Japan und Südkorea. Auch ein Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un ist möglich.
Worum geht es? Prinz Andrew, 65 und Bruder von Englands König Charles III., wird alle seine royalen Titel ablegen. Das gab der auf Platz 8 der britischen Thronfolge stehende Prinz am Freitag schriftlich bekannt, nachdem er ein Gespräch mit dem König geführt hatte.
Wie begründet Andrew den Schritt? Die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Affäre um den 2019 verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, die seit Jahren gegen ihn erhoben werden, würden von der Arbeit des Königs ablenken. "Ich habe entschieden, wie ich es immer getan habe, meine Pflichten gegenüber meiner Familie und meinem Land an erste Stelle zu setzen", so Prinz Andrew.
Was bedeutet das? Bereits vor fünf Jahren hatte sich Andrew aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, nun müsse er einen Schritt weiter gehen und seine Titel abgeben. Dazu zählt auch der Herzog-Titel von York.
Was wird jetzt aus Herzogin Fergie? Andrews Ex-Frau Sarah Ferguson, die nach wie vor mit ihm unter einem Dach wohnt und der er in Freundschaft verbunden ist, verliert damit ebenfalls ihren Herzoginnen-Titel.
Und Andrews Prinzen-Rolle? Diesen Titel trägt er bereits seit seiner Geburt, weshalb er ihn auch behalten wird. Auch seine beiden Töchter Beatrice und Eugenie (Platz 9 und 12 der Thronfolge) bleiben Prinzessinnen.
Was wird Andrew vorgeworfen? Er war aufgrund seiner jahrelangen Nähe zu Jeffrey Epstein in Ungnade gefallen. Andrew war mit dem Finanzmanager, der sich 2019 in der Untersuchungshaft das Leben genommen hatte, eng befreundet. Epstein hatte jahrelang Dutzende, möglicherweise sogar hunderte junge Frauen und Mädchen sexuell missbraucht.
Ist das denn nicht längst verjährt? Im Gegenteil, die Angelegenheit kocht gerade wieder hoch. Im November erscheinen posthum die Memoiren von Virginia Giuffre, dem bekanntesten Opfer Epsteins.
Was steht drin? Giuffre hatte Prinz Andrew über Jahre vorgeworfen, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Ein Gerichtsstreit zwischen den beiden endete mit einem Vergleich, Giuffre soll von Andrew eine Millionensumme erhalten haben. Sie verübte im April diesen Jahres in Australien Suizid.
Worum geht es? Einen Tag nach dem Telefonat von Donald Trump mit Wladimir Putin empfing der US-Präsident am Freitagabend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Konkretes Ergebnis gab es keines.
Aber? Trump beantwortete nach dem Termin keine Fragen von Reportern. Er verließ das Weiße Haus unmittelbar danach und machte sich auf den Weg zu seinem Privathaus in Mar-a-Lago in Florida, wo er das Wochenende verbringen wird.
Gab es davor Statements? Ja, Trump und Selenskyj stellten sich im Kabinettssaal fast 40 Minuten den Fragen von Reportern. Der US-Präsident blieb vage und sagte teils rätselhafte Sachen, etwa: "Krieg ist sehr interessant. Man weiß nie, ob Krieg oder Frieden miteinander auskommen."
Und Selenskyj? Er lobt Trump wegen des Gaza-Deals über den grünen Klee. Er und Trump würden beginnen, "einander zu verstehen". Dann bittet er um Waffen. Er sei in einem "technologischen" Krieg" und brauche neben Tomahawks auch Drohnen und andere Raketen.
Was sagt er über Putin? "Es ist kein Geheimnis", antwortet er auf eine Reporterfrage. Wie Trump sagte: "Putin hasst mich."
Wird er die Tomahawks bekommen? Unwahrscheinlich. Trump wirkt dazu sehr zurückhaltend. Die Ukraine mit Tomahawk-Waffen auszustatten, "könnte eine noch größere Eskalation bedeuten, es könnten viele schlimme Dinge passieren," sagt er.
Wie war die Stimmung? Im Vergleich zum eisigen Treffen im März fast freundschaftlich. Trump macht Selenskyj ein Kompliment für seine "sehr schicke Jacke", sprach von einer "Ehre", den Ukraine-Präsidenten zu treffen. Statt einer Maßregelung wegen des fehlenden Anzugs, gab es diesmal für Selenskyj sogar ein Arbeitsessen.
Was wurde serviert? Die BBC sah die Menükarten ein. Also: Grüner Herbstsalat mit Artischocken, Fenchel und einer Zitronenvinaigrette, In der Pfanne gebratenes Hähnchen, serviert mit Süßkartoffel-Hash, Zuckerschoten-Frikassee, Rucola. Danach Rosmarin-Aioli McIntosh-Äpfel und Karamell-Chiffon mit Clementineneis und Brombeersauce.