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Nach kündigung der verträge

Die Pläne der Gräfin: So geht es mit dem Mondsee jetzt weiter

Vor einigen Wochen kündigte die neue Eigentümerin des Mondsees alle Pacht- und Mietverträge, die Aufregung darüber hat sich seither nicht gelegt. Nun meldet sich die Großgrundbesitzerin erneut – und pocht auf "nachvollziehbare und faire Konditionen". Was gemeint ist.

Der Mondsee ist der einzige Salzkammergutsee in Privatbesitz
Der Mondsee ist der einzige Salzkammergutsee in PrivatbesitzGetty Images/iStockphoto
Martin Kubesch
Akt. 08.08.2025 16:45 Uhr

Vor einigen Wochen schwappte eine Welle der Verunsicherung über den Mondsee im oberösterreichischen Teil des Salzkammerguts, nachdem bekannt geworden war, dass die neue Besitzerin des Sees sämtlichen Pächtern von Stegen, Bootshäusern und sonstigen Anlagen im See die Pachtverträge kurzerhand und völlig unerwartet aufgekündigt hatte.

"Private oder kommerzielle Nutzungen des Mondsees, für die keine ausdrückliche gesetzliche oder schriftliche Erlaubnis von mir als See-Eigentümerin vorliegt, sind untersagt." – Mit diesen scharfen Worten stellte Anna Mathyl, die neue Eigentümerin des Sees, klar, wer ab nun das Kommando hat. Veröhnlicher Nachsatz: Wer Interesse "am Abschluss einer neuen Vereinbarung" habe, solle sich an die Seeverwaltung Mondsee wenden.

Seither herrschte Funkstille. Die Großgrundbesitzerin weilte auf Urlaub und wollte nach ihrer Rückkehr Stellung nehmen zu all den Fragen und Unklarheiten, die sich bei Anrainern und Betroffenen der Zwischenzeit aufgestaut hatten.

Nun scheint der Urlaub vorüber zu sein. Denn am Mittwoch meldete sich Anna Mathyl mit einer schriftlichen Stellungnahme bei den Oberösterreichischen Nachrichten. Was sie den Pächtern vom Mondsee darin zu sagen hat, wie sie sich die Zukunft des Sees vorstellt, welche Änderungen auf Pächter von Seegrundstücken zukommen – so plant die Gräfin vom Mondsee die Zukunft des Privatsees:

Nicolette Waechter, geborene Almeida, war die Besitzerin des Mondsees zwischen 1977 und 2024. Jetzt hat ihre Tochter Anna Mathyl das Ruder übernommen
Nicolette Waechter, geborene Almeida, war die Besitzerin des Mondsees zwischen 1977 und 2024. Jetzt hat ihre Tochter Anna Mathyl das Ruder übernommen
Franz Neumayr / picturedesk.com

Worum geht es hier?
In den vergangenen Wochen erreichte die Pächter von Bojen, Stegen und Bootshäusern am Mondsee überraschende Post, wie die Oberösterreichischen Nachrichten erfuhren. Die Besitzerin des Sees, Anna Mathyl, kündigte in den Einschreiben sämtliche Pachtverträge auf – und bezog sich dabei auf ein "gesetzliches Sonderkündigungsrecht".

Wurde dieser Schritt begründet?
Zumindest etwas vage: Als neuer Seeeigentümerin sei es ihr ein Anliegen, den See nachhaltig zu bewirtschaften und als Naturraum zu bewahren, so Anna Mathyl. Deshalb seien "private oder kommerzielle Nutzungen des Mondsees, für die keine ausdrückliche gesetzliche oder schriftliche Erlaubnis von mir als Seeeigentümerin vorliegt", untersagt, so die Briefschreiberin in strengem Ton.

Bedeutet das, der Mondsee gehört einer einzigen Person?
Ja, seit dem Sommer 2024 ist das die 48-jährige Anna Mathyl, geborene Waechter.

Wie wird man Seeeigentümerin?
So, wie man etwa auch Besitzer eines milliardenschweren Wirtschaftsimperiums wird, ohne dafür selbst irgend etwas geleistet zu haben: man erbt. Im Fall des Mondsees ist die Situation dabei besonders skurril.

Details, bitte!
Der See gehörte ursprünglich einmal dem Kloster Mondsee, das allerdings im Jahr 1791 im Zuge der Josephinischen Kirchenreform aufgehoben, also aufgelassen wurde. Sämtliche Werte flossen damals in einen sogenannten Religionsfonds. Als der französische Kaiser Napoleon Bonaparte 20 Jahre später Europa überrannte, schenkte er das ehemalige Kloster sowie all seine Besitztümer – darunter auch den Mondsee – dem bayerischen Feldmarschall Carl Philipp von Wrede, der in den Koalitionskriegen an Napoleons Seite kämpfte.

Napoleon Bonaparte, Frankreichs Kaiser von eigenen Gnaden, verschenkte den Mondsee 1809 kurzerhand an einen Bündnispartner. Das hat bis heute Folgen
Napoleon Bonaparte, Frankreichs Kaiser von eigenen Gnaden, verschenkte den Mondsee 1809 kurzerhand an einen Bündnispartner. Das hat bis heute Folgen
Getty Images

Weiter?
Die Nachkommen von Wrede waren die Grafen Almeida, zu deren Besitz seither das ehemalige Kloster (wurde mittlerweile verkauft) sowie der See gehörten. Von 1976 bis 2024 war Nicolette Waechter, geborene Almeida, die Besitzerin des Sees, nachdem ihr Bruder gestorben war. Dann übergab sie die Liegenschaft an ihre Tochter Anna Waechter, verheiratete Mathyl. Die offizielle Übergabe erfolgte vor ziemlich genau einem Jahr, Anfang Juli 2024.

Das heißt, die jetzige Besitzerin ist eine Gräfin?
In Österreich sind sämtliche Adelstitel seit 1918 abgeschafft, daher nein. Aber sowohl die heute 77-jährige Nicolette Waechter, als auch ihre Tochter Anna Mathyl werden von der lokalen Bevölkerung nach wie vor häufig als "Gräfinnen" bezeichnet.

Wem gehören die übrigen heimischen Seen?
Großteils den Bundesforsten (u.a. Attersee, Traunsee, Wörthersee, Millstätter See, Wolfgangsee (der überwiegende Teil), Ossiacher See, Hallstätter See, Weißensee, Grundlsee und Fuschlsee) sowie Bundesländern und / oder Anrainergemeinden.

Sind viele österreichische Seen in Privatbesitz?
Nein, der Mondsee ist hier eine große Ausnahme – und zwar gleich doppelt. Nach dem Neusiedler See im Burgenland, der großteils der der Familie Esterházy gehört, ist der Mondsee mit seiner Fläche von etwa 14,2 Quadratkilometern der zweitgrößte Privatsee des Landes. Weitere Seen in Familienhand sind der Faaker See, der Keutschacher See (beide in Kärnten) und teilweise der Wolfgangsee zwischen Salzburg und Oberösterreich.

Was besitzt man eigentlich, wenn man einen See besitzt?
Laut Wasserrechtsgesetz gehören bei privaten Gewässern sowohl der Grund (die "Wanne"), als auch das darin gefasste Wasser dem Besitzer. Dazu gab es zunächst differierende Aussagen seitens der lokalen Politik. Eine genaue juristische Herleitung findet sich hier.

Bojen, Bootshäuser, Stege – für alles, was am Seegrund verankert ist, muss bezahlt werden
Bojen, Bootshäuser, Stege – für alles, was am Seegrund verankert ist, muss bezahlt werden
Getty Images

Was ist mit dem Seeufer?
Kurz gesagt: Es ist kompliziert. Die Langversion: Private Seegrundstücke reichen in der Regel nicht direkt bis ans Seeufer, sondern enden kurz davor – im Schnitt 2 bis 15 Meter, ehe das Wasser anfängt. Der Uferstreifen ist für gewöhnlich im Besitz des Seebesitzers (also meist die Bundesforste oder eine öffentliche Körperschaft) – wird allerdings dauerhaft an den Besitzer des Grundstückes dahinter verpachtet, dass dieser dennoch über seinen eigenen privaten Seezugang verfügen kann – auch wenn er ihm de jure nicht gehört.

Wie ist das am Mondsee, gehören die Uferstreifen da auch Anna Mathyl?
Eine gute Frage. Fix ist: "Gräfin" Anna Mathyl besitzt die sogenannte Wanne des Sees. Ob bzw. inwieweit ihr auch Uferstreifen gehören, ist unklar. Durch die großteils privaten Besitzverhältnisse am Mondsee müsste man sich dafür das Grundbuch im Detail anschauen.

Okay, was ist jetzt konkret geschehen?
Die Mondsee-Besitzerin hat im vergangenen Juli – scheinbar ohne Vorwarnung – alle Pachtverträge aufgekündigt, die bislang bestanden haben.

Um wie viele Pachtverträge geht es hier?
Laut den Oberösterreichischen Nachrichten könnte es sich um eine niedrige dreistellige Zahl handeln. Sie wurden für alle bestehenden Einrichtungen abgeschlossen, die am Seeboden verankert oder einbetoniert sind, also etwa Bojen, Stege, Bootshäuser, aber auch Treppen, die ins Wasser führen.

Gibt es genauere Zahlen?
Laut dem Bürgermeister von Mondsee, dem ÖVP-Mann Josef Wendtner, sollen sich noch etwa 150 Bojen sowie "hunderte Stege und Bootshäuser" im Eigentum der See-Erbin befinden – sprich sie erhält Geld dafür, dass diese Bauwerke am Seegrund verankert sind. Allerdings hätten in der Vergangenheit bereits zahlreiche Pächter bzw. Anrainer jene Stücke vom Seegrund, auf denen ihre Anlagen verbaut sind, von Nicolette Waechter, der Vorbesitzerin und Mutter der jetzigen Eigentümerin, käuflich erworben, schreibt der Standard.

Schloss Mondsee war früher ein Kloster und gehörte danach – ebenso wie der See – dem Grafen-Geschlecht Almeida
Schloss Mondsee war früher ein Kloster und gehörte danach – ebenso wie der See – dem Grafen-Geschlecht Almeida
Wolfgang Weinhäupl / Westend61 / picturedesk.com

Ist mittlerweile klar,  aus welchem Grund die Pachtverträge eigentlich gekündigt wurden?
In ihrer Stellungnahme geht die aktuelle Seebesitzerin, Anna Mathyl, erstmals ein bisschen mehr ins Detail. Sie schreibt: "Wir befinden uns derzeit in einem geordneten Prozess zur Neuregelung der bestehenden Pacht- bzw. Mietverhältnisse." Und weiter: "Die Bestandsverhältnisse werden so weit möglich fortgesetzt und zu wirtschaftlich nachvollziehbaren und fairen Konditionen vergeben."

Was ist damit gemeint?
Es liest sich auf jeden Fall so, als wäre die Seebesitzerin der Meinung, dass zuletzt nicht alle Pacht- und Mietverhältnisse "nachvollziehbar" und "fair" gewesen seien. Mit anderen Worten, dass sie als Eigentümerin zuletzt zu wenig Einnahmen aus Miete oder Pacht erhalten hat und deshalb nun alle Verträge einer Prüfung unterzogen würden. Das deckt sich auch mit den Erwartungen vieler Pächter nach dem Kündigungsbrief.

Explizit angesprochen wird das Thema aber nicht, oder?
Der Text der Stellungnahme ist – offenbar bewusst – sehr vage gehalten: "Ich verstehe, dass dieser Übergang bei manchen Unsicherheit ausgelöst hat. Die Abklärung der bestehenden Vertragsbeziehungen und Nutzungen ist aber von Zeit zu Zeit notwendig und dient auch dazu, allenfalls offene Themen und Rechtsfragen abzuklären."

Wie viel bezahlte man denn bisher etwa für eine Boje? 
Dazu gibt es keine offiziellen Zahlen. Aber hinter vorgehaltener Hand sagen viele Mondseer, dass die Preisgestaltung bislang tatsächlich deutlich zu konsumentenfreundlich ausgefallen ist. Laut Salzburger Nachrichten verrechnen etwa die Bundesforste für einen Bojenplatz am Wolfgangsee 486 Euro netto pro Jahr, am Attersee kostet der Spaß 493 Euro netto. Für einen Quadratmeter Steg zahlt man am Wolfgangsee 25,20 Euro pro Monat. Das läppert sich dann schon.

Und am Mondsee?
Lagen die Preise – kolportiert – bislang bei etwa einem Viertel (!) jener der Bundesforste, berichten die Salzburger Nachrichten. Zudem seien die Preise teilweise seit Jahrzehnten nicht mehr angepasst worden. Hier ist es gut vorstellbar, dass Anna Mathyl eine Korrektur vornimmt und die Preise an jene der Bundesforste angleicht. So schreibt sie auch in ihrer Stellungnahme: " Ziel sei es, gemeinsam nachhaltige Lösungen für alle Betroffenen zu finden.

Eine Boje zum Festmachen eines Bootes kostet etwa am benachbarten Wolfgangsee 486 Euro netto pro Jahr, am Mondsee war es bisher gerade einmal ein Viertel davon
Eine Boje zum Festmachen eines Bootes kostet etwa am benachbarten Wolfgangsee 486 Euro netto pro Jahr, am Mondsee war es bisher gerade einmal ein Viertel davon
Getty Images/iStockphoto

Aber können Pachtverträge überhaupt einfach so gekündigt werden?
"Mit Pachtverträgen ist es wie mit Mietverträgen", erklärt die auf Immobilienrecht spezialisierte Rechtsanwältin Iris Alexandra Machtinger von der Kanzlei Fieldfisher. "Sind sie befristet, enden sie ohnedies zu einem bestimmten Zeitpunkt und können dann entweder verlängert werden oder eben nicht. Und sind sie unbefristet, kann man sie auch ordentlich kündigen, also zu einem bestimmten Termin und mit einer entsprechenden Frist auflösen."

Welche Fristen kommen hier zum Tragen?
"Wenn die Termine und Fristen nicht explizit im Pachtvertrag vereinbart sind, dann ergeben sie sich aus dem Gesetz", so Rechtsanwältin Iris Alexandra Machtinger. "Grundsätzlich kann man Pachtverträge jeweils mit einer sechsmonatigen Frist zum 30. Juni oder zum 31. Dezember kündigen. Handelt es sich bei dem gepachteten Objekt jedoch um eine landwirtschaftliche Liegenschaft – was ich hier annehme –, dann ist eine Kündigung zum 30. November oder zum 31. März möglich – ebenfalls mit sechs Monaten Frist."

Gibt es irgendwelche Grenzen, um wie viel man die Kosten bei Pachtverträgen theoretisch anheben darf?
Für Pachtverträge gebe es – anders als im Mietrecht – keine gesetzlichen Vorschriften zur Höhe der Pacht, sagt Anwältin Machtinger.

Was heißt das jetzt konkret?
Dass sich alle Besitzer von Bojen, Stegen, Bootshäusern oder Treppen im Mondsee darauf einstellen sollten, dass sie ab nächstem Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit merkbar höhere Preise für diese Einrichtungen bezahlen werden müssen als bisher.

Betrifft das nur Privatpersonen?
Nein, es betrifft wirklich alle, die eine oder mehrere dieser genannten Einrichtungen am Mondsee besitzen bzw. betreiben.

Auch Bootsverleihe, Segel- und Surfschulen?
Selbstverständlich – und da kann schon eine ganze Menge an Steg-Laufmetern zusammen kommen.

Wie ist es mit den Anrainergemeinden, die eigene Seebäder betreiben?
Wenn sie einen Steg haben oder ein Bootshaus, dann wird es vermutlich auch für sie teurer.

Und wenn sich der Besitzer eines Stegs oder eines Bootshauses nicht auf einen neuen Vertrag einigen kann?
Dann müsste er vermutlich sein Bauwerk, dass er im See verankert hat, abmontieren und vom See entfernen, so Anwältin Machtinger.

Jeder Quadratmeter zählt: Für Stege wird künftig vermutlich mehr bezahlt werden müssen
Jeder Quadratmeter zählt: Für Stege wird künftig vermutlich mehr bezahlt werden müssen
Getty Images

Weiß man schon, was die neue Besitzerin des Sees mit ihrem Eigentum vor hat?
In ihrer schriftlichen Stellungnahme schreibt Anna Mathyl, sie wolle den Mondsee künftig "ökonomisch und ökologisch nachhaltig sowie naturverträglich bewirtschaften". Dazu sei es notwendig, die Berührungspunkte, die sich mit  Anrainern ergeben, abzuklären. Die neuen Verträge würden etwa "bodenschonende Bojenverankerungen" vorsehen – was das genau bedeutet, wird indes nicht ausgeführt.

Aber der Mondsee wird jetzt nicht komplett kommerzialisiert?
Jedenfalls deutet nichts in der Stellungnahme von Anna Mathyl darauf hin: Die "wunderbare Landschaft" solle für kommende Generationen erhalten werden, schreibt sie. Und: "Die Zukunft des Mondsees liegt mir sehr am Herzen."

Es gibt das Gerücht, dass das Land Oberösterreich den See kaufen möchte?
Das berichtet die Kronen Zeitung. Demnach hat Landeshauptmann Thomas Stelzer den Geschäftsführer der landeseigenen Immobiliengesellschaft ILG OÖ, den Traunkirchner Bürgermeister Christoph Schragl beauftragt, mit Anna Mathyl Kontakt aufzunehmen und auszuloten, "was möglich sei". Gemeint ist ganz offensichtlich ein Verkauf des Sees.

Gab es dazu nicht bereits Gespräche?
Ja, im Jahr 2009 verhandelte die Mutter von Anna Mathyl, Nicolette Waechter, einen Verkauf des Sees an die Länder Oberösterreich und Salzburg. Laut Krone kam ein Schätzgutachten damals auf einen Wert von 1 Million Euro, die beiden Länder boten gemeinsam etwa 4 Millionen. Aber die Eigentümerin wollte zwischen 16 und 18 Millionen, weshalb der Verkauf damals scheiterte. Wie die Krone berichtet, würde dieses Angebot des Landes Oberösterreich aber weiterhin stehen.

Auf den "Gemeingebrauch", also die Nutzung des Gewässers für Schwimmer, Surfer, Ruderer etc., hat die Kündigung der Pachtverträge keinerlei Einfluss
Auf den "Gemeingebrauch", also die Nutzung des Gewässers für Schwimmer, Surfer, Ruderer etc., hat die Kündigung der Pachtverträge keinerlei Einfluss
Andreas Tischler / picturedesk.com

Die wichtigste Frage zum Abschluss: Ändert sich etwas, wenn man im Mondsee schwimmen oder mit dem Boot fahren möchte? Oder könnte es gar verboten werden?
Nein, denn laut einem Erkenntnis des Obersten Gerichtshofs wurde bereits 1997 ein Servitut eingeräumt, welches Baden, Schifffahrt etc. am See gestattet. Alles, wofür man schon bisher den See legal nutzen konnte, wird auch künftig möglich sein, ob zum Schwimmen, Tauchen, Segeln, Surfen oder Boot fahren ist. Daran lässt auch Anna Mathyl keinen Zweifel: Der Gemeingebrauch "bleibt durch den Übergang der betroffenen Grundstücke an mich unberührt. Das bedeutet, dass bestimmte nichtkommerzielle Nutzungen wie etwa Baden auch künftig möglich bleiben", schreibt sie in ihrer Stellungnahme.

Aber könnte es künftig teurer werden, im Mondsee zu Schwimmen oder mit dem Boot zu fahren?
Das ist allerdings schon möglich – etwa wenn eine Gemeinde künftig eine höhere Pacht für ihren Steg bezahlen muss und diese Kosten auf die Bürger abwälzt. Aber letztlich ist das derzeit noch alles Fischen im Trüben. Mit vielen Bestandnehmern und Anrainern sei man bereits im Austausch, schreibt die See-Gräfin: "Sämtliche Anfragen und Rückmeldungen werden zeitnah überprüft und beantwortet."

Martin Kubesch
Akt. 08.08.2025 16:45 Uhr