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Kim Kardashian

"Ich betete, um mich auf die Vergewaltigung vorzubereiten"

Vor 9 Jahren wurde TV-Star Kim Kardashian in Paris überfallen und ausgeraubt. Am Dienstag sagte sie (mit Halskette um 3 Millionen Dollar) vor Gericht gegen die "Opa-Gang" aus. Sie dachte, sie würden sie töten. Protokoll eines außergewöhnlichen Prozess-Tages.

Kim Kardashian wurde von ihrer Mutter Kris Jenner sowie mehreren Bodyguards zu ihrer Aussage im Pariser Justizpalast begleitet
Kim Kardashian wurde von ihrer Mutter Kris Jenner sowie mehreren Bodyguards zu ihrer Aussage im Pariser Justizpalast begleitetTHOMAS SAMSON / AFP / picturedesk.com
Martin Kubesch
Akt. 13.05.2025 23:50 Uhr

Es war nicht nur ein Hauch von Hollywood, der am Dienstag über dem altehrwürdigen Justizpalast auf der Ile de la Cité im Herzen von Paris lag. Was hier vor einem Millionen-Publikum zur Aufführung kam, war ganz großes Kino. Und die Hauptdarstellerin war Kim Kardashian, Celebrity, Internetstar mit mehr als 356 Millionen Followern auf Instagram, Dollar-Milliardärin laut Forbes.

Die 44-Jährige war eigens per Privatjet nach Paris gekommen, um vor Gericht gegen jene Männer auszusagen, die sie im Jahr 2016 in ihrem Hotel in der Seine-Metropole überfallen und ihr Schmuck um mehr als 9 Millionen Euro geraubt hatten. Begleitet wurde Kim Kardshian dabei von ihrer Mutter Kris Jenner, ihrem Anwalt sowie mehreren Bodyguards.

Streng, aber alles andere als formal: Kim Kaardashian wählte für ihren Auftritt vor Gericht einen geschlitzten Bleistiftrock sowie eine Jacke mit Schößchen und Schulterpolstern
Streng, aber alles andere als formal: Kim Kaardashian wählte für ihren Auftritt vor Gericht einen geschlitzten Bleistiftrock sowie eine Jacke mit Schößchen und Schulterpolstern
ALAIN JOCARD / AFP / picturedesk.com

Mehr als 4 Stunden lang stand sie dem Gericht insgesamt Rede und Antwort. Erzählte detailliert von jenen schrecklichen Minuten in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 2016, von ihren Todesängsten, ihrer Furcht vor Vergewaltigung und wie sehr sich ihr Leben durch dieses Ereignis verändert hätte. Es war eine bewegende Erzählung, voller Emotionen. Mehrmals weinte Kardashian bei der Erinnerung an das Durchlebte. Die letzte halbe Stunde Ihrer Einvernahme durfte sie sich setzen, nachdem sie bereits geschwächt war.

Und ganz am Ende verzieh sie einem ihrer Peiniger sogar seine Untat.

Was man über den Raubüberfall vor 9 Jahren wissen muss, wer die mutmaßlichen Täter sind, was Kim Kardashian im Detail vor Gericht aussagte und wie es jetzt weiter geht – alle Infos über den Celebrity-Prozess des Jahres:

Der unscheinbare Eingang zum Hotel de Pourtalès in der Rue Tronchet im 8. Arrondissement: Hier wurde Kim Kardashian am 3. Oktober 2016 brutal überfallen
Der unscheinbare Eingang zum Hotel de Pourtalès in der Rue Tronchet im 8. Arrondissement: Hier wurde Kim Kardashian am 3. Oktober 2016 brutal überfallen
REUTERS/Gonzalo Fuentes

So lief der Überfall auf Kim Kardashian

Was geschah im Herbst 2016 in Paris?
Kim Kardashian, damals bereits ein Star aufgrund der Reality-TV-Show "Keeping Up With The Kardashians" und Ehefrau von Musiker Kanye West (die beiden sind mittlerweile geschieden), war Anfang Oktober 2016 gemeinsam mit ihrer Schwester Kourtney und ihrer Freundin und Stylistin Simone B. anlässlich der Fashion Week in Paris. In der Nacht von Sonntag, dem 2. auf Montag den 3. Oktober wurde sie in ihrem Hotel-Apartment von mehreren Gangstern überfallen.

Wie gingen die Täter vor?
Um kurz vor 3 Uhr Früh drangen die 5 als Polizisten verkleideten Täter in die Lobby der kleinen Luxusherberge Hotel de Pourtalès im 8. Arrondissement in der Nähe des Place Madeleine ein, überwältigten den Nachtportier und zwei von ihnen ließen sich zur Suite von Kim Kardashian bringen. Sie überrumpelten durch ihre falschen Uniformen die bereits schlafende Amerikanerin, fesselten sie mit Kabelbindern und raubten ihr mehrere Schmuckstücke im Gesamtwert von mehr als 9 Millionen Euro.

Wie ging es weiter?
Die Täter flüchteten in mehrere Richtungen. Jener Mann, der den Schmuck bei sich trug, wollte mit einem Fahrrad entkommen, doch seine Tasche verfing sich in den Speichen. Er kam zu Sturz und verstreute die Beute auf dem Trottoir. Gemeinsam mit einem Komplizen suchte er alles zusammen, aber ein Schmuckstück, ein mit Diamanten besetztes Kreuz, vergaßen sie. Es wurde am nächsten Morgen von einer Angestellten gefunden und – nachdem sie schließlich die Herkunft des Stückes erkannt hatte – von ihr zur Polizei gebracht.

Kim Kardashian mit Ihrer Schwester Kourtney in Paris: Die beiden waren 2016 für die gerade laufende Fashion Week in der Seine-Metropole
Kim Kardashian mit Ihrer Schwester Kourtney in Paris: Die beiden waren 2016 für die gerade laufende Fashion Week in der Seine-Metropole
REUTERS/Gonzalo Fuentes

Was wurde aus dem restlichen Schmuck?
Das meiste tauchte nie wieder auf. Das teuerste Stück, ein Diamantring mit 18,8 Karat, den Rap-Star Kanye West seiner Frau geschenkt hatte und der mehr als 4 Millionen Euro wert war, wurde von den Tätern wahrscheinlich in Antwerpen verkauft, der Welt-Hauptstadt für den Handel mit Edelsteinen.

Und wie kam man den Tätern auf die Spur?
Auf dem Kreuz, das die Räuber verloren hatten, fanden sich DNA-Spuren mehrerer alter Bekannter aus dem Milieu. Eins führte zum anderen und Anfang Jänner 2017 verhaftete die die Polizei insgesamt 17 Tatverdächtige, die alle in den Raubüberfall involviert gewesen sein sollen. Zwei von ihnen gestanden später die Tat, einer schrieb sogar ein Buch darüber: "Ich kidnappte Kim Kardashian".

Wer sind die Täter?
Eine Gruppe älterer bis alter Herren, die deshalb von den französischen Medien den Spitznamen "papys braqueurs" (Räuber-Opas) erhalten haben. Die jüngeren sind heute um die 60, der älteste ist 81. Einer der Täter starb kurz vor Prozessbeginn, ein weiterer leidet an Alzheimer und ein dritter hat seit dem Überfall mehrere Gehirnschläge erlitten.

Einer der Angeklagten, der mittlerweile 68-jährige Aomar Ait Khedache, ist heute gehörlos und kommuniziert auch mit dem Gericht nur per Zettel
Einer der Angeklagten, der mittlerweile 68-jährige Aomar Ait Khedache, ist heute gehörlos und kommuniziert auch mit dem Gericht nur per Zettel
JEANNE ACCORSINI / Action Press/Sipa / picturedesk.com

Weshalb hat es überhaupt so lange gedauert, bis der Prozess startet?
Das hatte verschiedene Gründe. Die Untersuchungen der Justiz dauerten aufgrund der vielen möglichen Täter sowie der komplexen Sachlage verhältnismäßig lange. Dazu kam Corona, was die Erhebungen weiter verzögerte. Und: 2022 fand bereits ein Prozess statt, bei dem mehrere Täter zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, einer der Haupttäter erhielt 30 Jahre.

Und jetzt?
Stehen nicht alle Täter wegen des Überfalls auf Kim Kardashian vor Gericht, sondern sind auch diverser anderer Vergehen beschuldigt.

Die Zeugenaussage: Das sagte Kim Kardashian vor Gericht

Wie lief Kim Kardashians Auftritt vor Gericht ab?
Wie nach einem Hollywood-Drehbuch. Die 44-Jährige kam in einem Konvoi von drei nahezu identen Minivans vor Gericht an und betrat das Gebäude durch einen Seiteneingang. Sie stieg die Treppe zum Gebäude schnurstracks hoch, drehte sich dann aber einmal kurz um und winkte den wartenden Kameraleuten.

Welchen Style wählte sie für Ihren Auftritt?
Kim Kardashian trug ein schwarzes Vintage-Blazerkleid von John Galliano mit einer taillierten Jacke mit Schößchen und Schulterpolstern sowie einen geschlitzten Bleistiftrock. Unter der Jacke trug sie keine Bluse. Dazu eine Sonnenbrille von Alaïa und Slingback-Pumps von Saint Laurent. Alles in allem ein strenger, aber nicht klassischer Look.

Was war am Schmuck besonders?
Der Wert. Laut Page Six hatte Kardashian eine spektakuläre Diamantkette von Samer Halimeh New York für 3 Millionen Dollar angelegt. Das atemberaubende Schmuckstück aus 18-karätigem Weißgold ist mit insgesamt 80 Diamanten besetzt, darunter ein birnenförmiger Mittelstein mit 10,13 Karat. Insgesamt bringt die Kette beeindruckende 52,17 Karat auf die Waage.

War's das?
Nicht ganz. Der Star trug bei ihrem Gerichtstermin auch ein schimmerndes Fußkettchen, einen Ring und mehrere Diamantohrringe – darunter einen Briony Raymond Ear Cuff im Wert von 8.100 Dollar.

Wann begann die Einvernahme?
Um 13.43 Uhr, nach der etwa eineinhalbstündigen Mittagspause des Gerichts. Kim Kardashian sprach Englisch und hatte während ihrer ganzen Aussage einen Übersetzer an ihrer Seite.

Wurde Kim Kardashian sofort vom Richter befragt?
Nein, zuerst stellte sie sich mit den Worten "Hallo, ich bin Kim Kardashian" vor und nutzte dann die Gelegenheit zu einem kurzen Statement: "Ich danke dem französischen Justizsystem dafür, dass es mir erlaubt hat, vor Ihnen zu erscheinen, um Ihnen das zu sagen, was ich für die Wahrheit halte."

Mehr als 500 Journalisten drängten sich im Gerichtsgebäude, als Kim Kardashian ihre über vierstündige Zeugenaussage machte
Mehr als 500 Journalisten drängten sich im Gerichtsgebäude, als Kim Kardashian ihre über vierstündige Zeugenaussage machte
Christophe Ena / AP / picturedesk.com

Worüber wurde dann gesprochen?
Zunächst über ihr Verhältnis zu Paris an sich: "Paris ist eine Stadt, die ich sehr geliebt habe", erzählte Kardashian. "Manchmal bin ich mitten in der Nacht aufgewacht, um spazieren zu gehen. Ich habe mich in dieser Stadt immer sicher gefühlt. Wir haben Schaufensterbummel gemacht und heiße Schokolade getrunken." Doch diese Woche der Fashion Week habe alles verändert.

Dann schildert Kim Kardashian den Überfall
Zuerst hätte sie an einen Terroranschlag gedacht, schließlich seien die Angriffe auf das Magazin Charlie Hebdo und auf die Konzerthalle Bataclan noch nicht so lange zurück gelegen. Doch dann sah sie zwei vermeintliche Polizisten in Begleitung des Nachtportiers, der Handfesseln trug. "Ich war sehr verwirrt und verstand nicht, was passierte", so Kardashian. Erst dann sah sie eine Waffe.

Sie dachte, sie würden sie vergewaltigen
Kardashian erzählt, dass sie nur mit einem dünnen Bademantel bekleidet eingeschlafen sei. Als sie nun die Tür öffnete und von den falschen Polizisten sogleich in den Raum gedrängt und auf das Bett gestoßen wurde, hätte das Kleidungsstück keinerlei Schutz geboten. "Ich war nackt darunter, der Mantel öffnete sich und meine untere Hälfte war völlig entblößt." Und als einer der Täter ihr die Hände mit einem Kabelbinder fesselte, war sie überzeugt davon, dass sie vergewaltigt würde.

Auffällig: Die Diamantkette von Samer Halimeh New York für 3 Millionen Dollar trug Kim Kardashian vor Gericht
Auffällig: Die Diamantkette von Samer Halimeh New York für 3 Millionen Dollar trug Kim Kardashian vor Gericht
Reuters

Kardashian rechnete mit ihrem Tod 
Sie schrie nach eigener Aussage ihre Peiniger an, dass sie Kinder habe und sie sie leben lassen sollten: "Ich war hysterisch." Der gefesselte Nachtportier, der ebenfalls im Raum war, herrschte sie an, still zu sein. Dann knebelte einer der Täter Kardashian mit Klebeband und fesselte ihre Beine. "Ich bereitete mich psychologisch auf eine Vergewaltigung vor. Ich betete. Ich dachte an Kourtney, die mich nach der Vergewaltigung tot im Bett finden würde. Ich war mir sicher, dass ich an diesem Tag sterben würde."

Die Täter wollten nur Beute machen
Während Kardashian noch in Panik ist, suchen die beiden Räuber die Suite nach Schmuckstücken und anderen Wertgegenständen ab. Einer der Täter habe sich zu ihr gebeugt und "Pssst, pssst" zu ihr gesagt. "Ich hatte das Gefühl, er wollte mir klarmachen, dass alles gut wird, wenn ich den Mund halte", so Kim Kardashian in ihrer Erinnerung an jene schrecklichen Minuten.

Schließlich sperrten sie das Opfer ins Bad
Als die Räuber meinen, alles gefunden zu haben, zerren sie Kardashian ins Badezimmer und sperren sie dort ein, dann verlassen sie fluchtartig das Hotel. Im Bad gelingt es Kim Kardashian nach eigener Aussage, ihre Fußfesseln loszuwerden. Dann rennt sie zum Zimmer ihrer Stylistin Simone B., die gemeinsam mit ihr ins Hotel zurückgekehrt war, während Kims Schwester Kourtney mit ihrem gemeinsamen Bodyguard in einem Club geblieben ist.

Kim Kardashian mit ihrem damaligen Ehemann Kanye West im September 2016 in New York. Der Musiker spielte in den USA ein Konzert, als seine Frau in Paris überfallen wurde
Kim Kardashian mit ihrem damaligen Ehemann Kanye West im September 2016 in New York. Der Musiker spielte in den USA ein Konzert, als seine Frau in Paris überfallen wurde
REUTERS/Andrew Kelly

Wie es weiter ging
Stylistin Simone hatte ihrerseits den Lärm aus Kims Suite gehört, sich in der Dusche versteckt und den Bodyguard am Handy erreicht. Während der Bodyguard mit Kims Schwester zum Hotel zurück raste, versteckte sich Kim hinter großen Topfpflanzen auf dem Balkon der Suite und rief ihre Mutter in den USA an. Schließlich trafen ihr Bodyguard und Kourtney und etwas später  auch die Polizei ein.

Was sie denkt, wie die Räuber auf sie gekommen seien
Kardashian erklärt, dass ihr von den Ermittlern mitgeteilt worden sei, dass die Täter offenbar darauf gewartet hätten, wann sie ohne ihren damaligen Mann Kanye West in Paris sei und erst dann zugeschlagen. Dazu muss man wissen, dass Kim Kardashian zu jener Zeit nahezu jede ihrer Bewegungen in Echtzeit postete, um ihre Follower an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Sie schrieb auch in der Tatnacht noch, kurz bevor sie einschlief, dass sie endlich alleine in ihrer Suite sei.

Wie sich Kim Kardashians Leben seit dem Überfall geändert hat
Die vierfache Mutter hätte seither eine Phobie vor dem Ausgehen entwickelt aus Sorge, dass Verbrecher während ihrer Abwesenheit in ihr Haus eindringen könnten. Und sie brauche jetzt jede Nacht vier bis sechs Leibwächter im Haus, um sich sicher zu fühlen. Und auch ihre Kinder würden nun ständig von Bodyguards begleitet. Während ihrer Aussage beginnt Kim Kardashian immer wieder zu weinen.

Die Zeugenaussage aus der Sicht der Gerichtszeichner: Kim Kardashian vergibt einem der damaligen Täter, dem 68-jährigen Aomar Ait Khedache, seine Tat
Die Zeugenaussage aus der Sicht der Gerichtszeichner: Kim Kardashian vergibt einem der damaligen Täter, dem 68-jährigen Aomar Ait Khedache, seine Tat
BENOIT PEYRUCQ / AFP / picturedesk.com

Kardashian vergibt ihrem Peiniger im Gerichtssaal

Dann vergibt Kim Kardashian einem der Täter
Ehe er die Verhandlung unterbricht, verliest der Vorsitzende Richter David De Pas noch einen Brief, den einer der Angeklagten, Aomar Khedache, heute 68 und taubstumm, bereits 2017 im Gefängnis an Kardashian verfasst hat. Darin entschuldigt er sich wortreich für seine Tat und das Leid, das er ihr zugefügt hat. Daraufhin bricht Kardashian vollends in Tränen aus und erklärt schließlich, dass sie diese Worte sehr bewegen würden und sie dem Täter "natürlich verzeihe". Aber das ändere nichts an ihrem Trauma.

Kim erzählt, dass ihr der Überfall nicht geglaubt wurde
Nach einer knapp halbstündigen Pause, wird Kim Kardashian noch von den Anwälten der Angeklagten befragt. Unter anderem kommt zur Sprache, dass es seinerzeit Gerüchte gab, der Überfall sei inszeniert gewesen, um die Versicherungssumme zu kassieren und Werbung für ihre TV-Show zu machen. Die Zeugin antwortet, dass sie dieses Gerede sehr verletzt hätte und sie froh gewesen sei, als man die Täter schließlich verhaftet habe: "Ich sagte mir: Jetzt werden mit die Leute endlich glauben."

Der ebenfalls angeklagte Yunis Abbas hat die Tat gestanden und sogar ein Buch über den Überfall veröffentlicht: "Ich kidnappte Kim Kardashian"
Der ebenfalls angeklagte Yunis Abbas hat die Tat gestanden und sogar ein Buch über den Überfall veröffentlicht: "Ich kidnappte Kim Kardashian"
BERTRAND GUAY / AFP / picturedesk.com

"Das Buch über den Überfall war abscheulich"
Mit dem anderen geständigen Täter, Yunis Abbas, der das Buch "Ich kidnappte Kim Kardashian" geschrieben hatte, hat die 44-Jährige indes weniger Mitgefühl als mit Briefschrieber Aomar Khedache: "Ich war schockiert, dass er damit Geld verdient hat."

"Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance
Die Tochter des 2003 verstorbenen Strafverteidigers Robert Kardashian, der seinerzeit O. J. Simpson frei bekam, studiert heute selbst Jus und besucht auch Häftlinge. Sie setzt sich auch gegen die Todesstrafe ein. Angesprochen auf ihre Peiniger, sagt sie: "Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance." Um 18.28 Uhr beendet der Richter die Befragung und damit auch den Verhandlungstag.

Kim Kardashians Vater Robert Kardashian 1995 mit O. J. Simpson vor Gericht: der Strafverteidiger bewahrte den wegen Doppelmordes angeklagten Schauspieler vor dem Gefängnis
Kim Kardashians Vater Robert Kardashian 1995 mit O. J. Simpson vor Gericht: der Strafverteidiger bewahrte den wegen Doppelmordes angeklagten Schauspieler vor dem Gefängnis
POOL / AFP / picturedesk.com

Wie es nun weiter geht

Muss Kim Kardashian noch einmal vor Gericht aussagen?
Es gibt aus heutiger Sicht keinen Grund, weshalb das noch einmal notwendig sein sollte. Die über 4 Stunden und 15 Minuten dauernde Befragung durch den Vorsitzenden Richter sowie die Anwälte der Beklagten sollte alle Fragen an die Zeugin beantwortet haben.

Sitzen alle Angeklagten eigentlich in Untersuchungshaft?
Nein, die nun vor Gericht stehenden 12 Angeklagten (11 Männer und eine Frau) sind auf freiem Fuß und müssen bis zur Urteilsverkündung nur an den Prozesstagen vor Gericht erscheinen.

Wann ist mit einem Urteil zu rechnen?
Der Prozess soll am 23. Mai enden, dann werden auch die Urteile gegen die Männer, die Kim Kardashian überfallen haben feststehen.

Martin Kubesch
Akt. 13.05.2025 23:50 Uhr