Worum geht es? Israel hat die Lieferungen humanitärer Hilfe nach Gaza ausgesetzt. Es sei zu geordneten Plünderungen im Auftrag der Terrorgruppe Hamas gekommen. Sie versuche Einfluss auf die Verladestationen zu bekommen.
Was heißt das genau? Israel stellte vorübergehend für zwei Tage alle Hilfslieferungen ein – darunter Nahrungsmittel, Medizin und Treibstoff – um Zeit zu gewinnen und ein Kontrollsystem zu etablieren, das Diebstahl und Waffenweitergabe verhindern soll.
Was ist der konkrete Vorwurf? Israel will maskierte, teilweise bewaffnete Männer auf Aid-Trucks beobachtet haben. Der israelische Politiker Naftali Bennett verbreitet auf X Aufnahmen von beladenen Lastwagen, die das zeigen sollen.
Stimmt das? Schwer zu sagen. Es handle sich um keine Hamas-Kämpfer, wird im Gazastreifen betont, sondern um Clans. Sie sollen Überfälle auf Lastwagen verhindern.
Was will Israel verhindern? Es müsse sichergestellt werden, dass die Hilfe nicht zweckentfremdet zur Weiterleitung an Hamas-Kämpfer genutzt wird.
Was sagt die Kritik? Ägypten, Qatar und die UNO verurteilen den Einfuhrstopp als kollektive Bestrafung und möglichen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.
Worum geht es? Bei Brombachsee in Bayern griff ein über zwei Meter langer Riesenwels mit rund 90 Kilo Menschen an. Er biss an einer Schwimminsel mehrere Badegäste, insgesamt gab es fünf Verletzte.
Was passierte dann? Da der Wels als akute Gefahr für Badegäste und Teilnehmer des nahegelegenen Musikfestivals „Burning Beach" (es heißt wirklich so) eingestuft wurde, sperrten Rettungskräfte zunächst den Badebereich.
Und dann? Ein Polizist nutzte seine Dienstwaffe, um den Fisch zu erschießen. Das klappte nicht ganz, zwei hinzugezogene Angler erledigten den Rest und zogen den toten Wels aus dem Wasser.
Was geschah mit dem Tier? Es wurde laut F.A.Z. gegessen. Ein Wirt in der Region setzte den Wels auf die Speisekarte, das Filet kostet 22,50 Euro. Der Fisch sei "ganz klassisch in der Grillpfanne gebraten“ worden, erzählt Hans Nerreter, Eigentümer des Gasthofs Zum Goldenen Lamm in Wettelsheim.
Wie viele Portionen gingen sich aus? 120, sie wurden mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln serviert.
Finden das alle lecker? Nein, die Tierschutzorganisation PETA zeigte sich "schockiert". Auf ihrer Webseite schreibt sie über den Wels: "Ihn zu töten, damit die unzähligen Gäste weiterhin ungestört im See baden können, stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar. Es wurde Strafanzeige gestellt.
Worum geht es? Am 23. Juni griffen die USA gegen 19.39 Uhr Ortszeit die Atomanlagen des Iran an. Zum Einsatz bei der Operation "Midnight Hammer" kamen bunkerbrechende Bomben. Über den Erfolg der Aktion gibt es stark unterschiedliche Ansichten.
Was sagen die USA? Laut Verteidigungsminister Pete Hegseth und Präsident Trump selbst seien die iranischen Nuklearanlagen "vernichtet" worden. Damit sei das Ende des Programms eingeleitet worden.
Und andere Quellen? Eine geleakte Analyse der Defense Intelligence Agency (DIA) kam zum Schluss, dass der Angriff das Nuklearprogramm nur um ein paar Monate zurückgeworfen habe. Die CIA spricht von "sehr gravierenden und dauerhaften Schäden".
Was sagt der Iran? Laut Angaben des Regimes trafen 6 Raketen das Ziel, während 13 abgefangen wurden. Es habe keine Verletzten gegeben.
Wie bewertet der Iran den Gegenangriff? In seiner ersten öffentlichen Rede seit dem Waffenstillstand mit Israel sagte der Oberste Führer Ali Khamenei, der Iran habe den USA eine symbolische "Ohrfeige" verpasst, wörtlich sprach er von einem "slap to America’s face".
Was meinte er zum Israel-Angriff? Der Iran haben einen "totalen Sieg" über Israel errungen und fügte an: "Wenn weitere Aggressionen erfolgen, werden wir erneut zuschlagen."
Worum geht es? Abnehm-Medikamente wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro sind weltweit ein Renner. Die britische Arzneimittelbehörde MHRA dokumentierte aber schon über 560 Verdachtsfälle von Pankreatitis nach GLP‑1-Behandlungen – darunter mindestens 10 Todesfälle.
Was ist die MHRA? Die Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (MHRA) ist die medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien. Sie untersteht dem Gesundheitsministerium.
Was ist Pankreatitis? Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) – einem wichtigen Organ, das Verdauungsenzyme und Hormone wie Insulin produziert.
Was wurde bisher dokumentiert? Wichtig vorab: Es gibt noch keinen Beleg über einen Zusammenhang. Mounjaro (Tirzepatid) allein steht für 181 Meldungen und 5 Todesfälle; Semaglutid (Wegovy/Ozempic) für 113 Fälle mit einem Todesfall; Liraglutid für 116 Fälle mit einem Todesfall.
Gibt es eine Erklärung dafür? Nein! Pankreatitis kann auch ohne die Medikamente auftreten (z. B. durch Gallensteine oder Alkohol).
Was passiert nun? Die Fälle könnten eine genetische Ursache haben. Deshalb starten MHRA und Genomics England das Yellow Card Biobank Study-Projekt: Betroffene sollen genetische Analysen ermöglichen, um Risikofaktoren zu identifizieren.
Wie verbreitet sind Abnehm-Medikamente? Um das nur für Großbritannien (68 Millionen Einwohner) zu beantworten: etwa 1,5 Mio. Menschen benutzen GLP-1-Präparate.
Worum geht es? Beim NATO-Gipfel in Den Haag kam es zu einer Szene, die viele als peinlich empfanden. NATO-General Mark Rutte nannte Donald Trump "Daddy", also Papa. Der US-Präsident zeigte sich begeistert und nutzt das nun aus.
Was passierte genau? Trump verglich den Iran und Israel mit prügelnden Kindern am Schulhof. Exakt sagte er: "They've had a big fight … like two kids in a schoolyard. … Let them fight for about 2 to 3 minutes, then it's easy to stop them."
Und Rutte? "And then daddy has to sometimes use strong language to get (them to) stop", warf er ein, also manchmal müsse Papa ein paar ernste Worte sprechen, um sie zu stoppen.
Wie nutzt Trump das nun aus? Seit Donnerstag verkauft das "National Comitee" von Trump auf seiner Webseite T-Shirts mit dem Kopf des Präsidenten und der Aufschrift "Daddy". Dabei steht: "Hurry, these are going to sell out FAST."
Was kostet das T-Shirt? 35 Dollar, es ist in fünf Größen zu haben, auch in 2XL.
Worum geht es? In den USA wird heftig darüber debattiert, wie erfolgreich der Angriff auf die Nuklearanlagen im Iran wirklich war. Nun ging Verteidigungsminister Pete Hegseth in die Offensive und präsentierte Videoaufnahmen der Attacke auf die Anlage Fordow.
Was ist zu sehen? General Dan Caine erläuterte die Bilder, das Video ist rund eine Minute lang. Deutlich erkennbar ist, wie die Bomben die meterdicke Erde und den Betonüberbau durchdringen, ohne auf der Oberfläche Krater zu hinterlassen.
Was wird noch gezeigt? Auf die Aufnahmen von oben folgen Bilder von der Seite, zu sehen sind eine heftige Explosion und ein Feuerball. Piloten beschrieben den Effekt als "hell wie Tageslicht", sichtbar durch Belüftungsschächte der Fordow-Anlagen.
Wie hoch war die Trefferquote? Laut General Caine hätten alle sechs eingesetzten MOPs ("Massive Ordnance Penetrator")ihre Zielpunkte präzise getroffen. Der Schaden wäre vorrangig durch Druckwellen und Überdruck in unterirdischen Hohlräumen entstanden und nicht durch Fragmentierung.
Wie schätzte Hegseth die Wirkung ein? Er nannte sie "verheerend", vermied aber eine Wiederholung der Wortwahl von Präsident Trump, der gemeint hatte, die iranischen Einrichtungen wären "ausgelöscht" worden.
Worum geht es? Yamagata liegt im Norden Japans, hat rund 250.000 Einwohner und ist seit 1963 Partnerstadt von Kitzbühel. Nun geht ein Video aus der Stadt um die Welt. Es zeigt einen Schwarzbären, der die Landesbahn des örtlichen Flughafens vereinnahmt.
Was macht der Bär? Er tauchte am Donnerstag in der Früh auf und lief auf dem Gelände hin und her. Der Airport sah sich gezwungen, Flüge zu streichen. Zu Mittag kam er wieder, also wurde der Flughafen für den gesamten Tag gesperrt.
Was das ein schlimmer Schaden? Für einzelne Passagiere war es wohl ärgerlich. Aber Yamagata unterhält nur vier Flugverbindungen, alle innerhalb Japans. Die längste Verbindung führt nach Osaka, die Flugzeit beträgt etwa 1 Stunde und 20 Minuten.
Wie reagierte das Personal? Es versuchte, den Bären mit einem Auto zu vertreiben, war dabei aber nur mittelgut erfolgreich.
Was wurde dann probiert? Jäger stellten Fallen auf, um den Bären zu fangen, Polizeibeamte umstellen den Flughafen, um ihn an der Flucht zu hindern. "Wir befinden uns derzeit in einer Pattsituation", sagte Akira Nagai vom Flughafen zu AFP. Stand Donnerstagabend war das Match ergebnisoffen. Der Bär irgendwo da, man wusste aber nicht wo.
Hat Japan ein Bärenproblem? Irgendwie ja. Begegnungen zwischen Menschen und Bären haben ein Rekordniveau erreicht. Von März 2023 bis März 2024 gab es laut offiziellen Angaben 219 Bärenangriffe im Land – sechs davon mit tödlichem Ausgang.
Was ist die Ursache? Wissenschaftler sagen, dass der Klimawandel sich auf die Nahrungsquellen und die Winterschlafzeiten der Bären auswirkt und sie häufiger in Städte treibt.
Worum geht es? Am 30. Juni startet das traditionsreichste Tennisturnier des Jahres. Aber in Wimbledon wird heuer etwas anders sein: es gibt keine Linienrichter und Linienrichterinnen mehr. Die KI übernimmt.
Was bedeutet das? Das Turnier nutzt das Hawk-Eye Live-System, das automatisch Linienentscheidungen trifft. Es gibt keine "Out"-Rufe mehr von Menschen – stattdessen eine elektronische Stimme. Nur noch der Schiedsrichter sitzt auf dem Stuhl, unterstützt von Technik.
Was spricht dafür? Keine menschlichen Fehlentscheidungen mehr. Gleiche Bedingungen auf allen Plätzen. Schnellere Spielfortsetzung ohne Diskussionen.
Und dagegen? Verlust von Tradition. Der menschlicher Faktor fehlt. 250 Arbeitsplätze fallen weg.
Gibt es irgendwo noch Linienrichter? Bei den vier Grand Slam-Turnieren nur mehr bei den French Open in Paris. Grund: Der Sandplatz erlaubt keine Echtzeit-Entscheidungen durch Kameras. Bei Bedarf werden die Ballabdrücke im Sand überprüft.