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Kopfnüsse

Love, Peace & Oberwart: Bild und Selbstbild einer Republik

Ohne Grund und Not feierte sich die Regierung in dieser Woche dafür, den Song Contest gewonnen zu haben. Dann gab der Held der Stunde antisemitische Töne von sich und die ganzen Selfies wirkten mit einem Mal überbelichtet. "Wasted Love" eben.

Die Regierung und ihr Sängerknabe: Ein Selfie aus der Zeit, in der alles noch in Ordnung war
Die Regierung und ihr Sängerknabe: Ein Selfie aus der Zeit, in der alles noch in Ordnung warPicturedesk
Newsflix Kopfnüsse
Akt. 25.05.2025 21:21 Uhr

Unlängst saß ich im Wiener Volksgarten und schaute den Rosen beim Wachsen zu. Das mag etwas verrückt klingen und bis vor Kurzem hätte ich mich das auch öffentlich nicht zu sagen getraut. Es bestand das Risiko, dass sich mir ein paar nette Männer nähern und in ein weißes Mäntelchen helfen. Jetzt muss ich nur mehr fürchten, dass mir der ORF den Startplatz beim Song Contest in Wien anträgt.

Mit KI-Stimme: Bild und Selbstbild einer Republik

Aber dann kam mir die TV-Übertragung der Elchwanderung in Schweden unter. Und seit dieser Woche betreibt der Standard einen Live-Ticker zur NCL Salten, die bei der Einfahrt in den Trondheimsfjord in Norwegen die Kurve zu eng nahm, oder zu weit, das ist noch nicht ausdiskutiert. Der Steuermann war eingeschlafen. Passiert!

Das Containerschiff, immerhin 134,2 Meter lang und 22,5 Meter breit, ohne Ladung 11.000 Tonnen schwer, befand den Garten von Johan Helberg als geeigneten Ruheplatz. Es ging dort ungeplant an Land. Das Schlafzimmer des Norwegers wurde dabei nur um fünf Meter verfehlt. Passiert!

Andere haben Gartenzwerge, Johan Helberg hat nun ein Containerschiff im Garten stehen
Andere haben Gartenzwerge, Johan Helberg hat nun ein Containerschiff im Garten stehen
Picturedesk

Helberg hat einen guten Schlaf, es war 5.30 Uhr früh und er bekam nichts mit. Aber sein Nachbar hatte gesehen, wie die NCL Salten direkt auf das Haus zusteuerte, rannte hin und klingelte Sturm. Helberg reagierte nicht sofort. Um diese Zeit mache er "nicht gerne die Tür auf", sagte er zum norwegischen Rundfunk.

Inzwischen ist der knorrige Typ ein Weltstar, das hebt ihn weniger aus den Angeln als JJ der Sieg beim Song Contest. Helberg besitzt offenkundig auch Humor. Den neuen Nachbarn bezeichnete er als "sehr sperrig", ich denke, er meinte das Schiff.

Dessen Besatzung stammt aus Russland und aus der Ukraine, Helberg hatte noch keinen Kontakt, die ganze Mannschaft sei "etwas reserviert" befand er in der Süddeutschen Zeitung. Dass Russen und Ukrainer angesichts der Weltlage gemeinsam in seinen Garten einmarschieren, kam aber auch für ihn "doch überraschend".

Die NCL Salten bleibt wohl noch eine Woche da, sie steckt drei Meter tief im Lehm. Ein Live-Stream hält die Welt am Laufenden, was so vor Ort passiert, aber es passiert genau genommen nichts. Der Standard fasste die Höhepunkte des Tages in seinem Ticker so zusammen: "Das Schiff ist noch immer da, wo es auch gestern war".

Mein letzter Wille, ein Mann mit Brille ...
Mein letzter Wille, ein Mann mit Brille ...
Helmut Graf
... ich hab‘ auch schon einmal mehr Durchblick gehabt ...
... ich hab‘ auch schon einmal mehr Durchblick gehabt ...
Helmut Graf
... vielleicht hilft es, wenn ich das Gebläse einschalte
... vielleicht hilft es, wenn ich das Gebläse einschalte
Helmut Graf

Auch meine Rosen im Volksgarten sind Slow-TV, zumindest eine analoge Version davon. Den meisten Stöcken wurden Schilder mit persönlichen Widmungen um den Hals gehängt. Sie erzählen Geschichten über Liebe und Vergänglichkeit, die Hauptdarsteller tragen oft putzige Kosenamen.

Das kostet 380 Euro für fünf Jahre, dafür erhalten "Rosenpaten" auch eine "Patenurkunde", momentan aber nicht, denn alle Plätze sind vergeben. Offenbar ist Slow-TV ein gutes Geschäft. Vielleicht lässt sich auf diese Weise das Budget der Republik sanieren. Wir hatten schon Finanzminister mit und ohne Expertise, einen Rosenverkäufer hatten wir noch nicht.

Beim Rosieren ist mir etwas aufgefallen, was ich vorher nicht kannte. Ich sah Menschen, die rückwärts durch den Park liefen. Sie joggten also zunächst vorwärts an mir vorbei, kurz später joggten sie rückwärts an mir vorbei. Es war der zweite Moment des Tages, an dem ich mich für verrückt hielt, oder die anderen, und das aus guten Gründen.

Ich hab‘ Dir schon Hundert Mal gesagt, Herbert, hör' endlich mit dem Nasenbohren auf!
Ich hab‘ Dir schon Hundert Mal gesagt, Herbert, hör' endlich mit dem Nasenbohren auf!
Helmut Graf

Offenbar handelt es sich aber um einen Trend, er hat vor allem Männer erfasst. Nicht bei allen ließ sich bei ihrer Tätigkeit von Laufen sprechen, einige schleppten sich mehr dahin, egal in welche Richtung sie unterwegs waren. Es gibt Studien, die belegen sollen, dass Rückwärtsgehen gesünder ist als Vorwärtsgehen, es soll den Kopf frei machen. JJ könnte das einmal ausprobieren.

Rückwärts zu joggen ist die Königsdisziplin. Es ist wie ein paar Schnapper Xenon zu nehmen, vom Frühstückstisch aus zum Mount Everest aufzubrechen, raufzukraxeln, und in 7 Tagen wieder daheim zu sein. Passiert!

Ich weiß nicht, wie die Fitness-Apps im Smartphone aufs Rückwärtslaufen reagieren, ob die Rückwärtsschritte von den Vorwärtsschritten abgezogen werden. Am Abend hat man dann ein Saldo von Null erreicht, so als wäre man den ganzen Tag daheim gesessen und hätte sich angeschaut, wie die Regierung Selfies macht.

Meistens werden neue Sportarten aus Geschäftssinn erfunden. Es ist eine spezielle Gerätschaft dafür erforderlich, die für einen Batzen Geld in Läden feilgeboten wird. Fürs Rückwärtslaufen braucht man nichts, außer den guten Glauben daran, dass es etwas bringt. So wie die Sparmaßnahmen im Doppelbudget für heuer und 2026.

Werner Kogler, wenn er im Nationalrat einer Kanonenkugel ausweicht
Werner Kogler, wenn er im Nationalrat einer Kanonenkugel ausweicht
Helmut Graf

Als ich so im Park saß, im einseitigen Zwiegespräch mit den Rosenstöcken, fiel mir die Analogie auf. Steht dieses Rückwärtslaufen nicht irgendwie auch für Österreich? Wir glauben, wir machen Fortschritte, tatsächlich bewegen wir uns zurück?

Ich hatte unvorsichtigerweise in meiner letzten Kopfnuss das Gießkannen-Prinzip erklärt, die Regeln also, nach denen die Regierung Geld über das Land ausschüttet. Je nachdem, ob dieses Geld da ist oder nicht, manchmal auch unabhängig davon, wird die Gießkanne verschlossen oder entstoppelt. Ich dachte dabei an längere Zeiträume, aber es dauerte nur ein paar Tage und der warme Regen kehrte zurück.

In der Woche davor hatte der Finanzminister von der Regierungsbank aus und in Interviews das Bild einer maroden Republik gemalt. Die Leute seien in den vergangenen Jahren "mit Geld zugeschüttet" worden, nun müsse saniert werden, wenn auch "nicht aus Jux und Tollerei". Es beruhigt, dass die Sanierung nicht einfach so geschieht.

Liebe Susi Raab, bitte greif' mich nicht dauernd an!
Liebe Susi Raab, bitte greif' mich nicht dauernd an!
Helmut Graf

In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, dass viele Menschen maßgeblich zur Sanierung beitragen müssen, die gar nicht "mit Geld zugeschüttet" worden waren, aber so ist das eben manchmal beim Rückwärtslaufen. Non c'è rosa senza spine, sagen die Italiener, es gibt keine Rose ohne Dornen.

Markus Marterbauer machte sich und das Land in seiner Budgetrede klein, wie alle Menschen, wenn sie schlechte Nachrichten zu überbringen haben. Er sprach von einem "Teufelskreis" und einer "ernsten Ausgangslage". Man könne "kein Budget sanieren, ohne dass man es merkt". Auf die Gießkanne kam der Stoppel drauf.

Dann gewann ein junger Opernsänger für Österreich den Song Contest und der Stoppel kam wieder weg. Der Kanzler und der Vizekanzler und die Außenministerin und die Staatssekretärin wollten ihren unbekannten Anteil am ESC-Sieg verkonsumieren und luden am Montag zu einem Empfang mit Johannes Pietsch vulgo JJ ins Kanzleramt.

Immer diese Rucksack-Touristen
Immer diese Rucksack-Touristen
Helmut Graf

Es war schön zu sehen: Wenn es hart auf hart kommt, schafft es die komplette Regierungsspitze, innerhalb weniger Stunden den Terminkalender freizuräumen. An Resilienz hat Österreich seit der Pandemie eindeutig dazu gewonnen. Aber das kostet.

Er sei verwundert, dass "zum jetzigen Zeitpunkt" eine Diskussion über Geld geführt werde, sagte Christian Stocker und das nach zwei Wochen, in denen im Land fast ausschließlich über Geld diskutiert wurde. Der Song Contest werde in Österreich jedenfalls "nicht am Geld scheitern. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt."

"Nicht am Geld scheitern", ist das neue "koste es, was es wolle." Besser wurde das Gießkannen-Prinzip noch nie in der Anwendung erklärt. In der einen Woche waren wir arm wie Kirchenmäuse, in der Woche darauf reich wie Scheich.

Erst kommt ein Donnergrollen ...
Erst kommt ein Donnergrollen ...
Helmut Graf
... dann fährt der Teufel direkt in Euch hinein ...
... dann fährt der Teufel direkt in Euch hinein ...
Helmut Graf
... und dann kann nur ich Euch mehr beschützen ...
... und dann kann nur ich Euch mehr beschützen ...
Helmut Graf

Aber vielleicht haben die Reformen, die es noch nicht gibt, schon angeschlagen. Am Samstag vor einer Woche war Christian Stocker zu Gast am Landesparteitag der ÖVP Vorarlberg. Er kündigte in Dornbirn einen "erweiterten Reformkurs für Österreich" an, damit es "in dieser Republik besser wird und nicht nur anders".

"Wir werden wieder mehr arbeiten müssen, wenn wir unseren Wohlstand bewahren und sichern wollen", sagte der Kanzler. "Es wird nicht gehen, dass man mit weniger mehr bekommt. Das ist die eine Wahrheit und die nächste Wahrheit ist: Wir haben kein Geld mehr zum Verteilen". Da war der Stoppel auf der Gießkanne noch drauf.

Weil er gerade beim Papst war, nutzte der Kanzler die Veranstaltung für eine Absolution. Er erteilte sie Magnus Brunner, der als Finanzminister große Löcher in die Gießkanne gestanzt hatte und deshalb zum EU-Kommissar befördert wurde. Vor allem aber erteilte er die Absolution sich selbst.

Ich weiß nicht, aber in meinem Achter-Audi sind die Sitzmöbel ein bisschen bequemer
Ich weiß nicht, aber in meinem Achter-Audi sind die Sitzmöbel ein bisschen bequemer
Helmut Graf

"Ich werde niemals der Verantwortungsflucht und der Kindesweglegung das Wort reden" donnerte Stocker ins Publikum, in dem auch Brunner saß. "Es ist nicht richtig, dass du oder wir das Land an die Wand gefahren hätten. Weil wir haben das, was wir getan haben, aufgrund von Prognosen jener gemacht, die jetzt dann so tun, als hätten sie damit nie etwas zu tun gehabt. Und wir haben das Geld in die Hand genommen, weil es uns geraten wurde, zu tun, damit die Kaufkraft erhalten bleibt."

Der Kanzler reichte die Schuld an unserer Finanzmisere an die Wirtschaftsforscher weiter. Sie hätten falsche Zahlen geliefert und deshalb habe die Politik falsche Entscheidungen getroffen. Wobei die Politik natürlich keine falschen Entscheidungen getroffen hat, sie hat die falschen Zahlen der Forscher nur durchgewunken.

Die Regierung konnte selbstverständlich auch nicht wissen, dass die Zahlen falsch sind. Und das, obwohl der frühere Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS) als ihr Wirtschaftsminister fungierte. Aber Martin Kocher war halt häufig auf Reisen.

Belastet die Anklage gegen ÖVP-Klubchef Wöginger das Koalitionsklima? ...
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Helmut Graf
... Staatssekretär Alexander Pröll imaginiert das Problem weg
... Staatssekretär Alexander Pröll imaginiert das Problem weg
Helmut Graf

Dann kam die Nacht des ESC und Österreich versank im Jubel. Für Politiker hieß das: Wir müssen uns tummeln. Der Kanzler schickte noch in der Nacht Glückwünsche, der Bundespräsident nahm ein eigenes Video auf. Johanna Mikl-Leitner schaltete sich aus Japan zu. Ohne Niederösterreich ist eine Weltausstellung doch eine recht provinzielle Veranstaltung.

Die Landeshauptfrau postete ein Instagram-Video, es zeigte sie in einem Zug, sie hatte ein Notebook auf dem Schoß. Darauf lief der ESC-Auftritt von Johannes Pietsch vulgo JJ und Mikl-Leitner jubelte in einer Ausgelassenheit, wie Politiker eben jubeln, wenn ihnen ihr Social Media-Team sagt, sie sollen ausgelassen jubeln.

Wir müssen über Vereinnahmung reden. Jedes Land der Erde nutzt Siege, im Sport, in der Kultur, um sich daran emporzuziehen. Österreich aber ist in dieser Disziplin weltmeisterlich. Gewinner und Bevölkerung verschmelzen ineinander. Niederlagen werden individualisiert, Siege vergemeinschaftet. Immer!

Wir alle, und nicht Franz Klammer allein, haben uns 1976 todesmutig den Patscherkofel hinuntergeschmissen. 1998 haben wir uns als Hermann Maier, trotz der argen Schmerzen nach dem Abflug in der Abfahrt, an den Start geschleppt und noch zwei Olympia-Goldmedaillen geholt. Beim Song Contest in Basel gewann nicht Johannes Pietsch vulgo JJ, sondern Österreich. Vulgo wir.

Das war der Johannes Pietsch vulgo JJ noch ein ganz Netter ...
Das war der Johannes Pietsch vulgo JJ noch ein ganz Netter ...
Helmut Graf
... dann wünschte sich nicht nur Beate Meinl-Reisinger ein Ende der Show
... dann wünschte sich nicht nur Beate Meinl-Reisinger ein Ende der Show
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Das Problem mit der Vereinnahmung ist, dass man sich damit moralisch haftbar macht. Das sollte 72 Stunden später eine Rolle spielen, aber vorher war noch Party. Am Montag meldeten sich alle möglichen Ansiedelungen zu Wort, die sich die Austragung des ESC zutrauen. Graz, Innsbruck, Wels. Wien sieht sowieso jede Erwähnung eines anderen möglichen Schauplatzes als Majestätsbeleidigung an.

Dann war da noch Oberwart, der Bürgermeister machte sich eine Gaudi daraus, als potentieller Gastgeber in Erscheinung zu treten. Für jeden, der anfragte, radelte Georg Rosner durch die Messehalle, der vielleicht noch ein paar Girlanden und Discokugeln fehlen, um dem Song Contest einen würdigen Rahmen zu verleihen.

In Wien traf sich am Montagvormittag die Regierungsspitze. Nicht zur Krisensitzung allerdings, sondern zur Vereinnahmung unseres ESC-Sängerknaben. Am selben Tag hatte die EU-Kommission ihre BIP-Prognose für 2025 vorgestellt, mit Österreich als Schlusslicht.

Als einziges Land in der EU werden wir heuer einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes aufweisen. Am Tag, als Österreich Letzter wurde, feierten wir den Ersten.

„Ihr seid schuld an Massen­vergewalti­gungen“, rief hochgradig erregt FPÖ-Nationalrat Christoph Steiner ....
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Helmut Graf
... Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) googelte nach, ob er Steiner wegen seines Stecktuches einen Ordnungsruf erteilen kann
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Helmut Graf

Und zwar wie. Im Kanzleramt waren alle mit dem "lieben JJ" sofort per Du, sogar Christian Stocker, sonst nicht gerade die Lockerheit in Person. Andreas Babler, der JJ schon am Flughafen um den Hals gefallen war, sah im Sänger ein "Aushängeschild", vor allem aber überkam ihn "das Gefühl, dass wir alle ein bisschen gewonnen haben."

Auch Beate Meinl-Reisinger vergesellschaftete den Erfolg. "Es hat ein ganzes Land mit Stolz erfüllt", sagte sie. Da wollte Staatssekretärin Elisabeth Zehetner nicht hintanstehen und sah "das Scheinwerferlicht auf Österreich gerückt". JJ weinte.

Als alles vorbei schien und Fotos gemacht wurden, ließ sich Beate Meinl-Reisinger noch ihr Smartphone reichen und es entstanden jene Selfies, die einige der Beteiligten drei Tage später wohl gern ungeschehen gemacht hätten. Denn JJ begann ein Eigenleben zu entwickeln.

Er gab den spanischen Zeitungen El Pais und ABC Interviews und forderte darin einen Ausschluss Israels vom Song Contest in Wien. "Es ist sehr enttäuschend, dass Israel noch am Wettbewerb teilnimmt", sagte Pietsch. Das Vorgehen des Landes in Gaza verglich er mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. "Sie sind beide Aggressoren, wenn es um den Krieg geht", sagt er. Israel würde "provozieren".

Hübsche Möbel haben Sie, Herr Kaiser, aber wer baut für Sie das Ikea-Zeug zusammen?
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Nach ein paar Schreckstunden kassierten einige Politiker ihre Bejubelungen wieder ein, andere zogen es vor, nobel zu schweigen. Der Bundespräsident schickte aus Japan mahnende Worte. Johanna Mikl-Leitner löschte ihr Zugvideo und schrieb dazu: "Aufgrund der jüngsten anti-israelischen Aussagen des Sängers, haben wir diesen Eintrag vom Netz genommen".

Bussibär Johannes Pietsch vulgo JJ war zum "Sänger" degradiert worden. Namenlos.

Der Du-Wort-Kanzler und der Vizekanzler, der Johannes Pietsch vulgo JJ eben noch um den Hals gefallen war, schickten Staatssekretär Alexander Pröll vor, der einem Gemeinplatz Raum gab. "Terror und Antisemitismus haben in unserer freien, pluralistischen Gesellschaft keinen Platz, genauso wenig wie Sympathien dafür."

Damit war die JJsierung von Österreich abgeblasen und der Titel des ESC-Siegerliedes bekam eine tiefere Bedeutung: "Waisted Love".

Ich wünsche einen florierenden Sonntag, senza spine. Wenn Ihnen der Sinn nach blumigen Formulierungen steht: Sie können ab jetzt zu den Kopfnüssen und zu allen anderen Geschichten auf Newsflix Kommentare abgeben. Tausend Rosen!

Bis in einer kleinen Weile.

Mit KI-Stimme: Wie die Politik vergaß, bei sich selbst zu sparen

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Akt. 25.05.2025 21:21 Uhr