Newsflix.at Logo
Pläne verräumt

Volksschule bis 12: Warum trauen Sie sich nicht, Herr Minister?

Christoph Wiederkehr hat die Debatte um die "Gesamtschule" wiederbelebt. Die Volksschule XL könnte seit 7 Jahren in Modellregionen beginnen – aber bisher gibt es keine einzige. Niki Glattauer über die Gründe und warum er auch diesmal ans Scheitern glaubt.

Christoph Wiederkehr war 5 Jahre lang Wiener Bildungsstadtrat, seit März ist er Bildungsminister
Christoph Wiederkehr war 5 Jahre lang Wiener Bildungsstadtrat, seit März ist er BildungsministerSabine Hertel
Niki Glattauer
Akt. 04.06.2025 09:26 Uhr

Gehen wir in der Zeit knapp 18 Jahre zurück:

"In den von der SPÖ regierten Bundesländern Wien, Burgenland und Salzburg ist alles klar. In der SPÖ-dominierten Steiermark ist es sogar sonnenklar, da ist auch die ÖVP dafür – für die gemeinsame Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen, sprich Gesamtschule. Auch Kärnten, vertreten durch BZÖ-Landeshauptmann Jörg Haider, unterstützt die Allianz für die Neue Mittelschule. Somit steht es offiziell 5:4 für die Gesamtschule." Das schrieb Oliver Pink am 30. Oktober 2007 in der Presse.

Totgeburt Gesamtschule Er bestätigte damit das geflügelte Wort, dass voreilig prophezeite Siege die sichersten Niederlagen sind. Salzburg ist heute Schwarz-Blau, die Steiermark Blau-Schwarz, Haider ist nicht mehr, die FPÖ nicht, was Haiders BZÖ einmal war – und die "gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen" vulgo "Gesamtschule" ist tot, ohne je geboren worden zu sein.

Jetzt hat Bildungsminister Wiederkehr mit der Idee einer "verlängerten Volksschule" die Debatte neu entfacht.

20240216 / kolumnist nikolaus glattauer schulexperte bildungsexperte schule / foto: sabine hertel / tageszeitung heute
20240216 / kolumnist nikolaus glattauer schulexperte bildungsexperte schule / foto: sabine hertel / tageszeitung heute
Sabine Hertel

"Volksschule bis 12" Das Schlagwort von der "Volksschule bis 12" war ein, nennen wir es, gelungener Marketing-Schachzug der pinken neuen Bildungsministers im letzten Nationalratswahlkampf. Christoph Wiederkehr war noch Bildungsstadtrat, als er eines schönen Wahltags mit der "neuen Idee" für Aufmerksamkeit sorgte, das verbürgte Unrecht der frühen schulischen Trennung in Österreich nicht durch eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen – de facto der 7- bis 14-Jährigen – , zu lösen, sondern durch die Verlängerung der Volksschule um mindestens zwei Schulstufen.

So neu ist das freilich nicht In Wirklichkeit hatte der smarte Politiker damit einen gut eingestaubten Hut von der Stange genommen. Denn schon vor 18 Jahren – in Niederösterreich war Landeshauptmann Erwin Pröll am Zenit seiner Popularität - skizzierte Oliver Pink den "niederösterreichischen Sonderweg".

Pröll spielte damals laut mit dem Gedanken, "dass in zumindest einem Bezirk ein Gesamtschulversuch unternommen werden soll – und zwar zweijährig nach der Volksschule." Eingeschlagen könne dieser Weg entweder in Volks- oder Hauptschulen werden. Erst danach würde die Trennung in AHS-Unterstufe und Hauptschule (heute Mittelschule) erfolgen.

ÖVP-Fürsten im Boot Damals hatte Pröll nicht nur Jörg Haider auf seiner Seite, er stand auch in der eigenen Partei nicht allein da: Oberösterreichs Landeschef Josef Pühringer wollte die Volksschule zumindest auf fünf Jahre ausgedehnt wissen, der Tiroler Landeshauptmann Herwig van Staa konnte sich – unter der Voraussetzung, dass das Schulwesen in Länderkompetenz übergeführt werde – eine "Gesamtschule mit innerer Differenzierung" vorstellen. In der Steiermark forderte Hermann Schützenhöfer von seiner Partei gar eine "Offensivstrategie für ein neues, modernes Schulsystem der 10- bis 14-Jährigen".

"Niederösterreichischer Sonderweg" als Sackgasse: Erwin Pröll, Johanna Mikl-Leitner, Christian Stocker am Bauernbundball
"Niederösterreichischer Sonderweg" als Sackgasse: Erwin Pröll, Johanna Mikl-Leitner, Christian Stocker am Bauernbundball
Picturedesk

Die AHS-Gewerkschaft sagte Njet Unterrichtsministerin Claudia Schmied erklärte daraufhin den langjährigen Landesschulratspräsidenten der Steiermark, Bernd Schilcher, zum Leiter einer "Expertenkommission". Mit der "Gemeinsamen Schule" gingen Schmied und Schilcher dann innerhalb weniger Jahre krachend baden.

Warum? Weil sich die AHS-Lehrerinnengewerkschaft querlegte und erfolgreich nicht nur die schwarze Regierungshälfte, sondern auch die Elternschaft der Gymnasiasten dagegen mobilisierte. Schilcher wurde später Mitproponent des Volksbegehrens "Bildungsinitiative" rund um Hannes Androsch und trat bis zu seinem Tod für die "Gesamtschule" ein.

Die FPÖ ist strikt dagegen Inzwischen ist die Ausgangssituation eine andere, freilich kaum leichter: Die FPÖ ist geschlossen gegen jede Art der Reform an der Schnittstelle Primarstufe (= Volksschule) und Sekundarstufe. Nun ist die FPÖ zwar nicht in der Regierung, aber insofern von Relevanz, als sie in drei Bundesländern zumindest mit tonangebend ist – im mächtigen Niederösterreich, in Oberösterreich, aus dem der mächtige Chefredakteur der Kronen Zeitung kommt; und in der nicht ganz so mächtigen Steiermark, wo die FPÖ jedoch den Landeshauptmann stellt.

Die ÖVP misst lieber In der Volkspartei scheint niemand sonderlich daran interessiert, das alte Thema aufzuwärmen. Da setzt man lieber auf Mess- und Segregations-Instrumente wie das "Baby-Testen" Drei-Jähriger im Kindergarten, "Leistungsgruppen" in der Volksschule und eine "Mittlere Reife-Prüfung" für 14-Jährige.

Berechtigte Hoffnungen des Bildungsministers, die Schwarzen für seine Ideen zu gewinnen, ruhen im Westen des Landes. Vorarlberg und Tirol waren jene Bundesländer, die sich – der dortigen schulischen Infrastruktur geschuldet – für eine gemeinsame Schule noch am ehesten erwärmen konnten.

Sogar Jörg Haider – hier mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am 12. Juni 2000 in seinem Porsche – war für eine Volksschule XL zu haben
Sogar Jörg Haider – hier mit Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am 12. Juni 2000 in seinem Porsche – war für eine Volksschule XL zu haben
Picturedesk

Und die Parteien "links" der Mitte? Die Grünen sind theoretisch immer für die gemeinsame Schule eingetreten – haben aber praktisch nie etwas dafür getan, außer – und das sage ich jetzt bewusst böse verallgemeinernd – ihre Kinder in die Privatschulen zu stecken.

Nicht ganz so die SPÖ: Die Roten hatten sich 20 Jahre lang für die "Gemeinsame Schule" stark gemacht. Doch nachdem sich gleich drei Bildungsministerinnen – Claudia Schmied, Gabriele Heinisch Hossek und Sonja Hammerschmid – die Zähne an ihr ausgebissen hatten, wurde aus dem eine heiße Kartoffel.

Es gibt einen neuen Anlauf Seit heuer ist der frühere Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer Bildungs- und Wissenschaftssprecher der SPÖ. Mit ihm könnte Wiederkehr nun tatsächlich einen potenten Mitstreiter gewonnen haben.

Vom Reden ins Tun Himmer, von mir auf die Gesamtschulfrage direkt angesprochen, schreibt mir zunächst: "Studien zeigen, dass eine frühe Trennung von Schülerinnen und Schülern in verschiedene Schultypen Bildungsungleichheit einzementiert. (…) Unser Ziel ist es, das österreichische Schulsystem auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterzuentwickeln." Und dann Klartext:

"Im Regierungsprogramm haben wir (daher) verankert, dass Modellregionen für Gemeinsame Schulen der 10- bis 12- bzw. 14-Jährigen erleichtert und vereinfacht werden sollen. Das ist ein wichtiger Erfolg und ein erster Schritt. Wir machen uns jetzt gemeinsam daran, vom Reden ins Tun zu kommen."

Heinrich Himmer war bis 2024 Wiener Bildungsdirektor, nun sitzt er für die SPÖ im Nationalrat
Heinrich Himmer war bis 2024 Wiener Bildungsdirektor, nun sitzt er für die SPÖ im Nationalrat
Helmut Graf

Der Schlüssel sind Modellregionen Damit spricht Himmer etwas aus, das in der Diskussion um die verlängerte Volksschule so noch nicht gesagt wurde: Die einstige Idee von "Modellregionen für eine ,Gemeinsame Schule‘" könnte aus roter Sicht auch der Hebel für die "Volksschule bis 12" sein. Allerdings ist dieser Hebel derzeit eingerostet, festgefahren und ohne Gesetzesänderungen in mehreren Punkten nicht in Schwung zu bringen – dazu gleich mehr.

Vorher noch ein paar Zahlen, die erklären, was Himmer mit "Bildungsungleichheit" meint.

Holpriger Weg von der MS zur Matura Tatsächlich bestätigen die neuesten Zahlen der Statistik Austria aus dem im Mai veröffentlichten Bericht "Bildung auf einen Blick", dass die (zu) frühe Trennung der Schüler bereits in der Volksschule zu einer nie dagewesenen "Bildungsungleichheit" führt: Während 91,8 Prozent der AHS-Unterstufe-Absolventen Richtung Matura gehen und damit eine erfolgreichen Bildungs- und Job-Karriere beginnen, liegt der Anteil bei MS-Absolventen inzwischen bei deutlich weniger als der Hälfte (41 Prozent).

Selbst dieser niedrige Wert gilt nur auf dem sogenannten Land. In den Städten und städtischen Ballungsräumen von Eisenstadt bis Bregenz gelangen im Schnitt kaum 10 Prozent der Schüler aus einer Mittelschule bis zur Matura, in Wien gefühlt null. Die von der AHS-Lehrerinnengewerkschaft propagierte "Durchlässigkeit" des Bildungssystems ist also ein Mythos.

Bildungsminister Christoph Wiederkehr mit Bettina Emmerlin, seiner Nachfolgerin in Wien
Bildungsminister Christoph Wiederkehr mit Bettina Emmerlin, seiner Nachfolgerin in Wien
Denise Auer

Weniger Schule – weniger Marie Nach erfolgreichem Abschluss der AHS-Matura gehen 84 Prozent innerhalb von drei Jahren an eine Hochschule. Bei den Absolventen der BHS-Matura sind es nur 51 Prozent.

All das wirkt sich beim Verdienen aus: Laut Statistik ist jede zehnte Person, die höchstens einen Pflichtschulabschluss hat, von Armut betroffen. "Personen ohne weiterführende Bildung erreichen weit öfter nicht den in der EU-definierten Mindestlebensstandard."

Auf eine Momentaufnahme heruntergebrochen: 18 Monate nach Beendigung der Schullaufbahn verdienen Erwerbstätige mit Pflichtschulabschluss im Schnitt € 1.011 brutto /Monat, mit Bachelorabschluss € 3.491, mit Master € 3.866.

Zurück zur Schule, die nicht trennt  Schon im Jänner 2018 hatte Himmer, damals Präsident des Wiener Stadtschulrats, angekündigt, für die "Errichtung einer Modellregion zur gemeinsamen Schule" eine Steuerungs- und Projektgruppe einzurichten – samt wissenschaftliche Begleitung und "einer Ansprechperson nach außen". Daraus wurde relativ bald relativ wenig. Leider aus gutem Grund: Denn war zwar im Schulorganisationsgesetz (SchOG) die Errichtung von "Modellregionen für eine gemeinsame Schule" de jure festgeschrieben worden …

Wenig Reformeifer: Bildungsminister Martin Polaschek in der Wiener Hans-Christian-Andersen Volksschule
Wenig Reformeifer: Bildungsminister Martin Polaschek in der Wiener Hans-Christian-Andersen Volksschule
Helmut Graf

... de facto ist sie aber unmöglichDenn die verschiedenen Richtlinien zu diesem Gesetz machten eine Einführung faktisch unmöglich. Nicht nur in Wien. Himmer erklärt mir schriftlich: "Nach den geltenden Regelungen dürfen in Modellregionen höchstens 15 Prozent aller Schüler:innen der 5. bis 8. Schulstufe und höchstens 15 Prozent aller Standorte der verschiedenen Schularten erfasst sein. Weiters dürften je Bundesland maximal 5.000 Schüler:innen der als AHS-Unterstufe geführten Schulen in solche Modellschulen gehen."

Berücksichtigt man das, ist es für knapp die Hälfte aller 94 politischen Bezirke Österreichs und für so gut wie keine Landeshauptstadt möglich, eine Modellregion zu bilden.

Eltern und Lehrer können nein sagen Doch damit nicht genug. Aktuell wird Erziehungsberechtigten und Lehrerinnen auch noch quasi ein Vetorecht eingeräumt. Himmer: "Es bedarf einer Mehrheit sowohl der Eltern als auch des Lehrpersonals jeder einzelnen beteiligten Schule. Damit der Beschluss Gültigkeit hat, müssen die Erziehungsberechtigten von mehr als einem Drittel der Schülerinnen und Schüler sowie mindestens zwei Drittel der Lehrerinnen und Lehrer abstimmen."

Die Bedingungen gehören vereinfacht Ergebnis: Obwohl seit sieben Jahren möglich, gibt es in ganz Österreich keine einzige Modellregion. Umso wichtiger daher, so Himmer, "dass wir die Bildung von Modellregionen im Einvernehmen mit Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen vereinfachen und ein pädagogisches Modell stärken, das Talente fördert und Chancen ermöglicht."

Kein Platz, kein Personal: Viele fänden eine längere Volksschule sinnvoll, sehen aber Problem als unlösbar an
Kein Platz, kein Personal: Viele fänden eine längere Volksschule sinnvoll, sehen aber Problem als unlösbar an
iStock

Es liegt also am Bildungsminister Der Bildungsminister muss jetzt also dafür sorgen, dass das SchOG geändert wird. Oder sollte ich besser sagen: müsste, Konjunktiv?

Hatte Christoph Wiederkehr im Wahlkampf nämlich noch den Eindruck erweckt, er könne gar nicht schnell genug damit beginnen, die Kruste aufzureißen, die sich in 20 Jahren schwarz-roter Verantwortlichkeiten über der Wunde Gesamtschule gebildet hat, scheint es mit der Dringlichkeit nun auch bei ihm nicht mehr weit her. Die "Falter"-Redakteurinnen Nina Horaczek und Viktoria Klimpfinger ließ er im letzten großen Interview wissen:

Wenn sich zeigt, dann…  "Wir werden eine Reform in Richtung verlängerte Volksschule oder Gesamtschule nur schaffen, wenn wir dieses Thema wieder positiver belegen. Da wurde in Österreich durch jahrzehntelange Streitigkeiten viel verbrannte Erde hinterlassen. Im Regierungsprogramm ist die Möglichkeit, Modellregionen für die gemeinsame Schule zu schaffen, verankert. In Ländern wie Vorarlberg, aber auch im Burgenland oder in Tirol wird diese Option durchaus diskutiert. Wenn sich zeigt, dass diese Modelle gut funktionieren, dann wird das auch Akzeptanz schaffen."

Wenn, dann… Da war schon einmal mehr Zug zum Tor zu erkennen.

Uni Wien befragte 52 Lehrer Für mich klingt das – ich sag’s, wie’s ist – eher nach Abgesang, oder, phonetisch nicht weit entfernt, sogar nach "abgesagt". Liegt’s daran, dass Wiederkehr allmählich erkennt, wie weit man in Österreich von besagter "positiver Belegung" entfernt ist?

Die Ergebnisse eines von der Österreichischen Nationalbank geförderten und von der Universität Wien durchgeführten Forschungsprojekts lassen sich jedenfalls schon einmal nicht als vorbehaltloses Ja zur "Volksschule bis 12" interpretieren. 52 Lehrpersonen aus integrativen und nichtintegrativen Primar-, Sekundar- und Sonderschulen Wiens waren befragt worden.

Schafft Christoph Wiederkehr (NEOS) im Haifischbecken Schule den Umschwung, oder geht er viele Vorgängerinnen und Vorgänger baden?
Schafft Christoph Wiederkehr (NEOS) im Haifischbecken Schule den Umschwung, oder geht er viele Vorgängerinnen und Vorgänger baden?
Sabine Hertel

Das Ergebnis: einerseits…. andererseits  Einerseits wollen Lehrer schon aus Eigeninteresse, dass sich an der Schnittstelle zwischen Primar- und Sekundarstufe "etwas bewegt" - das Auseinanderdividieren 9-jähriger Schüler in einen gesellschaftliche A- und B-Zug wird vom Lehrpersonal vor allem in den städtischen Ballungsräumen als zunehmend unzumutbar empfunden - , andererseits wird die Volksschule XL mit fast noch mehr Skepsis beäugt als die "Gesamtschule" der Vergangenheit.

Im Prinzip ja, aber wer, wo, wie? Konkret aus der Analyse zu diesem Projekt: Zwei gemeinsame Jahre mehr, so die befragten Lehrer und Lehrerinnen, würden zwar schon "dazu beitragen können, Entwicklungsprozesse individuell zu gestalten, Entscheidungsdruck (Anm.: Mittelschule oder Gymnasium) zu entschärfen und Übergänge besser vorzubereiten".

Dann aber die ABER: Woher das Personal nehmen, das schulstufenübergreifend "sattelfest" ist? In welchen Gebäuden würde man die zwei zusätzlichen Jahre physisch verorten? In 90 Prozent der Volksschulen gebe es die zusätzlich nötigen Klassenräume jedenfalls nicht… Und wo sind die pädagogischen Konzepte für eine verlängerte Volksschule?

Leider sehr unrealistisch Der Befund von Christiane Spiel, Doyenne der österreichischen Bildungspsychologie, im Standard könnte daher nüchterner nicht ausfallen: "Wir bräuchten, wie in den meisten anderen Ländern, eine Gesamtschule, die eine sehr hohe Qualität und eine innere Differenzierung hat, und zwar nicht nach Statusvariablen, sondern nach Interessen und Begabungen der Kinder, zumindest für die ersten sechs Jahre. Bei den derzeitigen politischen Verhältnissen erscheint mir eine Umsetzung jedoch sehr unrealistisch."

Wie stets, verwende ich die weibliche und männliche Form willkürlich wechselnd, alle anderen sind jeweils freundlich mit gemeint

Nikolaus "Niki" Glattauer, geboren 1959 in der Schweiz, lebt als Journalist und Autor in Wien. Er arbeitete von 1998 an 25 Jahre lang als Lehrer, zuletzt war er Direktor eines "Inklusiven Schulzentrums" in Wien-Meidling. Sein erstes Buch zum Thema Bildung, "Der engagierte Lehrer und seine Feinde", erschien 2010

Niki Glattauer
Akt. 04.06.2025 09:26 Uhr